Beiträge von Cephalotus

    Gere hätte ich Dich unterstützt, aber...

    Du solltest erwähnen, dass sich die Umfrage ausschließlich an Österreicher wendet.

    Würde ich sie beantworten gäbe es massive Fehler, den ich kenne natürlich viele österreichischen Begebenheiten nicht, weil für mich nihct relevant.

    Auch andere Fragen sind oft unglücklich, es fehlt ein weiß nicht / egal /sonstiges statt ja/nein und viele Fragen dürften bei korrekter Beantwortung das ergebnis verfälschen. Ich habe mir kein Zelt für Notfälle angescahfft, besitzte aber mehrere. Wie wäre Dene Interpretation, wenn ich nein anklicke? Ich habe auch kein Kurbelradio, weil ich das für Unsinn halte, wenn man gute Batterien hat.

    Es wäre klug gewesen, die Fragen testweise 5-6 Leuten zur Verfügung zu stellen und deren Vorschläge mit einfließen zu lassen.

    Um Deiner Arbeit nicht zu schaden musste ich als Deutscher daher nach ca. 1/3 abbrechen.

    Was zumindest bis dahin ebenfalls fehlt sind persönliche Angaben, wie man selbst zu dem Thema steht.

    MfG

    Ich weiß, dass es sehr schwer bis unmöglich ist jemandem zu erklären, dass viel Licht bedeuten kann, dass man weniger sieht als mit wenig Licht.

    Entscheidend ist die Augenadaption.

    Nehmen wir mal eine Fahrradlampe der gehobenen Klasse. Diese liefert beispielsweise 500 "echte" Lumen, die tatsächlich aus der Lampe raus kommen und die tatsächlich auch auf der Fahrbahn landen.

    Verteile ich diese 500 Lumen gleichmäßig auf nur 20m² (was keine große Fläche ist), dann bleiben 25 lux Beleuchtungsstärke übrig. Das wäre übrigens eine verflucht gute Beleuchtung.

    Typichse Fahrradlammpen haben eher um die 200 "echte" Lumen und erzeugen irgendwo in 10m Entfernung einen hellen Spot mit 30-100 lux herum und darum herum wird es deutlich weniger, typischerweise hat man in den meisten ausgeleuchteten Bereichen Beleuchtungsstärken dann sehr deutlich unter 10 lux und selbst das genügt fr die meisten Zwecke

    Baust Du nun Deine Taschenlampe vorne dran, dann kommen von den 1000 China Lumen vielleicht 500 tatsächlich vorne raus. 200 lumen davon gehen in den Himmel.

    Durch den Standardreflektor erzeugst Du Dir in unmittelbarer Nähe einen sehr hellen Spot, je nach Reflektor, Lampenmontage, usw... Da können dann schon mal 100-200 lux vorkommen. Dieser helle Fleck reduziert vor allem die Adaptionsfähigkeit Deines Auges. In der Ferne und in den randbereiche liefert Deine "1000 Lumen" Lampe dann vielleicht 2-3 lux, siehst aber durch die mangelnde Adaption noch weniger als mit anderen angeblich schwächeren Beleuchtungssystemen.

    Zusätzlich blenden die 200 Lumen die in den Himmel gehen auch noch andere Leute. Die Blendwirkung kommt u.a. durch die extrem punktförmige Lichtquelle, da nutzt es auch nur bedingt, die Lampe schwächer zu betreiben, es blendet trotzdem.

    Kurz und gut, Taschenlampen sind einfach eine schlechte Lösung vor allem für den Straßenverkehr. Ich fahre jeden Arbeitstag mit dem Rad, bei jedem Wetter. Ich hab da eine gewisse Erfahrung und kein Auto hat mich jemals so schlimm geblendet wie eine Taschenlampe direkt ins Gesicht. das allerschlimmste sind Stirnlampen, aber auch die montierten sind ein Graus. Viele stelle die dann auch noch sehr weit ein, eben um den hellen selbst blenden Spot im Nahbereich zu reduzieren.
    Wenn andere blenden ist das noch lange kein Argument es auch zu tun. Man kommt dadurch nur in eine Rüstungsspirale, die niemandem nutzt. Man kann natürlich Lichthupe geben. Ich hatte eine Weile damit geliebäugelt die Fahrer mit Blendgranaten selber mit sowas zu konfrontieren, aber dann sind die bei uns plötzlich recht schnell verschwunden, vermutlich weil die Polizei die mal von der Straße geholt hat.
    Wenn einer böse ist, interpretiert er so eine Blendlampe als gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr. Spätestens wenn der Gegenverkehr jmd. umfährt weil man den geblendet hat ist das unspaßig.

    Im Wald ist es mir egal, was die Leute fahren (was die Jäger dazu sagen weiß ich nicht), aber im Straßenverkehr kann ich nur dazu plädieren, dafür geeignetes Licht zu verwenden.

    Das muss auch keine hunderte Euro kosten, so ab 30-40 Euro herum beginnt der Spaß. Mir ist das mein leben und das anderer wert. Im high end Bereich kann man natürlich viel Geld ausgeben, da bekommt man dann Scheinwerfer die besser sind als manch Automodell.

    MfG

    Zitat von Bardo Thodol im Beitrag #45
    Ist natürlich auch eine Sichtweise, aber nicht unbedingt meine. Und zwar, weil man damit ja quasi fast jede Art von Prepperausrüstung disqualifizieren kann. Zumindest (so gut wie) jede Art von Heizung, Beleuchtung und Kommunikation.
    Es gibt viele Berichte aus Krisenzeiten, wo Leute eine wertvolle Ressource hatten (Strom, Feuerzeuggas, ...) und nicht am nächsten Tag gelyncht wurden. Umgekehrt ist nichts zu haben auch keine Garantie, unbehelligt zu bleiben.



    Zustimmung.

