Familienzusammenführung im Fall der Fälle...

  • Servus zusammen!
    Wie ich ja schon in der Vorstellung geschrieben habe denke ich beim Preppen immer im Familienmaßstab, was die Sache nicht unbedigt leichter macht!
    Da ich mittlerweile in meinen eigenen Denkstrukturen gefangen bin (quasi betriebsblind) bitte ich euch, folgende Szenarien durchzudenken bzw. Lösungsvorschläge zu suchen:

    Szenario 1:
    Ausgangslage: Ein ganz normale Wochentag...Montag, 29. September
    Ich befinde mich bei der Arbeit in Graz (Süd), ebenso meine Frau (Nord).
    Unser Sohn (14) ist in seiner Schule in Kaindorf (ca. 35km südlich von Graz), die er täglich mit der Bahn erreicht.
    Unsere Tochter (3) ist im Kindergarten in unserer Heimatgemeinde (ca. 15km südlich von Graz, 500m von zuhause).

    Aufgrund eines spontanen Ereignisses (Terroranschlag, menschliches Versagen, technisches Gebrechen,...) fällt der Strom im Großraum Graz/ Murfeld vermutlich für die gesamte nächste Woche aus. Es kam bereits zu zahlreichen Verkehrsunfällen, ein Verkehrschaos in Graz bzw. an den Ausfallstraßen in alle Richtungen steht kurz bevor. Die Bevölkerung reagiert vorerst ruhig, jedoch wurden schon erste Hamsterkäufe gemeldet. Vereinzelt kam es bereits zu Ausfällen des Handynetzes wegen Überlastung...

    Eigentlich unabhängig vom Szenario ist mein erster Plan immer unsere "Burg", also Wohnung, zu erreichen! Sämtliche Bewegungen spielen sich nur auf der N-S Achse ab...
    Davon ausgehend dass ich frei bekomme mache ich mir keine Sorgen nach Hause zu kommen. Da ich morgens mit den Öffis zur Arbeit komme brauche ich auch kein Auto stehen zu lassen, meinen Back Home Rucksack habe ich immer dabei. Die 17km Wegstrecke nach Hause schaffe ich in 3 - 3,5 Std, sofern keine unerwarteten Verzögerungen eintreten...
    Meine Frau müsste unser Auto (Back Home Tache vorhanden) stehen lassen und sich im Grazer Stadtgebiet per pedes Richtung Süden aufmachen, dabei lägen die Wohnungen ihrer bzw. meiner Eltern quasi auf dem Weg. Beide Wohnungen sind nicht "gepreppt". Von der 2. Wohnung aus verbleiben ihr ebenfalls die gleichen 17km wie mir...
    Unser Sohn wird die 20km nach Hause (noch nicht) alleine bewältigen können, da ihm die nötige Ortskenntnis (noch) fehlt, auf der Strecke gibt es keine Verwandten, Bekannte o.ä....
    Unsere Tochter kann hoffentlich bis zur Abholung im Kiga bleiben, sofern die Betreuerinnen keine Panik bekommen...

    Szenario 2:
    Ausgangslage: Es ist Samstag, 27.September
    Ich befinde mich zuhause.
    Meine Frau ist gemeinsam mit unserer Tochter im Auto beim Einkaufen in Graz (Süd).
    Unser Sohn wurde von meiner Frau vorher abgesetzt und besucht einen Schulfreund in Graz (Mitte).


    Meine Fragen jetzt:
    1. Wie wäre die bestmögliche Variante um alle 4 Familienmitglieder nach Hause zu bringen?
    2. Daraus resultierend: Welche eine, maximal 2(!) Notfallanweisungen kann ich meiner Frau und Sohn für diese oder ähnliche Lagen geben? KISS - Keep It Simple & Stupid!!! Keiner merkt sich komplizierte Verhaltensregeln, und aufschreiben bringt nix weil der Zettel dann eh gerade woanders ist! Und wie erwähnt - Handy geht nicht!

    Ruhig...Passiv...(Yoda)
    Jeder Plan hält nur bis zum ersten Feindkontakt...(H.v.Moltke)
    Es ist im Kriege alles sehr einfach, aber das Einfachste ist schwierig! (C.v.Clausewitz)

  • Bzgl kiga kann ich dir nur sagen sie müssen bleiben. Bis das letzte Kind geholt ist. Klar kann menschliches durchdrehen immer einsetzen aber die müssen einfach bleiben. Zur Not wenn Eltern ewig nicht kommen kann Polizei und dann Jugendamt zumindest in Wien verständigt werden.

