Die Katastrophe nach der Krise

  • In vielen Szenarien geht man ja davon aus, das man nur die Krise überwinden muss, dann läuft es wieder. Leider stimmt das nicht.

    Wenn es zum Beispiel zu einem Ausfall der Wasserversorgung kommt nur für ein paar Stunden, dann ist eben nicht wieder alles in Ordnung wenn wir wieder Wasser haben, sondern erst wenn alle Wasserleitungen desinfiziert wurden, in den Wohnungen wieder sauberes Wasser kommt nach dem sich der Dreck gelöst hat in den Leitungen usw. Das kennt auch jeder von uns, Wasser abstellen, irgendwas daran arbeiten, wieder Druck drauf, und es kommt eine Brühe raus die man beim besten Willen nicht als Trinkwasser bezeichnen kann. Diese Brühe wird Filter verstopfen, Absperrhähne blockieren usw. Und diese Nachwirkungen können unter Umständen schlimmer sein als die Krise selber.

    Ein anderes Beispiel wäre eine Störung der Abfallentsorgung. Das würde dazu führen das sich der Müll ansammelt, was Ungeziefer und Bakterien züchtet. Der Müll ist relativ schnell wieder entfernt, aber die Plage loszuwerden kann sehr viel länger dauern als die Krise selber, und auch wesentlich mehr Mittel verschlingen.

    Ein leider Aktuelles Beispiel gibt uns die Ebola-Krise. Da nahezu alle medizinischen Ressourcen für die Bekämpfung von Ebola eingesetzt wurden, gab es fast keine normale medizinische Vorsorge, was bedeutet das Impfprogramme ausgesetzt wurden. Daher wird jetzt befürchtet das es zur großflächigen Ausbreitung anderer Infektionskrankheiten kommt wie Masern oder ähnlichem. Das kann durchaus dazu führen das an den jetzt nachfolgenden Infektionen mehr Leute sterben als an Ebola.

    http://science.orf.at/stories/1755278/

    Wenn der Kampf gegen die Krise gewonnen ist, dann muss man immer die Folgen der Krise bekämpfen, und die sind oft schwerer zu bekämpfen als die Krise selber. Daran sollten wir immer denken, und uns auch Gedanken dazu machen wie wir die Folgen der Krise überwinden.


    Grüsse Capt J Reynolds

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)