Med-Kit

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  • Hallo Leute!

    Da ich als Rettungssanitäter auch beim Prepping immer einen großen Fokus auf das Med-Kit lege möchte ich hier mal einen Thread eröffnen, der eben diesen Bereich abdeckt. Dabei habe ich den Thread-Titel bewusst mit "Med-Kit" für "Medic-Kit" gewählt, da man hier dann vom einfachen First-Aid-Kit bis hin zum spezialisierten Trauma-Kit alles mit rein nehmen kann.

    Zu Beginn möchte ich hier auch gleichmal eines meiner Med-Kits vorstellen:

    Als Tasche dient dabei die Medictasche von Lindnerhof-Taktik, der Link hierzu ist exemplarisch.

    Außen an der Tasche sind eine kleine Kleiderschere und eine Verbandsschere nach Lister befestigt.

    Innen befinden sich:

    1x Beatmungstuch
    2x Einmalhandschuhe latexfrei und puderfrei
    2x Wundkompresse 10cm x 10cm
    2x Verbandspäckchen (Wundauflage und Mullbinde fix verpackt)
    2x Mullbinde
    2x Isreali-Bandage 6"
    1x kohäsive, elastische Fixierbinde
    1x Rollenpflaster (eventuell besser bekannt unter einem Markennamen: Leukoplast)
    1x Pflasterverband (ca. 15cm zum Herunterschneiden)
    1x Wendel-Tubus
    1x Physiologische Kochsalzlösung 10ml
    1x QuickClot Sport Clotting Sponge
    3x Celox 2g
    1x Swat-Tourniquet
    1x Halo-Seals 2pcs.


    Anzumerken sei hier noch, dass man Celox oder QuickClot natürlich nur mit Bedacht einsetzen sollte. Gleiches gilt für das SWAT-T, da eine Abbindung nur bei gewissen Verletzungsmustern indiziert ist.

    Das Stück Pflasterverband passt nicht ganz zum Kit, sollte jedoch schlichtweg für eine Versorgung von kleineren Verletzungen bereitstehen, da man sich ja immer mal schneiden kann.

    Erkennbar ist, dass es sich um ein Trauma-Kit handelt. Wichtig ist, dass man mit den Mitteln, die man zur Verfügung hat, auch umgehen kann. Es nützt wenig, wenn man das beste Kit mithat, es aber nicht anwenden kann.

    LG

  • Also ich habe dieses Kit hier: http://www.amazon.de/gp/produc…_s00&tag=httpswwwaustr-21 Es ist nicht zu gross und zu klein.

    Kurz zwei Randbemerkungen: mein medizinisches Wissen ist begrenzt. D.h. ich bin kein Rettungssanitäter oder so. Jedoch ist meine Frau Kinderkrankenschwester und hat drei Jahre im OP gearbeitet.
    Ich habe ein kleines Kind (bald drei Jahre alt). Der (oder das) Med Kit ist primär auf kleinere Freizeitunfälle ausgelegt.

    So, was ist nun drin?
    1 Zeckenzange
    5 m Leukoplast
    50 mL Octinospept (Wunddesinfektion)
    35 mL Brandwundenspray
    1 Pinzette
    2 kleine Artierenklemme
    Einige Heftplaster
    2 Wundkompressen
    1 Erste Hilfe Anleitung
    1 Rettungsdecke
    1 Fixierbinde
    1 Hygienehandgel zur Desinfektion
    1 SOS Zahnbox http://www.miradent.de/produkte/miradent_sos_zahnbox.php
    3 Wundpads
    1 Packung Aspirin direkt (500 mg)
    1 Blister Thomapyrin
    1 kl. Packung generisches Acteylcystein (zur Schleimlösung)
    1 Beatmungstuch
    Steri Strips in verschiedenen Grössen
    3 Paar Einweghandschuhe

  • Zitat von Zerofox im Beitrag #3
    wo kann man lernen mit trauma kits umzugehen?




    Genau das ist auch mein Problem.

    Ich würd mir gern so ein Kit zusammenstellen, aber wehm nützt es wenn ich Zeug zum intubieren mithab, aber keine Ahnung wie das geht.

    Abgesehen davon will ich so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig mitnehmen.

