Beiträge von Cephalotus

    Ich war letzten Sommer in Tschernobyl. Dort leben (temporär) einige tausend Arbeiter, die die Infrastruktur in Prybjat instand halten. Die Reaktoren müssen ja nach wie vor gekühlt werden, außerdem hat man am Sarkophag gebaut, das ist ein Milliardenprojekt und der geplante Zeithorizont für den Rückbau beträgt 100 Jahre, wobei die Technologie dafür heute noch nicht existiert. Tschernobyl selbst steht ja ein Stück weg von den Reaktoren, wirklich problematisch ist es in Prybjat.

    Was in Tschernobyl relativ problemlos geht ist auf den Teerstraßen herum laufen oder sich in den Gebäude aufhalten. Die wurden dekontaminiert / abgewaschen... Die Hotspots muss man halt meiden. Wir waren dort z.B. in einem Hotel untergebracht mit völlig normaler Strahlenbelastung.

    Was weniger gut geht ist im Boden graben, dort bringt man die schweren radioaktiven Isotope wieder nach oben. Daher ist das dort auch mit dem Ackerbau so eine Sache. Wirklich "leben" tun dort nur noch eine Handvoll alter Leute und so wirklich gut geht es denen auch nicht mehr. Und die leben alles andere als autark, auch wenn da ein paar Hühner und ein Schwein herum laufen. Die beziehen eine Rente vom Staat und bekommen regelmäßig Lebensmittel angeliefert. Radioaktivität ist halt auch eine Zufallsgeschichte. Die die schon tot sind können die Geschichte nicht mehr erzählen.

    Als Rückzugsort taugt Tschernobyl nicht (sofern man in der Katastrophe in die Ukraine fliehen will), das ist heute eine Mischung aus militärischem Sperrgebiet und Tourismusmagnet.

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    Generell schwingt aber bei diesem Thema eins der Kernprobleme von bug out Szenarien in Mitteleuropa mit. Wohin soll man eigentlich gehen? ganz besonders für die, die Wildnisstartegien haben. In meinen Augen ist das fast unmöglich, denn echte größere Wildnis gibt es in Europa nur noch Ansatzweise in Teilen Rumäniens, im Norden Skandinaviens und sehr wohlwollend betrachtet vielleicht ich hochalpinen Bereich. Alles andere wimmelt von menschen und es ist nur eine Frage der Zeit bis der legitime Besitzer des Stückes Land auftaucht, das man sich ausgesucht hat.

    Dazu kommt noch, dass man idR eine ganze Weile braucht, bis man in Nordskandinavien oder Rumänien wäre und Millionen anderer leute deutlich näher dran sind als man selber. Die wahrscheinlchkeit der erste oder gar der einzige zu sein erscheint mir sehr gering. Dass man zu Fuß autark dort zumindest zu manchen Jahreszeiten nicht hinkommt, weil man vorher vermutlich verhungert kommt blöderweise noch dazu...

    Das bug out Thema kommt aus den USA, dort hat man deutlich mehr Optionen in die Wildnis zu entschwinden, auch in Sibirien oder Australien...

    In Mitteleuropa sind wir da im Arsch. Aber es könnte ja noch schlimmer sein, z.B. in Südkorea... ;-)

    Für mich muss ein bug out idealerweise dort enden, wo mich der Besitzer auch duldet (also z.B. Verwandtschaft), oder wo ich selber etwas besitze bzw in der Lages bin, Besitz zu erwerben oder es zumindest legal zu mieten. Das läuft deshalb bei mir auch nie auf eine "ich lebe irgendwo im Wald" Strategie hinaus. Wenn man das tun will sollte man mMn diesen Wald auch besitzen.

    MfG

    Zitat von Mil-Taiga im Beitrag #1
    ... unglaublich was da hineinpasst. ...



    Na das was Platz braucht kommt ja erst in Teil 2...

    Vorsichtshalber nachgefragt: Den Spiritus für Deine Benzingeräte nimmst Du nur zum Vorheizen, oder?

    Mir wäre das deutlich zu wenig Wasser auf einer Flucht, musst Du aber selber Wissen wie es da auf Deinem geplanten Fluchtweg ausschaut und vor was Du überhaupt fliehen willst (wenn Du radioaktiven Fallout hast ist es natürlich ein bissl blöd das kontaminierte Oberflächenwasser dann auch noch trinken zu müssen)

    Du bist doch Amateurfunker. Willst Du da nix mitnehmen?

