Sonnensturm "überlebt"

  • Da hätte die Menschheit ziemlich blöd ausgeschaut: http://orf.at/stories/2239319/2239323/

    Ich denke, die Wenigsten wären auf so ein massives Ereignis vorbereitet gewesen.

    Im Artikel steht, dass "Alles, was an der Steckdose steckt, wäre außer Gefecht gewesen". Was ich mich frage: was das jetzt gemeint, dass "nur" das Stromnetz zusammengebrochen wäre (dann wären PV Inselanlagen intakt geblieben) oder das alle elektrischen Geräte hinüber gewesen wären?

  • Wenn es uns richtig erwischt hätte, dann wäre alles hin, weil bei diesen Belastungen die Kabel schmelzen, genauso wie die Photopholtaik-Platten und Verkabelung samt Wandler.

    Um ein Gefühl dafür zu geben, 1859 sind die Drähte der Telegraphen so heiss geworden das die Masten Feuer fingen, d.h. Die Kabel haben mehr als 300 Grad erreicht. Das hält selbst heute kein Kabel aus.

    So ein Treffer wäre unser aller Untergang weil Weltweit praktisch sämtliche Technik auf Elektro, Elektronik, und zum guten Teil sogar auf Metall basierend zerstört wird. Und dann bleibt nichts mehr. Solche Sonnenstürme können genug Leistung entwickeln das Stahlseile schmelzen, Inklusive Brückenbefestigungen, Freileitungen usw. Selbst der Bewährungsstahl on Betonbauwerken kann dann so weit Schaden nehmen das die Gebäude nicht mehr bewohnbar sind. Das betrifft auch die Sicherheit und Struktur von Kraftwerken, Staustufen usw.

    Gelinde gesagt, das wäre bei einem Volltreffer so ziemlich das Ende für uns.

    Zum Glück sind nicht alle Sonnenstürme so stark.

    Grüsse Capt J Reynolds

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Ja, auch der Bewehrungsstahl würde aller Wahrscheinlichkeit nach Schaden nehmen.
    Bei Gebäuden wäre der Schaden nicht soooo gravierend, aber bei sämtlichen Bauteilen die auf Zug beansprucht werden und die Fließgrenze des Stahls außer Kraft gesetzt wird, würde man sein blaues Wunder erleben.

    Speziell Brücken aus Stahl, Stahlbeton oder Spannbeton, also Bauteile bei denen sehr viel Eisen auf lange Strecken eingebaut wurde, wäre stark einsturzgefährdet- alleine durch das Eigengewicht.
    Selbst wenn dann eine Hilfsorganisation reagieren könnte, wäre sie örtlich sehr stark eingeschränkt, weil keine Brücke tragsicher wäre.

    Nebenbei bemerkt, Eisenbahngleise sind schon im Sommer gewissen Temparaturschwankungen ausgeliefert, man kann dann tatsächlich sehen, wie sich der Stahl ausdehnt, dann liegt das Gleis nichtmehr gerade sondern leicht gewellt. (in horizontaler ebene)
    In diesem Fall wären auch Eisenbahnverbindungen stark eingeschränkt und anfällig für Entgleisungen, abgesehen davon, dass Eisenbahnwaggons naturgemäß viel Stahl beinhalten.

  • Es hängt von der Stärke des Sonnensturmes ab, ein kleiner legt vielleicht mal eine Stadt oder eine Land lahm, und lässt sich durch verschiedene Massnahmen wie Stahlbeton, geerdete Stahlhülle usw leicht abschirmen.

    Ein richtiger, so wie wohl der 2012 oder 1859, da könnten wir einpacken. Jedes Leitfähige Teil und jeder Magnetisierbare Stoff auf der Erde würde darauf reagieren.

    Es würden alle Kabel ausfallen, alle Trafos, Überlandleitungen, Reaktoren, Flugzeuge, Schiffe, sämtliche Elektronik. Wir würden binnen Minuten keinerlei Energieversorgung mehr haben, keine Kommunikation, viele der Gebäude würden an Tragkraft verlieren. Sämtliche Fahrzeuge die es heute gibt bis auf ein paar Oldtimer würden auf der Stelle fahruntüchtig.