    Also wäre mal eine Empfehlung für so ein Kit (vielleicht in 3 Größen: Scout, Soldier, Sani) eine super Sache, und dazu eine passende Schulung von jemanden der damit wirklich umgehen kann.

  • Ich suche ebenfalls eine Möglichkeit mein Wissen hier zu vertiefen und bin dabei auf folgendes Ergebnis gestossen:
    Es gibt überall den 16 stündigen EH Kurs. Und dann nur mehr die Berufsausbildung zum/zur Rettungssanitäter/in.

    Und dazwischen NICHTS!!!!!!!! Ich habe mit den Damen und Herren vom WRK intensiv darüber geplaudert, es gibt keine Kurse für "ambitionierte Laien". Die Infoveranstaltung für den Rettungssanitäter habe ich mir letztes Jahr angehört, wenn man nicht Arbeitslos ist hat man keine Chance den Kurs durchzuziehen. Selbst die Variante für Berufstätige (nur am WE) bezieht den kompletten Freitag mit ein :-(

    Hier ein Link mit Details: Kurs und auch der Preis: 2.595,00 €

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Grüss euch,

    wegen einem speziellen Prepper Erste Hilfe Kurs bin ich grad in Kontakt mit einer privaten Firma, die solche Schulungen anbietet. Das Kursprogramm wird da speziell auf unsere Anforderungen zugeschnitten. Es ist also kein 08/15 Kurs.

    Mehr dazu in ein paar Tagen.

  • Ohhhhh, das höhrt sich gut an.

    Ich stelle mir das etwa so vor:
    Beim Kurs bekommt man 2 bis 3 unterschiedlich große IFAKs erklärt und vorgelegt.
    Dann wird der Kurs speziäll auf unsere Bedürfnisse mit diesen IFAKs abgehalten um damit den richtigen Umgang zu lernen.
    Am Kursende bekommt man die Packlisten für die unterschiedlichen IFAKs - unter Umständen kann man die gleich vor Ort kaufen.

    Einen Erste Hilfekurs 16 Stunden möcht ich sowieso demnächst machen, weil von der Zeit des Führerscheinmachens weiß ich garnixmehr.

  • Dass Problem ist das, was nützt mir in einer Kreisenzeit die Möglichkeit einen Arm abzubinden oder zu wissen wie ich QuickClot anwende, wenn ich dann nicht die nötige Nachversorgung von einem Ärzteteam habe!?
    Andererseits, was nutzt mir bei einem normalen Verkehrsunfall für einen Fremden mehr zu tun als im Erste Hilfe Kurs vorgegeben, mit dem Risiko was falsch zu machen und mich dann Schadenersatzklagen ausgeliefert zu sehen!?
    So hat halt jede Medaille 2 Seiten. Sicher ist es gut zu wissen wie man es anwenden kann. Nur in unserer "Jetztzeit" geht man durch Anwendung von hilfreichen "Militärischen Rettungs Equipment" ein Risiko ein, und in der Krise helfen diese Methoden auch nicht unbedingt, wenn man eben nicht gerade nen Prepper-Arzt innerhalb Kurzer Zeit erreicht!

    Natürlich sollte man ein solides Grundwissen über Erstversorgung haben.

  • Also schadensersatzforderungen sind kein problem. Solange du nach bestem wissen gehandelt hast. Wenn es falsch war dann halt pech. Wenn du daneben stehst und nichts tust dann hast du ein problem.

    Rettung rufen ist die halbe miete und den rest kann dir der ausgebildete sanitöter am telefon ansagen. Keiner wird jemand unerfahrenem zumutun einen beipass zu legen. Aber notfalls wunde zudrücken das geht.

