Was wäre wenn - Der Schneesturm kommt

  • Dies ist ein Gedankenexperiment, in dem ihr euch die Situation vorstellt und euch darüber Gedanken macht wie ihr mit der Situation umgeht. Es hat ein Open End, also ist der Ausgang zum einen nicht vorherbestimmt, zum zweiten läuft das Szenario nicht ab, es darf also auch in 2 Jahren noch jemand seine Meinung abgeben.

    Folgendes Szenario:
    Teile von Spanien, Portugal und Frankreich sind von starken Schneefällen betroffen, mit Stromausfall für 10.000ende Haushalte, unpassierbaren Straßen, usw. Jetzt hört ihr im Wetterbericht das diese Wetterfront an Kraft gewinnt und in 24 - 36 Stunden euch erreichen wird. Wie bereitet ihr euch darauf vor, wie ist eure Situation und wie passt ihr sie an. Welche Notfallpläne von euch greifen?


    Grüsse Capt J Reynolds

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Gibt in Wirklichkeit mehr Faktoren die zur einer Entscheidung mit beitragen.
    -) Wie ist die Stimmung in deinem Umfeld zu dem Thema? z.B. in der Arbeit. Kann man sich leicht frei nehmen oder hat man gerade Frei.
    -) Wie sind die Einschätzungen wie lange es andauern wird bis die Situation wieder "normal" ist?

    a.) wenn man nicht frei nehmen kann, (was wenn die Strassen zu sind sich zu spät erübrigt) und/oder die Einschätzung bei "hält ca. eine Woche an" (auch wenn es 2 werden können). Würde ich es "aussitzen". Der Bau ist gut Isoliert, daher würde ich mal die Fenster schliessen müssen, wenn die Fernwärme ausfällt. Und gegebenenfalls den Petroleumofen verwenden.
    Ohne Strom müsste ich mich auf Campingkocher Kerzen und meine Batteriereserven zurückgreifen. Daher die Notwasserkanister befüllen. Am meisten würden die Kids ohne PC und TV leiden.

    b.) es zeichnet sich ab dass es länger dauert. Alles was notwendig ist und reinpasst ins Auto laden und zu meinen Eltern. dann dort aussitzen. (Heizung funktioniert dort auch ohne Strom in altmodischen Öfen, inklusive Kochfunktion. Aussentemperatur ist eher sekundär, da es den 1,5 bis 2 m dicken Granitsteinmauern egal ist wie kalt oder warm es draussen ist, innen ist es immer kalt ;-)

    Einen Vorteil hat dieses Szenario egal ob in der Stadt oder am Land. Bei einem Schneesturm sind die aussentemperaturen in einem Bereich, bei dem die Sachen aus Kühl und Tiefkühlschrank nicht innerhalb von 24 Stunden verdorben sind.

    FORTES FELIX SUNT

  • Aussitzen!

    Wir wohnen in einer Energiesparwohnung zwischen 9 Nachbarn.
    Winter 2013/2014 war die Heizung exakt 4x in Betrieb und wir hatten teilweise bis 26 Grad in der Wohnung.

    Ich würde die Badewanne mit Wasser füllen, ebenfalls Wasserkanister und Kübel damit ich Wasser habe für WC und Waschmöglichkeit.
    Kerzen, Taschenlampen und Kurbelradio bereitlegen, ins Kellerabteil gehen und den Campingkocher + Kartuschen holen.

    Lebensmittel am Balkon stell ich mir schwierig vor, wegen Nachbarn die rüberklettern könnten. Da setz ich sowieso auf meinen Dosen- und Trockenvorrat.

  • Bei meinen Eltern gibt es einen Innenhof. Und in der Wohnung, da schau ich mir an wie jemand einen Gemeindebau hochklettert. Bei Eiseskälte und Schneesturm wohlgemerkt!

    FORTES FELIX SUNT

  • Bei uns sind die Balkone direkt nebeneinander... mein Nachbar könnte leicht rüber... wenn er unbedingt will.
    Ich kann ihm ja auch ins Wohnzimmer schauen ... wenn ich will! :)

  • Danke für das Szenario.

    Also was ein wichtiger Faktor ist, ist die Arbeitstelle. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es mir mein Chef nicht durchgehen lassen wird, wenn ich zu ihm sage: "Du, ich bin Prepper, es tritt ein Krisenszenario auf, ich mache mich schnell vom Acker und bin wieder da, wenn das Wetter halbwegs OK ist." Das geht einfach nicht.

