"Rotation" von Geldscheinen

  • Ich hatte letzte Woche wieder mal ein kleines Erleuchtungserlebnis mit unmittelbarem Kenntnisgewinn, welches ich mit euch teilen möchte:

    Ein Teil meiner Vorbereitungen ist, "überschüssiges" Geld bar zu Hause aufzubewahren. Da unlängst unsere Warmwasseraufbereitung kaputt wurde (just wenn ich mal für zwei Tage nicht daheim bin ) musste ich meine Frau mit dem Handwerker alleine lassen.
    So weit, so gut und auch kein Problem. Allerdings - es war ja reichlich kurzfristig - brauchte sie ein wenig Trinkgeld. Ich war natürlich auf solche Kleinigkeiten vorbereitet und sagte: "Kein Problem, nimm einen Fünfer aus dem Barvorrat.".
    Wenig später die Rückmeldung von ihr: "Hey, das sind ja lauter alte Noten - gelten die überhaupt noch?!?" Zuerst habe ich diese Frage als naiv abgetan ("Natürlich gelten die noch, sie verlieren ihren Wert als Zahlungsmittel nie".).

    Allerdings habe ich zu Grübeln begonnen:
    Je länger der Tausch der Noten her ist, desto ungebräuchlicher werden diese. Die Fünfer wurden 2013 getauscht, die Zehner 2014 und die Zwanziger letztes Jahr. Gerade von den ersten beiden Sorten sind nur mehr wenige alte Exemplare in Umlauf (da diese ja auch den größten Durchsatz haben und daher am schnellsten verschleißen).
    Je länger die Leute solche Scheine nicht sehen, desto skeptischer werden sie bezüglich ihrer Gültigkeit. Wenn ich also in - sagen wir mal - zehn Jahren mit einem leicht angestaubten Bargeldreservoir abhaue und mir diverse Leistungen kaufen möchte kann es sein dass ich nicht nur Wucherpreise zahlen muss sondern generell (de facto, nicht de jure) nur bedrucktes Papier bei mir habe!

    Daher habe ich sofort damit begonnen, meine "alten" Scheine sukzessive auszutauschen...


    LG,

    Bardo Thodol

    There is no such thing as too much backup!

  • Ja, was man nicht kennt... - ist bei den Münzen ähnlich:

    Österreichische 5 und 10 Euro-Münzen nimmt bei uns niemand gern nach meiner Erfahrung.

    Bei der neuen deutschen 5 Euro-Münze wird das wahrscheinlich anders sein, da sie wegen des Kunstoffrings gleich zu Beginn stark in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt wurde.

    Wobei diese Münzen offenbar nur im jeweiligen Land gültig sind, eine merkwürdige Sache bei einer gemeinsamen Währung wie ich finde. (Slowenien hat zB sogar eine 3 Euro-Münze)

  • Das ist eine gute Idee von dir. Soll ja auch immer sinnvoll sein, wenn man ein paar Silbermünzen zuhause hat, die sind ja oft auch aktuelle Zahlungsmittel für Notsituationen. Beispiel die Wiener Philharmoniker Serie.

  • Alte Schilling-Philharmoniker werden von manchen Banken zu einem schlechteren Kurs angekauft, als welche mit Euro-Nominalwert. Fraglich allerdings, ob sich hier auch eine Rotation auszahlt.

  • Habe die auslaufenden Banknoten, sobald es neue Scheine gab, ausgegeben und ein neues Lager eingerichtet. Zusätzlich auch je zwei Rollen 1€ und 2€ Münzen, die platzsparend untergebracht werden können.

  • In Wahrheit sind Geldscheine ja nur bedrucktes Papier - sie gelten nur wenn Treu und Glauben gelten, d.h. wenn alle daran glauben, dass sie gelten. Interessanterweise gilt das Gleiche für
    alle anderen Zahlungsmittel auch.

    Taken the red one.

  • Stimmt schon. Aber je bekannter ein Schein ist, desto eher sind Personen geneigt, ihn anzuerkennen.
    Geld hat halt den Vorteil dass es zumindest am Beginn einer Krise relativ leicht akzeptiert werden wird. Ich habe halt gerne ein wenig davon unterm Kopfpolster - zumindest so viel, dass ich damit ans andere Ende der Welt komme (krisenbedingten Aufschlag mitgerechnet).

    Für den Werterhalt sind dann eh andere Sachen da...

    There is no such thing as too much backup!

  • Nur hat so ein Bündel Bares unterm Kopfpolster leider auch den Effekt, dass es dort ein relativ unsicherer Platz ist. Also kommt man um einen besseren Aufbewahrungsort nicht herum. Und es stimmt schon, wenn dort dann alte Banknoten rumkuggeln, die zwar prinzipiell noch einen Wert hätten, aber keiner erkennt es an, dann ist es genau so, als ob man gar nichts hätte. Letztlich wird die Lösung schon so sein: Gut verstecken, möglichst im raschen Zugriff und alle paar Jahre komplett austauschen.

    Taken the red one.

