Mini-Solarpanel für den Balkon

  • Hallo ihr Lieben,

    bin unlängst über einen Link gestolpert. hat zwar nicht unmittelbar mit Preppen zu tun, aber doch ein bißl mit energetischer Mitbestimmung:

    Simon

    da ich auf meinem Balkon zu wenig Sonne habe, kommts momentan für mich nicht in Frage - aber vielleicht gefällt ja einem von euch die Idee! :-)

    liebe Grüße, Betula


    falls die Welt untergeht, muß noch lange nicht die Welt untergehen.

  • Diese Dinger haben in Österreich keinerlei Zulassung. Der Grund ist unter anderem du könntest das Leitungsnetz überlasten und je nach Bauart könnte es passieren das du dir tödliche Stromschläge holst wenn es bei einer Instandsetzung der Elektrik nicht abschaltet und weiter Strom liefert.

    Allerdings sind die Dinger in der Regel so gebaut das sie abschaltet wenn der Strom ausfällt, sie sind als nicht Inselbetrieb geeignet.

    Und wie Candyboy bereits richtig angemerkt hat, wer versucht in Österreich Strom einzuspeisen, ohne Genemigung vom jeweiligen E-Versorger kann mächtig Ärger bekommen. Man benötigt eine Installation die auf die neueste Zählernorm ausgelegt ist inklusive Überspannungsableiter usw, einen Digitalen Zähler, und diverses andere um überhaupt einen Vertrag machen zu können mit den E-Werkern.

    Soweit ich weiß, dafür kann ich allerdings keine Garantie übernehmen, ist es in Deutschland erlaubt, aber meine letzte Schulung zu dem Thema ist 1,5 Jahre her, da kann sich auch die Rechtliche Lage in Deutschland geändert haben.

    Und zum Geld verdienen, realistisch ist wohl 500 Watt über den ganzen Tag verteilt, dann hast du Strom für grob gerechnet 10 Cent erzeugt oder gesparrt. Nehmen wir den unwahrscheinlichen Fall an das kannst du das ganze Jahr machen, dann kannst du im Jahr Strom für 36,50 Euro Sparen. Wieviel kostet das Ding nochmal?


    Grüsse Capt J Reynolds

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • vielen Dank für eure Einwände - mir kam die Beschreibung auch ein wenig zu gut um wahr zu sein vor - einfach einstecken und die Sache läuft?
    interessant find ich die Entwicklung dennoch - mal schaun, wie das in ein paar Jahren ausschaut. Inselbetrieb wär natürlich auch wesentlich interessanter als Einspeisung...

    der Preis schreckt mich jetzt nedamal so sehr, wennst überlegst, daß das wesentlich kleinere Rucksackpanel von Northland gute 150 Euro kostet. (wobei dieses den Vorteil hat, daß es outdoortauglich ist.)

    liebe Grüße, Betula


    falls die Welt untergeht, muß noch lange nicht die Welt untergehen.

  • Zitat
    einfach einstecken und die Sache läuft?

    defacto in AT nicht erlaubt.

  • Bitte um Rechtsgrundlage und Link!

    Danke!

  • Erstmals vielen Dank für den Link. Ich habe da aber nichts lesen können von Verbot usw. Bei deinem Link geht es nur um die Begriffserklärung.

  • Da häng ich mich jetzt mal mit einer Frage rein:
    Das man nur einspeisen kann(darf) mit einem bidirektionalen Zähler dürfte eindeutig sein (siehe auch Canyboys Hyperlink).
    Wie schaut das aus, geht die Einspeiseleitung direkt in den Bi-Zähler hinein, dann wäre diese Steckersache ja doch nicht erlaubt.
    Oder kann man den Strom wirklich auch über eine beliebige Steckdose zum Zähler retourschicken (kann ich mir aus diversen Gründen aber kaum vorstellen)

    LG Wolfgang

  • Dazu gibts keine Links, das ergibt sich aus den TEAV (Technischen Anschluss Vorschriften) der jeweiligen Energieversorger die primär für zugelassene Handwerksbetriebe herausgegeben werden. Das ding ist so wie es ist nicht zulassungsfähig, so einfach ist das.

