Bodenuntersuchungen

  • Wer sichergehen will das er zielgerichtet düngt kann hier Bodenproben untersuchen lassen:

    http://www.bowasan.at/
    http://www.b5-soilcompetence.at/
    http://www.ages.at/service/service-landw...hobbygartenbau/
    http://www.cewe.at/NeueSeiten/download.htm

    Macht auch Sinn wenn man den Istzustand des Bodens bei seiner Bol mal unter die Lupe nimmt.

    [team] Wenn wir unsere Waffen zu Pflugscharen verarbeiten, werden wir irgendwann für die pflügen, die das nicht gemacht haben.

  • Wenn man eine Bodenprobe untersuchen lässt, ist das sicher interessant; aber man sollte auch überlegen, ob man bereit ist, Konsequenzen zu tragen.

    So weit ich die Gartenbesitzer kenne, wollen sie keinesfalls Mineraldünger im Garten einbringen, ebensowenig wollen sie andere Chemikalien (Spurenelemente) einsetzen. Die sonstigen Organischen Dünger (Mist) enthalten vor allem Kalium, Stickstoff, etwas Phosphat. Damit kann man keine großartige Änderung herbeiführen.

    Ein wichtiger Wert ist der pH-Wert des Bodens. Wenn der pH-Wert schon nahe 7 ist oder sogar leicht drüber, sollte man nach Lehrmeinung keinen Kalk mehr aufstreuen. Nach meiner eigenen Erfahrung ist eine Kalkdüngung auch bei neutralem pH-Wert noch vorteilhaft, weil dadurch andere Nährstoffe aus dem Boden freigesetzt werden, was sich insgesamt günstig besonders auf die Obstbäume auswirkt.

    Meine Eltern hatten eine Landwirtschaft. Mein Vater hatte so eine Bodenanalyse durchführen lassen. Dort ist ein nährstoffarmer Urgesteinsboden. Die Hauptnährstoffe N-P-K waren ausreichend vorhanden (auch vom Stalldünger). Es gab einen Mangel an Kupfer, Zink, Bor und Magnesium. Es ist gar nicht so einfach, je einen halben Sack Zinksulfat, Kupfersulfat, Borat auf eine große Fläche aufzubringen. Für Magnesium wurden damals magnesiumhaltige Handelsdünger verwendet (Weide-NAC). Im Wachstum der Getreide, Feldfrüchte, der Wiese hat man keinen Unterschied zu früher gemerkt. Allerdings waren die Rinder im darauf folgenden Jahr besonders gesund und fruchtbar. Natürlich kann man da keinen Zusammenhang herstellen, könnte auch ein Zufall gewesen sein.

  • @decordoba : Kennst du den Spruch: "Kalk macht reiche Väter und arme Söhne?" Dieser Spruch triffts recht genau.

    Kalk macht vorhandene Närstoffe im Boden verfügbar, das bringt eine kurzzeitige Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit mit sich, die aber nicht anhält wenn nicht ausreichend organisch gebundene Nährstoffe nachgereicht werden.
    Das Ergebnis lässt sich wunderbar am Schwund der Humusdecken bei den Äckerflächen sehen.

    [team] Wenn wir unsere Waffen zu Pflugscharen verarbeiten, werden wir irgendwann für die pflügen, die das nicht gemacht haben.

  • Diesen Spruch kannte ich noch nicht, und ich würde auch diese Aussage nicht teilen. Es wird schon was dran sein, aber es betrifft in erster Linie die Hauptnährstoffe N-P-K. In dieser Hinsicht ist es überhaupt kein Problem, dem Gartenboden über Mist oder Kompost diese Nährstoffe ausreichend zuzuführen. Und wer das nicht tut, der hat eben mickrige Erträge.

    Es gibt im Alpenvorland äußerst kalkreiche Böden, wo der Kulturboden sich aus dem Schlier (Mergel) gebildet hat. Diese Böden haben meist einen hohen pH-Wert und sind doch sehr fruchtbar (in Oberösterreich - Scharten, Prambachkirchen, Schlierbach), dort gedeihen die Obstbäume vorzüglich, bestes Obst, sogar ohne Dünger. Das kriegt man bei anderen Böden gar nicht hin. Daraus leite ich ab, dass ein hoher Kalkgehalt im Boden vorteilhaft ist. In Frankreich sind die Böden in vielen Regionen sehr kalkreich und sind berühmt für ihre Fruchtbarkeit.

