Bauhaus-Mora

  • Da hast du sicher bedingt recht. Und jeder hat im Laufe der Zeit seine eigene Technik entwickelt. Aber wenn es regnet, nasse Hände, ist mir die "Parierstange" doch eher lieber. Ich halte übrigens auch nichts von "abgerundeten" Messern für Kinder. Eine gute Erziehung im Umgang damit, ist weit sinnvoller.

    Ich hatte auch als neun- oder zehnjähriger Bub immer SPITZE Messer, damit ist mir nie etwas passiert, weil ich den verantwortungsvollen Umgang gelernt habe - und das in mich gesetzte Vertrauen, mich wahnsinnig stolz machte. Den Kindern nur völlig "entschärfte" Dinge in die Hand zu geben, halte ich daher für den falschen Ansatz. Und das Scout-Mora, das war wirklich spitz. (Gut, wir haben versucht, es auch als Wurmesser zu verwenden, dann nicht meher so ganz.

  • Ist eben Geschmackssache, welche Art von Messer jeder mag und in diesem Thread geht halt um das Mora Garberg, auf das sich meine Aussage bezog und das von der Bauform her so ist!! Eigentlich wollte ich nur apellieren, dass wir uns wieder von dieser Billig/Wegwerfgesellschaft abwenden und in langlebige Qualität setzen! Ich glaube auch, dass ein Großteil der Prepper/Bushcrafter usw. einen leichten Hang zum Tackle-Fetischismus ;-) haben, sich auf Ihre Ausrüstung aufpassen und diese hegen und pflegen!!
    Ausserdem wollte ich euch mit diesem Mora Modell eigentlich nur zeigen, dass es auch von diesem Hersteller noch massivere, höherwertige Qualität gibt. Ich selbst habe vom Damast Jagdknicker bis zum Bushcraftmesser die meisten Messer in Carbonstahl bzw. als nicht rostfreie Variante und bin sehr zufrieden damit, den es ist wie bei den Waffen, nur wer seine Ausrüstung pflegt hat lange Freude damit!
    Jedoch gibt es wie das oben beschriebene Messer beweist, auch sehr gute Rostfreie Stähle, die einfach zu schärfen sind und auch wegen der genial einfachen Bauform und dem Scandischliff fast unverwüstlich sind.

    Gruß Michael

  • Genau so ist es- und so soll es auch bleiben: Jeder hat seine persönlichen Vorlieben, mit denen er auch am Besten arbeiten kann.

    Und ich zähle mich keineswegs zur "Wegwerf-Fraktion", sonst würden die meisten meiner Messer nicht seit rund 25/30 Jahren, immer noch meine treuen Begleiter sein. Dabei muss es nicht immer "Teuer" sein. Mein Glock FM, ist kurz nach Einführung in meinem Besitz. Kostet damals glaube ich um die 200 Schilling. In Tallinn, im Laden meines Vertrauens (www.gladius.ee), entdeckte ich kürzlich chinesische Nachbauten - für € 39,-- Sollen laut Händler sogar nicht schlecht sein.

  • Zitat von Rebane im Beitrag #23
    ... Mein Glock FM,... In Tallinn, im Laden meines Vertrauens (www.gladius.ee), entdeckte ich kürzlich chinesische Nachbauten - für € 39,-- Sollen laut Händler sogar nicht schlecht sein.



    Wie ist das gemeint, mit Glock-Logo? 39,- ist je eh nicht billiger als Original. Hat ihm die ein Großhändler untergejubelt? Sieht man optisch einen Unterschied zum Original?

  • Sorry für s OT: die Glock-Klone von Eickhorn waren angeblich scho schlecht, und für 39 Euro nen Chinesen???? Mein Glock stammt noch aus einem Waffenladen in Schärding, war einfach Kult es in Österreich zu kaufen.
    Würde mich jedenfalls interessieren, vor allem da die wie Redshirt schon sagte, auch nicht günstiger sind.