    Radio, um zu wissen was los ist? (zumindest Ohrhörer, wenn das Handy einen eingebauten UKW Empfänger hat)

    Ein bissl Hygienekram?

    Hast Du auch schon eine Idee, wie Du flüchten willst? Mit dem Auto? Motorrad? Fahrrad? Zu Fuß? Oder Nutzung staatlicher Transportstrukturen (Evakuierung)?

    Ich habe für meine alten Wintec Mini46 auch andere Antennen. (Verwendung nicht legal)

    Der Effekt ist nicht null, aber auch nicht dramatisch, offenbar ist die verbaute Stummelantenne so furchtbar schlecht nicht bei den Geräten. Was anderes ist es natürlich, wenn man durch die Antenne Hindernisse umgeht, also weil sie über den Kopf/Körper hinaus ragt oder auf dem Auto steht statt innen drin oder abgesetzt über die Stadt blicken kann...

    Es gibt übrigens auch ein(?) PMR Mobilgereät mit abgesetzter Antenne:

    http://www.pmr-funkgeraete.de/Funkgeraet...aet::10001.html

    In D legal, in Ö und CH leider nicht.

    Zur Ausgangsfrage: Meine Erfahrung mit CB ist sehr gering, aber von dem wenigen was ich bisher ausprobiert habe komme ich mit den guten PMR deutlich weiter und habe einen saubereren Empfang als mit den CH Habngereäten. Auf den CB Kanälen hat man auch viele Italiener und Russen taxis, die die Kanäle dicht machen. Auf PMR halt hin und wieder mal ein paar spielende Kinder oder sonstige Nutzer. Aber zumindest bihser findet sich selbst in der Stadt immer noch ein freier Kanal.

    Spannend bzgl freier Kanäle und wenig Zuhörer wäre sicherlich digitales PMR, das ist aber ned ganz billig und mir sind die auch keiner Geräte bekannt, die man schnell und einfach tunen könnte (hab da aber auch nicht den völligen Überblick)

    Ich denke CB hat hierzulande eher Vorteie für stationäre oder mobile "Stationen" mit sehr langer Antennne an gutem Standort und reichlich verfügbarer 12V Stromversorgung.

    MfG

    Ja, ich habe nicht genau gelesen und übersehen, dass gar kein Schlafsack gesucht war.

    Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass Du den Defence 4 in diesen Rucksack bekommst und dann noch ausreichend Platz hast für all den bug out Krempel den man typischerweise so mitnehmen möchte (Wasser, Nahrung, Kleidung, Dokumente, Hygienekram, etc...)

    Hast Du mal ein Bild, wo man sieht, wieviel Platz im Rucksack noch bleibt, wenn man den innen rein stopft?

    Ohne Schlafsack ist das Budget schon ganz ordentlich. Dann kannst Du ja eine warme neoair nehmen oder was vergleichbares von der Konkurrenz, die Neoair kann man jedenfalls auch komprimiert lagern, was im BOB keine schlechte Idee ist.

    Noch ein Stück Plane für unten drunter und ein ausreichend großes Tarp. Für den Sommer evtl Moskitonetz einpacken für den Winter nen Biwaksack.

    Wenn man zuviel einpackt verschwindet schnell der Gewichtsvorteil zum Zelt. In der 300 Euro Klasse bekommt man heute 1 Mann Ultraleichtzelt mit Sitzhöhe und doppelwandig für unter 1kg. z.B: http://www.msr-outdoor.de/zelte/trekkingzelte/freelite-1.php

    Sowas ist natürlich filigran und benötigt sorgfältigen Umgang, aber ein bug out dauert ja auch nicht ewig.

    MfG

    Mein BW Nässeschutz ist von Feuchter, da gab es glaube ich verschiedene Lieferanten. Der war/ist zwar laut, aber robust. Lebt im Gegensatz zu meinen anderen Membrankleidungsstücken heute noch. Ich mag aber heute unterwegs auf gar keinen Fall Flecktarn tragen und ich denke mal, dass sich bei Schnitt und Stoffen die letzten 22 Jahr auch das ein oder andere weiterentwickelt hat...