    Ich kann ja aus meiner Arbeit auch nicht weg,... Mein persönlicher Horror!

  • Das ist ein verdammt gutes Thema.

    Also wir haben bis jetzt nur ein Kind und das ist im Kindergarten. Ziel #1 muss es sein, alle in der Wohnung zu versammeln. Da sowohl meine Frau als auch ich tlw. im Schichtdienst arbeiten, ist es schon im Vorab klar, wer das Kind bringt bzw. abholt.
    "Blöd" wird das Heimkommen. Ich habe gerade geschaut, dass man vom Kindergarten bis zur neuen Wohnung fast 2 h zu Fuss geht. Wenn das Kinderwagerl mit ist, dann sollte das kein Problem sein. Problematisch wird es, wenn der Kinderwagen nicht mit ist, bzw. im Winter.
    Sollte ich zu Hause sein, dann fahre ich mit dem Radl und dem Kinderanhänger Richtung Kindergarten und hoffe, die Radwege sind frei befahrbar.
    Meine Frau weiss, das sie sich bei "einem grösseren" Ereignis auf den Heimweg zu machen hat, sofern sie nicht in der Arbeit "gefangen" ist.

    Meine Anweisungen an deine Familie würden lautet:
    1.) Falls ein "grösseres Ereignis" eintritt, mache dich, ohne Risiken einzugehen, auf den Heimweg und hole bei Bedarf Kind #2 ab.
    2.) Halte dich an die vorgegebenen Routen.

    Ad 1: Was ein "grösseres Ereignis" ist, muss jeder für sich selbst definieren.
    Ad 2: Ich würde deinem Sohn raten, dass er sich mit ein paar Freunden auf den Heimweg macht. Er solle sich noch Proviant (z.B. vom Schulbuffet) kaufen und ggf. mit ein paar Freunden eine DEFINIERTE Strecke (leicht zu merken, ohne grosse Hindernisse, ... ) nach Hause gehen. Du kommst ihm entgegen. Das Entgegenkommen hat den Sinn, dass du ihn dann unterwegs mit frischen Proviant versorgen kannst und er durch das Wissen, dass du kommst, motivierter unterwegs ist.

  • Noch was zu dem Thema, ich weiß, wenn zB Kind in hort ist, das man extra zustimmen muss, dass Kind alleine gehen darf nach telefonischer Zustimmung. Ansonstendürfen die das Kind nicht gehen lassen! Da gibts am Anfang ein Formular wo man das ankreuzen muss. Alle Infos Auf Wien bezogen. In dem Fall stadt Wien!

  • Also meine Vorschläge wären:

    Jeder der kann soll sich auf einem fest definierten Weg auf den Weg machen Richtung Heimat, und wer daheim ist kommt ihm entgegen, und wenn möglich einen zweiten Weg ausmachen der Parallel zur Hauptstrecke verläuft falls diese unpassierbar ist.

    Es sollte zwei Treffpunkte geben, das eigene Haus oder die eigene Wohnung, wenn dort niemand ist oder diese bereits zerstört wurde (Erdbeben, Gasexplosion, usw.) dann sollte es in der nähe einen zweiten Treffpunkt geben an einem Neutralen Ort, z.B. eine nahegelegene Kirche, ein Krankenhaus (obwohl es dort wahrscheinlich ziemlich zugeht), eine Schule oder ähnliches. ich würde aber die Kirche bevorzugen.

    Da kein Kontakt besteht sollte jeder auf eigene Faust losgehen Richtung primärer Treffpunkt. Wer vom Treffpunkt aus startet, geht dem entgegen der am nächsten ist bzw. für den er eingeteilt ist.

    Schwierig ist es allemal, da je nach Gefahrenlage Strassen unpassierbar sein können, es unmöglich ist sich draußen zu bewegen (Regen, Hagel, Rauchgasse bei Grosssbrand, usw) usw.

    Aber ich denke was vielleicht das wichtigste ist, das man das ein paar mal übt, so ein bis zweimal im Jahr. Die Japaner machen das und fahren mit ihrer Strategie ganz gut.
    Was man übt, fällt einem im Krisenfalle leichter.