    Zum eigentlichen Thread: in Passau gibt es auch ein Bauhaus, wäre für die OÖ möglich, wenn man generell mal vor Ort ist. Mittagessen nebst Weissbier beim Andorfer und rentiert hat es sich ;-)

  • @Redshirt: ich weiß nicht, da er das Messer in der Vitrine hatte - aber es fehlt das "Loch" im Griff. Er meinte, es wären chinesische Nachbauten, ganz offen und ehrlich. Eickhorn-Klone kenne ich nicht, da ich ja keinen Bedarf habe - weil ich das Original besitze. (Wurde erst durch den Anblick darauf aufmerksam ich weiß daher auch nicht, was es bei uns kostet)

  • @mikecp88: Mich würde interessieren, wie du beim Bauhaus-Mora auf Wegwerfartikel kommst! Nur weil es günstig ist (lies: Vorurteil), oder hast du da entsprechende Erfahrung?!?

    LG,

    Bardo Thodol

    There is no such thing as too much backup!

  • Danke Rebane, so direkt habe ich das nicht gemeint, dass stimmt !! Trotzdem ist es so, das diese billig Mora Messer einen Bruchteil von dem aushalten, welches mein Vergleichsmesser hält... und es sollte keine Abwertung sein, aber ich denke die Firmen müssen dank unserer Geiz ist geil Gesellschaft auf den Zug aufspringen und würden uns aber gerne zeigen, dass sie in Wirklichkeit Sachen/Ware/Gegenstände/Werkzeuge für lange Haltbarkeit und Wertigkeit bauen/fertigen können!!!!!!
    Ausserdem finde ich z.B. das man mit einem gut überlegten, wertigen Ausrüstungsgegenstand den man sich nach reiflicher Überlegung gegönnt hat einfach mehr Freude hat(und sich darauf in jeder Lebenslage verlassen kann), als wenn man schnell im Angebot 5 Messer(die ja eh nicht so schlecht sind) kauft und nicht einmal mehr den Wert bzw. Nutzen hinter dem entsprechenden Gegenstand versteht/zu schätzen weis !!

    Soll jetzt keine Kritik sein, aber ich denke das das einer der Gründe ist, warum wir bald wieder an dem springenden Punkt angekommen sind, weshalb wir uns hier uns hier vorbereiten......
    Es gibt keine Wertschätzung mehr in unserem Leben, alles ist selbstverändlich und muss einfach so sein, weil es ja immer so ist !!
    Ich denke da immer an die Worte von Heini Staudinger: Das Geld für die Ware die man will gerne bezahlen, Freude daran zu haben und auch Freude daran zu haben, dass der Andere davon leben kann....
    Sorry für OT

    Gruß Michael

  • Der Clou ist ja, dass die Klinge vom Bauhaus, wahrscheinlich der dem Garberg in einiger Hinsicht überlegen ist.

  • Und in welcher Hinsicht wäre das? Durch die billig eingespritzte Steckangel, die fehlende Materialstärke, höhere Materialqualität, oder einfach der günstigere Preis(wo wir ja wieder bei dem Thema wären)...
    Das würde mich jetzt doch sehr interressieren!! Ich sage ja nicht, dass ein günstiges Messer von Haus aus schlecht ist und das ist ja bei dem Mora auch nicht der Fall, jedoch kann es einfach nicht an die Qualitäten bzw. die Robustheit eines höherpreisigen heran.
    Ich glaube auch, dass jeder der ein gutes Messer zu schätzen weis, genau weis was ich meine!

    Gruß Michael

  • Wahrscheinlich etwas bessere Schnitthaltigkeit und Schleifbarkeit. Eingespritzte Angeln halten durch die zähen Kunststoffe sehr gut, Es gibt sogar Meißel-Versionen. Wandstärken werden bei Arbeitsmessern aller Hersteller unterschiedlich angeboten zB Grobmesser von Hultafors, das ist kein Qualitätsmerkmal, sondern ist auswählbar je Anwendung.

