Scenario - Brand im Gebäude

  • Ihr wohnt in einem Mietshaus im 5. Stock, Altbau, und stellt plötzlich fest das das Treppenhaus voller Rauch ist, so dicht das kein Durchkommen ist. Beim Blick aus dem Fenster stellt ihr fest das es die Wohnung schräg unter euch erwischt hat. Die Fenster der Wohnung sind geborsten, und Flammen und Rauch treiben auch an der Fassade und an euerer Wohnung vorbei. Die Feuerwehr braucht noch mindestens 10 Minuten bis sie bei euch ist, und ob sie euch sofort aus dem Gebäude retten kann ist fraglich, bis dahin könnte das Treppenhaus in Flammen stehen.

    Noch während ihr euch überlegt was zu tun ist gibt es einen dumpfen Knall in der brennenden Wohnung, irgendwas ist explodiert, es könnte eine Gasflasche sein, oder sonstwas, und ihr wisst nicht ob es weitere davon gibt.



    Wie geht ihr vor, was tut ihr?




    All good medicine

    Capt J Reynolds

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Meine Wohnsituation entspricht fast genau der Beschreibung, dadurch habe ich mir schon einige Gedanken dazu gemacht. Wobei es - in dem Szenario - nur um die Rettung von mir und meiner Familie geht. Die Nachbarn beziehe ich jetzt einmal nicht ein.
    Ich besitze Vollgesichtsmasken, da stört auch ein verrauchtes Stiegenhaus nicht. Als Alternative habe ich 2 x 50 m Kletterseil mit entsprechenden Gurten und Karabinern. Die Familie kennt sich mit beiden aus, bei Gästen würde ich entsprechend helfen.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Bei mir ist es ähnlich wie bei Don, ich habe auch Vollgesichtsmasken und diverse Filter.
    Mir ist auch bewusst, dass mind. 17% Sauerstoff in der Luft noch vorhanden sein muss, aber ich denke um aus dem 2ten Stock durchs Stiegenhaus zu rennen reicht auch weniger Sauerstoff - Hauptsache die Rauchgase werden nicht 1:1 in die Lunge befördert.

    Was mir noch fehlt ist ein passendes Kletterseil, Sitzgurt und Abseilgerät - da bin ich aber gerade dran und hab schon mit einem Bergsteiger/Kletterer genauer gesprochen.

    Sollte die Hütte komplett abfackeln, haben wir unsere Dokumente in feuerfesten und löschwasserdichten Dokumentenboxen verwahrt. Wobei jeder vom anderen auch Kopien in seiner Box hat.

    Hoffentlich brauchen wir das Zeug nie.

  • Vollgesichtsmasken sind sicher sehr gut.


    Was würde ich machen:

    - Nasses Tuch vor den Mund gegen die Rauchgase
    - Nasses Bettlacken über den Kopf und den Körper um sich vor der Hitze zu schützen.
    - Den Fluchtrucksack schnappen und schnellstens ohne große Unterbrechungen durch das Treppenhaus nach draußen.
    - Sollte die Wohnungstür offen stehen in der es brennt würde ich eventuell hineinrufen ob jemand darin ist, aber als Laie jemanden ohne Ausrüstung retten ist ziemlich aussichtslos, ausser er liegt direkt an der Tür.
    - Den Notruf anrufen, falls das ganze noch keine gemeldet hat.
    - Dafür sorgen das alle die aus dem Haus kommen weit genug vom Gebäude wegbleiben nicht das sie von Glasscherben oder ähnlichem getroffen werden, zudem sind sie dann der Feuerwehr aus dem weg.





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    Capt J Reynolds

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  • hmmm, Cap, nasses Tuch als Hitzeschutz? Wasser leitet Wärme sehr gut. das merkt man, wenn man eine Auflaufform aus dem Ofen nimmt: mach einen der beiden Topflappen naß und spür den Unterschied - man verbrennt sich beim feuchten, wohingegen der trockene isoliert. das nasse Tuch würde ich daher zwar als feuerhemmend, aber nicht als hitzehemmend betrachten!

    liebe Grüße, Betula


    falls die Welt untergeht, muß noch lange nicht die Welt untergehen.