    Grüsse Capt J Reynolds

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Das ist auch mein horror, vorallem die kinder in der schule und kindergarten (10jahre und 5jahre) die schule ist mit dem rad ca 10-15minuten entfernt. Ein freund hat bis auf ein haus früher die gleiche strecke. Meist gehen sie oder benutzen die öffis.zu Fuß brauchens ca 30min. Gott sei dank
    Alles nebenfahrbahnen.
    Meinem 10jäheigen traue ich es voll und ganz zu alleine auch in einigen situationen von selbst nachhause zu kommen. Meine 5jahre alte tochter geht noch in den kindergarten, allerdings auf der anderen seite des schafberges (schafberg bad in wien) allerdings ist auch hier das erreichen mit oder ohne rad zeitmässig fast gleich.
    Da entweder meine frau oder ich immer Vormittags zuhause sind, wird wohl einer von uns die kleine so schnell wie möglich holen, obwohl auch sie verschiedene wege bereits sehr gut kennt da sie mit rad und zufuss aber mit begleitung von uns die routen regelmäßig zurücklegt. alleine will ich das aber nicht antun, sollte sie aber einfach vor die tür gesetzt werden findet sie selbst heim da aber mindest einer sowieso entgegen kommt wird die dann aufgelesen.

    Eine andere Frage ist, wie der andere elternteil der arbiten muss nachhause kommt. Arbeit ist im 1 Bez. Beim kunsthiatorischen museum vis a vis. Zufuss brauchte ich eine gute stunde im sommer ohne stress und an hotdog zwischendurch.

    Sollte man sich wirklich überall wos möglich ist einige fahräder punkern?

    Derjenige der arbeiten muss kann jeder zeit weg. Wir sind selbstständig also niemanden rechenschaft schuldig ausser uns selbst.

  • Das wichtigste bei der ganzen Sache ist das alle Ruhig bleiben. Wenn man eine Stunde im Normalfall braucht sollte man zwei Stunden einplanen. Und dann immer in aller Ruhe aber Zielgerichtet und mit wachen Sinnen richtung Ziel.
    Panik oder Eile kann in der Situation schnell zu Fehlern führen, man übersieht ein Fahrzeug, usw.

    Und das müssen Alle Familienmitglieder einfach verinnerlichen und lernen, dann kommen sie auch besser mit der Situation klar und finden meiner Meinung nach sicherer wieder Zusammen.

    Grüsse Capt J Reynolds

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  • Zitat von glock4shtf im Beitrag #6


    Sollte man sich wirklich überall wos möglich ist einige fahräder punkern?




    Nein, das nicht. Aber mein Kind (2,75 Jahre) bekomme ich am schnellsten mit dem Fahrradanhänger von A nach B. Momentan ist die Situation bei mir noch so, dass ich ca. 20 min zu Fuss in die Arbeit brauche und ca. 7 - 10 min. von der Arbeit in den Kindergarten.

    Wir ziehen aber im Frühjahr um und da ändert sich dann die Logistik, da wir uns auch nach einem neuen Kindergarten umschauen (müssen). Wir haben zwar schon einen Wunschkindergarten, aber ob wir dort einen Platz bekommen, weiss ich nicht.

    Und blöd wirds auch, wenn das Kind dann so alt ist, dass es nicht mehr in den Fahrradanhänger passt und noch zu klein zum selber fahren ist.

  • Fahrräder bunkern wäre eine Möglichkeit, allerdings müßte man die immer wieder mal überprüfen und betriebsbereit halten, dabei wird man erkennen, dass die Laufräder Luft verlieren.

    Vielleicht wäre es noch gut zusätzlich einen kleinen hochwertigen Bolzenschneider (zB Knippex) und ein Rad Pannenset mit zu haben.

    Auf jeden Fall ist man mit einem Fahrrad sicher gut dran.
    Ein Freund von mir hat mir die Fluchtgeschichte seiner Eltern im 2. WK erzählt: die sind von Bosnien/Serbien mit den Fahrrädern bis in die Steiermark.
    Man kann mehr mitnehmen und die Last besser bewegen.
    Man muß ja nicht ständig fahren, selbst bergauf schieben ist die Last leichter als zu tragen.
    Und wenn der Drahtesel dann mal komplett versagt, kann man immer noch zu Fuß mit reduziertem Gepäck weiter.

