Hi! Das größte Problem mit dem Prepper zu kämpfen haben ist ihr Ruf. Oftmals verbinden die wenigen Menschen denen "Prepper" überhaupt ein Begriff ist diese mit amerikanischen Doomsday-Preppern, die in Bunkern hocken und Waffen horten. Dass nur sehr wenige Prepper sich in diese, ich nenn es mal "radikale" Richtung einordnen würden bleibt der Öffentlichkeit unbekannt. Die Medien tun ihr übriges um dieses bekannte Bild von Preppern zu stärken. Wir sehen es an den Medienanfragen die wir erhalten. Oftmals wird gefragt ob man denn jemanden mit Bunker oder Waffenarsenal interviewen dürfe oder ob man an "Notfallübungen", die wir Prepper ja sicher dauernd durchführen, teilnehmen dürfe. Auch im engsten Freundes- und Familienkreis wird "Preppen" entweder nicht verstanden, belächelt oder als Spinnerei abgetan. Betrachten wir es mal aus der Sicht eines Menschen der sich noch nie mit dem Thema auseinander gesetzt hat, ein Freund oder Familienmitglied vielleicht. Wir versuchen ihm zu erklären, was "Preppen" bedeutet und wie unsere persönliche Erfahrung damit ist. Der Zuhörer könnte sich vielleicht denken: Wozu vorbereiten, der Staat sorgt für uns doch im Falle der Fälle vor? Solch ein Argument kann man leicht entkräften indem man anführt, dass der Staat nur in einem sehr geringen Umfang für die Bevölkerung vorsorgt. Nahrungsmittellager für Krisenzeiten gibt es z.B. in Österreich nicht. Ein anderes Argument ist vielleicht schon schwerer zu entkräften: Warum für Szenarien vorbereiten die mit großer Wahrscheinlichkeit niemals eintreten werden? Wir Prepper bereiten uns zum Beispiel für großflächige und langanhaltende Stromausfälle vor. Mit alternativer Energieversorgung, bis hin zur Autarkie, alternativen Kochmöglichkeiten, Kerzen, uvm. Doch wann hatte es zuletzt in Österreich einen Stromausfall gegeben, welcher länger als ein paar Stunden gedauert hat? Wenn dann war er lokal begrenzt, vl. durch ein Hochwasser verursacht sodass man ohnehin sein Heim verlassen und bei Freunden / Verwandten unterkommen musste. Wieso also viel Geld, Zeit und Gedanken in solche Szenarien stecken, wenn die Wahrscheinlichkeit ohnehin gering ist, dass 1. so ein Szenario überhaupt eintritt und 2. man auch betroffen davon ist? In Wien haben wir weniger Sorge vor einem verheerenden Hochwasser als vielleicht jemand der in einem Hochwassergebiet Haus gebaut hat. Im Burgenland ist die Chance eher gering, dass eine Lawine/Mure die einzige Zufahrtsstraße zum Dorf blockiert, sodass man tagelang ohne Nachschub auskommen muss. In einem Kärntner Bergdorf mit 300 Einwohnern mache ich mir eher keine Gedanken über Unruhen in großen Städten. Szenarien sind immer sehr persönlich und regional meist unterschiedlich, doch eines haben sie gemein: Sie können passieren. Die Chancen dafür stehen vielleicht bei 0,0001%, aber wir Prepper sehen es als Hobby oder sogar als Lebenseinstellung uns auf jedwede (halbwegs) realistische Szenarien vorzubereiten, um dann nicht hilflos da zu stehen. Eine der größten Aufgaben die wir als Prepper-Gemeinschaft zur Zeit haben, ist es diese Philosophie weiterzuverbreiten und das Bild des Preppers in der öffentlichen Meinung zu verändern. Weg vom Doomsday-Prepper, hin zum erweiterten Zivilschutz, weg vom Typ mit Bunker und Waffenarsenal, hin zum Familienmenschen der für seine Kinder im Fall der Fälle vorgesorgt haben möchte. Das sollte selbst der kritischste Betrachter nachvollziehen können, oder?