    Danke. Genau das Video fand ich auch, dachte aber, dass es eine versteckte Werbesendung oder freundlicher formuliert eine reine Produktvorstellung eines noch nagelneuen Produkts ist. Oder kauft sich der die ganze Ausrüstung selber vom eigenen Geld?

    Weiß einer ob dieser TRG Jacken irgendnwo tatsächlich beim Militär verwendet werden und ob es derselbe Stoff ist wie bei den PRG?

    Hat jemand Erfahrung mit dem Carinthia PRG Regenklamotten bzw dem carinthia survibal rainsuit (hier v.a. die Hose).

    http://www.carinthia.eu/bags/de/shop/PRG+Jacket/?card=1407
    http://www.carinthia.eu/bags/de/shop/PRG+Trousers/?card=1408
    http://www.carinthia.eu/bags/de/shop//Su...users/?card=914

    Insbesondere interessiert mich die Lautstärke der Kleidung, wie die Größen ausfallen, die Sichtbarkeit im IR Licht und die Haltbarkeit der Membran v.a. im Schulter und Rückenbereich der Jacke beim Tragen eines Rucksacks.

    Bei der Hosen interessiert mich dasselbe sowie die Größe/Länge und die Haltbarkeit der Membran insbesondere am Hintern beim Radfahren

    Ich überlege mir, hier was zu kaufen, finde aber keine wirklichen Erfahrungsberichte dazu (nur ein verkapptes Werbevideo auf Youtube)

    Vor allem ist der Defence auch eine "Speziallösung". Zum einen fehlt der Wärmekragen, was bedeuett dass man sich im Winter die kapuze auf ein winziges Atemloch zuziehenmuss und da bekommt es nicht jeder hin, im Schlaf immer schön aus dem Loch rauszuatmen. Macht man das nicht atmet man sich pro Nacht mehrere hundert Milliliter Wasser in das Kopfteil des Schlafsacks und das bleibt da auch drin.

    Wenn es wärmer ist macht man bei normalem Schlafsäcken einfach den Reißverschluss an der Seite etwas auf und hat dann eine Art leicht belüfteter Decke. Das klappt für mich prima. Macht man aber beim Defence 4 den Reissverschluss oben auf dann fällt einem der Schlafsack im Schlaf über kurz oder lang auseinander, man liegt mit dem Oberkörper plötzlich im Freien, friert und wacht auf.

    Für manche ist das alles kein Problem und das Militär mag das sogar gut finden, wenn man als Soldat nachts mit einem Satz quasi schon angezogen und mit dem Gewehr in der Hand "durch die Mitte" raus hüpfen kann, ich persönlich mag das überhaupt nicht.

    Und selbst wenn denke ich, dass das keine Lösung sein kann für jemanden der was kleines sucht.

    Zitat von Redshirt im Beitrag #10

    Ich habe Bilder im Wärmebildmodus gemacht und dann angesehen. Es werden 2 Bilder angezeigt.
    Ein Normales und ein Wärmebild mit uberlagerten Konturen vom Normalen.
    Das finde ich recht praktisch, da man sich leichter orientieren kann...



    Da hat FLIR ein Patent drauf. Das ist für technische Anwendungen durchaus spannend und gut, solange die Paralaxe im Nahbereich nicht zu schlimm wird, nutzt aber für die Funktion als Nachtsichtgerät leider garnichts.

    Magst Du denn mal Bilder einstellen, die mit dem Telefon in finsterer Nacht gemacht wurden, z.B. Personen in 50m Entfernung.

    Zitat von Ben im Beitrag #9
    Ich hab die Erfahrung gemacht, dass solche Brillen nur eine zeitlang funktionieren und dann das Smartphone überhitzt.

    Ist das hier auch der Fall?



    Bei mir ist noch nie was überhitzt, hab's aber auch noch nicht stundenlang am Stück laufen lassen und derzeit ist es eh kühler.

    @paul.cb müsste sich nochmal äußern, was er denn unter "relativ klein und gut verstaubar" versteht. Wenn ein Zelt bereits zu sperrig ist (es gibt heute sehr kompakt verpackbare Zelte), dann kann ich mir nicht vorstellen, dass ein typischer Militärschlafsack mit seinem riesigen Packmaß (oder habt ihr da in Österreich besseres?) wirklich eine Option sein wird.

