Weihnachten 1917 - Ein Rückblick

  • Ein sehr lesenswerter Artikel auf orf.at: http://orf.at/stories/2418004/2418003/

    Es geht darum was die Medien zu Weihnachten im 4. Kriegsjahr 1917 berichtet haben. Hier ein paar Auszüge:

    Zitat
    Für die Zivilbevölkerung war die Versorgungslage alles andere als rosig: „Die durch die lange Kriegszeit ungünstig beeinflusste Menge der Nahrungsmittel, sowie eine Änderung der gewohnten Nahrung (Fettmangel, geringe Zufuhr an Zucker, Fehlen der Eier, der Milch, usw.) rufen außer der allgemeinen Abmagerung ein Sinken der Widerstandskraft und der Leistungsfähigkeit arbeitender Personen hervor“, formulierte Mitte Dezember der „Bote aus dem Waldviertel“ bewusst vorsichtig, um die Zensur nicht zu verärgern.

    Doch die Botschaft war klar: Die Menschen hungern. „In den Schulen wird geklagt, dass die Schüler den Anforderungen des Unterrichts nicht nachkommen können“, hieß es weiter. Selbst im ländlichen Waldviertel hatten die Kinder nicht genug zu essen.

    Fleisch war rund um das Weihnachtsfest 1917 rationiert. An bestimmten Wochentagen war es gesetzlich verboten, Fleisch zu essen oder zu verkaufen.
  • Danke für das Posting von diesem Artikel, den habe ich auch gelesen und darüber nachgedacht.
    Heute haben wir zwar genügend zu Nahrung und eine gute Versorgung, jedoch haben sich die "Kriege" und deren Schauplätze geändert. Damals kämpften die Soldaten von Land "A" gegen jene von Land "B" an den Fronten. Heutzutage haben wir das "Problem" bzw. Phänomen, dass nicht gegen Länder gekämpft wird und durch Anschläge auf Zivilisten an Orten, die fern von jeder Kriegsfront sind Unschuldige sterben. Durch die Berichterstattung der Massenmedien wird dann auch noch die Panik in der Bevölkerung geschürt.
    ABER ja, hungern müssen wir derzeit nicht.

    Try to leave this world a little better than you found it. (Robert Baden-Powell)

  • Zitat von 12er_scout im Beitrag #2

    Heute haben wir zwar genügend zu Nahrung und eine gute Versorgung, jedoch haben sich die "Kriege" und deren Schauplätze geändert.



    Die gute Versorgung kann sich rasch ändern wie man sieht. Im Waldviertel war kein Frontverlauf, ländliches Gebiet mit vielen Bauern und dennoch hatten die Leute dort zu wenig zu essen.

    Woran das lag? Ich vermute mal an der fehlenden Arbeitsleistung, weil die wehrfähigen Männer im Kriegsdienst waren.

    Unser ganzes Nahrungsmittelsystem ist aktuell auf sehr wackeligen Beinen aufgestellt. Kaum Vorräte irgendwo, weil Vorratshaltung für Supermärkte sehr teuer ist. Kommt ein Krisenszenario ist sehr schnell Schluss mit lustig und da muss gar nicht 3 Jahre Krieg herrschen.

  • Wir brauchen ja nicht so weit zurückblicken.
    Über Weihnachten 1944 hat meine Mutter aufgezeichnet:
    Es kam der Herbst, es kam der Winter, es kommen Weihnachten. Zwei Monate keine Nachricht von Papa. Gott was waren das für Weihnachten.
    Den einzigen den Mutter in die Arme nehmen konnte war X,,, (jüngerer Sohn) welcher über Weihnachten nach Hause durfte.
    .... W.. und W... legten sich fest ins Zeug, um den kleinen Volk doch wieder eine Freude machen zu können. Denn zu kaufen gab es diese Jahr wirklich gar nichts mehr.
    So bastelten sie halt allerlei zusammen , auch wir Mütter bastelten allerhand zum Anziehen und so lag wieder Allerlei unterm Christbaum.

  • Es gab ein Embargo das zu dieser Hungersnot führte.

    [team] Wenn wir unsere Waffen zu Pflugscharen verarbeiten, werden wir irgendwann für die pflügen, die das nicht gemacht haben.