Parasitenbekämpfung in der Krise

  • ein Thema, das sicher jeden schon mal berührt hat (auch, wenn darüber selten gesprochen wird, weil es den meisten zu peinlich ist):
    Läuse.

    mangelnde Hygiene begünstigt die Verbreitung, aber es kann einen auch erwischen, wenn man jeden 2. Tag die Haare wäscht (und im Kino auf einem Platz gesessen hat, den der Vorgänger mit Läusen dekoriert hat). Läuse sind nämlich zäh, die krallen sich an den Haaren fest und sitzen jede normale Haarwäsche einfach aus. und die Jungen in den Nissen haben quasi wasserresistente Überlebenskapseln.

    was hilft, wenn es einen erwischt hat:
    zB. Nyda (aus der Apotheke), ist ein sehr feines Öl, in der Packung ist immer auch ein Nissenkamm.
    aber auch zB Nähmaschinenöl (selbst ausprobiert, klappt!). das Prinzip: das Öl kriecht den Läusen in die Atemöffnungen, sie ersticken. da dies aber nur auf die erwachsenen Tiere und nicht auf die Eier (=Nissen) zutrifft, muß man zusätzlich den Nissenkamm verwenden. (das Zeug muß mehrere Stunden einwirken, damit es überall hinkriechen kann. also am Besten Abends auftragen und über Nacht einwirken lassen)
    falls man kein Fein- bzw Kriechöl zur Verfügung hat, kann man auch Haapflegespülung nehmen. dadurch werden die Haare seidig kämmbar: Haare waschen, Shampoo auswaschen, großzügig Haarspülung ins Haar massieren, vor allem im Nackenbereich und hinter den Ohren - da sitzen die Biester besonders gern. mit vorgebeugtem Kopf vom Haaransatz mit dem Nissenkamm (Achtung, manche haben 2 unterschiedliche Seiten, hier bitte genau auf die Gebrauchsanweisung achten, da sich die Nissen sonst nicht von den Haaren streifen lassen) die Haare Strähne für Strähne durcharbeiten. Auf dem Nissenkamm sieht man dann im Haarbalsam die Läuse und die Nissen. das Ganze muß man so lange machen, bis man keine Nissen mehr auf dem Kamm findet. mehrere Tage hintereinander auf diese Weise mit dem Kamm durch die Haare gehen, um auch ev. übersehene Nissen zu erwischen.
    Betroffene Kleidung, Bettwäsche und Handtücher am Besten mit 60Grad (oder mehr soviel halt die Waschanleitung erlaubt) waschen.

    aus dem Grund habe ich einen Nissenkamm und Haarspülung im BOB. ist zwar ein unangenehmes Thema, aber glaubt mir, wesentlich unangenehmer ist es, die Viecher am Kopf zu haben!

    liebe Grüße, Betula


    falls die Welt untergeht, muß noch lange nicht die Welt untergehen.

  • Der Prepper stellt sich vor, dass er und seine Familie alleine in der BOL verbringt, um das Ende der Krise abzuwarten. In den letzten Jahren des WK2 war es genau umgekehrt, da waren tausende fremde Menschen in Lagern unter desolaten hygienischen Verhältnissen und Hunger zusammengepfercht. Da gab es massenhaft Läuse, das waren aber die Kleiderläuse und nicht die Kopfläuse, hin und wieder die Filzläuse. Es gab Cholera, Ruhr, Flecktyphus,... das sind aber keine Parasiten.

    Ich will aber auf andere Parasiten hinaus, die im Körper des Menschen vorkommen. Die Darmparasiten (Madenwürmer, Hakenwürmer,...) bekommt man von Lebensmitteln die mit Wurmeiern belastet sind, oder auch von Mensch zu Mensch. Dagegen helfen täglich 2 Zehen Knoblauch fein geschnitten auf einem Butterbrot.

    Wesentlich mehr Parasiten kommen in den südlichen Ländern und in den Tropen vor. So viel Notfall-Apotheke kann man da gar nicht mitnehmen, dass man dagegen ankommt. Aber ich denke, die Prepper werden ohnehin nicht nach Syrien flüchten wollen (Leishmaniose).

  • Noch eine Ergänzung zum Thema Läusen von einem leidgeprüften Vater dreier Kinder. Auch Bettvorleger (Teppich) und eventuell vorhandene Kuscheltiere in die Waschmaschine geben!

    Sollte dies alles im Krisenfalle nicht möglich sein, vor allem Haare GANZ KURZ schneiden, am besten ne Stoppelglatze, hört sich seltsam an hilft aber.

    Bei den Darmparasiten bezweifle ich das da Knoblauch reichen wird, eventuell ein Wurmmittel in die Vorratskiste (gibts in jeder Apotheke).

