Interessanter Artikel zu einem möglichen Stromausfall

  • Hallo

    Im aktuellen "Welt der Wunder" ist ein mehrseitiger Bericht zu einem Black Out.
    Ebenso ein kurzes Interview mit Marc Elsberg dem Autor von Blackout.
    Der Autor ist Stromnetzexperte.
    Ein recht guter Beitrag über die Vernetzung und die Ursachen welche das Stromnetz gefährden.
    Auf die Frage ob seine Recherchen sein Verhalten geändert hätten gab er zur Antwort:
    Er habe jetzt immer für mindestens 2 Wochen Lebensmittel und Getränke im Haus und der Autotank sei immer voll.

  • Wirklich interessant ist das eines der größten probleme sehe ich bei einem blackout der tage oder wochen dauert in der sicherung der Atomkraftwerke.
    Ein akw braucht strom um die kühlung der brennstäbe zu gewähren.
    Da die akw in europa extrem sicher sind haben sie
    auch einen Generator der strom dafür erzeugt.
    Der soll aber lt. Meinen Informationen nicht allzulange sprit haben.
    Weiß da jemand bescheid?
    Denn was so ein ding ohne Kühlung macht ist ja bekannt.

  • in tschernobyl haben sie auch versucht die anlage mit eigenstrom zu betreiben^^ (ohne notstromdiesel)
    haben wir eh gesehn wie gut das funktioniert hat

    die staukraftwerke in österreich müssten eigentlich die stromversorgung (ohne industrie) aufrechterhalten können.

    solange die leitungen und trafos i.O. sind wird der blackout nicht lange dauern :D

    Gross / klein-schreibung ist ein luxus!

  • Tja, da fällt mir wieder das Unwort "Restrisiko" ein!
    Würde mich auch interessieren wie lange so ein Atomkraftwerk mit Notstromaggregat gekühlt werden kann!
    Was würde wohl bei einen 10 Tage Stromausfall wie in American Blackout passieren?!?

    Die Frage müsste an dieser Stelle auch lauten wie realistisch so ein 10 Tage Blackout wohl wäre?
    Wie im Artikel von CJR steht würde man das Netz bei einen Totalausfall nicht so ohne weiteres Hochfahren können.

    Habe auch etwas gegoogelt und folgendes gefunden über Blackout Ö.I & Blackout Ö.II:
    http://www.energyefficiency.at/web/projekte/blacko.html

    Hier der Link zum Endbericht:
    http://www.energyefficiency.at/dokumente...ackoe_e544f.pdf

    Dieser Bericht ist 266 Seiten stark!
    Sieht nach einer gute Nacht Lektüre aus . . . [Blockierte Grafik: http://img.homepagemodules.de/grin.gif]

  • moin,

    vl kann ich ein wenig aufklären...

    zum AKW: Die KW sind nicht direkt mit dem Inet verbunden, d.h ein Hackerangriff ist eher unmöglich. Ob dies auch für die USA gilt weiß ich nicht, in der EU is es so. Die Dieselnotstromaggregate (MZ) können das AKW mehrere Tage, lt Techniker Isar 2 mehrere Wochen auf Halblast. Die Aggregate befinden sich zumeist auf dem Gelände und sind geschützt... stellt sich die Frage warum in Japan diese nicht funktionierten ?!- Das Meerwasser hatte sie überflutet.
    Zur Kühlung an sich muss man sagen, dass die Kernspaltung binnen kürzester Zeit abgeschaltet werden kann, die Waermeentwicklung bleibt jedoch bestehen.

    Kalorische KW sind zumeist auch vom Inet abgekoppelt, wies bei älteren aussieht weiß ich nicht.

    Ich hab mir den YT Film (leider) angesehn... irgendwie 90 min verschwendet. Er ist gut gemacht, aber in E ist ein Auslöser wie dieser eher unwahrscheinlich. Zudem sind unsere Netze wesentlich belastbarer, von einander abkoppelbar und haben div. Buffer gegen zb. Überladungen durch Sonnenstürme, Magnet. Einflüsse etc.

    Alles Vorkehrungen die es in den USA nicht gibt...

    Und eins dürft ihr nicht vergessen, es gibt genug Ressourcen für Militär, Strom, KHs bis die dumme Bevölkerung was mitbekommen hat, sind die Pläne schon angelaufen. Vor allem die Krisenpläne des BH sind verdammt schnell... weiß ich aus eigener Erfahrung.

  • Das Hauptproblem ist tatsächlich das das netz nicht Kaltstartfähig ist. Das heisst, wenn das ganze Netz ausfällt haben wir ein Problem, fällt nur ein Teil aus, kann man wieder dazuschalten. Der Grund liegt darin das die meisten Kraftwerke nicht für Inselbetrieb ausgelegt sind, sie brauchen ein vorhandenes Stromnetz mit dem sich sich synchronisieren können.

