Sicherheitraum(Wohnung) mit Filter

  • Unter Sicherheitsraum oder Sicherheitswohnung mit eingebautem Filter - entspricht dem Teilschutz laut ÖNORM S 6000 - versteht man einen Wohnraum bei dem mit Hilfe eines speziellen Filtergerätes Außenluft angesaugt, gereinigt und in den Wohnbereich geblasen wird.

    Durch das ständige Einblasen gereinigter Luft entsteht im Raum ein leichter Überdruck, so dass auch durch kleinere Undichtheiten des Raumes, selbst bei Wind, keine verunreinigte Außenluft in den Raum kommen kann. Größere Luftöffnungen, die ins Freie gehen, müssen daher im Anlassfall verschlossen werden. Die Luft wird durch den Lüfter angesaugt und kann durch vorhandene Undichtheiten des Raumes - vor allem durch den Türspalt - entweichen.

    Je nach Dichtheit der Wohnung, der Luftmenge, die der Lüfter fördert und den herrschenden Windverhältnissen kann ein Raum mit gereinigter Frischluft versorgt werden. Lüfter mit einer Leistung von 60 Kubikmeter/Stunde reichen bei dichten Fenstern auch bei stärkerem Wind für die Versorgung eines Raumes mit einem Fenster und einer Tür aus. Bei undichten Fenstern müssen die Fugen mit Klebestreifen verklebt werden. Bei der Auswahl des Raumes ist wie bei der Sicherheitswohnung ohne eingebauten Filter, auf eine möglichst große Reduktion der äußeren Strahlung durch die Bauweise des Hauses und Lage des Raumes zu achten.

    Mit Hilfe eines geeigneten Lüfters wird verunreinigte Luft angesaugt, über ein Filter gereinigt und in den Sicherheitsraum geblasen. Die Anforderungen für einen solchen Lüfter sind in den Technischen Richtlinien für Teilschutz-Belüftungsanlagen des Bundesministeriums für wirtschaftliche Angelegenheiten festgelegt. Ein Strahlenschutzfilter sorgt für unbelastete Raumluft. Entsprechendes Material zum Abdichten von undichten Fenstern, Lüftungsöffnungen für WC, Bad und Küche etc. sollte vorhanden sein (Klebeband, Plastikfolie). Der Sicherheitsraum ist auf Undichtheiten zu überprüfen und erforderlichenfalls zu sanieren.

    Bei einer Verunreinigung der Luft im Freien müssen sofort alle Fenster und Lüftungsöffnungen geschlossen und der Lüfter in Betrieb genommen werden. Ist der Sicherheitsraum ausreichend dicht, kann sich ein leichter Überdruck im Raum aufbauen. Mit Hilfe eines einfachen Strömungsprüfrohres (dünner Rauchfaden) oder einer Kerze kann man leicht undichte Stellen (Fensterspalten etc.) erkennen. Ist das der Fall, sind die Undichtheiten im Raum besser abzudichten. Insbesondere ist auch auf Lüftungsöffnungen im WC, Bad und Küche (Dunstabzug!) zu achten. Bei entsprechender Abdichtung der Lüftungsöffnungen können diese Räume im Anlassfall mitbenützt werden.

    Vorteile:
    Bietet guten Schutz gegen Einatmen verunreinigter Luft
    Verbleiben in gewohnter Umgebung möglich
    Bei massiver Bauweise relativ guter Schutz gegen äußere Strahlung.

    Nachteile:
    Einbau des Lüfters in der Wohnung erforderlich
    Bei Leichtbauweise der Außenwände oder Decke, direkt unter Flachdächern oder in kleineren freistehenden Gebäuden nur geringer Schutz gegen äußere Strahlung
    Wenig Schutz gegen Gewalteinwirkung (Explosion, Splitter und Trümmereinwirkungen), die durch kriegerische Ereignisse, Terrorismus, technische Katastrophen, Erdbeben (Nachbeben) verursacht werden können.