    Es ist weitaus einfacher, Ausrüstung zu haben und im Zweifel darauf zu verzichten als auf Ausrüstung aus vermeintlicher Angst zu verzichten und dann im Bedarfsfall welche herbei zaubern zu müssen. Die letzteren werden dann genau zu den Leuten, vor denen man Angst hat.

    Ich fahre ganzjährigg mit dem Rad zur Arbeit und habe eine große Bitte.

    Kauft Euch um Himmels willen richtige Fahrradlampen, die der STVO entsprechen statt dieser Blendgranaten.

    Es gibt mittlerweile fantastisch gute Beleuchtung fürs Fahrrad und den öffentlichen Straßenverkehr, sei es von Lupine, Busch und Müller, Supernova und anderen. Ja, das kostet ein paar Euro, doch die Blendgranaten sind im blödsten Fall lebensgefährlich, wenn z.B. der Gegenverkehr so geblendet wird, dass er einen Fußgänger übersieht. Ist es Euch das wert? Außerdem kostet ein guter richtiger Reflektor auch Geld und made in Germany ebenfalls.

    Außerdem kommen erhebliche eigene Vorteile dazu. Die Lumenangaben sind für Radfahrer weitgehend wertlos, weil sich das Auge adaptiert. Bei den Taschenlampen mit symetrischer Abstrahlung geht die Hälfte in die Luft und ist verloren bzw richtet dort Schaden an (Blenden des Gegenverkehrs, Eigenblendung bei Nebel). Der Bereich vor dem Rad wird viel zu hell ausgeleuchtet und verhindert die eigene Augenadaption, dadurch sieht man weiter weg sogar schlechter(!) wie mit einer schwächeren Lampe.

    Perfektes Licht am Fahrrad ist gleichmäßig hell von vorne bis hinten (und da reichen bei normalem Fahrbahnbelag auch 20-30 Lux gut aus), hat eine angenehme Lichtfarbe und eine Montagehöhe, die Konturen im Straßenbelag kontrastreich hervor hebt. Mit einem Taschenlampenreflektor ist das vollkommen unmöglich.

    Für Batterielicht sind z.B. die BUMM IQ Premium ganz gut und bezahlbar (allerdings 4x NiMH Akku statt Li-Ion, die Akkuanzeige ist daher recht ungenau, dafür keine Sicherheitsprobleme und sehr, sehr lange Nutzungsdauer wenn man Eneloop o.ä. verwendet). Für Dynamo ist die BUMM IQ-X ganz gut, wer einen starken Akku hat und absolutes High end sucht kann zur Supernova M99 Serie greifen, allerdings zu gesalzenen Preisen.
    Phillips hat früher gute Lichter gemacht, die sind aber vom markt verschwunden.

    Gibt sicherlich noch mehr, ich verwende die o.g. BUMM IQ und zwei Phillips seit Jahren. Das snd einfach gute und idR auch langlebige Produkte und die NiMh Eneloop Akkus leiden nicht sonderlich darunter, wenn sie im Sommer mal 50°C heiß werden und im Winter mal -15°C aushalten müssen.

    Ich hab auch eine teure Taschenlampe mit vermutlich echten 1000 Lumen. Mir käme nicht in den Sinn die als norales fahrradlicht verwenden zu wollen, die richtigen Fahrradlampen sind einfach viel besser.

    MfG

    PS: Und um Gottes Willen keine Blinklichter. Der normale Mensch kann um ein Vielfaches mehr konsatnte Lichtquellen in Bewegung und Position zuordnenn als Blinklichter. In einer Stadt mit viel Licht ist es nur scheinbar so, dass man damit stärker auffällt. Der weit überwieegnde Effekt ist, dass man andere Verkehrsteilnehmer irritiert und ihre Aufmerksamkeit reduziert und auch eine Bewegungs- und Positionsbestimmung des eigenen Vehikels durch Blinklichter verschlechtert(!). Das beste Fahrradrücklicht leuchtet kosntant rot und möglichst großflächig (Entfernungseinschätzung bei punktförmigen Lichtquellen ist stark erschwert!).

    Soll das Hygrometer einfach nur irgendwas anzeigen oder auch in ein paar Jahren noch halbwegs genau funktionieren?

    Falls genau, dann z.B. : http://www.fischer-barometer.de/

    Ob Echthaar oder Synthetikhaar hängt davon ab, welche Luftfeuchten Du durchschnittlich erwartest. Alle paar Jahre mal kalibrieren (gesättigte Luft über gesättigter Kochsalzlösung = 70% rel. Feuchte)

    Vergiss die digitalen Hygrometer. Ich habe vier von den Dingeren von TFA. Anfangs waren die bei ungefähr 5% zusammen, aber nach einer Weile verstauben die Sensoren und dann wirds Vogelwild. Wenn ich die vier Dinger heute zuammen stelle, dann zeigen die vollkomen unterschiedliche Werte an. Da kann ich genausogut würfeln oder mit dem Feuchten Daumen in die Luft halten.

    Digitale Thermometer sind okay und auch dauerhaft rehct genau.

    MfG

    (Text entfernt - Off topic, Ben)

    Zum Zug.

    Wenn es gelingt die Strecke zu elektrifizieren ist das ein Modell für die Zukunft. Schiffe und Flugzeuge mit überwiegend erneuerbaren Energien zu speisen ist extrem mühsam (und Biomass ist begrenzt), beim elektrischen Zug hingegen ist das simpel.

    Für eine hohe Akzeptanz wäre allerdings auch nötig, möglichst leise Züge zu verwenden.

    Ob man so eine Zugfahrt schön findest ist wohl Geschmackssache, ich konnte mich auch immer für eine Reise mit der Transsib erwärmen. Dann bin ich mal drei Tage am Stück durch China mit der Lhasa Bahn gefahren und so ein Erlebnis brauche ich niemals wieder. Mich erschüttert sehr wenig, aber selten habe ich mich mehr geekelt als dort... Mal davon abgesehen, dass es exakt Null Spaß ist, tagelang in so einem Abteil eingepfercht zu sein.