    Aber ich denke das es den Stromerzeugern möglich ist auch das zu lösen, sollte es notwendig sein.

    AKW haben Notstromgeneratoren, allerdings hat sich ja erst vor ein paar Jahren herausgestellt das in einigen Kraftwerken die automatische Notstromversorgung nicht funktioniert hätte durch einen Planungsfehler der über 17 Jahre unbemerkt blieb.

    Ich denke das die Kraftwerke die übliche Notreserve von 72 Stunden an Sprit vor Ort haben, das ist das übliche. Zudem verfügen viele Kernkraftwerke über kleine Gaskraftwerke um Strom zu erzeugen im Notfall, und einige sehr moderne Kraftwerke haben eine kleine Dampfturbine die auch bei ausgeschaltetem Reaktor noch die Abwärme des Reaktors zur Stromerzeugung nutzt.

    Aber natürlich können alle diese technischen Einrichtungen versagen, z.B. könnte ein EMP auch zu ausfällen von Notstromdieseln usw führen.


    Aber nicht nur Kernkraftwerke sind gefährdet ohne Strom, Lager für Chemische Stoffe die überwacht und gekühlt werden müssen, Produktionsanlagen die mit Hitze arbeiten und auf ununterbrochene Kühlung angewiesen sind usw sind von einem Stromausfall ebenso bedroht. Wenn in Schwechat in der Raffinerie der Strom ausfällt und damit die Kühlung und Kontrolle der Produktion möchte ich nicht in der nähe sein.


    Grüsse Capt J Reynolds

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Das akw nicht direkt am internet hängen oder zumindest gut gesichert sind davon gehe ich aus...
    Wenn aber die neuen online "intelligenten" stromzäler flächendeckend eingesetzt werden haben häcker das potential das alle Zähler gleichzeitig ausgeschaltet werden.
    was auch wenn nur ein Bruchteil der haushalte damit arbeiten kann das für massive Probleme sorgen.
    ich denke mal das akws nicht mal so schnell herunter falren können um keine gefahr darzustellen.

    Gruß

  • In gewisser Weise ist was ähnliches bereits letztes Jahr passiert.

    Es gibt bereits einige 100 Smartmeter in Österreich, diese hatten einen kleinen Softwarefehler. Dieser Fehler führte dazu das diese Smartmeter nicht wie üblich alle 15 Minuten ihre Daten übermittelten, sondern anfingen im Sekundentakt Daten zu senden. Dies führte dazu das der Server der die Daten verarbeitet und auch die Stromversorgung kontrolliert ausfiel, ein Ersatzsystem übernahm zum Glück, und da es nicht von den Smartmetern angesprochen werden konnte hielt es auch durch.
    Anfangs glaubte man an einen Hackerangriff, aber letztendlich stellte sich das ganze als einfacher Bug in der Software heraus.

    Man stelle sich vor mehrere 1.000 Smartmeter haben diesen Fehler oder wie bereits angesprochen, werden per Fernschaltung ab und angeschaltet. Stellt euch vor, ein Hacker bekommt zugriff auf das System, und gibt 50.000 Smartmetern den Befehl abzuschalten, nach 5 Sekunden wieder einzuschalten usw.
    Das ist möglich, weil die Smartmeter z.B. auch Speicherheizungen einschalten können, Boiler usw. zudem kann man ihnen per Befehl auch den Befehl zur Selbstabschaltung geben.

    Das Chaos wäre perfekt, und solche Netzschwankungen könnten die großen schwerfälligeren Kraftwerke nicht ausgleichen, also bliebe nur das Stromnetz teilweise oder komplett abzuschalten.

    In Norddeutschland kam es mal zu einem Blackout weil starke Spannungsschwankungen in nur einer Hochspannungsleitungen auftraten, was zur automatischen Abschaltung zuerst dieser und dann immer mehr Leitungen und Umspannwerken führte.


    Grüsse Capt J Reynolds

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


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  • Das ist Technik, und ich bin Techniker.

    Ich habe praktisch keinerlei Sozialleben, aber dafür ein reges Interesse an Technik und wie sie funktioniert. Wenn ich Urlaub auf einem Kreuzfahrtschiff machen würde, würde ich nicht viel vom Meer, aber fast alles vom Schiff sehen was die Technik, Antrieb usw angeht. Und da dieses ehrlich gesagt schon krankhafte Interesse eh keiner auf die Dauer aushält ist es besser wenn ich auch Single bleibe.