    "Die Demokratie ist nicht die beste Regierungsform, sie ist nur als einziges übriggeblieben!"

  • Wichtig ist zu wissen das Läuse zu den Insekten gehören, da tun sich bei der Bekämpfung im Kriesenfall doch einige Möglichkeiten auf.

    Öle sind eine für den Wirt schonende Möglichkeit der Bekämpfung, dazu einfach Haar und Kopfhaut mit zb Ölivenöl tränken, gut einmassieren und mit einer Badehaube drüber mindestens ein paar Stunden, besser über Nacht einwirken lassen.
    Mit dem Nissenkamm scheitelweise durcharbeiten, gründlich mit reichlich Schampoo auswaschen, nach acht Tagen wiederholen.

    Mein Vater hat erzählt das er als Kind bei Läusebefall den Kopf mit Petroleum gewaschen bekommen hat, find ich jetzt nicht optimal, aber es hat geholfen und er hat es auch überlebt.

    Besonders als Vorbeugung helfen Schampoos mit Weidenrinde gut, gibts fertig zu kaufen, kann man aber auch selbermachen:

    Zwei El Weidenrinde über Nacht kalt in 1/4 l Wasser ansetzen, am nächsten Tag aufkochen, nochmal ziehen lassen, abseihen. In diesem Sud dann zwei bis drei gehäufte El geriebene Olivenölseife auflösen. Wer es bei der Hand hat kann zum ausgekühlten Schampoo noch zwei Tropfen ätherisches Lavendelöl geben, das riecht nicht nur besser, sondern vertreibt auch die Läuse.

    [team] Wenn wir unsere Waffen zu Pflugscharen verarbeiten, werden wir irgendwann für die pflügen, die das nicht gemacht haben.

  • Nissenkamm und Haarspülung werde ich mir nicht in den BoB packen. Wenn ich anfange, den BoB für alle Eventualitäten auszustatten, dann würde der Rucksack zum Schluß 30 kg wiegen. Aber ein Nissenkamm für die Notfall-Ausrüstung zuhause ist eine gute Idee. Kommt auf meine Einkaufsliste.

    Gruss,
    der bayer

  • Falls jemand in der Krise zusammen mit seiner Familie aus der Wohnung flüchtet, um die BOL aufzusuchen, geht er noch kein Risiko ein, irgendwelche Parasiten einzufangen.

    Die Personen aus seiner Gruppe sollten den Kontakt mit anderen Leuten vermeiden, das gilt besonders für sexuelle Kontakte. Dabei werden die Hautparasiten ganz bestimmt übertragen.

    Wir wissen nicht, was da genau passieren wird. Es könnte sein, dass sehr viele Leute in ein Flüchtlings-Lager zusammengepfercht werden; die Leute können sich das nicht aussuchen, weil sie gezwungen werden oder weil es zwingende Gründe gibt. Hier wird es sich nicht vermeiden lassen, dass die Leute nebeneinander liegen; ansonsten gilt die Aussage von Absatz 2.

  • Hatte weder im Kindergarten noch in der Schule je ein Läuseproblem, warscheinlich Glück. Extra Mittel hätte ich für den Notfall nicht in der Hausapotheke, aber ich habe mir vor kurzem für meine Ausrüstung eine Flasche Ballistol Pflegeöl gekauft, zusätzlich habe ich noch normales Ballistol in der Druckdose zuhause. Olivenöl etc. sowieso.

    "Das strategisch Gewünschte muss mit dem taktisch Möglichen übereinstimmen."
    Bernard Law Montgomery, 1. Viscount Montgomery of Alamein, KG, QCB, DSO, PC

  • Läuse hatten wir schon öfters aus Kiga und Schule. Beim ersten Mal war ich recht hysterisch, mittlerweile würd mich das nicht mehr kratzen. :D
    Natron-Spülung hilft da auch mit Nissenkamm!

    Würmer durften wir ebenfalls schon geniessen *bäh*.... seitdem wasche ich Salat seeehr gründlich!
    Eingelagert hab ich inzwischen Wurmkuren für die ganze Familie. (Plus Hund und Katz)

  • In die Hausapotheke kann man schon eine Schachtel Panthelmin legen, das kostet nicht einmal 5 Euro und hilft gegen die meisten bei uns üblichen Darmparasiten. Bei den Läusen ist das schon schwieriger, die milden Mittel wirken nicht zuverlässig, die stark wirksamen sind bedenklich bezüglich Nebenwirkungen.

    Sehr schwierig ist die Krätzmilbe zu behandeln. Diese bekommt man durch (intensiven) Körperkontakt mit befallenen Personen. Eigentlich braucht man dazu Ivermectin, das in Deutschland und Österreich nicht zugelassen ist, der Tierarzt hat es, in Frankreich bekommt man es auch.