    MfG

    Zitat von Capt. Jack Reynolds im Beitrag #65
    Ich habe dir nirgends irgendwas unterstellt. Du sagst das man einen Bleiakku einfach so an ein PV-Modul hängen kann, ohne alles, das war deine Aussage oben, und ich sage das das gefährlich ist. Zudem habe ich dich gefragt ob du es erklären kannst, weil einfach eine Behauptung aufstellen ist einfach, aber der Laie soll verstehen um was es geht. Das hast du jetzt getan, und das ist gut.

    Aber du weist nirgends darauf hin was für Gefahren dabei lauern...



    Ich zitiere mich selbst:

    Zitat von Cephalotus im Beitrag #52


    Zur Not kann ich ein solches Solarmodul ohne jede Elektronik an einen 12V Bleiakku (es gibt Zig Millionen davon in den PKW) anschließen, wenn ich es rechtzeitig wieder trenne, wenn es dunkel wird und wenn der Akku voll ist.

    Das werden die Leute schon lernen, wenn es mal soweit sein sollte.

    Als Prepper kann ich mir auch gute Elektronik einlagern...



    Was ist daran unklar?

    Es war nicht meine Intention, hier eine Anleitung oder wissenschaftliche Abhandlung zu liefern, genauso will ich hier keinen Weiterbildungskurs zum Thema Akkumulatoren und Solarmodule geben, ich habe mich jetzt einmal etwas detaillierter erklärt, das muss genügen.

    Ich bin der festen Überzeugung, dass es in so einem Szenario Millionen kleiner Solar-Inselanlagen geben wird, weil es sich schlichtweg anbietet. Es wird dabei meiner Einschätzung nach auch deutlich weniger passieren als beim Umgang mit Kerzen oder Petroleuumleuchten.

    Die Gefahren die Du hier an die Wand malst existieren in der von mir beschriebenen Anwendung so nicht. Keins Deiner "Beispiele" hat damit etwas zu tun. Wie sich ein Solarmodul unter Last verhält ist Dir offensichtlich nicht bekannt und dass man eine Autobatterie mit 5A Ladestrom über ein paar Stunden hinweg (absoluter worst case) zum explodieren bringt will ich sehen. (Dass der Wasserstoff entweichen können muss ist bei jeder offenen Bleisäure Batterie zwingend notwendig, egal was da zum Laden dran hängt)

    Ein weiteres Statement dazu halte ich von meiner Seite für unnötig.

    MfG

    Hallo Capt. Jack Reynolds,

    ich bin etwas ratlos, was ich hier jetzt schreiben soll, aber angesichts dessen, dass Du mir hier Inkompetenz unterstellt versuche ich zumindest die technischen Grundlagen nochmal knapp und etwas vereinfacht zu erklären, soweit das im Rahmen eines Forums überhaupt möglich sein kann.

    Vorneweg. Es geht beim Thema PV Modul + Bleiakku / Starterbatterie um ein Szenario, bei dem kein Netzstrom mehr verfügbar ist und schlichtweg die Frage im Raum steht, nehme ich eine Notlösung die Millionenfach herum steht oder akzeptiere ich eben, dass ich keinen Strom mehr haben werde. Siehe Kernthese des Threads.
    Es geht NICHT um eine Empfehlung wie man heute sein Gartenhäusl mit Solarstrom versorgen soll oder was man als Prepper für eine Solarstromanlage einlagern soll. Dazu nimmt man einen geeigneten Laderegler für ein paar Euro und gut ist es.

    Hier der technische Hintergrund zu meinem Vorschlag, offenbar gibt es hier doch gewaltige „falsche Vorstellungen“ zu Akkus und Solarmodulen, aus Deine Beitrag entnehme ich, dass Du als Elektriker Deine Brötchen verdienst, da hätte ich das so nicht erwartet.

    Hier ist die Kennlinie eines typischen Solarmoduls für verschiedene Einstrahlungsbedingungen. Jeder Betriebspunkt auf den jeweiligen Kurven ist ein zulässiger und auch möglicher, der Punkt maximaler Leistung ist markiert. Wie man sieht arbeitet ein Solarmodul vollkommen problemlos in einem Bereich der jeweiligen Leerlaufspannung bis auf 0V (Kurzschlussfall), der Wirkungsgrad nimmt dann halt ab, je weiter man sich vom MPP entfernt (die produzierte Leistung ist das Rechteck, das vom Nullpunkt mit dem jeweiligen Punkt auf der Kurve aufgespannt wird, es hat seine maximal Fläche im MPP)


    http://www.ikz.de/uploads/pics/12044802.jpg


    Ein typischer fast leerer Bleiakku habe eine Leerlaufspannung U_0 von meinetwegen 12,0V. Hänge ich den jetzt an so ein Solarmodul ran bei voller Sonneneinstrahlung, dann bildet sich ein neuer Arbeitspunkt und zwar bei U = U_0 + Ri * I

    Nehmen wir mal eine Starterbatterie mit einem Innenwiderstand Ri von meinetwegen 0,05 Ohm und eine Solarstrahlung von 800W/m² an einem sonnigen Tag produziert das Modul ca. 4A Strom in diesem Spannungsbereich.

    Die Ladespannung beträgt dann 12,0V + 0,05 Ohm * 4A = 12,2V.

    12,2V.

    Nichts anderes, keine 15V und keine 24V und auch nicht irgendwas anderes obskures.

    Weder dem Solarmodul tut das weh noch dem Bleiakku, ganz im Gegenteil, für eine typische Autobatterie mit meinetwegen 12V und 60Ah ist das eine langsame und sehr schonende Ladung.