  • Insofern stimmt es, aber wenn man nasse Finger hat kann man damit sogar kurz in flüssiges Blei greifen ohne sich zu verbrennen, weil erst das Wasser verdampfen muss damit die Hitze an die Haut kommt.

    Natürlich leitet Wasser die Hitze, aber ich will auch gar nicht direkt mit heißem Material in Berührung kommen sondern nur Heiße Luft von mir fernhalten.




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    Capt J Reynolds

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  • Ok liebe Kinder, das mit den nassen Fingern und dem flüssigen Blei macht ihr aber bitte nicht nach!

    Wichtig ist auf das Material seiner Kleidung zu achten, viele moderne Fasern sind sehr leicht entflammbar. Gefährlich wird es auch bei imprägnierten Sachen und mit Haarspray.

    [team] Wenn wir unsere Waffen zu Pflugscharen verarbeiten, werden wir irgendwann für die pflügen, die das nicht gemacht haben.

  • bei Gallileo hatten sie mal eine Doku über einen, der mit in Wasser getauchten Fingern das Frittiergut aus dem heißen Fett geholt hat. da war die Erklärung die gleiche: das verdampfende Wasser bildet kurzfristig eine Schutzschicht über die Haut

    zur feuchten Decke: sollte meines Wissens unbedingt Baumwolle etc sein, keine Kunstfaser. falls sie doch Feuer fängt, schmilzt Kunstfaser und kann mit der Haut verschmelzen


    Edit: Mama Bär, da hamma beide das Gleiche gedacht! :-)

    liebe Grüße, Betula


    falls die Welt untergeht, muß noch lange nicht die Welt untergehen.

  • Deswegen nimm ich ja ein Bettuch, meine sind aus Baumwolle.




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  • Also von deinem Szenario ausgehend glaube ich nicht das man mit einem nassen Tuch vor dem Gesicht 5 (!) Stockwerke nach unten laufen kann. Erstens sind die Rauchgase hoch toxisch (zwei bis drei Atemzüge und es hat sich erledigt), und zweitens siehst du nichts wgn dem Rauch.

    Nach oben ausweichen sofern noch weitere Stockwerke da sind ist auch keine gute Idee, Rauch zieht bekanntlich nach oben.

    Am ehesten sollte man versuchen die Wohnungstür mit nassen Handtüchern halbwegs rauchdicht zu bekommen, und anschliessend sich am Fenster bemerkbar machen sobald die Feuerwehr eintrifft.

    Der dumpfe Kanll in der brennenden Wohnung könnte alles mögliche sein (Fernseher zum beispiel), bei ner Gasflaschenexplosion würde das halbe Haus weg sein.

    Ich würde versuchen Ruhe zu bewahren und mich am offenen Fenster der Feuerwehr zeigen, die machen ihre Arbeit dann schon.

    "Die Demokratie ist nicht die beste Regierungsform, sie ist nur als einziges übriggeblieben!"

  • Hab irgendwo mal gehört, daß es schlecht ist Fenster aufzumachen, weil das Feuer dann mit Sauerstoff versorgt wird.

  • Mh - kann man eh alles googeln^^


    Wenn Sie flüchten können:


    Fenster im Brandraum schließen.

    Andere Mitbewohner benachrichtigen.

    Türen hinter sich schließen.

    Fenster von Fluchtwegen (Stiegen, Gänge) zur Brandrauchentlüftung öffnen.

    Keine Aufzüge benützen.

    Geordnet und überlegt das Haus verlassen.

    Zusammen mit den Mitbewohnern (Nachbarn) das Eintreffen der Feuerwehr abwarten.

    Vollzähligkeit überprüfen.


    Wenn Sie vom Brand eingeschlossen sind:


    Entfernen Sie sich soweit wie möglich vom Brandherd.

    Schließen Sie alle Türen zwischen sich und dem Brandherd.

    Türritzen gegen das Eindringen von Rauchgas möglichst mit nassen Tüchern abdichten.

    Erst jetzt, wenn dies möglich ist, Fenster öffnen.

    Machen Sie auf sich aufmerksam, wenn möglich telefonieren oder beim (offenen) Fenster rufen und winken.

  • OK, gehen wir das mal durch.

    - Ich dachte bei der Gasflasche an eine Dose Haarspray oder ähnliches.

