leicht erhöhte Radioaktivität in Europa festgestellt

  • Zuerst mal gleich mal die gute Nachricht: Nix dramatisches, es besteht keine Gesundheitsgefahr!!!

    Zu den Fakten:
    Ich habe gerade gelesen, dass in Mittel- und Südeuropa leicht erhöhte Werte von Ruthenium-106 gemessen wurden

    Die Strahlenquelle liegt im südlichen Ural.

    Ein AKW-Unfall kann ausgeschlossen werden, weil keine anderen radioaktiven Elemente erhöhte Werte aufweisen. Ruthenium-106 (Ru-106) wird unter anderem als Strahlenquelle für die Krebstherapie eingesetzt. Außerdem wird Ruthenium-106 selten in sogenannten "Radioisotope thermoelectric generators" (RTG) verwendet, die der Stromversorgung von Satelliten dienen.

    Somit gibt es mehrere Szenarien, wie das Ru-106 in die Luft kam. Mir fallen da spontan ein:
    - schmutzige Bombe mit Material, welches aus einem Krankenhaus oder Strahlenlabor o.ä. entwendet wurde
    - Satellitenabsturz; nachdem da noch keiner als "vermisst" gemeldet wurde war es vermutlich kein "offizieller" Satellit...
    - oder schlicht und ergreifend ein Unfall beim Hantieren mit dem Material bzw. dessen Transport
    - ?!?

    Der Spiegel gibt Entwarnung:

    Zitat
    Bei den in Europa gemessenen Werten handelt es sich um sehr geringe Radioaktivitätsmengen, die nicht gesundheitsgefährdend sind. So beträgt die höchste in Deutschland gemessene Konzentration von Ruthenium in Görlitz etwa 5 Millibecquerel pro Kubikmeter Luft. Selbst bei konstanter Einatmung über den Zeitraum von einer Woche ergibt sich daraus eine Dosis, die niedriger ist als die, die durch die natürliche Umgebungsstrahlung in einer Stunde aufgenommen wird.



    LG,

    Bardo Thodol

    There is no such thing as too much backup!

  • Mittlerweile hat der russische Wetterdienst Rosgidromet bestätigt, dass massiv überhöhte Ru-106-Werte gemessen wurden. Und zwar war der Maximalwert (knapp das 1.000-fache des Grenzwerts) in unmittelbarer Nähe zu einer Wiederaufbereitungsanlage.

    Quelle: https://diepresse.com/home/ausland/welt/...ke-ueber-Europa

    Die russische Atombehörde Rosatom hingegen demeniert, dass es einen Unfall oder Störfall gegeben hat.
    Wenn man jetzt (aus welchem Grund auch immer) geneigt ist der Rosatom zu glauben bleibt mMn nur eine mögliche Ursache: Die Freisetzung wurde gezielt herbeigeführt!

    There is no such thing as too much backup!

  • Danke, in den Medien heißt es, dass diese Werte bereits im September gemessen wurden, warum erst jetzt die Info?

  • @beewisperer Gab schon vor ein paar Wochen ein paar Artikel drüber. Wo hab ich das gelesen? In dem ersten Link von Bardo Thodol steht am Ende des Artikels was von Stand Anfang Oktober.

  • Die ursprünglichen Artikel sind aufgrund der Messwerte europäischer Messtationen erschienen. Mittlerweile hat eben Rosgidromet die Daten bestätigt bzw. präzisiert (siehe Karte im Profil-Beitrag).

    There is no such thing as too much backup!

  • @ Bardo Thodol:
    Dass es keinen nuklearen Unfall in einem KKW (Kernkraftwerk) gegeben hat ist glaubwürdig. Denn das freigesetzte radioaktive Material wird nicht bei einer Kernspaltung erzeugt. Bei einem Unfall in einem KKW würden die radioaktiven Isotope Cs-137 (Cäsium) & I-131 (Jod) sowie Sr-90 (Strontium) freigesetzt werden. Denn diese Isotope werden im Kernspaltungsprozess erzeugt.

    Try to leave this world a little better than you found it. (Robert Baden-Powell)

  • Inzwischen hat die französische Atomregulierungsbehörde (die vermutlich etwas von ihrer Arbeit verstehen, immerhin hat Frankreich weltweit gesehen die meisten Kernreaktoren) festgestellt, dass russische Speisepilze mit Cäsium belastet sind.
    Quelle: http://orf.at/stories/2417027/

    Zitat
    Nach IRSN-Erkenntnissen trat der Stoff in einer russischen oder kasachischen Anlage aus. Experten gehen davon aus, dass es einen Zwischenfall in einer Atomfabrik oder einer Wiederaufbereitungsanlage gegeben haben könnte.



    Soviel zur Glaubwürdigkeit der Rosatom ...

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