    Gehen wir mal aus, dass ich die Nachricht jetzt gerade, am Montag kurz vor 6 uhr morgens höre. D.h. die Wetterfront wird am Dienstag tagsüber eintreffen. Heute werde ich noch "normal" weiterarbeiten. Jedoch werde ich ein vermehrtes Augenmerk auf die europäischen Unwetterwarnungen werfen. Ich werde gegen Abend mit meinen Eltern, usw. telephonieren und sagen, dass sie sich um mich und meine Familie keine Sorgen machen müssen. Wir sind vorbereitet und melden uns, wenn der Sturm vorbei ist. Evt. rate ich meinem Vater noch seine Herzmedikamente aufzustocken (Erfahrung aus dem Buch Blackout).
    Wenn meine Frau zu Hause ist, dann solle sie ggf. die Nachbarn informieren, dass ein Schneesturm kommt und das sie schnell was einkaufen sollen.
    Sollte meine Frau arbeiten sein, dann mache ich das selber.
    Gegen Abend werde ich vermutlich einen kleinen "Illegalen" machen und das Auto auf einen Platz in der Tiefgarage stellen obwohl wir dort keinen Platz haben.
    Was werde ich an Lebensmitteln aufstocken? Ich weiss es nicht, es ist eigentlich eh alles da. Vielleicht einfach durchgehen und evt. noch frisches Obst und Gemüse besorgen.
    Ich werde noch alle möglichen Akkus aufladen (sofern sie es nicht sind) und elektrische Geräte auf ihre Funktionsfähigkeit überprüfen. Evt. noch die Nachbarn informieren und auf die Wichtigkeit hinweisen.
    Das wäre mal der Montag bis zum Abend.

    Am Dienstag werde ich mich mal auf den Weg in die Arbeit machen. Ich brauche ca. 20 min zu Fuss. Kritischer wird es bei meiner Frau. Die muss doch etwas weiter mit der U-Bahn fahren. Sie arbeitet in einem Kinderkrankenhaus. "Ihre" Station ist die HNO, wo z.B. Mandeln operiert werden. D.h. diese Station kann man ggf. schliessen und die Operationen nach hinten verlegen. Kritisch wirds z.B. bei den Intensivstationskindern und dem Personal. Das Personal kann man ja nicht kasernieren. Ich sollte mal fragen ob es da eine Art "Notfallplan" gibt. Es wird ihn wahrscheinlich geben, aber ob er pulbik gemacht wird, weiss ich nicht...

    Gut, das Wetter wird gegen Dienstag nachmittag schlechter. Wir haben es dennoch geschafft rechtzeitig nach Hause zu gehen. Meine Frau arbeitet Teilzeit und hat ihre Dienste im Idealfall schon erledigt. Mir hat die Firma frei gegeben. Unserem Kind geht es auch gut.

    Wir machen uns es in der Wohnung gemütlich. Wir wohnen in einem Haus mit Niedrigenergiestandard. Soo schnell kühlt das Haus nicht aus.

    Weiters verfügt das Haus über einen Gemeinschaftsraum und einen Spieleraum. Ich würde den Nachbarn raten, dass wir uns dort zusammenziehen. Ein Nachbar hat einen Griller. Ich werde ihn bitten, ihn für uns Tee zu kochen, sofern es keinen Strom mehr gibt.

    Sorgen mache ich mich um Nachbarn, die probieren in der Wohnung oder am Balkon zu heizen. Da fürchte ich Brände.

    Und dann würde ich das Ganze aussitzen. Von den Nachbarn muss ja niemand wissen, dass ich Prepper bin. Ich kann ja z.B. nach dem Aufwärmen im Gemeinschaftsraum noch am Abend den Gaskocher anwerfen und kochen. "Blöd" wird es wenn mein Kind bei den Nachbarkindern tratscht: "Ich habe gestern Nudeln gegessen."

    So, das würde ich mal machen.

  • Zitat
    Folgendes Szenario:
    Teile von Spanien, Portugal und Frankreich sind von starken Schneefällen betroffen, mit Stromausfall für 10.000ende Haushalte, unpassierbaren Straßen, usw. Jetzt hört ihr im Wetterbericht das diese Wetterfront an Kraft gewinnt und in 24 - 36 Stunden euch erreichen wird. Wie bereitet ihr euch darauf vor, wie ist eure Situation und wie passt ihr sie an. Welche Notfallpläne von euch greifen?



