Schutz vor Wespen!

  • Zitat von Betula im Beitrag #39
    Rot können sie nämlich nicht sehen - und dann einfach das Licht ausschaltet. die lassen sich, wenn es für sie plötzlich dunkel wird, mitten aus dem Flug zu Boden fallen. da wir ja bei Rotlicht sehen können, kann man die Tierchen vom Boden einsammeln. ich könnt mir vorstellen, daß das bei Wespen auch klappt...aber halt nur in Innenräumen und mit entsprechender Vorbereitung (Rotlicht)



    Hi Betula,

    eine Frage: können Wespen Rotlicht auch nicht sehen? Wenn ja, dann wäre die Lokalisierung und Vernichtung von Wespennestern in der Nacht deutlich einfacher. Diese Information muss ich heute noch mit meinem Kammerjägerspezi in Linz teilen. Danke dir![Blockierte Grafik: http://img.homepagemodules.de/rose.gif]

  • Hi Varminter,

    aus eigener Erfahrung weiß ich es von den Hummeln, ich vermute, daß es bei Wespen auch so ist. müßte man aber ausprobieren. Bienen sehen kein Rot, dafür aber UV - in Mischung mit Gelb ergibt das das "Bienenpurpur", zB beim scharfen Hahnenfuß. Klatschmohn, den wir rot sehen, hat eine gute UV-Reflektion, wird also von Bienen wahrgenommen
    schnelles Googeln hat zB das gefunden: Farbsinn Bienen
    ich weiß nicht, ob ich meine Versuchsprotokolle noch irgendwo habe. nachdem mir seit Beendigung der Uni 2 PCs kaputtgegangen sind und ich damals noch alles auf Diskette gespeichert hab...mal schaun, vielleicht finde ich noch wo ein Backup

    Nachtrag: im Forum von Hymenoptera.de (=Hautflügler, dh Bienen, Wespen, Hornissen etc...) schreibt jemand einen Beitrag zum Thema Rotlicht: Rotlicht bei Wespensuche -> zweite Antwort

    ergänzend sei noch erwähnt: Töten sollte immer nur der allerletzte Ausweg sein, wenn alle anderen Mittel (Weglocken, Köder, Umsiedeln...) versagt haben und unmittelbare Gesundheitsgefahr (zB für Allergiker, kleine Kinder...) besteht. meistens sind die Wespen uns einfach nur lästig - das sollte aber noch kein Grund sein, ihnen etwas anzutun.
    ich kenne auch Berichte von Leuten, die ihre garteneigenen Erdwespen als "Wachhunde" bezeichneten: ihre Wespen gewöhnten sich an sie, da sie täglich im Garten und somit "Inventar" waren. Angeflogen wurden nur Gartengäste

    liebe Grüße, Betula


    falls die Welt untergeht, muß noch lange nicht die Welt untergehen.

  • ok, ich hab meine Hummel-Protokolle gefunden [Blockierte Grafik: http://img.homepagemodules.de/smile.gif]

    Protokoll-Zitat aus: Penzlin, H. (1996): Lehrbuch der Tierphysiologie, 6.Auflage, Verlag Gustav Fischer, Jena
    „Da die Insekten mit Ausnahme der Schmetterlinge und Ameisen kein Rot sehen können, fehlen in unserer einheimischen Flora die roten Blüten auch fast vollständig. ...Die Blüten des Klatschmohnes reflektieren neben dem für uns sichtbaren Rot sehr viel Ultraviolett. Sie erscheinen der Biene also im ultravioletten Farbton. Die weißen Blüten unserer Flora reflektieren dagegen kaum UV, die Bienen sehen sie deshalb in der zum UV komplementären Farbe Blaugrün...Am besten sind Bienen hinsichtlich ihrer Farbtüchtigkeit untersucht....Das sichtbare Spektrum ist bei ihnen gegenüber dem Menschen um etwa 100nm zur kurzwelligen Seite hin verschoben, es erstreckt sich von 300-650nm" das des Menschen liegt zwischen 400 und 800nm.


    demnach ja, es sollte auch bei Wespen klappen, ihnen mit Rotlicht Dunkelheit vorzugaukeln.
    arbeitet bei Dunkelheit und mit Rotlicht, habt in einigen Metern Entfernung eine kleine normale Lichtquelle, zu der die Wespen fliegen können, falls sie ausfliegen (damit sie nicht zu euch fliegen)
    seid aber bitte vorsichtig. bei Hummeln weiß ich, daß es klappt, aber das war ein abgeschlossener Versuchsraum mit permanent leuchtendem Rotlicht - und sehr friedlichen Erdhummeln

    dem Ganzen sei natürlich vorausgesetzt, daß es in den letzten Jahren keine gegenteiligen Erkenntnisse bezüglich Farbwahrnehmung der Wespen gegeben hat

    liebe Grüße, Betula


    falls die Welt untergeht, muß noch lange nicht die Welt untergehen.

  • Letztes Wochenende während eines Volksfestes, als die Wespen immer lästiger wurden, viel mir plötzlich dieser schöne Threat hier ein.

    Flux eine Tüte Mehlspeise gekauft, Inhalt unter den Anwesenden verteilt, braune Tüte aufgepustet, mit Powertape verklebt und direkt über unseren Köpfen aufgehängt.

    Ergebnis:
    Die Zahl der Wespen am Tisch sank eindeutig und schnell.

    Problem:
    Mit der Zeit wurde es dämmrig und etwas kühler, also ist das Testergebnis wohl etwas verfälscht

    Fazit:
    Ich hatte schon den Eindruck, dass die Wespen kurz nach dem Aufhängen aber vor der Dämmerung schnell weniger wurden, kann halt auch Zufall gewesen sein.
    Zumindest halte ich die Methode nicht für wirkungslos und werde sie sicher noch öfter testen.
    Ergebnisse dann wieder hier :-)

    Gruß
    VanDoom

  • Hallo Van Doom
    Zitat"Letztes Wochenende während eines Volksfestes, als die Wespen immer lästiger wurden, viel mir plötzlich dieser schöne Threat hier ein.

    Flux eine Tüte Mehlspeise gekauft, Inhalt unter den Anwesenden verteilt, braune Tüte aufgepustet, mit Powertape verklebt und direkt über unseren Köpfen aufgehängt."



    Finde ich toll das mein Beitrag Dir geholfen hat. Hier nur ein kleiner Tipp.- Die Tüte sollte möglichst sauber sein, da Wespen von süßem angezogen werden! Könnte also gegenteilige Wirkung haben.
    Ich habe eine Tüte bei meinen Himmbeer /Brommbeer Sträuchern aufgehängt um die Wespen fernzuhalten. Die stürzen sich regelrecht auf die jetzt reifen Beeren.
    Fazit: Fast keine Wespen mehr. Die paar die noch kommen sind vielleicht blind[Blockierte Grafik: http://img.homepagemodules.de/laugh.gif]
    Sevus

  • Danke für den Tipp gramurkl, das ist mir auch durch den Kopf gegangen, aber ich musste eben improvisieren :-)
    Siehe Ergebnis, es wurden aber keine zusätzlichen Wespen angezogen.