    Als wäre das nicht das schlimmste, würden nach 3 - 10 Stunden weltweit alle Kerntechnischen Anlagen soweit in Betrieb anfangen durchzuschmelzen weil die Kühlung versagt. Es gibt zwar Notkühlsysteme, aber die brauchen Strom. Nach 3 - 5 Tagen, wenn es überhaupt so lange dauert, würden auch sämtliche Kühlbecken mit abgebrannten Brennstoffen neben den Reaktoren brennen und schmelzen. Großflächige Verstrahlung wäre die Folge. Die Bevölkerung könnte nicht gewarnt werden.

    Zeitgleich würde in allen Chemischen Betrieben die auf laufende Kühlung und Kontrolle angewiesen sind die Produktion ausser Kontrolle geraten, und zum Teil Feuer fangen, da aber praktisch sämtliche Fahrzeuge zerstört sind, könnte niemand die Brände löschen. Parallel dazu haben die Kabel sich während des Sonnensturms soweit erhitzt das sie teilweise Häuser in Brand gesteckt haben, auch dort löscht niemand.

    In Wien bedeutet dies das der kleine Versuchsreaktor im Prater eventuell ausser Kontrolle gerät, mit etwas Glück hält der aber, aber die Raffinerie in Schwechat, die Plastikfabrik, und einige Industriezweige würden in Flammen aufgehen, Russ, rauch und Gifte in die Umwelt abgeben.

    Dazu kommt das 1000ende in Fahrstühlen festsitzen, der Notruf aber nicht funktioniert, alle medizinischen Geräte versagen, Krankenhäuser usw ausfallen, es zu Massenunfällen auf den Strassen kommt, das Verkehrsleitsystem zusammenbricht, alle Grundwasserpumpen die U-Bahntunnel trockenhalten versagen, usw.

    Das schlimmste daran ist, es besteht keine Möglichkeit sich davor zu schützen, und aufräumen hinterher kannst vergessen, es würde ja kaum ein Fahrzeug funktionieren, kein Funk, kein Telefon, und auch keinerlei Industrie die irgendwelche Teile und Ersatzteile liefert.

    Ich gehe leider davon aus das in so einem Szenario 50 - 80 Prozent der Bevölkerung binnen 4 Wochen sterben, ohne Versorgung verhungern und verdursten sie, kommt Strahlung dazu wird es noch schlimmer. Wasser aus der Donau und anderen Flüssen wo es im verlauf des Gewässers Ansiedlungen gibt, sind als Trinkwasserquelle ungeeignet weil die ganzen Abwässer egal ob vom Menschen oder Chemisch einfach in die Gewässer laufen. Am längsten in Wien dürfte Grundwasser, wozu man aber Pumpen bräuchte, und die neue Donau zu verwenden sein, weil die neue Donau sich wenn nicht gerade Überschwemmungen anstehen sich über Grundwasser versorgt, das ist zumindest vorgefilltert.

    Die meisten Gebäude aus Spannbeton, dazu zählen Brücken, teilweise Tunnel aber auch Hochhäuser werden instabil, weil die Bewährung ausgeglüht ist. Das gilt auch für Staudämme usw.

    Was kann also überleben. Nun es gibt einige Bunker die für einen EMP der von Atombomben stammt abgeschirmt ist, die Deutschen haben leider keinen solchen Bunker, ob der in Österreich so gut abgeschirmt ist weiß ich nicht, nur ist die Frage ob das reicht. ein Sonnensturm ist um ein vielfaches stärker als jede Atombombe.