    Also wenn ich das in den Nachrichten Höre, dann tue ich glaub ich gar nichts. Spanien Portugal und Süd- Westfrankreich, wie oft haben die Schnee und wie oft haben die wirklich extrem viel Schnee? Meiner Einschätzung nach eher weniger, also haben die sicher ein Problem. Allerdings sieht das bei uns ganz anders aus. Der Schneesturm soll in 24-36 Stunden bei uns sein!? Soll laut Wetterbericht, wie oft stimmt der wirklich. Ich denke ich werd hier eher mal das Quad volltanken um die Auffahrt zu räumen, da wir hierzu selbst verantwortlich sind. Einkaufen wahrscheinlich auch noch. Wasservorräte für Gebrauchswasser bereitstellen, vielleicht. Obwohl wir hier in den Bergen nicht von Pumpwerken abhängig sind, könnte ja aber vielleicht ne Leitung platzen. Ich würd wahrscheinlich die Heizung höher drehen, damit das Haus von Grund auf 2 Grad wärmer ist. Wobei auch hier jede Wohnung im Haus nen Ofen hat um mit Holz zu heizen, auch wenn die Zentralheizung ausfällt weil es keinen Strom gibt.


    Firmentechnisch würde ich die Produktion so lange laufen lassen wie möglich, Schneezeit ist hier auch Hochsaison in der Arbeit, also könnte ich es mir wirtschaftlich nicht mal erlauben den Mitarbeiter frei zu geben. Wenn einer darum bitten würde, okay, aber von mir aus zu sagen bleibt daheim, leider nein.

    Also Schneesturm mit Stromausfall du kannst kommen!

    Ich glaube dieses Szenario ist gerade in unserer Region das am wenigsten Gefährliche. Man ist Schnee gewohnt, das auch in rauhen Mengen. Sprich wir können auch die Folgen davoin handeln. Lawinenabgänge, Schmelzwasser,Bäume die Brechen und Äste die auf Leitungen fallen.... Sicher wird so ein Szenario immer wieder neue Dimensionen annehmen, wie damals in Galtür 1999. Aber was willst da dagegen tun, das ist höhere Gewalt. Aber nur weil jetzt in Spaninen wegen Schneesturm der Strom weg ist, braucht sich hier bei uns keiner ins Hemd machen. Und auch wenn der Strom für 10.000ende Haushalte weg ist, ist das immer noch Regional beschränkt, also ne Sache von 3-4 Tagen ne Woche maximal...

  • Das stimmt, im Westen habt ihr sicher viel Erfahrung damit. In Wien reichen zwei Schneeflocken für ein Chaos auf den Strassen.

  • Das Chaos auf der Straße hast auch hier im Westen, da eben immer Spezialisten aus Deutschland oder Wien ;) hier hast, die halt keine Winterreifen haben oder nicht wissen was Schneeketten sind. Wenns aber eben wirklich so dick kommt, dann schau ich halt dass ich nicht im Auto unterwegs sein muss.
    Das merkt man auch automatisch in der Arbeit, wenn es stark schneit, also an den 1-2 mal im Winter wo es wirklich mal 30-60cm Schnee gibt auch hier in Innsbruck Downtown, dann ist es auch in der Arbeit meist ruhig und das Telefon klingelt eher wenig. Jeder ist dann irgendwie in einer "Schneestarre". Da weiß jeder dass es zu Verzögerungen kommt.

  • Ist oben schon viel gesagt worden - die eigene Ausrüstung durchsehen und auf Funktion prüfen, Familie durchtelefonieren, zum 100. mal die Lebensmittelvorräte durchschauen und vielleicht zusätzliches Holz von draussen reinholen etc...
    Wasser ist kein Problem, liegt dann ja haufenweise vor der Tür.

    Meine größte Sorge sind die Kinder: Sollen wir sie dann am Dienstag noch in den KiGa bzw. die Schule schicken und einfach abwarten was passiert?
    Oder bleiben wir doch besser daheim (ist für uns nicht sooo schwer, da nicht wirklich viel dranhängt)?
    Vermutlich ja - lieber einen Tag "umsonst" zuhause verbringen als im Unwetterfall erst die Kinder heimholen müssen! Warum das Schicksal bzw. die Probleme herausfordern?