  • Ich habe letzthin eine Stastik gelesen über die üblichen Geldaufbewahrungsorte.
    Unter den Top Ten waren wirklich:

    Matratze,
    Küchenkastl,
    Kühlschrank

  • Zitat von Lucifer im Beitrag #9
    Ich habe letzthin eine Stastik gelesen über die üblichen Geldaufbewahrungsorte.
    Unter den Top Ten waren wirklich:

    Matratze,
    Küchenkastl,
    Kühlschrank




    Was wahrscheinlich auch davon kommt, dass die meisten Geldaufbewahrer ältere Menschen sind, die mit Plastik nicht umgehen können und wollen.

    Taken the red one.

  • Zitat von SirDogder im Beitrag #8
    Nur hat so ein Bündel Bares unterm Kopfpolster leider auch den Effekt, dass es dort ein relativ unsicherer Platz ist. Also kommt man um einen besseren Aufbewahrungsort nicht herum. Und es stimmt schon, wenn dort dann alte Banknoten rumkuggeln, die zwar prinzipiell noch einen Wert hätten, aber keiner erkennt es an, dann ist es genau so, als ob man gar nichts hätte. Letztlich wird die Lösung schon so sein: Gut verstecken, möglichst im raschen Zugriff und alle paar Jahre komplett austauschen.



    Im Prinzip ist das genau meine Lösung: Die Scheinchen kuscheln trocken, warm und sicher, gemeinsam mit etwas Schwermetall (zumindest gewichtsmäßig großteils Blei

    ), in einem doppelwandigen, in Wand und Boden verankerten Tresor.

    Da natürlich jede Veranlagungsform ihre spezifischen Risiken hat diversifiziere ich halt so gut es geht: Alles Geld am Konto liegen zu lassen hat ja zumindest in Griechenland auch nicht wirklich soo toll funktioniert!

    There is no such thing as too much backup!

  • Zitat von SirDogder im Beitrag #10
    Zitat von Lucifer im Beitrag #9
    Ich habe letzthin eine Stastik gelesen über die üblichen Geldaufbewahrungsorte.
    Unter den Top Ten waren wirklich:

    Matratze,
    Küchenkastl,
    Kühlschrank




    Was wahrscheinlich auch davon kommt, dass die meisten Geldaufbewahrer ältere Menschen sind, die mit Plastik nicht umgehen können und wollen.


    Eine PET-Flasche voll Dinkelkörner wird mir vielleicht nicht so schnell abhanden kommen.

    [[File:DSC01582.JPG|none|auto]]

    aber, welche ist in materieller Hinsicht die wertvollere?

    [[File:DSC01581.JPG|none|auto]]

    In der kleinen Flasche können schon einige "Kleinigkeiten" aufbewahrt werden.

  • Zitat von Bardo Thodol im Beitrag #11
    Im Prinzip ist das genau meine Lösung: Die Scheinchen kuscheln trocken, warm und sicher, gemeinsam mit etwas Schwermetall (zumindest gewichtsmäßig großteils Blei ), in einem doppelwandigen, in Wand und Boden verankerten Tresor.
    Da natürlich jede Veranlagungsform ihre spezifischen Risiken hat diversifiziere ich halt so gut es geht: Alles Geld am Konto liegen zu lassen hat ja zumindest in Griechenland auch nicht wirklich soo toll funktioniert!



    Fast bin ich Deiner Meinung, nur halt für 2 getrennte Tresore, denn ein (irgendwie noch normaler) Waffenschrank hat nicht die Sicherheitsstufe in welcher ich mein Bares aufbewahren möchte (wäre in so etwas auch gar nicht versicherbar) und in einem (irgendwie noch bezahlbaren) Tresor ist nicht genug Platz für Langwaffen und diverses.

    LG Wolfgang

  • Zitat von Grauer Wolf im Beitrag #12
    Eine PET-Flasche voll Dinkelkörner wird mir vielleicht nicht so schnell abhanden kommen.




    Also wenn ich bei einem Bruch so etwas finde würde ich es garantiert mitnehmen da es mir komisch vorkommen würde wenn ich so etwas sehe und gleich vermuten das da etwas nicht stimmt (Einbrecher sind meist keine Prepper).

    Als böser Bub würde ich eher an Drogen oder so denken aber der Effekt ist der selbe.

    LG Wolfgang

  • Wolfgang, kommt glaub ich drauf an, wo die Flasche steht. wenn da eine allein im Küchenkastel steht - mitnehmen. wenn da 20 stehen, mit Reis, Buchstabennudeln, Grieß etc. sollte auch das schlichteste Gemüt erkennen, daß es sich dabei um Nahrungsmittel handelt.
    wobei die Idee mit den Drogen auch ned so verkehrt ist. Cannabissamen in Körnderl verstecken haben sicher schon welche versucht...

    irgendwo in einem Buch oder Film haben sie mal einen USB-Stick gesucht in der Wohnung einer Frau. die Männer haben ihn nicht gefunden, die Frau schon. er war in der Tamponschachtel.

    liebe Grüße, Betula


    falls die Welt untergeht, muß noch lange nicht die Welt untergehen.