Nützliches Gerät: Irrigator

Hallo,

bis in die 1970er Jahre wurde in vielen Krankenhäusern der Irrigator ( Behälter mit Ansclussschlauch für Einläufe in den After) verwendet. Zur Behandlung von Verstopfung und Darmerkrankungen wird er heute noch privat angewendet. Im Krankenhaus zu zeitintensiv und wegen der Verwendung von Einmalartikeln vielleicht auch zu teuer. Chemische Präparate sind halt einfacher. Ich will den Irrigator aber hier für einen anderen Zweck vorschlagen. Man kann mit ihm über eine rektale Tropfinfusion einem Patienten, der schwerverletzt oder ohne Bewusstsein, sehr gut die tägliche, erforderliche Flüssigkeitsmenge zuführen. Ich hör schon die heroischen Arzt Spieler iiiiiihh!!!! rufen. Aber, anders als bei einer i.v. Infusion, muss die Infusionslösung nicht absolut steril sein; und einen i.v. Zugang muss man auch nicht legen können. Natürlich aber so sauber wie möglich. Schließlich ist`s im After und im Rektum auch nicht steril. Eine möglichst einfache Lösung mit 4% Traubenzucker und 3g NaCl in 1000ml H2O bringen sogar noch ein paar Kalorien. Das hält wenigsten den Stoffwechsel ein bisschen in Gang. Sogar verschiedene Medikamente können zugesetzt werden. Möglicherweise findet man in der so gewonnen Zeit einen Arzt, der fachkundig weiter hilft. Ist bestimmt überlegenswert. Oder?

Columba



Tags:
Irrigator, irrigieren, Einlauf, Flüssigkeitszufuhr, Dehydrierung, Dehydration, rektal, rektale, Infusion, künstliche Ernährung

Bear Grylls hats ja bewiesen dass es geht!
https://www.youtube.com/watch?v=JXlaDjRv91E

Harte Sau! Schön zu wissen das das geht, aber trainieren werd ich das nie. Bin mir ned mal sicher, ob ich das im "Ernstfall" machen würd *gg*

Hallo,
das muss nicht mehr bewiesen werden. Ist in etwas älteren Medizinbüchern (Lehrbuch der Inneren Medizin1954) und anderen Büchern schon beschrieben. Auch Zusammensetzungen verschiedener Lösungen sind bekannt. Die Frage ob man es anwendet, ist, je nach Situation, ganz persönlich. Für Krankenschwestern war das damals der normale Alltag sowas zu machen. Ich würd keinen sterben lassen, weil ich nicht seinen Hintern sehen möchte. Gibt ja auch schöne Hintern.
columba

Ein Hoch auf schöne Hintern!

Hallo,
noch mal weg von der Ästhetik der Hintern, zu den praktischen Aspekten des Irrigators. Wie Capt Reynolds ja richtig geschrieben hat, kann man auch Alkohol rektal einführen. Oral schmeckt Rotwein vermutlich besser, aber manche leiden wohl unter Geschmacksverirrung. Alkohol ist mit 7Kalorien pro Gramm natürlich ein guter Energielieferant und wird deshalb (auch in anderen Infusionen) zugesetzt. In der Hauptsache dient das Ganze ja der Erhaltung des Grundumsatzes und der Flüssigkeitsbilanz. Einen etwaigen Ekel vor der Arbeit am After muss man natürlich überwinden. Wer glaubt, nur weil er ein Handbuch der Chirurgie hat ,auch i.v. Infusionen legen zu können, wird beim Versuch überrascht sein. Das Gerät für einen Einlauf heißt natürlich richtig "Irrigator" und nicht Irrigatot. Kann ich das eigentlich auch nachträglich korrigieren ?

columba
Ich kann, weil ich will, was ich muss.

Vielen Dank

MfG
columba