    Zwei Dinge gilt es in diesem Fall zu beachten, wie ich bereits schrieb:

    1. Wenn die Leerlaufspannung des Solarmoduls unter die Leerlaufspannung des Akkus fällt kehrt sich der Stromfluss um, wenn keine geeignete Diode dazwischen geschalten ist. Wie man den Diagramm entnehmen kann fällt die Leerlaufspannung eines solchen Solarmoduls aber nur bei sehr geringe Einstrahlungsstärken unter 14,4V, so dass man in diesem Fall halt am frühen Morgen ein Modul ansteckt und am Abend wieder absteckt. Ich bin zuversichtlich, dass die Leute das lernen werden können. Tut man es nicht entlädt sich der Bleiakku über Nacht über das Solarmodul. Ein Laderegler verhindert das natürlich, eine simple Diode mit ausreichender Strombelastbarkeit könnte das auch.

    2. Man sollte das Solarmodul vom Akku trennen, wenn dieser voll ist. Das ist grob bei 14,4V herum der Fall (temperaturabhängig). Tut man es nicht kommt es zur Elektrolyse, der Bleiakku „gast“. Das tut er mit typischen Solar-Ladereglern übrigens auch hin und wieder mal, in gewissem Umfang tut das dem Bleisäure Akku sogar gut.

    Mit dem maximal 5A des hier diskutierten Solarmoduls (typischerweise eher deutlich weniger) sollte eine Autobatterie als offene Blei Säure prinzipiell auch für längere Zeit klar kommen ohne zu „explodieren“, aber man verliert halt viel Wasser und muss das nachfüllen. Besser ist es, den Akku am Ladeende zu trennen. Dafür genügt ein Voltmeter oder das Erkennen des Gasens.

    Ich empfehle das nicht heute, aber als Notlösung für die Apokalypse ist das eine problemlose und praktikable Lösung für offene Blei-Säure Akkus oder solche die Überladung mit geringen Strömen vertragen (das gilt eher NICHT für Blei-Gel, im Gegensatz zu Deiner Annahme sind die eher empfindlicher und riskanter bei Überladung), es gilt in keinem Fall für Lithium-Ionen Akkus. Bei NiMh und vor allem NiCd wurde das früher sogar sehr häufig praktiziert, viele einfache Ladegeräte hatte diese Akkus mit geringem Strom (1/10C oder kleiner) ewig geladen, das wurde und wird zig millionenfach so gemacht. Ist nicht perfekt, aber geht sehr wohl. Auch bei den Nickel Akkus kommt es dabei zur Elektrolyse des wässrigen Elektrolyten und idR Rekombination zu Wasser innerhalb der Zelle.

    Ich empfehle hier auch nicht, das ganze tagelang unkontrolliert zu betreiben, bis der Akku trocken fällt oder einen 12V Bleiakkus mit einem 24V Bleiakku parallel zu verschalten, Sicherungen durch Alufolie zu ersetzen oder einen Bleiakku mit Regenwasser zu befüllen, den ich gerne noch ein paar Jahre lang benutzen möchte. Das entstammt alles Deiner Feder.

    Was ich hier empfehle hat Hand und Fuß, ist mit einem Disclaimer versehen und basiert auf der Kenntnis des tatsächlichen technischen und physikalisch-chemischen Hintergrundes der beteiligten Baugruppen.

    Niemand muss das heute so machen (niemand soll das heute so machen, in dem hier gezeigten Beispiel gehört ein guter MPP Laderegler dazwischen, alleine schon weil er den Wirkungsgrad des Solarmoduls um ca. den Faktor 3 erhöht), aber man KANN es so machen und ich gehe schwer davon aus, dass die Leute in der Apokalypse sehr schnell lernen werden, wie es geht und damit komme ich zu dem, was ich eigentlich aussagen wollte:

    In der Apokalypse werden Millionen Leute in der Lage sein, einige Jahre lang zumindest eine 12V Stromversorgung zu haben und damit lässt sich schon allerhand machen...

    MfG

    Die (Blei-)Batterie bestimmt in der Kombination die Spannung, nicht das Solarmodul. Das ist überhaupt keine Erfahrens- oder Glaubensfrage sondern simple Physik einer Solarzelle bzw eines Solarmoduls.

    Am Ladeende sollte man das Solarmodul vom Akku trennen.

    Zitat von Capt. Jack Reynolds im Beitrag #53
    Zum einen, die Solarmodule werden vielleicht so lange halten, wenn sie von guter Qualität sind, aber der Wirkungsgrad nimmt ab. Nach 20 - 25 Jahren geht man von etwa 70 - 90 Prozent Wirkungsgrad aus, nach 30 bis 40 Jahren ist der noch schlechter, wahrscheinlich bei 50 - 60 Prozent, heutigen Messungen und Berechnungen, soweit man das sagen kann und vorausgesetzt die Zellen sind von guter Qualität.



    Die aktuellen Erfahrung mit den Anlagen aus dem 1.000 Dächer Programm aus den 90er Jahren in Deutschland deuten auf eine Degradation der Zellen im Bereich von 0,2%/Jahr hin, also deutlich weniger als bisher gedacht. Dazu kommen ggf noch Verschmutzung und Trübung. Ich hab diese Informationen aus erster Hand.


    Zitat

    Und nein, man kann keine Zelle die 30 - 37 Volt liefert direkt an eine 12 Volt Batterie klemmen. Du überlastest die Batterie, sie fängt an zu Gasen, und bei einem Funken, nun Ja, stell es dir einfach vor.



    Das kann man völlig problemlos. Dabei verschiebt sich der Arbeitspunkt des Solarmoduls aber deutlich von seine MPP weg, die Spannung sinkt deutlich (nämlich auf das Spannungslevel des Akkus), während der Strom leicht ansteigt. Damit reduziert sich der Wirkungsgrad, aber möglich ist das sehr wohl. Ich kann ein Solarmodul im Extremfall auch kurz schließen, tut ihm auch nicht weh (bissl vereinfacht weil man Kurzschluss die schlechten Zellen ziemlich heiß werden). Jeder der den Kurzschlusstrom eines Moduls misst tut genau dies.
    Sicher nicht ideal, aber in der Not frisst der Teufel auch Fliegen.

