Kam gestern von einer Mehrtagestour heim bei der eigentlich autarke Trinkwasserversorgung z.B. aus Bächen od. kleineren Flüssen (also Oberflächenwasser) eingeplant gewesen wäre. Als Wasserfilter war der MSR HyperFlow am Start welcher eigentlich für seine hohe Durchsatzrate bekannt ist und tatsächlich hatte ich zuvor noch keinen Pumpfilter womit derart rasch gefiltert werden konnte. Schon am 1ten Tag hatte ich absolut Mühe mit dem pumpen. Trotz beinahe klarem Rohwasser lies er sich ungewohnt schwer drücken und für die 4,5 Liter f. Trinkblase u. Nalgene benötigte ich ca. 40 Ninuten. Musste ihn zwischenzeitlich 2-3 Mal zum abreinigen des Hohlfaserelementes umbauen d.h. zerlegen für das umstecken der Ventile zwecks rückspülen des Filters. Da hierfür bereits gefiltertes Wasser aus der Nalgeneflasche verwendet wird verlangsamt sich der gesamte Filterprozess zusätzlich. Trotzdem brachte diese mühsame Reinigungsprozedur kaum spürbare Verbesserung, d.h. der Durchfluss bleib vergleichsweise gering auf sehr niedrigem Niveau. Hab dann auf brachial weitergepumpt um an mein Wasser zu kommen bis zu dem Punkt als sich der HyperFlow von einem Pumpenhub auf den anderen sehr leicht drücken lies. Da mir das etwas seltsam vorkam hab ich das Teil abermals zerlegt und siehe da, das rote Ventil hat es glatt umgestülpt, d.h. die Ventilspitze zeigte in die flasche Richtung! Nachdem ich das ganze wieder gerichtet hatte war für mich erstmal Schluss, den diese mühsame Prozedur nervte einfach nur ...
Für den Rest der Tour hab ich mein Wasser z.B. aus Gastwirtschaften besorgt, die Idee mit der autarken Wasservesorgung wurde also schon nach Tag 1 über Bord geworfen. Hab dann 2x morgens den Filter rückgespült mit überschüssigem Reinwasser welches ich sowieso weggeschüttet hätte, also insgesamt etwas mehr als ca. 1,5 Liter. Der HyperfFlow lies sich danach zwar wieder zunehmend leichter drücken, aber immer noch kein Vergleich zu einem fabriksneuen Filterteil. Er war totes Gewicht im Rucksack, da ich ihn nur für den Notfall zum filtern erneut verwendet hätte. Der Filter ist zum Zeitpunkt dieses Vorfalles etwas mehr als ca. 3,5 Jahre alt. Er war schon mehrmals auf Tour mit dabei, aber insgesamt wirklich nicht oft in Gebrauch - würde sagen ich hatte damit ca. 10-15 Liter Schmutzwasser gefiltert. Nach jedem Gebrauch wurde er zu Hause jeweils mit einer MIOX- oder Lösung aus Micorpur Forte rückgespült und ein paar Tage zur Trocknung der Teile ausgelegt bevor ich ihn wieder zur Zwischenlagerung zusammengesezt hatte. Er wurde oft über Monate hinweg nicht verwendet wo das Hohlfaserelement sicherlich komplett ausgetrocknen konnte. Was meinen HyperFlow angeht werde ich mir ein Ersatzfilterelement besorgen und in Zukunft deutlich mehr rückspülen damit dieses auch (hoffentlich) länger durchhält.
Das Malheur mit dem MSR HyperFlow ist nicht das einzige Problem das ich mit einem Wasserfilter hatte welcher mit Hohlfaserfilterelement ausgestattet ist. Ähnliches ist mir mit dem bekannten Sawyer Mini SP128 passiert. Obwohl dieser ebenfalls selten benutzt, immer mit der orig. Reinigungsspritze gut abgereinigt und trocken eingelagert wurde war dieser schon nach vergleichsweise kurzer Zeit so zu dass beinahe nix mehr durchging. Ich schob's damals auf ein Herstellerproblem und bin auf einen MSR TrailShot umgestiegen. Auch hier zeigte sich ein ähnliches Phänomen, schon im 2ten Jahr lies er sich zunehmend schwerer pumpen und dies führe ich keinesfalls auf häufige Verwendung mit stark verschmutztem Wasser zurück! Vielmehr gehe ich davon aus das die Hohlfasertechnologie das eigentliche Problem ist? Kann folgende Ursachen haben:
1/ Event. trocknen die Faserstränge bei längerer Lagerung aus und schrumpfen dabei, d.h. die eh schon vergleichsweise geringe Porengröße verkleinert sich zusätzlich
2/ Die Mikroporen in den Hohlfasern verlegen sich mit Partikeln aus dem Rohwasser welche auch durch die üblichen Abreinigungs- u. Rückspülvorgängen nicht wieder frei zu bekommen sind
3/ Affinität des Hohlfasermaterials mit Stoffen die im Wasser gelöst sind wie z.B. Kalk; die Materialen gehen zwar keine chem. Bindung ein haften aber trotzdem aneinander was zur Filterblockade führt
4/ Andere (mir unbekannte) Ursache(n) ...
Aus Fehlern lernt man und ich werde sicherlich die Filter vor jeder größeren Tour mal kurz testen ob noch ein gewisser, d.h. zufriedenstellender Durchsatz vorhanden ist ... Trinkwasserfilter welche auf Hohlfasertechnologie setzen sind wirklich leichtgewichtig und ich werde sie auch weiterhin draussen verwenden. Die Beispiele oberhalb zeigen mir dass diese Filterart offensichtlich ein Problem mit der Langlebigkeit und Dauerhaltbarkeit hat den verglichen z.B. mit üblichen Keramikfilterelementen lässt sich diese Filterart keinesfalls beliebig reinigen oder im bereits benutzten Zustand über längere Zeiträume problemlos einlagern. Wie seht Ihr das, habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie umgeht Ihr diese Problem damit Eure Filter möglichst lange nutzbar sind?