Zucker zur Infektionsvorbeugung?

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  • Ich stöbere gerade auf survival-mediawiki.de und hab unter "Erste Hilfe" folgende Aussage entdeckt:

    "Ein Päckchen Zucker kann gleich beigelegt werden! Man schüttet den Zucker einfach über die Schürfwunde und verbindet sie mit einer Binde um weiter Verschmutzung und eine mögliche Infektion zu unterbinden."

    Quelle: http://www.survival-mediawiki.de/dewiki/...Ausr%C3%BCstung

    Kann das ein in Medizin kundiger Mitposter bestätigen?

    Ich hab nur mal gelesen, dass man Salz auch für irgendwas verwenden kann (hab leider vergessen für was) und es deshalb ins Erste-Hilfe-Set gehört, aber das mit dem Zucker ist mir neu.

  • Also Zucker ist ein ideales Nährmedium für div. Keime. Wenn du nicht willst, dass sich deine Wunde entzündet, dann lass die Finger davon.

    Ein kleiner Tipp: google mal "Zucker Desinfektion" oder Ähnliches. Da steht dann im Prinzip eh schon alles.

  • Verstehe, schade, das heißt die Infos auf dieser Webseite kann man nicht wirklich ernst nehmen. Gut zu wissen.

  • Hallo

    Da steht doch zusätzlich.
    Ich würde denken, dass der Zucker/Traubenzucker vielleicht bei Unterzuckerung verwendet werden sollte.
    Also von Desinfektion mit Zucker habe ich nichts gelesen.

  • Zitat
    Ein Päckchen Zucker kann gleich beigelegt werden! Man schüttet den Zucker einfach über die Schürfwunde und verbindet sie mit einer Binde um weiter Verschmutzung und eine mögliche Infektion zu unterbinden.



    Sollte die Infektion dann richtig zum tragen kommen, dann kann man den Zucker im Falle einer Untzuckerung dann einfach von der Wunde lecken! [Blockierte Grafik: http://img.homepagemodules.de/wink.gif]

    Nein, im Ernst. Man sollte eben schon bei bei jeglicher Info, egal wo man sie findet, den Hausverstand einschalten. nur weil da WIki-irgendwass drübersteht würde ich solche Info nicht wirklich glauben. Denn wann hat mir schon sonst jemals jemand gesagt, Streu Zucker drüber!?

  • Zitat von Cappet im Beitrag #7
    Zitat
    Ein Päckchen Zucker kann gleich beigelegt werden! Man schüttet den Zucker einfach über die Schürfwunde und verbindet sie mit einer Binde um weiter Verschmutzung und eine mögliche Infektion zu unterbinden.


    Sollte die Infektion dann richtig zum tragen kommen, dann kann man den Zucker im Falle einer Untzuckerung dann einfach von der Wunde lecken! [Blockierte Grafik: http://img.homepagemodules.de/wink.gif]

    Nein, im Ernst. Man sollte eben schon bei bei jeglicher Info, egal wo man sie findet, den Hausverstand einschalten. nur weil da WIki-irgendwass drübersteht würde ich solche Info nicht wirklich glauben. Denn wann hat mir schon sonst jemals jemand gesagt, Streu Zucker drüber!?



    Das stimmt und das vermisse ich oft (nicht nur hier im Forum): den Hausverstand einschalten.

  • Also mit Hausverstand hat das absolut gar nix zu tun. Nur weil ich das auf der Seite gelesen habe, fang ich jetzt nicht an Zucker über Wunden zu streuen.

    Mir kam dieser Satz seltsam vor und ich hab hier um eure Meinung gebeten.

    Der Grundtenor ist, dass das Schwachsinn ist, Zucker auf eine Wunde zu streuen.

    Yaerv wiederum meint der Betreiber des Forums ist erfahren und gibt keinen Unsinn von sich.

  • Er betreibt kein Forum sondern macht das Survival-Mediaiwiki.
    Bei medizinischen Dingen holt er sich von wirklichen Fachleuten die Informationen, schreibt er ja auch wenn es von einem Arzt ist.
    Mache ich mit meinen Beiträgen auch so, hier im Forum wie auch im Wiki.
    Alles kann man gar nicht wissen od. auch nur verstehen.
    Darum holt man sich Infos usw. von richtigen Fachleuten, auch wenn man dafür Zeit und Geduld braucht.

  • Verzeihung, meinte natürlich "Website" *ascheübershaupt*.

    Das heißt du bist der Meinung es stimmt was er schreibt? Bei Schürfwunden kann man Zucker drüberstreuen um Infektionen zu vermeiden?

  • Hallo

    Also ich finde nur das über Zucker.
    Zumindest nicht unter deinem Link.

