Glühbirne hört mit

  • Früher glaubte man immer in Agentenfilmen das nur Geheimdienste das tun würden, eine Glühbirne mit eingebautem Mikrofon zum abhören. Heute gibt es so was für den normalen Bürger zu kaufen. Damit werden nahezu alle Geräusche aufgezeichnet, an einen Server übermittelt und Analysiert, damit man z.B. Termine per Sprache eintragen kann, das Licht steuern kann usw.

    http://www.heise.de/newsticker/meldung/C...it-3056853.html


    Ich gehe davon aus das jeder der sich sowas kauft, endgültig sein Gehirn abgegeben hat. Schlimm genug das uns die Handys wahrscheinlich dank NSA usw belauschen, aber das man sich freiwillig eine aktive Wanze einbaut, die alle Daten an Server weiterleitet, zeugt davon das die letzte Gehirnzelle mit DSDS und Co abgeschaltet wurde.


    All good medicine - Capt J Reynolds

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Bevor man sowas verteufelt sollte man sich mal anschauen was das Ding wirklich macht. Schickt es die Daten immer in die Cloud oder als Stream an eine definierte IP Adresse? Wenn es letzteres macht kann ich es relativ problemlos mit einer normalen Alarmanlage koppeln. Wie kommt die Glühbirne denn ins Internet? Über Strom? Oder braucht es einen "Umsetzer" - sprich einen lokalen Server - der die Daten vom Stromnetz ins Internet bringt? Oder WLan?

    Oder für ältere Menschen? Bevor jemand 2 Tage in der Wohnung liegt weil er/sie sich die Hüfte gebrochen hat und das Handy zu weit weg ist kann die clevere Glühbirne auf Hilferufe reagieren. Ja, ich weiß es gibt auch Alarmarmbänder für Senioren ... Mir geht es nur darum das nicht alles schlecht ist was in die Cloud geht. Man muss sich nur der MÖGLICHEN Konsequenzen bewusst sein.

    Wer sich detaillierter informieren möchte sollte auf die deutschsprachige Homepage des Herstellers schauen.

    Vor einigen Tagen hat Mark Zuckerberg die Vision gehabt, das es eine für jeden erschwingliche KI für zu Hause geben muss die auf unsere Stimme reagiert. Nun, das ist wohl die praktische Umsetzung davon [Blockierte Grafik: http://img.homepagemodules.de/smile.gif] Wobei von Jarvis, dem Computer in Iron Man ist das System noch weit entfernt.

    Ergänzung: Die Mikrofon Glühbirne kommtg über WLan ins Internet.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Sehe es wie Don Pedro! Der springende Punkt zum Thema "Mithören" ist wie immer - wie kommt das Device ins Internet - und mit wem "redet" es da... Erstmal brauchts einen WLAN AP oder ähnliches, um überhaupt mal ins große (böse) Netz zu kommen. Somit hat der Anwender noch in gewissem Maße Kontrolle. Im Zweifel - Wireshark ist dein Freund

    Was jedoch der Anbieter der Cloud Lösung mit übermittelten Daten macht ist eine andere Frage...

  • Ich find es beeindruckend, was alles geht. Grundsätzlich bin ich da bei Reynolds... es ist befremdlich wie schnell wir unsere Rechte geneigt sind- herzugeben.

    Dennoch hat Pedro definitiv Recht.
    Es ist durchaus sehr nützlich. Ähnlich wie bei Waffen ist hier nicht die verwanzte Glühbirne, der Übeltäter- sondern die Menschen, die von den so freiwillig preisgegebenen Daten profitieren will, zu welchem Zweck auch immer.

    Der eigentliche Nutzen und vielleicht sogar noble Grundgedanke, Menschen zu helfen geht heirbei gänzlich verloren.

  • Ich habe nichts gegen die Technik, aber geht es in die Cloud dann geht es an die Geheimdienste und wer weiß noch wen. In Amerika ist es Gesetz das wenn eine Firma einem Cyberangriff ausgesetzt war oder ist, das sie alle Daten die Sie hat den Behörden geben muss.

    Jede Technik hat ihren Nutzen, keine Frage, nur muss man immer aufpassen das die Nachteile diesen Nutzen nicht überflügeln. Und genau das sehe ich bei dieser Technik. Eine gute Alarmanlage hat heute schon Geräuschsensoren, die braucht das nicht, ein alter Mensch kann sich einen Notrufknopf in Form einer Armbanduhr zulegen, auch das geht heute ohne Probleme. Mit einer KI reden zu können mag fein sein, aber vor lauter Bequemlichkeit begeben wir uns zum einen in eine Abhängigkeit zum anderen geben wir Freiheit und Sicherheit auf. Denn wenn so ein Gerät eine Sicherheitslücke hat, und das haben alle Geräte wie man aus Erfahrung weiß, und die nutzt jemand aus, kann er dich abhören, kann er feststellen ob die Wohnung leer ist, kann er deine Gewohnheiten studieren usw. Er weiß wann du schläfst, wann du isst, was du im fernsehen ansiehst, wann du Sex hast. Wo es solche Daten gibt, gibt es jemanden der Begehrlichkeiten hat und sie ausnutzt.


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