    Solange der Akku in seinem normalen ladezustand ist tut ihm das absolut garnicht weh, der weiß nicht mal, dass da ein Modul mit höherer Nennspannung dran hängt,, wie auch? Der Spannungsbegrenzer ist in diesem Fall immer der Akku.

    Natürlich sollte man den Akku trennen, wenn er voll ist, ansonsten macht man reine Elektrolyse, das ist bei Blei-Säure (Starterbatterie) ärgerlich und bei Blei-Gel auch schädlich bis gefährlich.

    Wie ich schreib, die Leute werden es schon lernen wenn es soweit ist. Etwas aufpassen und ein Voltmeter genügt. Notfalls auch ein Säuredichtemesser oder jemand der auf die Gasblasen schaut.


    Zitat
    Du müsstest das verlorene Wasser dann mit destilliertem Wasser ersetzen, woher willst du das nehmen?



    Ich hab ne Umkehrosmoseanlage. Eigentlich ohne Preppernutzen, aber wenn einer demineralisiertes Wasser haben will und dafür was her gibt lasse ich mir ein System einfallen, wie ich das ohne Wasserhahn hinbekomme. Eine Fahrradluftpumpe kann die nötigen Drücke von ca. 4 bar ganz gut erzeugen, brauche also nur noch einen Behälter der das auch aushält und die Anschlüsse dazu...

    Zitat

    Elektrolytkondensatoren sind eine Schwachstelle, weil sie im laufe der Jahre austrocknen, das stimmt, Halbleiter jeder art sind aber auch ne Schwachstelle. Natürlich kann so ein Gerät Jahrzehnte halten, keine Frage, aber ich würde mich halt nicht verlassen.



    Bei den 1000 Dächer Anlagen hatte nach 20 Jahren ca. 40% der Wechselrichter noch nie einen Ausfall. Das sind die normalen, die eher so für 10 Jahre ausgelegt sind. Modulwechselrichter legt man idR für 20+x Jahre Lebensdauer aus und das bei den üblen Temperaturbedingungen am Dach hinter einem Modul.
    Bei Ladereglern wäre es sicher gut einen zu kennen, der fit in Elektronik ist. Im größten Notfall tut es ein Voltmeter und eine Diode. Selbst die Diode könnte man auch noch weglassen. Man muss sich dann halt regelmäßig drum kümmern.

    Trotzdem alles wesentlich weniger aufwändig, als einen flüssigen Treibstoff als Petroleumersatz herzustellen. Selbst brennbaren Ethanol zu erzeugen erfordert ja einigen Aufwand und vor allem viel an Input, den man anderweitig essen könnte, bzw anderweitig zum heizen verwenden könnte.

    Nö, Strom wird es lange geben und kein EMP wird einzelne Solarzellen oder Bleiakkus umbringen. Der EMP der stark genug dafür ist wird auch die Leute tot umfallen lassen.

    Neue trockene Bleiakkus könnte man getrennt von Schwefelsäure getrennt und trocken quasi ewig lagern, bis halt das (typische) Kunststoffgehäuse versprödet.

    Wer also für das Jahr 20 nach der Apokalypse preppen möchte sollte darüber nachdenken, z.B. ein paar Hoppecke OPzS trocken einzulagern. Ab dem Start der Befüllung sind die heute für ca. 20 Jahre Nutzungsdauer ausgelegt. In der Katastrophe würde man auch schwache Akkus weiter nutzen, also vielleicht 25 Jahre. Drei Sätze trocken gelagert reichen selbst für ein heutiges Menschenleben aus. In weniger als einem Menschenleben hat die Menschheit sich das letzte Mal vom Segelschiff (Endurance 1914-1917) bis zur Mondlandung (1969) entwickelt.

    Solches Langzeitpreppen ist aber nicht mehr meine Welt.

    MfG

    Zitat von Bardo Thodol im Beitrag #43
    Man kann also in letzter Instanz ein System bestehend aus AKWs, gefährdeten Industriebetrieben und Ähnlichem aufrecht erhalten.
    Je nach Kapazität können Krankenhäuser und ähnliches mit versorgt werden, aber ich schweife ab...



    Mit wenigen Ausnahmen ist das für Deutschlands AKW und auch Krankenhäuser nicht möglich.

    Wasser in PET Flaschen muss man halt regelmäßig rotieren. Ich schütte es dazu weg, denn trinken mag ich das alte Zeug auch nicht. (außer im Notfall natürlich)

    Da der Supermarkt meiner Wahl gar kein Wasser in Kästen mehr anbietet und ich idR mit Rucksack einkaufen habe ich nicht wirklich die Wahl.

    In Deutschland stehen heute 40 Millionen kW an installierter PV Leistung herum, bei durchschnittlich 200W pro Modul macht das 200 Millionen große Solarmodule.

    Die meisten davon werden locker 30 bis 40 Jahre lang gut funktionieren.

    Zur Not kann ich ein solches Solarmodul ohne jede Elektronik an einen 12V Bleiakku (es gibt Zig Millionen davon in den PKW) anschließen, wenn ich es rechtzeitig wieder trenne, wenn es dunkel wird und wenn der Akku voll ist.

    Das werden die Leute schon lernen, wenn es mal soweit sein sollte.

    Als Prepper kann ich mir auch gute Elektronik einlagern. Ich habe einen Laderegler ohne Elektrolytkondensatoren, prinzipiell kann auch dieser Jahrzehnte halten.

    MfG

    Nachdem ein paar Monate vergangen sind wurde die bestellte PRG Jacke auch schon geliefert.

