Philanthropie und Preppertum

  • Hallo,

    ich habe ein wenig überreagiert. Entschulduge dafür.
    Meine Antwort bezog sich einzig und allein auf Post #7.

    Bezüglich beim Thema bleiben, bin ich mir eigentlich noch immer sicher, daß ich beim Thema war.

    Gruß
    Gerald

  • Zitat von approach_lowg im Beitrag #15
    Zitat von Cappet im Beitrag #7
    , " Es gibt 3 Arten von Menschen: Schafe, Schäferhunde und Wölfe...."



    Chris Kyle hat aber nichts mit preppen zu tun ;-)




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    Ich finde doch. Er musste mit seinem Team in einer feindlichen Umgebung überleben und hat die richtigen Aktionen gesetzt, um seinem Team und sich selbst das Überleben zu sichern. Wäre es ihm nicht gelungen, hätten wir einen guten Film versäumt.[Blockierte Grafik: http://files.homepagemodules.de/b628050/a_17_ddadb26c.gif]

    Wir wissen ja auch, dass viele Überlebenstechniken mehr oder weniger aus Ausbildungsmanuals div. Streitkräfte stammen. Soldaten, vor allem diejenigen, die bei Sonderkommandos ausgebildet wurden, sind daher immer im Vorteil. Ich bin überzeugt, diese werden sich in echten Notfällen sehr schnell erkennen und finden.

  • Zitat von PrepperLady im Beitrag #23
    Ich würde auf keinen Fall mit Fremden teilen und auch nicht mit nur Bekannten. Ich sage es den Menschen in meiner Umgebung das sie was tun sollen, und wenn sie es nicht machen kann ich auch nicht helfen!
    Zum Tausch würde ich sagen kein Problem wenn man dabei die Fairness nicht vergisst![Blockierte Grafik: http://www.4smileys.com/smileys/people-smileys/viking-smiley.gif]

    LG




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    Gut zu wissen, dass auch Frauen zuerst an sich und ihre Sippe

    denken und nicht wahlos Gutherzigkeit verströmen. Meine Vermutung ist sowieso, dass im Krisenfall Frauen die Vorräte besser für ihre Sippe verwalten werden als Männer.

  • Natürlich gibt es nicht nur gutherzige Frauen.
    Letztendlich. Wird es situationsabhängig sein. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Krisen sehr oft das wahre Gesicht div. Charaktere zum Vorschein bringen. Es kann vom tatsächlich an den Tag gelegten Verhalten stark differieren, wenn die eigene Existenz gefährdet sein sollte.

  • Zitat von Cody_87 im Beitrag #25
    Natürlich gibt es nicht nur gutherzige Frauen.
    Letztendlich. Wird es situationsabhängig sein. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Krisen sehr oft das wahre Gesicht div. Charaktere zum Vorschein bringen. Es kann vom tatsächlich an den Tag gelegten Verhalten stark differieren, wenn die eigene Existenz gefährdet sein sollte.





    Wie uns Plünderungen in London zeigen, kann es schon 24 Stunden nach Beginn einer Krise brisant werden. Mit jedem Tag in der Anarchie werden mehr Leute mit knurrendem Magen herumlaufen und die Lage gefährlicher. Nach einem Jahr ohne Versorgung haben wir wahrscheinlich ein Massensterben hinter uns und Gangbildung bzw. Warlords als lokale Mächtige.

  • WICHTIG: Die folgende Aufzählung spiegelt nicht oder nur teilweise meine Meinung wieder.
    Da sich aber der Großteil hier einig ist, Menschen in Not die Hilfe zu verweigern sei quasi ein Eckpfeiler des Preppens, möchte ich einige Gegenargumente aufzeigen:

    1.) Taktische Gründe
    Wenn du einen Menschen vor deiner BOL verhungern lässt, lässt du dir eventuell einiges entgehen.
    Vielleicht würde er für Unterkunft und Nahrung für dich arbeiten.
    Vielleicht hat er für dich wertvolle Dinge in seinem Rucksack dabei, an die du nicht rankommst wenn er weiterzieht.
    Vielleicht hat er Wissen oder Fähigkeiten, die dir nützlich sein können.
    Versuche, die Gefahr einzuschätzen, die von ihm ausgeht.
    Vielleicht ist es ja das Risiko wert, vor seinem Schlafplatz eine Wache aufzustellen und ihn ersteinmal bei dir wohnen zu lassen, oder die Lebensmittel, wie einer meiner Vorredner vorschlug, als eine Art Investition mit gewissem Risiko und gewisser Gewinnwahrscheinlichkeit zu sehen.
    Ihn rausschmeißen oder ihm den Klappspaten über die Rübe ziehen um an sein Zeug zu kommen kannst du später immernoch.