    Es geht auch nicht das ganze Mehrgeld von Teureren in Features bzw "Qualität", sondern viel mehr in Marketing und in Umlegung von Entwicklungskosten auf kleinere Stückzahlen.

    Es ist ja gerade das schöne am technischen Design, dass eine gut durchdachte einfache Lösung extrem günstig sein kann. Ich glaube, Viele schätzen gerade die Schlichtheit und Reduziertheit auf die wesentliche Funktion, dass es preisgünstig ist, ist dabei gar nicht das Wesentliche also quasi ein bisschen Bauhaus-Messer im Sinne von Weimarer Bauhaus-Stil.

  • Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mit meinem Bauhaus-Mora (ohne nachzuschleifen) mehr Rehe aus der Decke schlagen kann als mir dem Damast-Mora!
    Teurer bedeutet nicht automatisch besser. Damast z.B. ist früher mal das Nonplusultra gewesen, als man anders noch keinen vernünftigen Stahl herstellen konnte. Heute hat er nur mehr dekorativen Wert - und man kann den Kunden (inklusive mir) damit das Geld aus der Tasche ziehen.

    There is no such thing as too much backup!

  • Ich bin auch ein Freund langlebiger, beständiger Produkte. Aber ich lasse mir von Marketing und Werbefuzzis, durch bunte Hochglanzfolder, keineswegs etwas einreden. Daher bestelle ich auch höchst ungern aus dem Internet.

    Ich will das Produkt vorher ertasten und fühlen, wie es in der Hand liegt. Und ein Messer, ist für mich der verlässlichste Freund, wenn ich allein unterwegs bin. Dabei ist es mir egal, aus welcher Familie=Marke er stammt. Mein schon mehrfach zitiertes "Aitor Survival", war damals günstig - ich verwende es heute noch, für harte Einsätze. Anderes Argument: Ich habe auch ein "Browning-Einhand", wunderbar, klingt doch etwas martialisch. Dann fragte ich meinen Messermacherfreund, der es geschliffen hat, was er davon hält: "Ein Schas".

    Aber immerhin: "Browning", andere würden sich vor dem Namen - pardon - anscheissen. Ich habe es geschenkt bekommen, finde es selber etwas sehr fragil, aber was solls, als fünftes Backup, gut zu gebrauchen.

    Und trotzdem, werde ich mir so ein Bauhaus-Mora organisieren. Ich sammle übrigens keine Messer - ich habe nur einige davon;o)))

  • Jedem das seine halt, ich halte einfach nicht viel von dieser Billigpolitik um noch mehr zu verkaufen.... Und ich habe ja gechrieben, das ich nicht behaupte das ein günstiges Messer schlecht ist!! Aber es wird auch niemand mehr richtig schätzen und vorallem wird es ausgenutzt um noch mehr zu verkaufen... (die meisten denken sich bei solchen Angeboten, da kauf ich mir gleich 2 oder mehr)
    Egal... und ja ich stehe auf meinen Damastknicker !! Den habe ich mir im Zuge eines Kurses selbst gebaut und ich weis dieses handgefertigte Messer sehr zu schätzen. Auch habe habe ich nicht behauptet das Damast besser ist, ganz im Gegenteil man hat weit mehr Arbeit mit einer Damastklinge, wenn man diese im Einsatz hat. (sind halt Liebhaberstücke)

    Zurück zum Bauhaus Mora, viele kaufen sich dieses Messer um Outdoor/Bushcraft Aktivitäten damit zu betreiben, wo auch geschnitzt, Späne geschabt und auch mal gehebelt wird. Was halt nur zu einem gewissen Grad damit geht, deshalb hat Mora eben diese Sonderedition auf den Markt gebracht und wie ich finde eine perfekte Kompromisslösung an Stabilität,Qualität, Einfachheit und noch nicht zu grob um eben feinere Arbeiten damit machen zu können.
    Ich finde auch viele dieses Messer nur wegen dem Preis kaufen und nicht überlgen, ob es das richtige für Sie bzw. Ihre Vorlieben ist !!