  • Naja, die Frage ist was passiert wenn ich jemaden mir einer Turniquette den Arm abbinde weil ich mir einbilde der braucht das, Der Patient hat dann nen Schaden am Arm, und der Arzt attestiert dass der Schaden durch das unnötige abbinden entstanden ist....
    und zum Thema "Solange du nach bestem wissen gehandelt hast." Vor Gericht heißt Recht haben auch nicht immer Recht kriegen, also würd ich da nicht so gedankenlos rumwerkeln, nur weil ich mal nen Kurs gemacht habe wo das mal ein Special Forces so gezeigt hat....
    Möglichkeiten gibts viele Verletze zu behandeln, Aber ohne Training würde ich auch nicht mehr machen als mir der Typ am Telefon sagt.....
    Und für die Krise, bringt eben wie angesprochen ein abgebundener Arm auch nicht viel, wenn ich nicht weiß wo ich dann innerhalb kurzer Zeit Hilfe finde.
    Alles nicht so einfach. Regelmässiges Training ist hier sicher der Schlüssel zum Erfolg!
    Also am Besten mal einfach nen normalen Erste Hilfe Kurs machen oder wiederholen und dann kann man tiefer in die Materie eintauchen....

  • Deshalb ja bei dem bleiben was einem am telefon gesagt wird. Rettung rufen ist in 99,9% der fälle genug.

  • Zitat, Capped:
    "Und für die Krise, bringt eben wie angesprochen ein abgebundener Arm auch nicht viel, wenn ich nicht weiß wo ich dann innerhalb kurzer Zeit Hilfe finde."

    Ich halte diese Aussage nicht für angebracht, denn klar:
    Wenn man nach dem Abbinden keinen Artzt/Chirug findet schaut´s schlecht aus für den Typ, aber dennoch denke ich dass wir alle uns zur Verfügung stehenden Mittel dem Umstand entsprechend einsetzen sollten.
    Und dazu zählt unser Wissen - Können - Ausrüstung.

    Bedenke: Man gibt auch einen Sterbenden noch einen letzten Schluck Wasser, obwohl man klar erkennt, dass dies nicht mehr hilft.

    Ganz klar und ohne Zweifel:
    Üben, üben, üben,...
    Jeder sollte mit seiner Ausrüstung umgehen können, und nicht mehr mitnehmen als er kann.

  • Trotzdem wird das Abbinden von Gliedmaßen nichtmehr unterrichtet weils nur sehr selten und nur von geschultem Personal durchgeführt werden sollte.

    Da machts bald mehr Sinn die Wunde auszubrennen bzw. Zu kauteriesieren.
    Macht man ja heute auch nicht mehr.

  • Ich möchte das keinem antun müssen, die Wunde auszubrennen, aber auch ein Grund immer ein Messer und ein gutes Feuerzeug dabeizuhaben.


    Grüsse Capt J Reynolds

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Uff, ich glaub das wär mir zu Hardcore !
    Was ich zusätzlich noch mithabe ist ein Bite away (den mit AAA Batterien )und Histaxin Creme ich hab nämlich längst aufgehört zu zählen wie viele Wespennester ich mit dem Rasenmäher schon gefunden habe.

    [team] Wenn wir unsere Waffen zu Pflugscharen verarbeiten, werden wir irgendwann für die pflügen, die das nicht gemacht haben.

  • Ich vielleicht auch nicht.
    Wie gesagt, wenn ich als szenario annehme, dass ich irgendwo verschollen bin fernab von zivilsation o.ä und ich gefahr laufe, dass mir der verwundete verblutet werd ich auch zu einem solchen mittel greifen.
    Nach dem motto besser versucht und gescheitert als nichts zu unternehmen und quasi bewusst sterben lassen...

  • Ich war vor dem Arabischen Frühling oft in Tunesien und Libyen in der Wüste auf Urlaub. Und da ist der nächste Arzt Tage entfernt. Da kann jedes Quentchen Wissen hilfreich sein...

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Zitat von Zerofox im Beitrag #3
    wo kann man lernen mit trauma kits umzugehen?



    Ja das ist in der Tat ein Problem. Qualifizierte IFAK-Kurse o.Ä. gibts bei uns hier leider fast nicht, und wenn dann sind sie für die breite Öffentlichkeit nicht zugänglich.


    Zitat von Don Pedro im Beitrag #6
    Ich suche ebenfalls eine Möglichkeit mein Wissen hier zu vertiefen und bin dabei auf folgendes Ergebnis gestossen:
    Es gibt überall den 16 stündigen EH Kurs. Und dann nur mehr die Berufsausbildung zum/zur Rettungssanitäter/in.