    Ruhig...Passiv...(Yoda)
    Jeder Plan hält nur bis zum ersten Feindkontakt...(H.v.Moltke)
    Es ist im Kriege alles sehr einfach, aber das Einfachste ist schwierig! (C.v.Clausewitz)

  • Meine Kinder würde ich zu hause lassen!
    Die Leut fahren dann eh alle wie angsoffen... da muss ich mir keine Sorgen nachen ob sie gut heimkommen!

  • Genauso sehe ich das auch mit die Kinder, sofern noch Kindergarten oder Kinderkrippe ist es eh kein Problem, bei Schulen wirds dann eh schon wieder anders sein, wobei wenns wirklich "Dick" kommt, dann kriegen die eh frei...
    Ich würde bei solche Vorhersagen jede Fahrt oder Bewegung im öffentlichen Raum vermeiden.
    Und grad wenns dann schon heißt "Schulfrei wegen Schneesturm" dann weiß man auch dass wirklich was großes kommen sollte. Einer der Erziehungberechtigten hat dann eh schon wieder die beste Ausrede um nicht in die Arbeit gehen zu müssen, denn wohin sonst mit den Kindern!?

  • Mit 24 Std Vorsprung habe ich genug Zeit die Stadt mit voller Ausrüstung in Richtung dz. Basis (rund 100km) zu verlassen. Dort wird die alternative Kommunikation in Betrieb genommen und einigeln. Soweit vorbereiten, dass man möglichst wenig im Freien zu tun hat. Luken dicht. Mit den Vorräten dort und der Wochenration an uns, ging es sich rund 1 Monat aus. Ab da wäre Aussicht auf Versorgung schon beruhigend ...

  • Also wegen eines Schneesturms würde ich nicht die Stadt verlassen, selbst wenn der Schneesturm sehr schlimm wäre, wäre man in der Wohnung oder Haus sicher genug um dort ein oder zwei Wochen durchzuhalten.

    Aber natürlich muss das jeder in so eine Situation selber entscheiden.

    Man kann allerdings das eintreten so eines Unwetters durchaus als Übung im Ernstfall betrachten, und so das ganze für seine Zwecke nutzen, damit im Ernstfall alles besser läuft.


    Grüsse Capt J Reynolds

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Da die Beobachtungen der letzten Zeit in Wien (betr. Umgang der Menschen miteinander) auf nichts Gutes hoffen lassen, wenn die Versorgung nur noch teilweise, oder gar nicht mehr funktioniert, zupf ich mich lieber. Und wenn ich übers Ziel hinaus geschossen bin, wars halt ne Übung. Aber mehr als 4 Tg. sozial verträgliches Verhalten in einer Extremsituation trau ich vielen Menschen hier einfach nicht zu.

  • Da muss ich leider zustimmen, ich gehe auch nicht davon aus das die Leute friedlich bleiben wenn sie ein paar Tage ohne Versorgung sind.

    Deshalb ist es mein Plan das ich mich in der Wohnung verschanze und mich tot stelle.


    Grüsse Capt J Reynolds

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Grundsätzlich gebe ich dir Recht, tot stellen geht in der Wohnung natürlich genau so gut. Ist halt bei meinen Vorbereitungen nur bis zu einer Woche möglich. Und die Abhängigkeit von einer funktionierenden Infrastruktur ist in einer Millionenstadt auch größer. Engpässe bei Lebensmittel, schnell sind mal Kanäle verstopft, Leitungen defekt und auch ein Leben auf Sparflamme verursacht Müll und Schmutz, der einem in wenigen Tagen über den Kopf wachsen kann ... Flexibler in seinen Lösungen bleibt man da ausserhalb grosser Ballungszentren. Für mich gilt daher: Wenn keine Besserung auf längere Zeit absehbar wäre, würde ich mich aus der Stadt absetzen.

  • Mit einer Vorlaufzeit würde ich nur alles was an Kanistern existiert mit Wasser füllen und meine Vorräte in die Wohnung bringen. Dann kann ich mich bis zu 4 Wochen totstellen. Über Arbeiten mache ich mir keine Gedanken. Wenn Öffis fahren ist alles halb so wild und wenn keine fahren komme ich sowieso nicht ins Büro.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.