    Besonders vorteilhaft würde ich die Düngung mit Dolomit sehen, allerdings ist der schwer zu bekommen. Die Wirkung erkläre ich mir so: mit dem Regen wird auch Kohlensäure aus der Luft niedergewaschen, diese löste den Kalk und auch den Dolomit langsam auf, es werden Kalzium-Ionen freigesetzt. Ebenso ist im Dolomit ein geringer Gehalt Eisen(2+) Ionen enthalten, sehr wertvoll. Zusammen mit dem Magnesium aus dem Dolomit führt das zu einem gesunden, grünen Laub bei den Obstbäumen und zu reichen Erträgen. Selber ausprobiert - kein Vergleich zu früheren Jahren.

  • Bodenproben sind wichtig um Defiziten bei der Nährstoffversorgung vorzubeugen und unnötige Düngungen zu vermeiden.
    Um die Möglichkeiten wie man solche fehlenden Nährstoffe ergänzen kann gibt es ab jetzt den Dünger Thread.

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  • Auch Pflanzen die auf bereffenden Boden wachsen geben Auskunft über die Beschaffenheit der Erde.

  • Ich habe soeben die AGES-Seite geöffnet, um den Preis für eine Bodenuntersuchung herauszufinden. Es ist mir nicht gelungen.

    Ich hätte folgende Information erwartet - etwa in der Form:

    Die Untersuchung einer Bodenprobe kostet ............... (angenommen) ............ 100 Euro - Standard-Untersuchung. Für zusätzliche Untersuchungen gilt ein Aufpreis.

    Bei der vorgefundenen Liste zieht es mir die Zehennägel auf. Da haben die österreichischen Beamten zugeschlagen, da wiehert der Amtsschimmel!

    https://www.ages.at/service/service-landwirtschaft/boden/

    https://www.ages.at/download/0/0/3c65f7f...ttarif_BGPE.pdf

  • Wenn jemand einen niedrigen 3-stelligen Euro-Betrag für eine Boden-Analyse ausgibt, tut er das aus Interesse und nicht um einen großen Nutzen daraus zu ziehen. Das ist so wie für ein anderes Hobby, da gibt man auch so manchen Hunderter aus.

    Ich sehe eigentlich keinen Nutzen für die Kleingartenbesitzer. Die meisten Gärten befinden sich im Alpenvorland, wo der Boden derart gut ist, dass er nicht gedüngt werden muss. Nährstoffarme Urgesteinsböden, sandige Böden im Mühl- und Waldviertel müssen regelmäßig gedüngt werden, damit sie einen guten Ertrag bringen.

    Die meisten Gartenbesitzer düngen organisch, weil die Dünung mit Mineraldünger verpönt ist. Hier kommt es darauf an, dass der Gärtner das Augenmaß nicht verliert. Dabei hilft ihm die Boden-Analyse überhaupt nichts.

    Kompost aus eigener Produktion enthält alle nötigen Nährstoffe, welche die Pflanzen brauchen. Es ist sogar ein Teil Stickstoff in organischer Form drinnen, der bei passendem Wetter freigesetzt wird.

    Die sonstigen Dünger - die mineralisch und doch im Bio-Landbau erlaubt sind - ändern an dem Nähstoffangebot nicht viel, weil kaum was davon in Lösung geht. Ausnahme sind die Kalium und Magnesium-Salze. Wer so etwas einsetzt, muss das auch laut Vorschrift dosieren.

    Ich bin sehr für die Kalkdüngung - Kalkstein-Mehl oder besser noch Dolomit - hier gehen die Meinungen der Leute im Forum auseinander.

  • Es würde mich interessieren, ob jemand der Foristen hier - in den letzten Jahren eine Boden-Analyse seines Gartens in Auftrag gegeben hat. Die Analysenwerte wären sicher von allemeinem Interesse, wenn es dem Gärtner nichts ausmacht, diese Info preiszugeben

    Weiters würde micht interessieren, ob er aufgrund dieser Analyse besondere Maßnahmen gesetzt hat.

