Günstige Notstromlösung mit Akkus

  • Hallo zusammen!

    War mir nicht sicher, in welche Rubrik es hineingehört, aber nachdem's ein Eigenbau ist, dachte ich, dass es hier richtig wäre. Könnte aber auch bei "Unterkunft" stehen finde ich.
    Ich habe letztes Jahr eine kleine Notstromlösung zusammengebaut, die mittels 12V oder 230V - Lademöglichkeit einige KFZ-Akkus laden und die Energie ebenso in Form von 12V oder 230V genutzt werden kann. 1,5 kW Dauerleistung wird unterstützt (solange die Akkus Saft hergeben). Bei einem mehrstündigen Stromausfall heuer war sie bereits erfolgreich im Echteinsatz und hat zumindest die Heizung am Leben erhalten wie auch mein Handy geladen!

    Nachdem alles recht viel Text wäre und ich auch viele Bilder gemacht habe, ist alles in einer RAR-Datei gelandet, die ich hier angehängt habe. Und ein Bild - als Teaser! ;-)
    Ein wenig mehr müsste ich noch herumtesten, aber es tut im Prinzip was es soll, auch wenn der Wirkungsgrad schwach ist. Gesamtinvestition waren wenige hundert €, weil ich hier bewusst etwas sparen wollte / muss. Oft kostet alleine ein Stromaggregat so viel. Mehr als 4 Akkus zu verwenden würden die Speicherkapazität und damit das Konzept noch wesentlich verbessern ohne viel investieren zu müssen, aktuell plane ich auch eine Lademöglichkeit per Solarzelle und Savonius-Windrad.

    So, das wollte ich einfach mal mit euch allen teilen und freue mich über Kommentare und Ideen. Auch wenn jemand was Bestimmtes wissen will oder sonstige Anfragen hat, bitte immer her damit!

    lg, Phil

    Dateien

    • Notstrom.rar

      (10,24 MB, 3 Mal heruntergeladen, zuletzt: )
    • Notstrom 01.JPG

      (355,74 kB, 3 Mal heruntergeladen, zuletzt: )
  • Das Ding sieht nicht schlecht aus. Aber einen Hinweis habe ich, auch wenn es Wartungsfreie Batterien sind, hoffe ich du lädst sie nicht im Heizungskeller ohne ausreichende Entlüftung. Auch Wartungsfreie Batterien können gasen, bei einem defekt oder hoher Belastung tun sie das auch. Das Gas, indem Fall Wasserstoff und Sauerstoff ( auch Knallgas genannt), steigt nach oben an die Decke, sammelt sich dort, und ein Funke, z.b. Von der Heizungssteuerung oder wenn jemand das licht andreht, nun ja, und du hast vielleicht keinen Heizungskeller mehr ( der Grund warum das Gemisch Knallgas genannt wird).

    Ich finde die Idee wirklich gut, aber bitte wenn ihr sowas baut, lagert, ladet oder betreibt, es muss eine möglichkeit in dem Raum geben in dem das passiert wo die auftredenden Dämpfe und Gase ohne Ventilation abgeleitet werden, es muss also am höchsten Punkt des Raumes ein Loch nach aussen geben, und es darf keine Zündquelle geben, selbst der Funken der Taschenlampe beim einschalten kann reichen, erst recht die 600 bis 1000 V die eine Neonlampe zur Zündung braucht.

    Aber zurück zum Bau, wie ich sehe hast du nen kleinen und grossen Wandler und zwei Ladegeräte, dient das der Ausfallsicherheit und um kleine und grosse Verbraucher parallel versorgen zu können? Wie schwer ist die Konstruktion? Wie Hoch ist das ganze abgesichert, bzw hast du zusätzliche Sicherungen eingebaut oder sind die Wandler eh selber so gebaut das sie das ganze nicht überlasten? Sind das Sinuswandler oder Trapezwandler? Wie lange dauert in etwa das Aufladen? Wieviele Ah speicherst du da?

    Zum Ausbau, ausbauen kann man das Ding immer noch, aber ich glaube das das für den Anfang sicher nicht schlecht ist, und du musst keinen Spritt lagern keine Wartungen machen usw. Kurzfristig ist das ein sehr guter Notstromversorger, der zudem keine Abgase und keinen Lärm verursacht die einen verraten könnten.

    Ich finde die Idee Toll, zum einen weil man am meisten lernt wenn man sowas selber baut, und weil es bei einem tatsächlichen Stromausfall eine echte Hilfe sein wird.

    All good medicine - Christian

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Danke für die Blumen! :-) Und den Hinweis mit dem Gas. War bisher tatsächlich ein unbeachteter Punkt, muss ich mal überdenken.