    Aber ich kann erklären warum es verboten ist.


    Wir nehmen an wir haben einen Stromkreis der aus der Sicherung A im Verteiler sitzt, dem Kabel B vom Verteiler zur ersten Steckdose, der Steckdose C, der Leitung D von Steckdose C zu Steckdose E und Solarpanel oder Anderes Energieerzeugungsgerät F.

    Im Normalfalle schützt Sicherung A sowohl Kabel und auch Steckdosen, eine Überlastung ist nicht möglich weil ja Sicherung A im Falle einer Überlastung einfach abschalten würde. Bei einer typischen Sicherung von B16 A wäre das bei etwa 3700 Watt.

    Jetzt speisen wir am Punkt C mit einem Solarpanel (Objekt F) oder einem anderen Stromerzeuger Leistung sein, sagen wir 2 Paneele liefern 300 Watt. Dann kann ich über das Kabel D und an der Steckdose E plötzlich 4000 Watt verbrauchen, ohne das die Sicherung A oder Kabel B überlastet werden, also würde die Sicherung nicht abschalten. Kabel D und Steckdose E würden aber überlastet, könnten Schmelzen und im schlimmsten Fall einen Brand verursachen.

    Der Einspeispunkt ist nicht überwacht, was zu einer überlastung teile des Stromnetzes führen kann und damit direkt in einer Katastrophe enden kann und irgendwann auch wird.


    Grüsse Capt J Reynolds

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Zur Einspeisung, Eingespeist werden darf nur direkt im Verteiler, über eine eigene Allpollig Abschaltende Sicherung, das verhindert das Teile des Stromnetzes überlastet werden. Das ist auch die einzige Möglichkeit die erlaubt ist, aber dafür brauchst du eine Genehmigung vom E-Versorger, einen passenden Fehlerstromschutzschalter (Typ A oder A/B), einen entsprechenden Stromzähler der das verarbeiten kann, einen Entsprechend aufgerüsteten Hausanschlusspunkt (Überspannungableiter, Entsprechende Absicherung usw.) usw.

    Das mit dem Stecker ist nicht genemigungsfähig, man darf eine Steckdose nur zum entnehmen des Stromes verwenden, niemals zum einspeisen. Alleine schon deshalb weil bei einem Fehler in dem Stromerzeuger, in diesem Fall das Solarpaneel, könnte an den Kontakten des Steckers eine tödliche Spannung anliegen.

    Aber egal wie, eine solche Quereinspeisung gibt es nach geltenden Vorschriften nicht, das ist genauso gefährlich wie ein Steckdose in der Badewanne.

    Nach derzeit geltenden Vorschriften ist eine Zulassung für so ein Produkt nicht möglich, außer sie schieben im Kleingedruckten die gesamte Verantwortung auf den Kunden ab.


    Grüsse Capt J Reynolds

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Hier mal eine Liste der Firmen die den Strom abnehmen: http://www.pvaustria.at/strom-verkaufen/
    Mit dem Netzbetreiber muss das vorher abgeklärt werden. Einerseits damit die passende Hardware (Zähler) installiert wird und das dann auch die Verrechnung klappt.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Dachte ich es mir doch, das mit der Einspeisung.
    Wäre das technisch überhaupt möglich so einfach kann ich ja auch nicht einen r und einen s Leiter zusammenhängen und dann den doppelten Strom für ein Gerät (Winkelschleifer mit 4-6kW Anlaufstrom) zur Verfügung haben.
    Ich dachte immer das der Strom vor dem einspeisen zuerst mit der Netzspannung synchronisiert werden muss? Die 3 Leiter sind ja phasenverschoben sonst würde es ja keine 400Volt geben.
    LG Wolfgang

  • Es mag ja eine Idee sein sowas zu kaufen und damit Strom zu sparen, aber das läuft eh nicht.