    Zitat von Grauer Wolf im Beitrag #5
    In den Kriegs- und Nachkriegsjahren fuhren auch bei uns Holzvergaser-LKW-
    www.mag-mobil.de/2011/125Jahre-automobil/Ku
    www.argeholzgas.at



    Man hat dann aber relativ schnell gelernt dass die Luft verpesten keine so wahnsinnig tolle Idee ist und vermeintlich billige Lösungen für die Gesellschaft sehr teuer werden können.

    Den ersten großen Anreiz brachte der große Londoner Smog von 1952.

    Wer es noch nicht kennt, sehr interessant zu lesen:http://scienceblogs.de/frischer-wind/201...rophe-von-1952/

    Vielleicht denkt der ein oder andere daran, wenn er demnächst mal wieder über den Scheiß Staat schimpft, der seinen Kachelofen reglementiert und hier Nachbesserungen einfordert.

    Zitat von Ben im Beitrag #4
    Das sollte dieses Smog-Problem doch etwas zurückschrauben oder?



    Das Problem schwindet sofort, wenn die Leute heizen wie vor der Besteuerung von Heizöl.

    Es ist aber in der griechischen Bevölkerungen weit verbreitet und hoch angesehen, wenn man dem Staat trotzt, Hauptsache dagegen. Da der Staat Mineralöl stark besteuert hat (der griechische Staat ist nämlich so gut wie nicht in der Lage Steuern einzuziehen, da es auch allgemein wohlgelitten ist, sich durch das Steuersystem zu belügen und zu betrügen, denn schließlich ist Steuern zahlen ja nur für Idioten) tun viele Griechen eben alles, um dem Staat eins auszuwischen, einfach schon aus Prinzip. Und wenn es doppelt so teuer ist und die eigenen Kinder daran ersticken, aber Hauptsache der Staat bekommt keinen Cent ab.

    Wenn ich mich recht entsinne haben sich auch viele Griechen vom Stromnetz abgekoppelt, nachdem auch darüber Steuern(?) erhoben werden sollten. Nicht weil das billiger wäre (im Gegenteil sind die Dieselgeneratoren natürlich viel teurer), sondern einfach nur zum Trotz.

    Ich weiß, dass "den Staat hassen" in Prepperforen oftmals viel Anklang findet, aber Griechenland zeigt eben auch sehr schön, was dabei heraus kommt. Man darf nie vergessen, dass "der Staat" nicht irgendwas abstraktes ist, sondern wir alle als Gemeinschaft. Schaden wir dem Staat schaden wir am Ende uns. Mir erscheint das logisch und ich kapiere auch, warum ein Staat Steuereinnahmen braucht, vielen andere, insbesondere in Griechenland sehen das aber nicht so. Ist halt eine andere Mentalität.

    Nun ja, zum Glück muss ich nicht in so einer Gesellschaft leben.

    MfG

    Nichts im Vergleich zu Peking: https://www.tagesschau.de/ausland/peking-smog-111.html

    Mitleid habe ich hier nicht. Das sind ja keine bösen Umstände, die dazu führen sondern das Ergebnis des Handelns vieler bei vollem Bewusstsein. Das Problem ist in Griechenland nicht neu. Auch bei manchen Prepperthemen z.B. Holzöfen oder alten Dieselmotoren verweise ich bisweilen auf das "wenn das jeder tun würde"-Dilemma.

    Hast hat schon seine Gründe, warum der "böse Staat" hier regulatorisch eingreift und bestimmte Technologien vom Markt verbannt. Wenn das nämlich alle tun würde sterben am Ende Menschen.

    Auch preppen bedeutet für mich möglichst Lösungen zu finden, die auch dann nachhaltig sind, wenn das alle täten.

    Es gibt auch Holzöfen mit geringere Feinstaubbelastung (hängt auch davon ab, wie man die anzünden und was man verbrennt", aber viele Leute haben un mal eine "leckts mich doch am Arsch, ich tu was ich will" Mentalität und wenn da sviele sind, dann kommt halt sowas dabei raus...

    MfG

    Zitat von paul.cb im Beitrag #1

    Alle Gegenstände sollten relativ klein bzw gut verstaubar sein.
    Für die "Unterkunft" und die isomatte wäre ich bereit 200€ bis höchstens 300€ auszugeben



    Im Freien? Im Winter? Richtiges Schlafen und nicht nur irgendwie überleben ohne Gliedmaßen zu verlieren?

