Krankheiten die uns in der Krise treffen können: Ruhr

  • Dies ist eine Erweiterung des Themas "Krankheiten die uns in der Krise treffen können"

    ACHTUNG! Dieser Artikel ersetzt keineswegs den Besuch eines Arztes und dient auch nicht als Anleitung zur Selbstbehandlung!
    Es ist nur ein sehr allgemeiner Überblick über die Erkrankung, deren Folgen und dem möglichen Schutz davor. Bei Symptomen ist ein Arztbesuch unbedingt Erforderlich!


    Die Ruhr, auch Bakterienruhr genannt, ist eine Erkrankung und Entzündung des Dickdarmes.



    Erreger
    Die Ursache ist eine Infektion mit diversen Arten von Shigellen.



    Vorkommen
    Weltweit, vor allem in Gebieten mit mangelnder Hygiene.



    Übertragung
    Die Übertragung erfolgt in der Regel Oral über spuren von Kot und Urin von infizierten Wirten. Verbreitet werden die Erreger über Fliegen und andere Insekten. Menschen sind sogenannte Reservoirwirte, das bedeutet es können sich Erreger im Körper längere zeit bzw dauerhaft halten, ohne das der Wirt beeinträchtigt wird. Die Erreger der Ruhr sind Säureresistent und werden daher im Magen nicht abgetötet.



    Symptome
    Die Bakterienruhr hat eine Inkubationszeit von 2 bis 7 Tagen. Man unterscheidet zwei Verlaufsformen, eine toxische Bakterienruhr, und eine leichtere.
    Die toxische Bakterienruhr ist charakterisiert durch häufige blutig-schleimige Durchfälle, Fieber, Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit, Bauchschmerzen/Koliken und heftige schmerzhaften Stuhldranges sowie Harndranges. Der große Flüssigkeits- und Elektrolytverlust und die Aufnahme von Bakterientoxinen stellen die größten Gefahren dar, durch die es zur Austrocknung, Nierenversagen, Kreislaufkollaps, Krämpfen und Koma kommen kann.
    Die leichtere Verlaufsform geht mit geringeren toxischen Erscheinungen einher. Die Symptome sind Fieber, Erbrechen, schmerzhafter Stuhldrang sowie Harndrang, wässrige Durchfälle mit Beimengungen von Schleim und Blut.
    Bei schweren Verläufen kann es zu Darmblutungen und Geschwürperforationen kommen, welche die Gefahr einer Bauchfellentzündung bergen.
    Nach überstandener Erkrankung scheidet die Person noch etwa vier Wochen Erreger aus. Eine überstandene Ruhrinfektion bietet eine gewisse Immunität gegen Erreger des gleichen Typs.



    Behandlung
    Die Behandlung besteht im wesentlichen aus dem verabreichen von Wasser und Elektrolyten und der Verabreichung von Antibiotika, allerdings gibt es Ruhr-Erreger die Multiresistent sind und daher muss von einem Arzt über ein Labor (Abstriche aus dem Enddarm zur Bestimmung der Erreger) festgelegt werden welche Antibiotika in welcher Dosierung notwendig sind. Bei der leichten Form ist die Genesungschance sehr gut, bei der schweren Form kommt es in 3 - 10 Prozent zum Tode des Patienten. Bei Erregern aus den Tropen kann die Sterblichkeitsrate bis zu 60 Prozent betragen.



    Vorbeugung
    Die grundlegende Vorbeugung sind Hygienemaßnahmen wie etwa Sauberkeit bei der Trinkwasser- und Nahrungszubereitung, regelmäßige Händedesinfektion und Fäkalienbeseitigung.



    Impfung
    Eine Impfung ist derzeit nicht möglich.



    Grüsse Capt J Reynolds

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)