    2.) Angst vor Vergeltung
    Eine abgewiesene Person oder Gruppe, so vermeintlich am Ende sie auch scheint, kann sich wieder erholen und wird sich mit Sicherheit merken, WER ihnen die Tür vor der Nase zugeschlagen hat.
    Aus der Belagerung von Sarajevo wissen wir, dass Bad Guys in Krisensituationen langfristig kein leichtes Leben haben. Wer sich nicht an die Gesetzt hält oder "unmoralisch handelt" wird oft von einzelnen Personen oder Gruppen zur Rechenschaft gezogen. Verstärkt dann, wenn es sich um Familienmitglieder, Freunde oder Gruppenmitglieder gehandelt hat, denen Unrecht getan wurde.
    Du musst dich fragen:
    Kann ich mich vor eventuellen Racheakten verteidigen oder verstecken? Will ich das Risiko eingehen?

    3.) Schutz der eigenen Psyche
    Ihr scheint alle recht harte Kerle zu sein. Klar, das denke ich von mir auch.
    Die menschliche Psyche ist allerdings untreu wie eine Hafennutte, wenn ich das mal salopp ausdrücken darf.
    Selbst Elite-Soldaten, die ihr Leben lang aufs töten gedrillt wurden, können sich nicht darauf verlassen, dass sie ihr Gewissen nicht doch irgendwann einholt.
    Schlaflosigkeit, Angstzustände, ständige Gewissensbisse bis hin zu Depressionen und Selbstmord hat es alles schon gegeben.
    Sanitäter, die nach X Dienstjahren plötzlich psychisch nichtmehr in der Lage sind ihren Dienst auszuüben (realer Fall nach der Amokfahrt in Graz).
    Das sind alles Profis.
    Du musst dich fragen: Halte ich dem Druck stand, Leben auf dem Gewissen zu haben? Holt es mich vielleicht irgendwann ein? Verschlechtert es meine Lebensqualität wenn ich einen Mann, eine Frau oder einer Familie sterben lasse, obwohl ich die Mittel hätte, sie zu retten?
    Oder was würde das Gegenteil mit mir anstellen. Lebensretter zu sein?

    3.) Moralisch philosophische Gründe:
    Lebe ich nur um zu überleben?
    Die Fähigkeit, moralisch richtige Entscheidungen zu treffen, machen den Menschen zum Menschen und kann pure Existenz zu einem Sinn führen.
    Da möchte ich noch einmal auf den Krieg am Balkan zurückkommen, weil ich Verbindungen in die damaligen Kriegsgebiete habe:
    Es gab Leute, die andere verteidigt haben.
    Leute, die die Schutzlosen in Sicherheit gebracht und den Verletzten geholfen haben. Leute, die Nahrungsmittel verteilt und Unterkünfte zur Verfügung gestellt haben.
    Ihre Geschichten werden heute noch erzählt, ihre Bildnisse in Stein gehauen und ihre Namen verehrt.
    Viele haben es geschafft, manche haben dafür mit dem Leben bezahlt.
    Deppen sagt der Prepper.
    Frag einmal ihre Kinder, die, egal wohin sie kommen, gerne gesehen sind und auch Jahre später immernoch an den Jahrestagen Dankesschreiben und Briefe bekommen.
    Frag dich einmal, was von dir bleiben soll, was deine Kinder über dich erzählen sollen.

    Pappa hat für mich einen Mann sterben lassen eignet sich nicht wirklich für eine Geschichte, oder?

    4.) Religiöse Gründe
    Brauche ich, glaube ich nicht weiter auszuführen. Kein Anhänger irgend einer gängigen Religion, der an einen Gott glaubt, darf Hilfeleistung an seinen Nächsten unterlassen.

    Vielleicht ist für den ein oder anderen ja ein Grund dabei, der ihn, sollte es tatsächlich einmal soweit kommen, zögern und nachdenken lässt.

    Eins sei aber auch einigen hier ins Stammbuch geschrieben:
    Wer Menschlichkeit mit Schwäche verwechselt, macht einen schweren Fehler, den er bitter bereuen könnte.

    Es werden viele ihre Menschlichkeit verlieren.
    Wer, wenn nicht wir, hat die Fähigkeiten und das Wissen, sie zu behalten?

    Gruß
    VanDoom

  • Ich finde auch das dies ein sehr guter Beitrag ist!