    Klein, warm UND billig?

    Das halte ich für sehr ambitioniert. Hast Du denn schon irgednwelche Ausrüstung? Hast Du schon irgendwelche Erfahrung?

    Ein kleiner warmer Schlafsack geht nur mit hochwertiger Daune und da Daune empfindlich ist für Feuchtigkeit muss da auch der ganze Rest drum herum passen. Im nach halbwegs bezahlbaren Bereich wäre z.B. sowas hier:

    http://schlafsacke-cumulus.de/de/kategor...50?gid=37&vid=7

    Mit offenen Reissverschluss im Sommer oder in Gebäude als Daunendecke zu benutzen, im Winter dann geschlossen und in Kombination mit einer warmen (Unterzieh)jacke mit Kaputze und langen Unterhosen und dicken Socken. Wir nicht 100% aller Tage abdecken aber 95%, allerdings ist dann Dein Budget weitgehend ausgeschöpft. Komprimiert verstauen im BOB geht natürlich auf gar keinen Fall, der muss locker luftig liegen.

    Packmaß 5,7l, 685g, Sonderanfertigungen sind gegen Aufpreis möglich wie wasserabweisende Hülle, hydrophobe Daunen, extra Länge, usw, usf...

    Realitischerweise bleibt Dir beim Budget vermutlich nur Kunstfaser und Du musst Dich dann wohl oder übel mit dem größeren Packmaß und Gewicht arrangieren. Ich wollte auf die recht billigen Meru Säcke von Globetrotter verweisen, die ich auch nutze, aber die gibt es leider nicht mehr.

    Wenn man mit der Farbe leben kann wäre der hier interessant, allerdings Reissverschluss nicht bis zu den Füßen und die Frabe ist auch nicht perfekt:
    https://www.globetrotter.de/shop/mountai...z-flame-258620/

    Nennenswert besser wird das Wärme.Gewicht/Vlumen Verhältnis in der Kunstfaserwelt nicht mehr werden. Auch hier brauchst Du im Winter warme Kleidung. Vermutlich ist der aber auch noch zu teuer (außer man findet Sonderangebote), so dass Du eher mit noch größerem Packmaß rechen solltest, denn klein, warm und billig gibt es nicht. Man kann nur 2 von den 3 Eigenschaften gleichzeitig haben.

    Bei den wintertauglichen Isomatten sind nur die aufzublasenden mit Dämmschichten wirklich kompakt. Ich finde meine Neo air all saeson in large ganz gut, Sonderangebote findet man bisweilen für 100 Euro herum. Die ist wintertauglich. Die Farben der neuen ist eher nicht ideal, meine sind noch dunkelgrün.

    Größer im Packmaß, weniger Wärme aber dafür billiger wird es mit "selbstauflasenden" Schaumstoffmatten, z.B.:http://www.funktionelles.de/Camping-Biwa...c=48864&p=48864

    Die hat ne gute Farbe und kleines Packmaß, aber die Isolierung ist für den Winter leider nicht asureichend:http://www.funktionelles.de/Camping-Biwa...c=48863&p=48863

    Im Grunde würde ich hier eine Mindestdämmung definieren (wirklich wintertauglich ist es so ab einem R-Wert von 5 herum), dann aussuchen welche Farbe ok ist und dann auf Sonderangebote warten...

    Am Ende bleibt dann noch die übelegung ob Tarp, Biwaksack, Tarp + Biwaksack, Zelt oder ggf Hängematte. Das hängt davon ab. Bei Deinem Budget sehe ich eiegntlich nur eine billige Plane als Tarp, das wesentliche Geld würde _ich_ für Schlafsack und Matte ausgeben. Das nutzt Dir auch mal für alltäglichere Situationen wie übernachten bei Freunden...

    Wir haben die nächsten Tage das richtige Wetter dafür, sich mal eine Gefühl zu verschaffen, wie es im Winter "da draußen" so sein kann. Das nur für den Fall, dass Du zu denen gehörst die meinen, das Schlafsetup wäre mit etwas Laub und einer Rettungsdecke schon gut abgedeckt...