    Und dazwischen NICHTS!!!!!!!! Ich habe mit den Damen und Herren vom WRK intensiv darüber geplaudert, es gibt keine Kurse für "ambitionierte Laien". Die Infoveranstaltung für den Rettungssanitäter habe ich mir letztes Jahr angehört, wenn man nicht Arbeitslos ist hat man keine Chance den Kurs durchzuziehen. Selbst die Variante für Berufstätige (nur am WE) bezieht den kompletten Freitag mit ein :-(

    Hier ein Link mit Details: Kurs und auch der Preis: 2.595,00 €



    Also dazu muss ich schon ein paar Dinge klarstellen. Ein großer Teil der Personen die Jahr für Jahr z.B. hier in OÖ den Rettungssanitäter-Kurs absolvieren sind ganz normal berufstätig. Die Kurse beim OÖ-RK sind grundsätzlich auch berufsbegleitend aufgebaut, lediglich der Sommer-Kurs wird für Studenten/Schüler als Block angeboten.

    Kursgebühr ist bei uns lediglich eine Kaution für die Kursunterlagen und zwar €110.-, welche dann nach einem Jahr aktivem RK-Dienst sogar rückerstattet wird.

    Zu bedenken sei natürlich, dass die Ausbildung zum RS grundsätzlich darauf abzielt ehrenamtliche Kräfte zu gewinnen, somit der Eintritt ins RK damit verbunden ist.

    Wichtig ist auch, dass für den RS eine gesetzliche Fortbildungspflicht besteht, somit die Qualifikation nur dann erhalten werden kann, wenn man darauf anrechenbare Pflichtfortbildungen besucht, welche natürlich innerhalb der verschiedenen Organisationen angeboten werden, wobei wir abermals dabei wären, dass der RS eher nur dann Sinn macht, wenn man dann auch als solcher tätig sein will.

    Zudem gibt es abseits vom 16-Stunden-EH-Kurs bei vielen Ortsstellen des RKOÖ zum Beispiel auch das Angebot eines Outdoor-EH-Kurses auf Anfrage.



    Zitat von Cappet im Beitrag #10
    Dass Problem ist das, was nützt mir in einer Kreisenzeit die Möglichkeit einen Arm abzubinden oder zu wissen wie ich QuickClot anwende, wenn ich dann nicht die nötige Nachversorgung von einem Ärzteteam habe!?
    Andererseits, was nutzt mir bei einem normalen Verkehrsunfall für einen Fremden mehr zu tun als im Erste Hilfe Kurs vorgegeben, mit dem Risiko was falsch zu machen und mich dann Schadenersatzklagen ausgeliefert zu sehen!?
    So hat halt jede Medaille 2 Seiten. Sicher ist es gut zu wissen wie man es anwenden kann. Nur in unserer "Jetztzeit" geht man durch Anwendung von hilfreichen "Militärischen Rettungs Equipment" ein Risiko ein, und in der Krise helfen diese Methoden auch nicht unbedingt, wenn man eben nicht gerade nen Prepper-Arzt innerhalb Kurzer Zeit erreicht!

    Natürlich sollte man ein solides Grundwissen über Erstversorgung haben.



    Nun der Nutzen einer Abbindung in einer Krisensituation ist schlichtweg die Überlebens-Zeit zu verlängern. Ob und wann die Nachversorgung durch einen Arzt oder in einer geeigneten Einrichtung erfolgen kann/wird ist während einer Krise ja zumeist nicht absehbar. Somit bleibt meiner Ansicht nach einzig die qualifizierte Versorgung der jeweiligen Verletzung mit den vorhandenen Mitteln bzw. wenn schon eine Abbindung nötig ist, dann gehts mehr darum dem Verletzten ein Bisschen mehr Zeit zu verschaffen und zu hoffen, dass man irgendwo ein Lazarett o.Ä. erreichen kann.

    Und auch in der Jetzt-Zeit sind diverse Maßnahmen wie z.B. eine Abbindung gegebenenfalls indiziert, das hängt dann vom Verletzungsmuster, der zu erwartenden Eintreff-Zeit von Rettungsdienst/Notarzt usw. ab.

    Wichtig ist dabei, dass man weiß, was man tut. Richtig ist aber, dass die Abbindung in der Ersten Hilfe annähernd keine Rolle mehr spielt, da diese Maßnahme weiterreichendes Wissen verlangt.

    LG