    Mein Vater hat vor mehr als 30 Jahren eine solche Analyse durchführen lassen (Nutzflächen von einem Bauernhof). Die Hauptnährstoffe waren im "grünen Bereich". Er hat immer ausreichend mit Handelsdünger + organisch gedüngt. Das war zu erwarten.
    Ich kann mich nicht mehr genau erinnern. Es wurde ein Mangel bei diversen Mikro-Nährstoffen festgestellt (Kupfer-, Zink, Bor,....). Mein Bruder hat ein mal je einen halben Sack Kupfersulfat und Zinksulfat auch Borat aufgelöst und auf alle seine Nutzflächen verteilt. Am Pflanzenwuchs hat sich überhaupt nichts geändert. Seit damals hat er keine weiteren Spurenelemente mehr gedüngt. Wahrscheinlich besteht der Mangel weiterhin.

  • Wir haben vor 20 Jahren die letzte Probe eingeschickt. Das war als wir eine neue Fläche übernommen haben von der es keinerlei Aufzeichnungen gegeben hat was die Kulturmaßnahmen anging. Mir ist es wichtiger zu wissen wovon ein sehr hohes Angebot besteht, weil davon unmittelbare Gefahren für die Kulturen ausgehen, während ich einen Mangel meist rechtzeitig erkennen und ausgleichen kann.

    [team] Wenn wir unsere Waffen zu Pflugscharen verarbeiten, werden wir irgendwann für die pflügen, die das nicht gemacht haben.

  • Ich habe mal eine Bodenprobe für das gemüsebeet des neuen Schrebergartens machen lassen, kostetet, glaube iich 70 Euro.

    Wie fast in jedem Garten deutlich zuviel Phosphor, bei den Schwermetallen alles ok, bis auf erhöhte Werte an Blei (Garten ist in der Innenstadt, daher zu erwarten) und ein Mangel an Stickstoff, das kann aber auch an der Jahreszeit liegen.

    Im nächsten Jahr habe ich nur mäßig gedüngt, dafür viele Hornspäne ausgebracht. Vom Wuchs der Pflanzen war das aber zuviel Stickstoff, daher dieses Jahr deutlich weniger.

    Die meisten Gemüsegärten sind stark bis extrem überdüngt.

    Der pH Wert ist übrigens auch relevant, wenn man bestimmte Schwermetalle im Boden hat. Da will man ja, dass sich die möglichst nicht lösen...

    MfG

  • Es kommt gar nicht so selten vor, dass ein chemisches Element in löslicher Form oder gebunden im Überschuss im Boden enthalten ist. Mir ist ein Fall bekannt, wo zu viel Mangan im Boden vorhanden war.

    Eigentlich kann man nichts dagegen unternehmen. Es könnten zu viel Schwermetalle im Boden sein (Blei, Uran). Im Extremfall müsste man den Kulturboden abtragen und entsorgen. Wo kriegt man eine gute Erde her, die als A-Horizont geeignet ist?

    In den Weingärten ist häufig zu viel Kupfer im Boden. Die Weinbauern haben viel Kupfersulfat gegen Pilzkrankheiten gespritzt. Das kriegen sie nicht mehr weg, heute dürfen sie keine Kupfer-Spritzmittel mehr anwenden, wo der Boden schon zu viel Kupfer enthält.

    Die Stickstoff-Überdüngung ist eher kurzfristig vorhanden oder kurzfristig zu beheben, indem man eben kein organisches Material mehr in den Boden einarbeitet. Ein Überschuss in Form von Nitrat wird innerhalb von wenigen Monaten durch eine längere Regenperiode in das Grundwasser ausgewaschen. Wie schon erwähnt, sind viele Hausgärten stark überdüngt. Meine Nachbarn lassen sich vom Bauern einen Anhänger mit Stallmist = Rinderdung bringen und arbeiten davon - sagen wir 2.000 Kilo in einen 200 Quadratmeter Garten ein. Die Gartenbesitzer sind noch stolz auf diese Düngemaßnahme, weil alles streng organisch und Bio ist. Mein Sohn holt sich Kompost von der örtlichen Kompostier-Anlage. Das ist auch zu viel, aber ohne Düngung wächst nicht viel, nur was die Natur von selber hergibt. (der Stickstoff wird in der Natur durch Zersetzung von organischem Material bereitgestelllt, das im A-Horizont vorhanden ist; ein wesentlicher Teil kommt als Salpetrige Säure bei einem Gewitterregen in den Boden - so düngt die Natur mit Stickstoff ............. ).