    Ich selbst habe auch nur eine "90%"-Lösung aus einem Schlafsack mkt Wahlweise 0°C oder 5°C Komforttemperaratur, warme (und hoffentlich trockener) Kleidung, Biwaksack (Rab Ridge Raider, alleine der würde Dein Budget auffressen), Tarp, Neo air all season oder x-therm und ggf einen Trinkflasche mit kochendem Wasser im Beinbereich als Wärmflasche. Dazu noch eine halbe BW Faltisomatte, weil es ohne im Schlamm ziemlich unlustig wird.

    Ich habe einen 55l Rucksck als BOB und das Schlafzeug braucht einen signifikanten Teil des Platzes darin und ist trotzdem keine 100%ige Lösung. Ganz besonders nicht, wenn man abends nicht trocken, aufgewärmt und mit randvollem Bauch rein hüpfen kann so wie jetzt beim testen, sondern nass, durchgefroren, zitternd und mit knurrendem Magen, während der Schneesturm heult.

    Für den dauerhaften Erhalt der Leistungsfähigkeit im Winter unter üblen Bedingungen (nasskalt) und mehrere Tage hinweg halte ich ein Zelt mit Zeltheizung für die beste Lösung, das ist dann aber eine ganz andere Welt.

    Der Biwaksack lässt sich gut "verstecken" und nahezu überall aufbauen und bietet auch Schutz gegen Insekten. Das Zelt bietet mehr Witterungsschutz. Die Vorteile von Hängematten auf der Flucht in unseren Breiten erschließen sich mir eher nicht.

    Wenn Du zu denen gehörst die mit so einem "taktischen Daypack" als BOB rumlaufen wollen, wo eher weniger rein passt, dann wäre mein Ansatz, auf den ganzen Schlafkram weitgehend zu verzichten und stattdessen in den enegen Platz eine garnitur sehr warme (Unter)Wäsche einzupacken und Dein zur Verfügung stehendes Geld für einen Biwaksack mit Atmungsaktiver Membran auszugeben. Dazu vielleicht noch ein Sitzkissen / Stück Schaumstoff und die Möglichkeit, sich ein oder zwei Wärmflaschen zu machen. Das bietet im Winter dann zwar keinen erholsamen Schlaf aber zumindest die reale Chance zu überleben und vielleicht immer mal wieder für eine Weile einzunicken. So kann man mit Glück wahrscheinlich auch 3-4 Tage überstehen, wenn auch eher unspaßig. Von der warmen Kleidung hast Du dann auch tagsüber was.

    Bedenke: wenn man hungert friert es einen viel schneller.

    Das Bild zeigt das, was ich im Winterhalbjahr zum Schlafen in meinen BOB stopfe.

    Eine halbe BW Faltisomatte

    Eine Neoair x-therm large (die regular sind mir zu schmal, da rutschen mir immer die Arme runter und im Winter wird's dann kalt)

    Ein TT Tarp mit Schnüren (außen dran, ist ja dann meist eh nass)

    Einen Rab Ridge Raider Biwaksack

    Meru Adventure KuFa Schlafsack (Komfort 0°C, lässt sich für den Sommer weit öffnen)

    Eine KuFa "Thermojacke" von NorthFace

    Dicke trockene Wollsocken, lange Merino Unterhose und langes Merino Unterhemd und eine Mütze oder vergleichbar warmes setze ich als Basisausrüstung voraus.

    Damit decke ich das meiste ab, was im Winter so kommen kann, aber noch nicht 100%...

    Der Platzbedarf ist signifikant, im Wesentlichen gäbe es aber nur noch Einsparpotential beim Tarp und beim Schlafsack.

    MfG


    [[File:BOB_schlafen2.jpg|none|fullsize]]



    So ungefähr sieht das dann aus. Ohne Tarp:

    [[File:rabridgeraider.jpg|none|fullsize]]



    Mit Tarp:

    [[File:Tarp01.jpg|none|fullsize]]

    Dateien

    • BOB_schlafen2.jpg

      (183,07 kB, 3 Mal heruntergeladen, zuletzt: )
    • rabridgeraider.jpg

      (149,14 kB, 3 Mal heruntergeladen, zuletzt: )
    • Tarp01.jpg

      (192,72 kB, 3 Mal heruntergeladen, zuletzt: )

    Hast Du es jetzt schon mal bei Kälte ausprobiert?

    Bei mir ist es nämlich so, dass die typischen Inlets temperaturmäßig eher garnichts bringen.

