Nicht lachen! Wie trocknet ihr eure Kleidung wenn ihr draussen seid?

  • Bitte jetzt nicht lachen!

    Folgende Situation: ich bin am Freitag direkt von der Arbeit zum Laternenumzug in den Kindergarten. Trotz heftigen Regens wurde der Laternenumzug abgehalten. Ich hatte meine "normale" "vom Arbeitsplatz direkt auf den Spielplatz" Kleidung an. Sprich: Goretex-Schuhe, Cargo-Hose (5.11), ein T-Shirt und eine Fleeceweste. Mich hat es abgeregnet. Es war kalt, nass und finster...

    Während wir dann mit der Laterne gegangen sind, hatte ich folgende Gedankengänge: was nun, wenn ich draussen in der Natur wäre? Ich hätte da wahrscheinlich Wechselkleidung mit. Nur wo und wie umziehen? Wohin mit den nassen Sachen? Wie die nassen Sachen trocknen? Wie aufwärmen wenn die Kleidung nass ist?

    Habt ihr da schon Erfahrungen oder Tipps und Tricks?

  • Du machst mir Mut.... ich muss morgen zum Laternenfest! :D

    Gute Fragen!
    Bin schon gespannt auf Lösungsvorschläge... ich hätte keine!
    Zum aufwärmen hab ich in der kalten Jahreszeit immer diese Wärme Pads mit die es bei Kik und Co um 1 Euro gibt.... aber die muss man ja kochen zum nochmal verwenden.

  • Wenn mir das draußen passiert und ich wirklich keine andere Möglichkeit habe, dann bleibt mir nichts anders übrig als mit der Plane ein Dach zu bauen und ein Feuer anzumachen, um mich zu trocknen. Besser das als erfrieren.


    Grüsse Capt J Reynolds

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Das ist nichts zum Lachen sondern eine echt gute Frage!
    Hier meine Erfahrungen:
    Wenn man etwas zum Umziehen mit hat einfach einen trockenen Platz suchen und sich auf einem Müllsack (als Unterlage) umziehen. Am Besten eignet sich ein großer Baum als "Unterstand". Die nassen Sachen auswinden und dann in den Müllsack packen. Falls man die Sachen vorher trocknen möchte hilft "ausschleudern", d.h. einfach ein paar Minuten im Kreis wirbeln. Dadurch geht noch einiges an Feuchtigkeit raus. Zum echten trocknen entweder in den Wind hängen, oder in die Sonne (falls es zu regnen aufhört), durch den Schnee ziehen (der saugt echt viel Wasser raus), ausfrieren lassen (so haben unsere Großeltern die Wäsche flauschig bekommen) oder der Klassiker: Feuer

    Beim Feuer muß man nur aufpassen das man nichts zu nahe dran hängt. Gerade Goretex oder andere "PlastikSachen" sind da sehr empfindlich. Mit heissen Steinen (aus dem Feuer) kann man schön Socken oder Schuhe trocknen. Die Steine dürfen aber nicht zu heiss sein. Nur so heiss, das man sie gerade noch angreifen kann. Sonst gibt es Löcher (Bei Socken schon passiert). Falls man nur eine Garnitur Gewand hat gilt ähnliches nur ist hier ein Feuer ein MUSS. Die Socken sollte man anlassen, ebenso die oberste Kleidungsschicht (Jacke). T-Shirt, Pullover oder Unterwäsche kann man dann am Feuer trocknen. Je nach Witterung, Temperatur und Feuergröße geht das zwischen 20 Minuten und 2 Stunden. Wichtig ist dabei: Ja nicht am Boden sitzen, Laub, Zweige, kleine Äste als Unterlage verwenden. Und die zu trocknenden Sachen nicht zusammenknüllen sondern möglichst großflächig ausbreiten (Ast) und auch umdrehen, damit alle Seiten trocken werden.

    Ausprobiert habe ich das Ganze auf diversen Pfadfinderlagern, teilweise absichtlich, teilweise echt.