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    Eine Sonderform Erste-Hilfe-Ausrüstung in der Holzkiste

    Wurde von mir (André Pohle) zusammengestellt. Der Grund: ich war Mitglied der RWS e.V. ein Mittelalterverein in Lutherstadt Wittenberg. Um sicherzustellen, dass ein Verbandskasten für den Fall der Fälle in der Nähe ist, habe ich einen alten Werkzeugkasten gereinigt, konserviert und mit dem Inhalt von zwei KFZ Verbandskästen versehen.

    zusätzliche Ausrüstung:
    ##Kopfschmerztabletten
    ##Magnesiumtabletten
    ##Natron
    ##Zucker & Traubenzucker <-----------------
    ##eine kleine gute Schere
    ##kleine Nagelschere
    ##Splitterpinzette
    ##Fieberthermometer (Analog)

    und Bücher: Handbuch der Ersten Hilfe ISBN 3-8112-1571-X, Der Neue Hausarzt Berlin, 1.April 1939 Heft: Anleitung zur Ersten Hilfe bei Unfällen 6. Auflage von 1974 Der Kasten wirkt unaufgeräumt, das stimmt. Er ist in „Auflösung“ und wird Stück für Stück ausgepackt und der Inhalt in einen preiswerten Aluminiumkoffer verbracht.

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    Und über die Verwendung nichts.
    Wo steht, dass er den Zucker auf Wunden Aufbringen würde.

  • "Bei alleiniger Gabe von Gentamycin wurde keine der vorhandenen Erregerzellen abgetötet. Gab das Team um Kyle Allsion zusätzlich Glucose oder Fructose hinzu, konnten fast alle Persister eliminiert werden."

    Für mich als Laie heißt das, Zucker allein hat nix gebracht, in Verbindung mit Antibiotika aber schon.

  • Hallo

    Ich würde es umgekehrt sehen.
    Antibiotika alleine half nichts, bei Zugabe von Zucker konnte das Antibiotika seine Wirkung entfalten.
    Also machte es Sinn Zucker zuzugeben.
    Auch müsste es zu einer Austrocknung der Wunde führen, da Zucker ja Feuchtigkeit aufnimmt.
    Ich denke dass die Wunde dann öfters gereinigt werden, da ansonsten ein möglicher negativer Effekt (Vermehrung der Erreger) auftreten könnte.

    Also ist die Aussage von Andre nicht ausführlich genug aber auch nicht falsch.

  • Da kann im Geschäft sein wer auch immer wie lange er will, mag ja alles stimmen, oder auch nicht. Nur das Internet ist noch geduldiger als wie Papier, und leider geben die größten Plaudertaschen ihr Halbwissen immer am lautestens zum Besten. So mein Gesamteindruck. Muss hier in diesem Falle nicht zutreffen.
    Allerdings in dem Falle Schürfwunden würde ich nie auf den Gedanken kommen Zucker draufzustreuen. Da mögen die Forscher des Howard Hughes Was auchimmer von sich geben.

    Aber hey, jeder ist ja prinzipiell für sein Handeln verantwortlich.
    Nur bei dem Text von ihm:

    Zitat
    und ein gutes Desinfektionsmittel für Schürfwunden fehlt ebenso. Ein Päckchen Zucker kann gleich beigelegt werden! Man schüttet den Zucker einfach über die Schürfwunde und verbindet sie mit einer Binde um weiter Verschmutzung und eine mögliche Infektion zu unterbinden.



    wäre es hier nicht vielleicht sinvoller das angesprochene Desinfektionsmittel beizulegen, da sich damit vielleicht jeder der den Erste Hilfe Koffer in Händen halt auskennt!?

  • Also, Zucker in hohen Dosen; sprich mit einer hohen Konzentration wird sicher nicht als Nährmedium verwendet :)
    Hausverstand... Schon mal im Honig Unmengen an Bakterien gesehen? Nein... also

    Zudem weiß man, das zb Honig eine antibakterielle Wirkung hat...

    Der Zucker wurde früher verwendet um Blutung zu stoppen, wenn sich jemand derartig verletzte, so dass die Blutung wichtiger ist als die Infektion! Zucker bindet grundsätzlich Flüssigkeit. Lebensmittel sollte man NIE in die Wunde geben, sie weisen eine höhere Kontamination als Med. Produkte auf.

    Es gibt leider zu viele Leute die einfach keine Ahnung haben was sie verkaufen und schreiben... *traurig Welt*

  • Hallo,

    Zucker ist notfalls durchaus zur Wundbehandlung geeignet. Die Wirkung beruht auf der Adsorbtion. In der Kriegschirurgie keine unübliche Methode; wenn nichts anderes zur Verfügung stand. Antibiotika gab es im letzten Krieg noch nicht in der nötigen Menge (bzw. noch nicht). Bei Schürfwunden drängt sich ja geradezu die Verwendung zur Aufsaugung des Sekretes an. Die Konzentration muss natürlich gegeben sein, weil geringe Zuckerkonzentrationen durchaus ein Nährboden für Bakterien sind. Aber es sind heute durchaus bessere Methoden zur Verfügung. Trotzdem weiss ich von einer Versorgung in neuester Zeit , wo eine OP Wunde im Krankenhaus mit Zucker behandelt wurde um weitere Infektion zu verhindern; immerhin werden durch übertriebenen Einsatz von Anitbiotika Resistenzen erzeugt. Nur im äußersten Notfall ein Antibiotikum geben!!

    columba

    Gut das wir chrang haben, der eine Ahnung oder wissen hat.