    Wäre auch irgendwie etwas verwunderlich, wenn 130g Seide wärmer wäre als 130g Daunen.

    Da ich den thread eh schon gekapert hatte hier mal ein Update zur Therm App. Mit der aktuellen Software Version hat man optional auch einen "VR"-Modus, man kann also eine 3D-Brille drauf setzen und hat so eine Art Wärmebild-"Fernglas", je nach Objekitvbrennweite. Das reduziert das Problem deutlich, dass man nachts das eigene Gesicht anstrahlt...

    Für den gelegentlichen Einsatz durchaus interessant.

    Wenn man ein reines Beobachtungsgerät sucht bekommt man das neue Pulsar Quantum XQ19 für etwas über 2000 Euro, da steckt jetzt vermutlich derselbe 384x288px 17µm a-Si Sensor drin (aber mit 50Hz ausgelesen) und ebenfalls ein 19mm Objektiv und man hat eben einen richtigen Sucher und Autofokus... Dafür fehlen die ganzen Thermografiemöglichkeiten (die mir wichtiger sind)

    Ja, da muss man schon nach Schweden ausweichen und gleich zwei Überfälle hintereinander um ein Wildnisszenario zu erzeugen.

    Vielleicht hätte mir der Räuber auch noch in den Fuß schießen sollen, nachdem er meine Jacke genommen hat? Warum nicht auch meine Schuhe?

    In Deinem Szenario brauche ich Wasser (sollte im Schwedischen Nationalpark nicht das riesen Problem sein) und ggf. Wärme und ich muss wissen in welche Richtung ich die Straße entlang gehen muss. Die 80km (solltest das wirklich der nächste Zivilisationspunkt sein?) kann ich in 24h durchgehen ohne eine Übernachtung zu brauchen. Hält mich u.U. auch warm genug. Essen brauche ich auch keins. Ziemlich wahrscheinlich wird in den 24h auch mal ein Auto die Straße lang fahren.

    In Mitteleuropa findet man so ein 80km Szenario überhaupt nicht, da geht man 10km in irgendeine Richtung und stößt auf Zivilisation.

    Dass man nicht den Todestag des einzelnen kennt ist eh klar und trivial.

    Was man abser serh wohl treffen kann sind Lebensdauerabschätzungen und für Gesamtbevölkerungen.

    So können in Deutschland (da kennen ich die Zahlen besser) in der heutigen hochindustrialisierten Welt 80 Millionen Menschen ganz locker mit wenig Aufwand luxuriös versorgt werden. Wären wir alle schlanke sparsame Vegetarier würde es auch für 300-300 Millionen reichen.

    Als überwiegend "Selbstversorger" konnten im "deutschen Reich" vor dem 30jährigen Krieg ca. 18 Millionen Leute halbwegs passabel überleben, danach waren noch ca. 12 Millionen am Leben, viele davon mehr schlecht als recht. Das entspricht wohl vielen Prepper Szenarien.
    (übrigens war in der Zeit die Überlebensquote in den Städten deutlich höher als in den Dörfern und das trotz Pest)

    Im Jäger- und Sammler Szenario (heute: Bushcrafter) muss man sich vermutlich an der Steinzeit orientieren. Ich würde mal schätzen, dass es da für 100.000-200.000 Leute reichen könnte mit entsprechenden "skills" und in Kleingruppen organisiert. Die heute offenere Kulturlandschaft bietet Vorteile, auch die nicht sofort verschwindenden Infrastruktur wie Brücken und Straßen, Gebäude, usw...
    Positiv ist möglicherweise auch das Fehlen von Großräubern.
    Auf der anderen Seite kennt man nicht die negativen Umwelteinwirkungen die nach so einer Apokalypse zu erwarten wären. Die Bushcrafter werden keine Kernkrafte, Biotechlabore und Chemieanlagen sicher herunter fahren und über Jahrzehnte schützen können. Außerdem fehlen uns heute viele Fähigkeiten.

    Nichts gegen Bushcraft als Hobby, aber zu glauben, in Mitteleuropa einen Vorteil davon zu haben sich so ernähren(?) zu können erscheint mir schon reichlich optimistisch.

    Mir fehlt die Phantasie, mir ein dazu passendes Szenario vorstellen zu können und ich habe eine sehr, sehr gute Phantasie.

    MfG