    - Es brennt nicht bei dir

    - Das Fenster kannst du nicht öffnen, der Rauch zieht auch am Fenster vorbei

    - Altbau bedeutet das Teile des Gebäudes wie Decken usw eventuell aus Holz sind, was bedeutet das Feuer könnte sich ausbreiten bzw durchbrechen von unten, hängt aber vom Gebäude ab.

    Aber das wichtigste, es brennt, im Treppenhaus steigt rauch nach oben, irgendwas knallt in der brennenden Wohnung, da hat man nur Sekunden zum überlegen ob man in der Wohnung bleibt.



    All good medicine

    Capt J Reynolds

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    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Wenn man tatsächlich von Rauch und Feuer eingeschlossen ist, würde man wahrscheinlich versuchen durchs Stiegenhaus nach unten zu flüchten. Obs klug wäre und ob man es überleben würde ist ne andere Frage.

    Aber gesetzt dem Fall ich hätte nur diese Möglichkeit würde ich es ähnlich machen wie du Capt.
    - nasses Tuch ums Gesicht
    - nasse Bettlaken oder ähnliches an den Körper
    - und eventuell, falls vorhanden, einen Luftballon aufblasen (oder vergleichbares) um zumindest einen Atemzug zu haben im Stiegenhaus.

    "Die Demokratie ist nicht die beste Regierungsform, sie ist nur als einziges übriggeblieben!"

  • ....hm...Luftballon oder Kondom als Notluftspeicher...hat das schon mal jemand getestet?
    (gedanklich improvisiert: Jute-Einkaufstasche nass machen, Kondom reinhängen, Henkel verknoten, Kondom aufblasen - Soffhülle deshalb, damit der Bursche ned gleich platzt)

    liebe Grüße, Betula


    falls die Welt untergeht, muß noch lange nicht die Welt untergehen.

  • Betula
    Ich glaub das dauert zu lange, vor allem hat man nicht immer alle Komponenten vor sich liegen. -> war auf Beitrag #15 mit den Luftbalons bezogen.

    Es wurde ja davon ausgegangen, dass die Wohnung schräg unter mir brennt und das Stiegenhaus verraucht ist, ach ja 5ter Stock war da auch noch - kann mir nicht vorstellen dass man das ohne Atemschutz überlebt, vermutlich reicht da auch nicht die Vollschutzmaske mit Filter sondern wirklich nur noch Sauerstoffflaschen und Nomexkleidung.

    Was wissen denn unsere Feuerwehrmenschen dazu?

  • Irgendwie gibt mir das aber schon zu denken: Brand, medizinisch reiner Sauerstoff in "dünnwandiger" Weißblechdose - ob das nicht ein guter Brandbeschleuniger anstatt Helfer ist...

    Wäre da nicht so was viel sicherer:
    http://www.tauchshoponline.ch/contents/d..._Spare_Air.html

    Da wäre dann Pressluft drinnen, und das Zeug ist druckgeprüft bei 300bar - dafür ist der Preis niederschmetternd.

  • Bei dem Beispiel ist es wie bei allem anderen, für jeden ist etwas anderes das Richtige.
    Da ich ja in unserer Wohnung in Hernals genau diese Situation habe (5ter, letzter Stock, Baujahr 1957) habe ich natürlich auch schon darüber nachgedacht, meine Lösung dafür dürfte allerdings für die wenigsten passen.
    Sollte das brennende Fenster auf der Ostseite sein würde ich über die Terasse auf der Westseite zum Nachbarhaus (Balkon 1/2 Meter darunter)
    hüpfen. Wenn es auf der Westseite brennt dann natürlich über den ostseitigen Balkon ab ins Nachbarhaus.

    Wenn keine sichere Fluchtmöglichkeit besteht gebe ich Illidan recht:
    Entfernen Sie sich soweit wie möglich vom Brandherd.
    Schließen Sie alle Türen zwischen sich und dem Brandherd.
    Türritzen gegen das Eindringen von Rauchgas möglichst mit nassen Tüchern abdichten.
    Erst jetzt, wenn dies möglich ist, Fenster öffnen.
    Machen Sie auf sich aufmerksam, wenn möglich telefonieren oder beim (offenen) Fenster rufen und winken.

    LG Wolfgang