Er(satz)bswurst

  • Nachdem ja das letzte Stündlein der (industriell gefertigten) Erbswurst geschlagen hat, und vermutlich nicht nur meine Vorräte begrenzt sind, habe ich mir gedacht: Das ist doch ein lohnendes (und nicht allzu aufwändiges) Projekt: DIY Erbswurst

    Die Idee für die erste Charge war: Erbsenpulver herstellen, mit Gewürzen (Instantsuppe, Speck) versehen, in Form pressen und fertig.

    Ausgangsmaterial war das, was ich rasch verfügbar hatte: Ein kg TK-Erbsen, Rindssuppe, Schopfspeck.

    Meine bisherige Erfahrung im Pulverisieren von Erbsen sind gleich Null. Daher war mein erster Versuch die Erbsen direkt (noch im feuchten Zustand) in den Standmixer zu geben. Das Resultat war eine halbwegs feine (aber nicht wirklich pulvrige) Masse. Ich habe sie mit etwas Instantsuppe mehrere Minuten lang aufgekocht und probiert.
    Das Resultat war "na ja": Etwas zu viel Suppenwürze, und die Erbsen-Anteile sind extrem rasch abgesunken. Also keine echte Suppe, eher hellgrünes Wasser mit massivem Bodensatz.

    Also Plan B: Die Erbsen komplett durchgetrocknet (über Nacht im Dörrautomat), ebenso den fein gewürfelten Speck.

    Die Erbsen habe ich anschließend in der (Kaffee-)Mühle auf feinster Stufe zu einem Pulver vermahlen. Den Speck habe ich im Standmixer so fein es ging zerkleinert.

    Anschließend alles zusammengemischt, wieder angefeuchtet, mit einem Eislöffel portioniert und wiederum getrocknet.


    Das Mischverhältnis war:
    - 320g Erbsenpulver (das Trockengewicht von 1 kg Erbsen, abzüglich ein paar g für den ersten Versuch)
    - 60g Instant-Rindssupoe
    - 60g zerkleinerten Speck

    Leider war dieses Ergebnis (mein aktueller Zwischenstand) auch nur bedingt ein Erfolg: Geschmacklich schon viel näher an der "echten" Erbswurstsuppe (und mMn schon auf einem brauchbaren Niveau), aaaaber:
    - Immer noch ein deutliches Absinken des Erbsenpulvers (trotz 10 Minuten Kochzeit). Nicht mehr so schnell und so viel wie im ersten Versuch, aber viel mehr als beim Vorbild.
    - Die "Häufchen" sind extrem bröselig und eher porös als kompakt.

    Geschmacklich werde ich beim nächsten Versuch bei der Instantsuppe die Hälfte mit Gemüsebrühe ersetzen. Die Mengenangaben passen aber ansonsten halbwegs gut. Gegenüber dem Original habe ich etwa doppelt so viel Speck drin, aber das passt für mich


    Hier einige Fotos:

    Erbsen und Speck auf dem Dörrautomaten:
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    Die Erbsen werden zuerst grob zerkleinert (Standmixer) ...
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    ... und dann in der Kaffeemühle pulverisiert (hier schon mit einem Teil der Suppenwürze
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    Die angefeuchtete Masse portionieren und wieder trocknen
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    Die getrockneten Portionen
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    Bei den helleren war die Masse etwas trockener (etwa erdfeucht), bei den dunkleren habe ich etwas mehr Wasser genommen. Diese gingen zwar schlechter zu portionieren (weil klebriger), dafür war das Endprodukt etwas weniger bröselig.


    Die fertige Suppe gleich nach dem Umrühren ...
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    ... und eine Minute später :,(
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    Der nächste Versuch wird vermutlich eine Annäherung an eine echte Suppe: Ich werde die Erbsen (mit wenig Wasser) Kochen, Pürieren und würzen. Dann wieder Portionieren und Trocknen.
    Beim Portionieren stellt sich für mich die Frage, wie ich ein kompakteres Ergebnis bekomme. Habt ihr da Vorschläge?


    LG,

    BT

  • Du könntest versuchen, etwas Maisstärke unterzumischen. Das Ergebnis sollte deutlich kompakter sein ( ich mische es statt Ei in die Hirselaibchen, hält die Masse gut zusammen), nach dem Aufkochen sollte die Suppe sämig sein, wie Cremesuppen.

  • Ich würde eine wurstartige Form suchen dann frischhaltefolie hinein und dann den Matsch und mit Oblaten voneinander trennen. Und zum Schluss halt oben die Folie zuschlagen