    Ergänzung: Ja, ich weiß, man darf nicht überall Feuer machen aber im Notfall ist das meine kleinste Sorge.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Auf jedem fall eine berechtigte frage. Für kalte tage und nich kältere nachtschichten habe ich mir anstatt der wärmepads so eine. Taschenofen mit brennstäben gekauft... Ich bin allerdings dazu übergegangen den stab für größere wärmeleistung an beiden enden anzuzünden.
    Hab davon zwei stück, wobei ich sehr gute erfahrungen gemacht habe bei eisigem wetter, wenn ich den ofen anstatt um die hände zu wärmen in die jackentaschen zu packen, sondern an der li ken brust in die etwaig vorhandeme innentasche zu packen. Dadurch kühlt man nicht so schnell aus weil warmes blut in die gliedmaßen gepumpt wird.
    Habe so einige stunden in der schützenstellung beim bundesheer verbracht.
    Habe weiters einen benzinbetriebenen taschenofen... Nachteil... Der rennt wenn man ihn nicht von der sauerstoffzufuhr trennt sprich in einen zipbeutel packt knapp ne Woche durch.

    Habe die erfahrung gemacht dass diese öfen auch sehr gut zum trocknen der kleidung am manne geeignet sind sollte die jacke nass werden. Nachteil jedoch ist. Es hat nur dann einen sinn, wenn man den ofen in eine der taschen geben kann.
    Funktioniert auch bei hosen. Hatten mal die donner-wetter-blitz variante vom bh in einer unwirtlichen Gegend... Also sprung-vorwärts-decken. Tja was soll ich sagen. Da war ne riesige lacke... Hatte dann in einer pause die gelegenheit den ofen zu entfachen und habs mir in die hosentasche gepackt. Auch wenns nicht all zu beuaglich warm wurde wurde die hose wenigstens halbwegs trocken und ich hab keine blasenentzündung davongetragen.

    Lumpi, hat in deinem moab noch so ein notfallponcho platz? Der nimmt nicht viel platz weg, den packst du einfach aus und ziehst den poncho übers gewand umd falls du mal verloren gehst und dir langweilig ist, kannst du damit eine solardestille basteln... Und is nicht teuer. Nicht das massivste material aber dafür fast überall hin mitnehmbar

  • Der taschenwärmer funktioiert auch gut wenn einem schon kalt ist und man ihn links am Hals in einen Schal oder Kragen einer Jacke steckt, dort verbreitet sich die Wärme über die Hauptschlagader schnell im Körper.
    (Meine Bundesheererfahrung)

    FORTES FELIX SUNT

  • Ja ich war damals für das teil auch sehr dankbar.
    Wir hatten nen kameraden, der hatte 6 paare von den aufkochwärmern. Der war auf der feldwoche nach zwei tagen recht verzweifelt :-D

  • Ein Notfallponcho kommt eh mit. An den habe ich dann später auch gedacht. In der Stadt wäre es halt nicht so das Problem, eher wenn ich draussen in der Botanik bin. OK, da bin ich dann aber eh anders vorbereitet.

    Das mit dem Schnee habe ich noch nicht gehört. Falls heuer ein strenger Winter kommt, probiere ich das mal aus.

    Also ich fasse mal zusammen: Unterschlupf suchen bzw. errichten, Kleidung wechseln (oberste Schicht bleibt dabei an), evt. unter Umständen (wenn es nicht anders zum Wärmen geht) Feuer machen, warten...

    Danke! Und ich dachte schon ich werde mich mit der Frage blamieren und zum Gespött machen...

  • Im Gegenteil, das ist eine der trivialsten Fragen, die man sich stellen sollte, jedoch erst dann wirklich tun wird- wenn es bereits zu spät ist.
    Ich denke uns allen ist das schonmal passiert, dass man etwas mehr durchnässt wurde als ursprünglich gedacht.
    Meistens ist es nicht so ein Problem- weil man dann wieder mal schnell wo unter kommt, sich ins Auto setzen kann, dass ja bald mal beheizt wird oder daheim die Klamotten gewechselt werden können.

    Solche Gedankenspiele sind ja sehr produktiv und glaub ich nicht blamabel.