    Tagesstrecke.
    Für den C-Fall würde ich mindestens die 3 fache / besser 4 fache Zeit als normal einrechnen.
    So hab ich bei einem Kurs für ein 2,8km entferntes Ziel, die Strecke hin und zurück von 2100 bis 0400 Uhr gebraucht - meine Gruppe war immerhin die zweit schnellste.
    Es kommt halt drauf an von welchen Störungen man beeinflusst wird.
    Ich denke, wenn es so weit ist, dass schon marodierende Banden losschlagen, dann kann ich nicht mehr normal auf der Straße gehen, sondern muß Menschenansammlungen und Ähnliches umgehen - und das kostet Zeit.

    Wenn das Kind nicht mehr in den Fahrradanhänger passt ist es schon so alt, dass es sich trozdem so "zusammenfaltet" dass es reinpasst und dementsprechend Ruhe gibt.
    Sowas ist für Kinder dann ein kleines Abenteuer - sonst muß es entweder auf den Gepäcksträger oder laufen.

  • hi,
    mein Vorteil ist, dass die Schulen der beiden Jungs exakt 5 Minuten zu Fuss entfernt sind. Meine Frau ist zu Hause und nur ich hab den weitesten Weg mit 14 km.

    Und da ich mich nicht auf die Strassen verlassen will, habe ich mir schon alle Möglichkeiten von alternativen Strecken rausgesucht und getestet.

    FORTES FELIX SUNT

  • Zitat
    hi,


    Und da ich mich nicht auf die Strassen verlassen will, habe ich mir schon alle Möglichkeiten von alternativen Strecken rausgesucht und getestet.



    Das ist sehr löblich. Momentan habe ich auch einige alternative Strecken. Wie es dann mit der neuen Wohnung ausschaut, kann ich noch nicht sagen. Aber da sind auch Alternativrouten geplant.

  • Ich habe mir die letzten Tage zu dem Thema Gedanken gemacht.

    Euer größtes Problem ist die Distanz zueinander!
    Sohnemann ist ja schon sehr groß... ich würde ihm zutrauen das er sich alleine in Richtung Burg aufmacht und mich um die Abholung der Tochter kümmern inzwischen.

    Bei uns ist es so das ich von zu Hause ca. 15 Minuten Fußmarsch habe und der Kindergarten des Kleinsten direkt dahinter ist.

    Nächstes Jahr kommt er in einen anderen Kindergarten der, praktischerweise, direkt vor meinem Balkon gebaut wird im Moment.

    Meine 2 Großen (10 und 8) kennen den Weg nach Hause zu Fuß... sind ihn auch schon öfters gegangen wenn sie den Bus versäumt haben, im Notfall würde ich ihnen aber wohl entgegengehen.

  • Vielen Dank erstmal für eure Ideen bzw. Schilderungen!
    Für die Single- bzw. Pärchenprepper ohne Kinder sicher mal eine interessante Herausforderung. Die Familienprepper kennen das Problem mit den Kids ohnehin, wie man sehen kann!
    Vorgestern habe ich mit dem Junior mal eine "Landkarte" gezeichnet - ich war echt erstaunt was er dazu alles beitragen konnte! Am größten war meine Überraschung als er mir doch noch Bekannte in der Mitte seiner Wegstrecke "aus dem Hut zauberte" - damit erschien mir jetzt alles viel einfacher!