    Zu deinen Fragen: das kleinere Ladegerät habe ich als zus. Lademöglichkeit für einen 5.Akku eingebaut (auch hatte ich das schon herumliegen). Man könnte die Akkus damit auch langsam und schonender laden als mit dem Großen, solange noch Strom aus der Steckdose kommt.
    Der große Wandler liefert Sinus und bis zu 1,5kW Leistung (Spitze 3kW) - aber leider auch viel Abwärme=Verlust! Der kleine liefert leider Trapez - dafür würde ich meinen, dass hier die Verluste geringer sind, wenn man nicht mehr als 100W braucht. Ich möchte den kleinen gerne gegen einen effizienten Sinus-Wandler eintauschen, finde generell aber kaum Angaben zu Verlustleistungen bei Wandlern. (Irgendwelche Tipps an der Stelle?)
    Das ganze Teil wiegt ca. 85kg, das meiste freilich wegen der Akkus. Drum steht das auch auf Rollen. Transportieren über Stiegen ginge theoretisch mit einer Rodel - und 'nem starken Kerl. Oder man nimmt sich die Zeit und schraubt die Akkus raus.
    Die Wandler sind gegen Überlastung geschützt (beim kleinen bin ich mir nicht sicher), eine weitere Sicherung ist allerdings nicht eingebaut. Könnte / sollte man eigentlich einbauen, da gebe ich dir recht, müsste aber schon eine 150-200A-Sicherung sein. Der Hauptschalter wäre für mich hier das Mittel zum Trennen der Pole, aber bedarf freilich manueller Bedienung und ist so gesehen kein Ersatz.
    Zum Thema Aufladen finden sich Infos in der Exceldatei, grob gesagt dauert's aber 13-16h - zu viel zum mal eben schnell Laden per Aggregat. Leider! :-(
    Die Akkus haben je 40Ah = 160Ah zusammen. Wie schon zuvor gesagt würde ich aber gefühlsmäßig zu mehr raten.

    Und ich kann dir nur recht geben - das Zusammenbauen an sich war schon sehr lehrreich und hat obendrein Spaß gemacht! Ist immer gut, so was zu üben.

  • Hi @Boxercrab,

    Gleichstrom im dreistelligen Amperebereich zu schalten ist nur mit einem entsprechenden Leistungsschalter (risikofrei) möglich. Bitte nicht einfach einen Schalter für Wechselstrom hernehmen, das könnte Probleme geben!
    Hintergrund ist, dass Wechselspannung jede Sekunde 100 Nulldurchgänge hat, wo (bei rein ohm'scher Last) keine Leistung fliesst. Gleichstrom hat diese Nulldurchgänge nicht, daher steht die gesamte Zeit die gesamte Leistung an.
    Falls du zusätzliche Sicherungen einbaust bitte ebenfalls darauf achten, dass sie für Gleichspannung tauglich sind...

    Ansonsten: Schaut soweit gut aus. Bezüglich Ausgasen bin ich zugegeben ein wenig entspannter als @Capt. Jack Reynolds: Aufgrund seiner Flüchtigkeit diffundiert Wasserstoff mit der Zeit auch durch Betondecken (und sogar durch massiven Stahl) hindurch und wird sich nicht in größeren Mengen in der Luft anreichern, sofern das Ausgasen langsam erfolgt. Lediglich wenn du die Akkus "kochst" (oder sie eine Fehlfunktion haben) könnte es kritischer werden.
    Da H2 zusätzlich leichter als Luft ist und die meisten Funken eher in der unteren Raumhälfte auftreten (Motore, Schalter u.ä. hängen selten an der Decke), müsste schon eine riesige Wasserstoffblase im Raum sein um zu explodieren...

    LG,

    Bardo Thodol

    There is no such thing as too much backup!

  • Da stimme ich schon zu, aber ich bin jemand der bei solchen Dingen eben immer vom schlimmsten ausgeht, deshalb mein Hinweis mit dem gasen. Ich sag halt immer so, die Wahrscheinlichkeit das ein Akku brennend wird ist bei 1 zu 100.000 laut Statistik, aber was wenn ich der 100.000 bin? Ausschließen kann ich es nicht. Und ich habe halt schon schlimme Brände gesehen, die von einem kleinen Akku ausgegangen sind, und mir hat selber schon einer im Auto zu brennen angefangen. Ich habe halt bei fast allem was ich mache immer eine kleine Stimme im Kopf die sagt "Was wäre wenn",
    Aber natürlich ist das Risiko gering, und es ist wie immer, es ist laut Statistik 3 mal wahrscheinlicher das du auf dem Weg zur Lottoannahmestelle angefahren wirst als das du im Lotto gewinnst.
    Von daher mache ich mir jetzt nicht mal übermässig sorgen, solange du das vernünftig baust denke ich das das passt.

    All good medicine - Christian

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)