    Ich kann bisher nur zum Schnitt sagen, dass mir Größe L mit 80kg und 1,82cm und einem Tailenumfang von ca. 80cm an den Ärmeln, Schulter und Brust ganz gut passt, aber um den Bauch herum ist schon extrem viel Luft. "Körpernah" (Produktbeschreibung) ist die nur geschnitten, wenn man einen ziemlichen Bauchumfang hat oder vermutlich ballistische Schutzkleidung plus eine Daunenjacke unter der Jacke. Die M dürfte mir hingegen an den Schulter und an der Brust zu klein sein.
    Die Kapuze ist sehr groß, aber das steht ja auch so in der Beschreibung wegen Kompatibilität mit Helmen.

    Mit den Taschen bin ich auch nicht so zufrieden. An den Oberarmen passt bestenfalls Kleinkram, alles ander stört dort zu sehr. Normale seitliche Taschen für die Hände gibt es nicht. Die beiden Brusttaschen sind sehr groß, das mag auch Vorteile haben, aber wenn man z.B. ein Smartphone rein steckt rutscht es einem bis zum Bauch durch und baumelt dort dann störend herum, so zumindest bei mir. Es wäre hingegen in Brusthöhe deutlich besser aufgehoben.

    Zum Material kann ic nichts sagen, auch nicht zum praktischen Einsatz. Ich habe mich mal noch Größe M erkundigt und tausche die evtl noch um, kann sie also auch noch nicht benutzen.

    Packmaß ist recht klein, es wird zumindest ein kleiner Kompressionspackbeutel mitgeliefert.

    Gewicht ohne Packsack beträgt 660g. Ich hoffe SEHR, dass die Membran einen schweren Rucksack länger aushält als meine letzten (billigeren) Jacken, deren Membranen sich nach nur 2-3 Jahren an den Schultern auflösen

    MfG

    Hier ist die Liste meiner "bug out Nahrung" für den Rucksack.

    Für mich muss der Inhalt mindestens 6 Sommermonate lang haltbar sein, muss auch gefroren und bei +35°C noch essbar sein, darf nicht schmelzen und muss möglichst ohne Zubereitung genießbar sein.

    Mit Ausnahme der Heißgetränke und der Suppenwürfel die Gewichtsmäßig wenigre als 5% ausmachen ist dies erfüllt

    Die Panzerkekse statt Dosenbrot, weil sie wesentlich leichter pro kcal sind (Dosenbrot schmeckt mir aber besser, wobei beides für mich an richtiges Brot nicht mal annähernd heran kommt)
    Das Pemmikan schmeckt mir kalt als Brot (bzw. Trockenkeks-)aufstrich auch gut, notfalls auch pur, man kann es aber auch heiß machen oder in ne Suppe tun, in der Pfanne braten, usw. usf...
    Kokoschips, die Seitenbacher Riegel (viel eingedickter Apfelsaft enthalten) und die Trockenfrüchte im Studentenfutter sind mein Fruchtersatz
    Die Kornmühle Riegel haben geringfügig weniger kcal als andere Riegel, dafür ist der Schokoanteil nur winzig (keine Schmelzgefahr), sie haben relativ viele Ballaststoffe. Bei den Riegeln nehme ich halt immer, was ich grad so im Supermarkt finde... Im Winter gehen auch Snickers o.ä...

    das K1000, weil es eine kompakte 250g Packung ist, NRG-5 und BP-5 sind mir zu groß.

    Das Beef Jerky ist geschmacklich nicht mein Favorit, aber die Packung ist nicht so "aufgebläht" wie andere und der Sauerstoffabsorber sorgt für etwas längere Haltbarkeit.

    Kaffee ist nur Tauschware, ich habe vor allem diverse Teesorten für mich dabei inkl medizinischer Teesorten

    Mit ca. 9000kcal kommt man auch drei anstrengende Tage sehr gut über die Runden, ungefähr in der Zusammensetzung habe ich das auch schon ausprobiert. Es ist außerdem reichlich Fett und Eiweiß enthalten.

    Magnesium ist bei mir nützlich gegen Muskelkater und Krämpfe, bilde ich mir zumindest ein, daher habe ich davon einiges mit, ggf auch für Mitglieder der Gruppe.

    Die Zusammensetzung ist nicht statisch, mindestens 2x i Jahr tausche ich Sachen aus...

    Die Seitenbacher Fitness-Riegel weil sie mir gut schmecken, viele Nährwerte haben und halbwegs lange haltbar sind und auch bei Kälte und Hitze essbar bleiben.

    Hier die Liste:

    6 Stück Seitenbacher Fitnessriegel a 50g
    Zusammen 1212 kcal; 60g Fett; 84g KH; 72g Eiweiß, 2400mg Magensium, 355g Gewicht
    Haltbarkeit ca. 10 Monate

    6 Stück Kornmühle "Schoko-Riegel" ohne Zucker a 25g
    Zusammen 573 kcal; 22g Fett; 88g KH, 15g Eiweiß, viele Ballsstoffe; 162g Gewicht
    Haltbarkeit ca. 6 Monate

    1 Packung Kokoschips a 100g
    724 kcal; 63g Fett; 27g KH; 7g Eiweiß; 112g Gewicht
    Haltbarkeit ca. 12 Monate

    1 Packung Jack Links Beef Jerky a 75g
    189 kcal; 2g Fett; 13g KH; 30g Eiweiß, 87g Gewicht
    Haltbarkeit ca. 1 Jahr

    1 Packung Notration K1000 a250g
    1150 kcal; 43g Fett; 150g KH; 36g Eiweiß; zugesetzte Vitamine und Mineralstoffe; 277g Gewicht
    Haltbarkeit ca. 5 Jahre (+x?),

    2 Packungen Studentenfutter a 125g
    Zusammen 1120 kcal; 70g Fett; 85g KH; 30g Eiweiß; 263g Gewicht
    Haltbarkeit ca. 10 Monate

    2 Packungen Cathey Pemmikan a 200g
    Zusammen 2376 kcal; 200g Fett; 92g KH; 48g Eiweiß, 420g Gewicht
    Haltbarkeit ca. 2 Jahre

