Naked Survival auf dmax

  • Ich habe mir die letzten Tage einige Folgen von "naked Survival" auf dmax angeschaut. Was mir extrem aufgefallen ist: Die hatten nie was zu Essen. 21 Tage mit 2 Schnecken und 1 Hummer oder so ähnlich. Und dann bis zu 20 kg abgenommen.
    Für mich stellt sich die Frage: Sind die Leute zu dumm um was essbares zu finden oder gibt es dort nichts essbares?
    Das es nicht so einfach wie bei anderen Serien ist war zu erwarten, aber so schlimm?

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Es ist schwierig für die.

    Du musst davon ausgehen das sie nichts haben, ausser ihren Stoffbeuteln, und zwei Gegenständen die sie mitbringen, in den letzten Folgen waren dann noch ein Feuerstarter dabei. Jetzt brauchst du ein Messer, damit konnten sie sich noch einen Gegenstand mitnehmen, der war in der Regel irgendwas zum Feuermachen, oder ein Kochtopf.

    Und dann stehst du nackt da, und musst alles bauen, und erzeugen. Und meist sind sie in gebieten wo nicht wirklich viel ist. Priorität hat Feuer und Wasser, Essen, nun fang mal einen Fisch ohne Netz oder mit einem Speer. Das sieht für uns einfach aus, ist es aber nicht. Nachts fressen dich die Mücken, tagsüber versuchst du Wasser zu gewinnen und Früchte zu finden. Ein paar wenige haben es mit Fallen oder Reusen probiert, aber das funktioniert eben nicht überall.

    Nach ein paar tagen bist du dann schon so schwach das der Körper nicht mehr so richtig will, weil du zu wenig Wasser getrunken hast und die Nahrung fehlt. Gleichzeitig brauchst du aber Kalorieen weil du Nachts zu wenig schläfst und ständig für Wasser arbeiten musst, das Feuer am laufen halten musst usw.
    Dazu kommt, man hat noch nichtmal Schuhe, Schnur oder sonstwas.

    Ein Mentor von mir sagte das solange er irgendwas dabei hat, und sei es nur Nackt und nen Zahnstocher, so lange wäre es kein Survival sondern Camping.

    Ich glaube also ja, das ist so schlimm für NichtVollProfis beim Survival.

    Stell dir nur mal selber die Frage, wie würdest du in unseren Breiten im Wald überleben. Gehen wir von guten Verhältnissen aus, also Sommer. Du wirst nackt, nur mit einem Messer ausgerüstet im Wald ausgesetzt wo du dich nicht auskennst. Dann bekommst du eine Karte auf der steht wo du in 21 Tagen abgeholt wirst. Da du alleine bist darfst du einen Feuerstarter mitnehmen zu dem Messer und eine Stofftasche. Du musst alles erst bauen, musst ein feuer machen, einen Unterschlupf, usw.
    Ich gehe davon aus das der Unterschlupf alleine mindestens einen Tag dauert bis er grob steht und die nächsten Tage bis er wirklich dicht ist. Parallel dazu sammelst du Feuerholz, hältst dein Feuer am leben, und jetzt versuchst du noch Fallen zu bauen oder was zu jagen. Allerdings, alle Werkzeuge die du benötigst musst du erst bauen. Dann brauchst du was um Wasser abzukochen, und musst am Tag mindestens 4 Liter davon abkochen, und musst um einigermassen Fit zu bleiben am Tag 1500 - 2000 Kcal zu dir nehmen, die du aber erst mal erjagen oder finden musst.
    Ich denke da bist du dann auch über Schnecken froh und über einen armseligen Fisch den man vielleicht erwischt irgendwo. Vielleicht hast du Glück und du findest Maden, und mit sehr viel Glück und Geschick fängst du einen Hasen mit ner Falle.
    Dann lebst du 21 Tage von Wasser, ein paar Maden, ein paar Schnecken und nem Hasen. Und damit würdest du schon leben wie die Könige. Die Jagden früher haben nur gut funktioniert weil mehrere Leute zusammen Jagden, dann könnten sie fallen bauen die Rehe fingen oder Hirsche töten. Alleine ohne Werkzeug wirst du an so ein Vieh nicht rann kommen, und wenn doch kann es dich töten, ein fester Tritt von ihm genügt. Und selbst wenn es dich nicht tötet, stell dir nur vor es verletzt dich schwer am Bein, das wäre dein Tod.

    Deshalb ja, ich glaube das ist so schlimm.


    All good medicine - Capt J Reynolds [Blockierte Grafik: http://www.ch-r.at/Privat/Avatare/SmilieIchB.gif]

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Das Problem mit der Jagd ist die Fluchtdistanz.

    Die Urmenschen kamen anfangs näher an das Wild heran, aber mit Verbesserung der Fernwaffen = Steinschleuder, Pfeil & Bogen, Speerschleuder, Armbrust und später Feuerwaffen wuchs auch die Fluchtdistanz.

    Du kommst also heute praktisch nicht an Wild heran. Ausnahmen allenfalls Hasen, die sich drücken und mit Steinen oder Prügeln erschlagen werden könnten, Kitze oder Kälber im Frühjahr.

    Trotzdem haben unsere Vorfahren Wild erwischt, auch als Einzeljäger. Indem sie Fallen, insbesonders Schlingen verwendeten.

    In Afrika habe ich extrem primitive, aber durchaus wirksame Wildererfallen gesehen, die man sehr einfach herstellen kann.

    Das ist ein Link zu einem Förderverein, schaut euch die primitiven Tierfallen an. http://www.foerderverein-emrst.de/schutz-vor-wilderei.html Mit Rinde und geflochtenen Pflanzenteilen (Wilder Wein, Weidenruten) könnte man sowas ev. nachbauen.

    Man muss dann aber in der Lage sein, WECHSEL des Wildes zu erkennen.