    Rechnen wir mal:

    Ich erzeuge 12 Stunden am Tag mit 50 % Prozent Effektivität Strom, dann bekomme ich 12x75 Watt oder anders gesagt 900 Watt. Rechnen wir das 1.000 Watt etwa 20 Cent oder 0,2 Euro kosten, dann spare ich am Tag etwa 18 Cent an Strom ein (0,18 Euro)
    jetzt rechnen wir mal wieviele Tage ich das Ding betreiben muss um 500 Euro für das Paneel hereinzubekommen, von den vielen anderen Anpassungen die Notwendig sind und deren Kosten 500,- Euro weit übersteigen können und auch werden. Alleine der FI-Schutzschalter der von Wien-Energie vorausgesetzt wird kostet zwischen 250,- und 800,- Euro, je nach Modell und Hersteller. Der muss aber von einem zugelassenen Elektriker eingebaut werden, der auch einen Befund (150,- Euro Kosten ) erstellen muss ohne den Wien-Energie keine Einspeisung zulässt.

    Aber bleiben wir mal nur bei den Kosten für das Paneel und deren Einsparung durch das Paneell. 0,18 Euro am Tag, das sind im Jahr 65,7 Euro Ersparnis. Um 500 Euro zu sparen, muss die Anlage 2777,8 Tage arbeiten, oder etwa 7,6 Jahre. Jetzt nehmen wir noch die Zusatzkosten dazu für die Umbauten um den Strom einspeisen zu können, dann sind wir bei gut 15 Jahren.

    Wie soll sich das rechnen?


    Grüsse Capt J Reynolds

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Die Anlage wird Netzsyncronisiert arbeiten, d.h. sie orientiert sich am Netz und speist einfach dazu. Da ist keine eigene Phase, sondern wenn sie angesteckt ist stellt sie die Spannung und Phasenlage fest, und speist ihre Leistung dazu ein. Das machen auch die großen Anlagen, deshalb ist ein Inselbetrieb ja nicht möglich. Wenn sie angesteckt ist und ein aktives Stromnetz vorhanden ist, dann wird sie dazu einspeisen, ist sie nicht angesteckt oder fällt der Strom aus, schaltet sich die Anlage ab.

    Was noch gar nicht angesprochen wurde ist der Notwendige Blitzschutz wenn du das Ding draußen montierst, der kommt auch noch dazu usw.


    Die Idee ist gut, aber die derzeitigen Vorschriften geben das nicht her, und ich glaube nicht das sie gelockert werden, weil der nächste hängt dann ein Notstromaggregat so an das Hausnetz.


    Grüsse Capt J Reynolds

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Notstrom ist zu teuer, aber wie die Einspeisevergütungen noch sehr hoch waren, hab ich mir überlegt per Verlängerungskabel von meinem 2ten Stromanschluss aus einzuspeisen[Blockierte Grafik: http://img.homepagemodules.de/grin.gif]

    LG Wolfgang

  • Abgesehen davon verschleissen die Solarzellen mit der Zeit und liefern immer weniger Energie da muss man auch einrechnen.

  • Natürlich ist das auch ein Grund warum es sich nicht rechnet. Nicht nur die Paneele gehen mit der Zeit kaputt, der Wandler usw ist auch irgendwann hin.

    Das rechnet sich nicht, egal wie man rechnet, und Anstecken darf man es auch nicht.


    Grüsse Capt J Reynolds

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Da würde mir glatt ein Forumsprojekt einfallen:
    Das entwickeln einer Solaranlage als Insellösung unter dem Gesichtspunkt der finanziellen Verträglichkeit für normale Menschen.

    LG Wolfgang

  • Das geht, aber der preis wird von den Paneelen und dem Wandler bestimmt, und willst du was gutes ist es nicht günstig. Zudem müsste man die Energie speichern, wozu du Batterien usw brauchst.


    Grüsse Capt J Reynolds

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)