    2 Packungen Trockenkekse a 125g
    Zusammen 1082kcal; 29g Fett; 185g KH; 21g Eiweiß; 251g Gewicht (kein Fehler)
    Haltbarkeit ca. 3 Jahre

    Packung Tee und Pulverkaffeebeutel
    Nährwerte vernachlässigbar; Gewicht 85g
    Haltbarkeit ca. 2-3 Jahre

    Packung mit Salz+Gewürzen, 4x Maggi Fette Brühe, 100g gepresster Zucker (BW Notkomprimat); 1x Chococino Schocko- Milchtrunk, Magnesiumtabletten
    ca. 500kcal, 229g Gewicht

    4x Küchentücher, Müllbeutel, wasserdichter Packsack
    Gewicht 85g

    Summe aller kcal: 8926 kcal
    Gewicht zusammen: 2326g

    Entspricht 3837 kcal / kg

    Ich habe auch noch ein Ergänzungspaket für zusammen ca. 7 Tage (ca. 20000kcal) , da sind dann auch ein paar Fertiggerichte drin, Dosenbrot, Trockenfrüchte, Dosenfisch, Müsli, etc, ist also von der Energiedichte etwas schlechter und auch nicht zu fast 100% ohne Zubereitung essbar, dafür erhöht sich die Geschmacksvielfalt nochmal deutlich. Das ist dann aber was fürs Fahrrad...

    PS:

    Die Küchentücher nutze ich zum polstern beim Verpacken, sie eignen sich auch gut um Geschirr zu säubern...
    Spitze Ecken von Aluverpackungen schneide ich rund.
    Empfindliche Packungen umwickle ich bisweilen noch mit ein paar Lagen Frischhaltefolie
    Das K1000 lasse ich im Karton, weil die Alupackung empfindlich ist und weil es so evtl von anderen als Geschenk/Tauschware besser akzeptiert ist (z.B. wenn jemand ein Klienkind versorgen muss o.&auml
    Die Gewürze und Brühwürfel wären primär dazu da, um Dinge essbar zu machen, die man unterwegs so auftreiben, z.B. Maiskolben oder Kartoffeln, Wurzeln oder ggf Tiere... Das Extragewicht bleibt überschaubar. Auch mit dem K1000 lässt sich eine Suppe andicken, geschmacklich nicht der Brüller, aber der Hunger treibt es schon rein...

    PPS: Natürlch geht es auch drei Tage ohne Nahrung. Dann aber besser gleich einen 1kg schwereren Schlafsack mitnehmen, weil man sich sonst spätestens in der 2. Nacht im Winter kein Auge mehr zu tut.

    [[File:BOB_Nahrungspaket_9000.jpg|none|fullsize]]

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    [[File:Riegel2.jpg|none|fullsize]]

    Zitat von DerLinzer im Beitrag #38
    Ich greiffe mal deine Eingangsfrage auf: "Warum zurück ins Mittelalter?"

    In einer kurzfristigen Krise (einige Tage) würde uns das nicht passieren, die staatlichen Strukturen würden bestehen bleiben.

    Aber bei längerfristigen Krisen über Wochen/Monate sieht das ganz anders aus, sobald grossflächige Versorgung mit Energie/Wasser und Nahrung wegfällt sind wir wieder im Mittelalter.

    Vorbereitung auf autarke Energieversorgung mag für kurfristige Ereignisse gut sein, bei langfristigen Krisen wirst du zur Zielscheibe, selbst wenn du in einem Haus weit weg mit Wald drumrum lebst.
    99% der Bevölkerung bereiten sich nicht vor, und genau die werden dann zum Problem, vagabundierende Banden, Plünderungen usw.



    Aus meiner Sicht macht preppen für genau drei Dinge Sinn:

    1. Die schnelle Flucht

    2. kurzfristige "normale" Krisen

    3. Staatliche Strukturen entlasten, ggf sogar unterstützen.

    Bei einem Rückfall ins Mittelalter sterben in Deutschland einfach mal geschätzt 90% der Leute, und es ist völlig utopisch anzunehmen, dass einem eine Vorbereitung (außer in Form einer erfolgreichen Flucht in eine bessere Region) in diesem Szenario etwas nutzt. Der radioaktive Fallout wird Dich genauso erwischen, das Dioxin aus dem nächsten Chemiewerk Deinen Boden genauso vergiften, die aus dem Stufe 4 Biolabor entwischten Viren Dich genauso schnell töten wie alle anderen auch. Und die marodierenden Banden mit ein paar Panzern, Granatwerfern und Maschinengewehren aus dem Depot werden wie im 30 jährigen Krieg von Haus zu Haus ziehen und sich nehmen, wozu sie Lust haben. Keine Vorbereitung wird Dich davor schützen, das ist reines Wunschdenken. Wenn Du Dich wehrst wird man ein Exempel an Dir vollstrecken und Dich eben besonders grausam töten... Vielleicht vorher noch Deine Familie...

    Den Rest des Dorfes lässt man zusehen. Danach ist Ruhe. Das ist tausendfach bewährte und erfolgreiche Praxis aus failed states.

    Mein Ziel ist nicht, im Schrebergarten den Weltuntergang an der manuellen Kornmühle und beim Sensen dengeln auszusitzen, während die Leute um mich herum tot umfallen. Ich halte das für kompletten Unsinn, wenn man das will hätten man vor 10 Jahren nach Rumänien ziehen müssen und heute weiß ich es nicht, vielleicht irgendwo in Südamerika? Dort hätte es funktionieren können.

    Mein Ziel ist, mitzuwirken die staatlichen Strukturen zu erhalten, so dass Leute nach wie vor ihrer spezialisierten Arbeit nachgehen, vom Techniker im Kernkraftwerk, über denjenigen der für die Sicherheit der Biolabore zu ständig ist bis hin zum Soldaten, der gefälligst für sein Land Dienst tun soll statt die Gelegenheit nutzend als Söldner marodierend und vergewaltigend durch die Lande zu ziehen.