    Langfristige Schäden wären das durch die vielen ausser Kontrolle geratenen Brände so viel Russ und Dreck in die Atmosphäre geraten kann, auch durch die vielen unkontrollierbaren Waldbrände die es eh jedes Jahr gibt, das damit zu rechnen ist das sich die Atmosphäre verändert in der Folge das weniger Sonnenlicht durchkommt, aber gleichzeitig der CO2 Gehalt zunimmt. Entweder steigt die Temperatur also im Laufe der Jahre, oder was ich wahrscheinlicher halte, es kommt zu einer Abkühlung und zu einer kleinen Eiszeit. Immerhin haben Berechnungen und Studien gezeigt das ein Weltweites Zünden von 40 Atombomben im Urbanen Raum reicht um einen nuklearen Winter auszulösen. Was bedeuten würde im Sommer im schlimmsten falle dauerhaft unter Null Grad.

    Fazit, wenn uns sowas erwischt sind wir verloren, aber es kann auch ganz anders kommen, viel Schwächer, in einem anderen Kontinent, gar nicht, usw. Ich glaube das uns im Laufe des Lebens eher viele kleinere Katastrophen erwischen, und sei es nur ein paar Tage Stromausfall bevor uns sowas erwischt. Es gibt genug Krisen auf die man sich vorbereiten kann, fangen wir mit denen an, und wenn es zum schlimmsten kommt, nun, man kann alles richtig machen und trotzdem verlieren.

    So genug schwarz gesehen, das reicht für 5 Katastrophenfilme, mindestens [Blockierte Grafik: http://img.homepagemodules.de/grin.gif]

    Grüsse Capt J Reynolds

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


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  • Jetzt stellt sich für mich die Frage ob die NASA diesen Sonnensturm auf ihren Messinstrumenten gesehen hat und es "vergessen" hat die Bevölkerung zu informieren. Gut, machen kann man in so einem Fall leider ohnehin nicht mehr viel.

  • Die Sonnensatelliten erkennen sowas, und je nach stärke und Geschwindigkeit hat die NASA und andere Wissenschaftler etwa 10 - 20 Stunden vorher eine Warnung auf dem Tisch, die an Satellitenbetreiber weitergegeben wird um die Satelliten abzuschalten, bzw weg zu drehen. Es gab damals auch Meldungen von Sonnenstürmen, wie halt immer wieder mal im Laufe der Jahre. Aber sie wussten damals nicht wie stark es ist bzw wie sich diese Stärke auswirkt, das muss ers in Simulationen getestet werden, bzw. Berechnet werden.

    Aber nehmen wir an, sie wissen was auf uns zukommt, und sagen es uns, es gäbe nur Panik, aber schützen könnten wir uns nicht, weshalb sie es wohl verharmlosen würden, wenn sie es melden.

    Grüsse Capt J Reynolds

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  • Wenn sie es denn überhaupt melden.
    So wie du sagst, würde ein drohender Meteoritenschauer, Asteroid oder eben ein Sonnensturm eine Massenpanik auslösen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit in Chaos ausartet, sodass mehr Schaden als Nutzen daraus entsteht.

    Aber wie gesagt, sind die Möglichkeiten zur Flucht oder Bug Out Locations, sehr beschränkt und von daher könnte man nur abwarten und hoffen, dass es nicht so schlimm wird...

  • Das ist das Grundprinzip, das man immer auf das beste Hofft, aber auf das schlimmste vorbereitet ist. Anders kann es nicht funktionieren.

    Grüsse Capt J Reynolds

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  • Was mich gewundert hat das die NSA das bereits im Jänner bekanntgegeben hat und erst bei uns im Juni publik wird. Die mediale Behandlung von dem Thema war gleich null (kein ZIB Beitrag, keine Zeitungsmeldungen).

    Unsere amerikanischen Kollegen im Geiste haben durchaus ein paar Ideen zur Vorbereitung (Blechfass innen isoliert), soviel ich bis dato herausgefunden habe sollten die meisten mil. Stromgeneratoren intakt bleiben (die links sind unter preppers.at zu finden), Auskunft bez. Generatoren vom Ziv.Schutzverband, laut Ziv. kann man einen Sonnensturm mit einem EMP nac einet A-Bombe vergleichen, wobei die Wellenlänge des Sonnensturms nicht bekannt ist (bei A-Waffeneinsatz schon).

  • NASA, das sind die die die Sonne beschnüffeln, die NSA sind die die uns beschnüffeln.


    Grüsse Capt J Reynolds

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