    Grüsse Capt J Reynolds

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  • https://www.youtube.com/watch?v=O_qzu-tuMcw
    Titel: Tschechien droht der Blackout (ca. 6 Minuten)
    Mein Vertrauen in die Zuverlässigkeit unseres Stromnetzes sinkt immer mehr. . . (Sichwort: Dann machen wir halt die Grenze dicht!)

    Hier eine Folge Abenteuer Forschung: Blackout - Geht uns das Licht aus? (ca. 30 Minuten)
    https://www.youtube.com/watch?v=g0fR-o16bLk
    Viele kleine Energie - Erzeuger würden den Blackout begrenzen?!?
    Ich weiss nicht. . . Ich denke die hätten eher eine destabilisierende Wirkung, oder?

    Bei uns wird auch jedes öffentliche Gebäude mit Solarzellen zu gepflastert.
    Ich denke mir dies bezüglich, die Regelung des Netzes (50Hz) ist sicher lustig bei wechselnder Bewölkung. . .

    Man muss den Strom erzeugen wenn er gebraucht wird. Ich halte die erneuerbare Energie für schwer kalkulierbar bei dierekter Einspeisung. Wenn man die Energie speichert und bei bedarf abgibt (Speicherkraftwerke) ist das eine gute Idee. Nur nicht überall durchführbar und der Wirkungsgrad ist dabei auch so eine Sache. Zentrale Grossanlagen (wie zb. der Windpark) sind besser kalkulierbar. Da ist dann allerdings die Frage ob die Notwendigen Stromtrassen überhaupt gebaut werden. Den eines ist sicher: Geld hat heutzutage keiner mehr. . .

    Blackouts für mehrere Tage entstehen dadurch zwar nicht. (Dafür braucht es schon mehr wie zb. Sonnensturm, Terroranschlag auf Stromtrassen)
    Aber regionale Ausfälle halte ich in Zukunft sehr wohl für möglich.
    Einen Essenvorrat mit prall gefüllten Tiefkühlfächern würde ich aber auslaufen lassen und statt dessen mehr auf Dosenfutter ausweichen! Ein Stromausfall für mehrere Stunden und alles taut auf. . .

  • Ich habe da gestern noch ein Video gefunden wie so ein intelligentes Stromnetz funktionieren könnte:
    https://www.youtube.com/watch?v=8WYlExjcXIE (ab Minute 32:30)

    Da stelle ich mir in erster Linie 3 Fragen:
    1) ist so ein modernes Netz mit unseren jetzigen Stromnetz kompatibel? Ich denke nicht!
    2) so ein Umbau kostet unsummen! Wird selbst für uns finanziell nicht leicht zu stemmen sein. Was machen Länder die da nicht mitmachen (können)? Strom import/export in heutiger Form wird dann auch nicht mehr möglich sein.
    3) Im Beitrag ist die Rede von Stromanbieter vernetzen. Das soll so ähnlich aussehen wie heute das Internet. Wie sicher würde so ein System sein bezüglich Hacker - Angriffe? Die Ausfälle bei möglichen Schäden am Netz währen regional begrenzt. Wie würde aber ein damit verbundenes Computersystem aussehen das dass ganze regelt, das wie ich denke sehr wohl mit anderen Systemen kommunizieren müsste?

    Ein 4. Punkt fällt mir gerade ein: So ein Umbau würde meiner Meinung nach Jahre dauern, wenn nicht Jahrzehnte. Und der Faktor Zeit spielt da auch eine wesentliche Rolle. . .

  • "Man muss den Strom erzeugen wenn er gebraucht wird." Das ist die Luxusversion.

    Irgendwann wird es mal heissen:

    "Man muss den Strom gebrauchen wenn er erzeugt wird." Das ist die SHTF Version.

    PS: Ja, die Masse des Verbauchs macht nicht die Beleuchtung aus.

  • Zitat von sailix im Beitrag #15
    "Man muss den Strom erzeugen wenn er gebraucht wird." Das ist die Luxusversion.

    Irgendwann wird es mal heissen:

    "Man muss den Strom gebrauchen wenn er erzeugt wird." Das ist die SHTF Version.

    PS: Ja, die Masse des Verbauchs macht nicht die Beleuchtung aus.




    Ja, das könnte in etwa hin kommen mit der SHTF Version. . .

    Aber hat die EU nicht gesagt wir könnten so viel Strom sparen wenn wir die Glühbirnen verbieten. . .[Blockierte Grafik: http://img.homepagemodules.de/hmm.gif]

    edit:

    Zumindest mit gelegentlichen Stromausfällen sollte man ab sofort immer rechnen. Dauer von paar Minuten bis einige Stunden, je nach zusammentreffen unglücklicher Ereignisse.

    So ganz nach dem Motto: be prepared