    Stell Dir einfach nur mal unsere Nuklearanlagen bei einem längeren Stromausfall vor. Europa ist voll damit.

    Ein laufender Reaktor muss nach der Notabschaltung gekühlt werden, bei vielen sind dafür Dieselaggregate und damit auch Diesel notwedig. Hoffen wir mal die Systeme funktionieren alle. Typischerweise wird Diesel für 14 Tage gelagert.

    Jetzt muss die Situation so sein, dass die Arbeiter weiter ihren Job tun, sie müssen also entweder im AKW bleiben und dort versorgt werden oder zur Arbeit pendeln können und wollen. Dafür müssen die Wege passierbar sein und Treibstoff muss verfügbar sein und die Leute müssen ihre Familie daheim sicher wissen.

    Dann muss irgendwie die Versorgung mit weiterem Diesel sicher gestellt werden. Irgendjemanden muss es geben der den befehl gibt dieser muss einen anderen erreichen der den Deal bestätigt. dafür barucht es Leute auf Arbeit, Befehlsketten, Kommunikation und auch ein glaubwürdiges funktionierendes Bezahlsystem. Dann brauch man Tankwagen, Fahrer und erneut freie Wege. Außerdem eine Sicherheitseskorte, damit sich niemand den tankwaagen sichert. dazu noch so klitzekleine Details wie den Strom für die Pumpen.

    Sollte der Tankwagen unterwegs nicht weiter kommen braucht es eine zuverlässige Kommunikationsmöglickeit die AKW Kühlung kann nicht einfach mal warten...

    Sollten die Dieselgeneratoren nach einer Weile Betrieb Verschleiss zeigen muss es Möglichkeiten geben diese zu reparieren. Das macht nicht der Dorfschmied.

    Und das alles für Jahre. Der Kühlbedarf sinkt zwar rapide, aber eine aktive Kühlung ist noch sehr lange erforderlich. Selbst wenn alles 1 Jahr lang gut geht und dann nicht mehr kommt es zum super GAU und dann ist niemand mehr da der den stoppen kann...

    An ein havariertes AKW brauchst Du nicht mit Mittelaltermethoden ran gehen. Der sarkophag II in der Ukraine hat mehr als ne Millirade gekostet und ist das größe mobile Gebäude der Welt. Und selbst das Ding ist nur für 100 Jahre Lebensdauer ausgelegt und zwar bei ständiger Wartung und kontinuierlicher Belüftung (=aktiver Stromverbrauch)

    Und das ist nur ein kleiner Punkt.

    Wir können nicht in Mittelalter zurück, diese Option gibt es garnicht. Wenn wir ins Mittelalter zurück fallen sterben wir. Welche Geräte Du daheim hast um Dein Korn zu mahlen und womit Du Deine Bude beleuchtest ist in dieser Welt vollkommen irrelevant, der Tod kommt aus einer ganz anderen Richtung.

    Was denkbar wäre wäre ein "indisches Modell" wo viele Kleinbauern wie im Mittelalter dahin leben, es aber eine technologische Elite gibt.

    Will man in dieser Welt der Bauer sein? Ich nicht.

    MfG

    Zitat von Capt. Jack Reynolds im Beitrag #21
    Mein ganzes Training, mein Kurse usw zielen darauf ab auf einem Level leben zu können den ich selber aus eigener Kraft erhalten kann, und der es mir ermöglicht möglichst mobil zu bleiben. Notstromaggregate usw gehören nicht dazu. versteht mich nicht falsch, ich bin froh wenn es sowas noch gibt in der Krise, und werde gerne daran arbeiten das diese auch in Betrieb bleiben. Aber bei einer längeren Krise wird der Punkt kommen wo es keine Notstromaggregate mehr gibt, und dann hilft es mir nicht wenn ich nur darauf gebaut hätte mit der Technik zu leben, dann kommen wir nur durch ohne Technik...



    In einer Krise die so übel wäre uns technologisch ins 19. Jahrhundert oder gar ins Mittelalter zurück zu werfen (manche träumen ja gar vom Jäger und Sammlerdasein in der Steinzeit) ist die Überlebenswahrscheinlichkeit für uns hier, die das 35. Lebensjahr überschritten haben für einen längeren Zeitraum dann eh nahezu Null. Das war damals auch schon und die Leute waren das gewohnt und wurden schon als Kinder "selektiert".

    Wenn Dich der Hunger nicht dahin rafft wird es über kurz oder lang eine Krankheit oder Seuche tun oder die Radioaktivität aus den havarierten Nuklearanlagen, durch havarierte Chemiewerke verseuchtes Wasser oder Luft oder jemand der stärker und schneller ist als Du bringt Dich um...

    Es ist utopisch zu glauben, dass man in einem Szenario, win welchem meinetwegen. 90% der Leute hopps gehen müssten als alter Mensch jenseits der 35 zu den "Gewinnern" gehört und nach 1-2 Jahren ohne Strom (weltweit) sind in Deutschland vermutlich 90% der Leute tot.

    Es ist also ganz im eigenen Interesse, soviel vom 21. und 20. Jahrhundert an Technologie und Zivilisation zu erhalten wie nur möglich.

    MfG

    Zitat von Rebane im Beitrag #30

    Wenn ich mir ansehe, wie manche Zeitgenossen ihre "Kamine" anwerfen - mit vorgefertigten "Anzündern", dann frage ich mich, wie die in der Krise zurecht kommen, wenn der Supermakrt deines Veertrauens, nicht mehr geöfnet hat.



    Ich finde es eher befremdlich, dass man seine Mitmenschen für vollkommen doof hält. Du hast es doch auch gelernt wie man ein Feuer anzündet oder bsit Du mit der Fähigkeit auf die Welt gekommen? Warum also soll es Dein Nachbar nicht auch in kurzer Zeit lernen können? Und bis dahin nimmt er halt Anzünder, so what? Ich zünde den Grill auch nicht mit dem Feuerstahl an...