    Gruß Michael

  • Glaub mir, ich bin nicht wirklich auf der Suche nach einem neuen Messer - nur ansehen möchte ich es mir zumindest einmal. Es gibt Möglichkeiten, wo man eben KEIN teures Messer verwenden möchte. Zum Beispiel, wenn ,man es irgendow "deponiert".

    Ich habe auch als Gnicker, ein handgefertigtes Prachtstück, mit HH-Schalen, gänzlich ohne Mark. Das begleitet mich seit rund 6 Jahren, Hat auf dem Klingenrücken eine geriffelte Daumenraste, was sich beim Aufbrechen im Regen, seeeeehhr oft bewährte.Der Wolfgang, ist ein wahnsinnig penibler Messermacher - kein Schmied. Kapeller in SZG soll auch recht gut sein.

    Aber das ist das Schöne:Ein forum lebt von der Meinungsvielfalt. Und so unterschiedlich sind wir ja nicht.

  • Zitat von Rebane im Beitrag #36
    Glaub mir, ich bin nicht wirklich auf der Suche nach einem neuen Messer - nur ansehen möchte ich es mir zumindest einmal. Es gibt Möglichkeiten, wo man eben KEIN teures Messer verwenden möchte. Zum Beispiel, wenn ,man es irgendow "deponiert".


    Da gebe ich dir zu 100% recht, aber als Gebrauchsmesser nicht...


    Ich habe auch als Gnicker, ein handgefertigtes Prachtstück, mit HH-Schalen, gänzlich ohne Mark. Das begleitet mich seit rund 6 Jahren, Hat auf dem Klingenrücken eine geriffelte Daumenraste, was sich beim Aufbrechen im Regen, seeeeehhr oft bewährte.Der Wolfgang, ist ein wahnsinnig penibler Messermacher - kein Schmied. Kapeller in SZG soll auch recht gut sein.


    Bei uns ist der Stefan Gobec sehr bekannt


    Aber das ist das Schöne:Ein forum lebt von der Meinungsvielfalt. Und so unterschiedlich sind wir ja nicht.



    Geb ich dir in beider Hinsicht Recht ;-)

  • Gobec, war der Pionier der Messermacherei bei uns. weiß ich. Meiner sitzt in Adnet, ist ein absoluter Freak und machte sogar Museums-Replika. Ich hatte früher, vor hundert Jahren einen Urban - liegt heute in der Lade - dessen Schliff war von Beginn an, vom Winkel her, untauglich. Aber eben: Ein Traditionsstück. Dann kam ich auf Wolfgang, ja, das ist eben MEIN Gnicker. Den Urban - schon rostfrei - hat er halbwegs in Fasson gebracht, würde ich aber nicht mehr verwenden. Vor rund hundertfünf Jahren, hatte ich ein günstiges aus Solingen - weiß den Namen nicht, egal. War ganz gut, schnitthaltig, aber eben - kein ERsatz für mein gegenwärtiges Gncikerlein.

    Der Wolfgang hat übrigens gemeinsam mit einem zweiten Mann, den offiziellen OÖ-Jagdfgnicker entworffen. Mir taugt er nicht so, aber das war Vorgabe. Der Griff ist nicht ergonomisch, gibts aber auch in Micarta. Den habe ich übrigens auch. Ebenso in der Lade.

    Je mehr ich darüber spreche, desto mehr Messer fallen mir ein, die ich besitze. Ist fast so, wie bei den Rucksäcken (Favorit fürs Gebirge: Der alte Schweizer Militärrucksack, gab es einmal um 30 Schilling!!!!)

    Genug OT. Grüße vom Rebane

  • @mikecp88: Nachtrag: Gerade habe ich mit Wolfgang telefoniert: Auch er meint "schlecht sind die Mora wirkllich nicht. Bei jedem Messer mit HH-Schalen, riechst du, wo es liegt. Für den Einsatz auf der Jagd - unkompliziert" (www.messer.brunnauer.com)