    Betreffend des vorgegebenen Szenarios und der dazu aufgezeigten Möglichkeiten habe ich ein paar Anmerkungen:
    - Ich gehe (als Optimist) davon aus dass es in den ersten paar, sagen wir 3-4 Tage, noch keine marodierenden Banden, Warlords o.ä. geben wird. Solche "Organisationen" stehen nicht auf Abruf bereit und benötigen bis zu ihrer Entstehung bzw. Wirksamwerdung einige Zeit. Auch der Anlauf staatlicher Hilfsmaßnahmen (und die sollten vorbereitet bzw. geplant sein!) braucht einige Tage...
    - Das "Aufeinander zugehen entlang eine vorgegeben Strecke", um sich unterwegs wo zu treffen, erscheint mir als zu riskant! Zu groß ist die Gefahr aneinander vorbei zu gehen (Dunkelheit, Menschen, Strasse unpassierbar etc.). Durch unsere Bekannte in der Mitte ist das jetzt aber auch nicht mehr nötig!
    - Den Vorschlag mit dem Alternativtreffpunkt (Kirche) in unmittelbarer Nähe der Wohnung finde ich genial!
    - Alternative Strecken zu planen erscheint mir als zu kompliziert. Ausgerüstet mit einer Karte sollte jeder von uns (außer der Kleinen!) selbständig eine Ausweichroute finden können.
    - Die Möglichkeit, Fahrräder oder ähnlich Fahrzeuge einzulagern schließe ich für mich/ uns aufgrund Kosten/ Aufwand aus.
    - Training bzw. Vorüben für den Fall der Fälle ist unerlässlich, einmal pro Jahr sollte reichen.

    Ich werde mir jetzt nochmal alles durch den Kopf gehen lassen und dann meine Lösungen für die 2 Szenarien präsentieren, wie oben schon erwähnt: Danke für euren Input!

    Ruhig...Passiv...(Yoda)
    Jeder Plan hält nur bis zum ersten Feindkontakt...(H.v.Moltke)
    Es ist im Kriege alles sehr einfach, aber das Einfachste ist schwierig! (C.v.Clausewitz)

  • Meine Idee für Szenario 1:

    Ausgangslage: Ein ganz normale Wochentag...Montag, 29. September
    Ich befinde mich bei der Arbeit in Graz (Süd), ebenso meine Frau (Nord).
    Unser Sohn (14) ist in seiner Schule in Kaindorf (ca. 35km südlich von Graz), die er täglich mit der Bahn erreicht.
    Unsere Tochter (3) ist im Kindergarten in unserer Heimatgemeinde (ca. 15km südlich von Graz, 500m von zuhause).
    Strom und Kommunikation ausgefallen, Verkehr steht...

    Anweisung für meine Frau: Fahre soweit es geht mit dem Auto Richtung Wohnung deiner Eltern. Sobald mit dem Kfz nichts mehr geht gehe mit dem Back Home Rucksack aus dem Auto weiter. Nimm wenn möglich Verbindung mit deinen Eltern auf, nimm sie ggf mit. Geht weiter zur Wohnung meiner Eltern, dort gleicher Ablauf. Geht von dort über die dir am besten bekannte Strecke nach Hause. Karte für Alternativstrecke ist im Rucksack. Falls die Wohnung nicht mehr existiert geht zur Kirche. Wenn du mich nicht bzw. keine Nachricht von mir vorfindest ist die Kleine noch im KiGa!

    Anweisung an unseren Sohn: Gehe mithilfe deiner Karte 1, notfalls aus dem Kopf, nach Wildon zu Moni. Egal ob sie zuhause ist oder nicht - du wartest dort mindestens(!) 24 Stunden bis ich dich holen kommen. Nach Ablauf der Zeit, soferne du glaubst nach Hause gehen zu wollen/ müssen, hinterlasse unbedingt eine Nachricht (Von - Über - Nach) für mich! Dann nimm Karte 2 zur Hand und gehe nach Hause. Falls die Wohnung nicht mehr existiert gehe zur Kirche.

    Eigene Tätigkeit: Ich gehe sofort und alleine nach Hause bzw. zum KiGa und hole die Kleine. Dann warte ich in der Wohnung mind. 12 Stunden bis meine Frau (ggf mit Eltern) ankommt. In dieser Zeit bereite ich u.a. alles für die Abholung des Sohnes vor. Sollte meine Frau nicht innerhalb der 12 Stunden kommen muss die Kleine bei Nachbarn warten (Nachricht für Frau wird hinterlegt!). Dannach Marsch Richtung Wildon zum Treffpunkt mit dem Sohn und Rückmarsch nach Hause. Sollte ich am Treffpunkt nur noch seine Nachricht vorfinden folge ich auf seiner Strecke.

    Anmerkungen:
    - Der großzügige Zeitrahmen von 12 bzw 24 Stunden sollte keine Panik aufkommen lassen, weiters wird dadurch die für alle Beteiligten unterschiedliche "Startzeit" ausgeglichen - Minutenklauberei bringt nichts in dieser Situation.
    - Als besttauglicher und konditionierter übernehme ich den Hauptteil der Bewegungen - sollte ich schon zu Beginn ausfallen müsste meine Frau innerhalb 12 Stunden ankommen und die Kleine finden können.
    - Durch die Teilung der Wegstrecke für unseren Sohn und den fixen Treffpunkt in der Mitte wird seine Rückkehr bzw. sein Auffinden wesentlich sicherer. Die Karte 2 wird demnächst bei unserer Bekannten deponiert (natürlich immer für den Sohn erreichbar bzw. auffindbar!)
    - Alternativ könnte unser Sohn einfach 24 Stunden in seiner Schule auf mich warten - für diese Zeit sollte er dort die bestmögliche Versorgung haben.
    - Sobald der erste Testlauf erfolgt ist gebe ich das Ergebnis bekannt...

    Abschluss:
    Hoffentlich klappts! Aber noch mehr: Hoffentlich brauchen wir es nicht!

    Ruhig...Passiv...(Yoda)
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    Es ist im Kriege alles sehr einfach, aber das Einfachste ist schwierig! (C.v.Clausewitz)

  • je nach wohn und sicherheitslage und vor allem ereignis ist die familienzusammenführung wahrscheinlich das heikelste oder einfachste. sprich bei einem stromausfall in wien kannst nach den erkentnissen von london ausgehen das spätestens um mitternacht plünderer unterwegs sind... wärend die ersten 48 stunden auf dem lande keine rolle spielen. jeder muss hier sein eigenes gefahrenpotential abschätzen in dem er wohnort die anzahl und alter plus entfernung der familienmitglieder selber berücksichtig .. und eventuell sich mit dem gedanken vertraut macht das jemand zurückgelassen werden muss .. sprich ich rette lieber meinen sohn als meine stiefeltern .. die schwiegermutter währ sowieso ein vorteil wenn sie verloren geht.
    wie gesagt ein denkanstoss

  • soll ne menge mädels geben die schwören das der mann verlorengegangen ist also dafür kann ich echt nichts gg

  • Ich habe da eine weitere Idee.

    Es könnte notwendig sein jemanden Fremden loszuschicken um das Kind abzuholen (Polizist, Rettungssanitäter, Feuerwehr, usw.), um dem Kind zu beweisen das die Person autorisiert ist es abzuholen, sollte man ein Passwort vereinbaren das nur das Kind und die Eltern kennen. Mit diesem Passwort kann sich die Person dem Kind gegenüber ausweisen und beweist damit das sie tatsächlich im Auftrag der Eltern handelt.
    Vielleicht generell nützlich auch ohne Krise, so kann man verhindern das die Kinder bei Fremden mitfahren weil ihnen weisgemacht wird sie würden im Auftrag von den Eltern abgeholt.

    Damit das funktioniert muss das Passwort natürlich geheim sein, es dürfen nur beide Elternteile und das Kind bescheid wissen, hin und wieder sollte man es wechseln. Wenn man mehrere Kinder hat sollte jedes sein eigenes Passwort haben.

    Grüsse Capt J Reynolds

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Guten Morgen,

    so, gestern wars so weit. Es war eine Minikrise ob des Wetters. Gestern in der Früh fing es massiv zu Schneien an. Kurz vor 15 Uhr machte ich mich auf den Weg mein Kind aus dem Kindergarten abzuholen. Zum Kindergarten gings recht leicht, der ist nur wenige Gehminuten von meiner Firma unterwegs. Vom Kindergarten nach Hause sind wir auf die Öffis angewiesen. Die Strassenbahn kam und kam nicht, also machten wir uns auf den Weg zur Bushaltestelle. Bei der Bushaltestelle angekommen steckten dort schon zwei Busse. Es gab also auch keine Busse --> Fussmarsch nach Hause. In der Zwischenzeit nahm ich mit meiner Frau Kontakt auf. Sie kam uns mit dem Schlitten entgegen. Ich musste mich dann im dichten Schneegestöber, das Kind tragend, auf den Heimweg machen. Ich war froh, dass uns meine Frau entgegenkam. Das "Interessante" war, dass hier die Wegstrecke von ca. 3 km war. An sich keine tragische Wegstrecke, nur bei dem Wetter wars schon tough.