    Was mir generell noch zu dem Thema einfällt, ist das es einen grossen Unterschied macht ob die "Krise/Katastrophe" ein vorrübergehendes Ereignis ist oder nicht.
    Wenn es absehbar wäre das die Krise nur vorrübergehend ist, würde hier wahrscheinlich niemand jemand verhungern/verdursten lassen (etc.etc.).
    Solche Entscheidungen sind sehr situationsabhängig, je nach Art und Dauer der Katastrophe, und hängt auch vom eigenen Vorratsstand ab.

    "Die Demokratie ist nicht die beste Regierungsform, sie ist nur als einziges übriggeblieben!"

  • @VanDoom

    Ein Super Beitrag, Danke!


    Vieles davon geht auch mir oft durch den Kopf wenn ich an dieses oder jenes Szenario denke, ich weiß nicht wie ich in der Krise handeln werde, hoffe aber das ich mir Menschlichkeit usw bewahre. Sollte die Menschheit das mal verlieren, hat sie das Recht auf überleben eh verwirkt in meinen Augen.




    All good medicine

    Capt J Reynolds

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • danke, VanDoom! [Blockierte Grafik: http://files.homepagemodules.de/b628050/a_17_ddadb26c.gif]

    ich glaube, wie wir wirklich reagieren, werden wir dann erst sehen, wenn es so weit ist.
    es wäre auf jeden Fall eine Gratwanderung, die es zu bewältigen gilt: Schutz der Familie/des Rudels geht vor Hilfe an Fremde. aber wann und in welchem Ausmaß man seine Ressourcen teilt, ist wirklich situationsabhängig.
    wie einige schon sagten: wenn absehbar ist, daß es sich um eine Krise handelt, die ein paar Tage dauern wird (Hochwasser, Rohrbruch etc...), hilft man vermutlich eher als wenn grad eine Kaltfront hereinbricht, es -15 Grad hat und in ganz Europa der Strom ausgefallen ist und nach Tag 2 bereits alle Supermärkte geplündert sind. da würde ich dann auch bei meinem Rudel das Essen strikt rationieren.

    erinnert sich jemand zufällig an die Höhlenwander, die vor einigen Jahren verirrt/eingeschlossen waren? die hatten nur ein paar Zuckerl und Traubenzucker mit, haben aber alles zusammengelegt und rationiert - ca. 2 Zuckerl pro Person am Tag...die haben mehrere Tage überlebt, bis sie gerettet wurden...weiß aber nimmer, wann und wo das war...

    liebe Grüße, Betula


    falls die Welt untergeht, muß noch lange nicht die Welt untergehen.

  • Ich kann mich erinnern, die wurden doch vom Wasser eingeschlossen wenn mich nicht alles täuscht. Das muss auch ne traumatische Erfahrung sein, wenn du plötzlich unter der Erde festsitzt und nicht weist ob und wann du wieder rauskommst.



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    Capt J Reynolds

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  • Das was wir jetzt planen (nett sein oder böse sein) und das was wir wirklich machen werden - im Stressfall - sind garantiert unterschiedliche Sachen. Wie bereit sind wir das eigen Leben über das eines Fremden zu stellen? Wenn die Krise 2 Tage dauert - egal. Wenn schon alle Supermärkte leer sind braucht es schon gute Argumente um einen Fremden mit zu füttern. Insgesamt erinnert mich das Dilemma etwas an das Trolley-Problem. Würden wir 1 opfern um 5 zu retten? Oder würden wir 5 gefährden um 1 zu retten. Aktives Handeln ist vermutlich schwieriger als passives geschen lassen.

    Egal wie wir es drehen und wenden und was wir uns jetzt vornehmen, die Wahrheit werden wir erst im Stressfall sehen.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Da stimme ich zu.



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    Capt J Reynolds

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  • Es ist gut, solche Dinge einmal durchgedacht zu haben, damit man schon mit dem Gedanken vertraut ist, wenn es einen trifft,
    aber

    Zitat von Don Pedro im Beitrag #33

    Egal wie wir es drehen und wenden und was wir uns jetzt vornehmen, die Wahrheit werden wir erst im Stressfall sehen.



    Ein wahres Wort

    Gruß

    VanDoom

  • Zitat von Don Pedro im Beitrag #33
    Das was wir jetzt planen (nett sein oder böse sein) und das was wir wirklich machen werden - im Stressfall - sind garantiert unterschiedliche Sachen. Wie bereit sind wir das eigen Leben über das eines Fremden zu stellen? Wenn die Krise 2 Tage dauert - egal. Wenn schon alle Supermärkte leer sind braucht es schon gute Argumente um einen Fremden mit zu füttern. Insgesamt erinnert mich das Dilemma etwas an das Trolley-Problem. Würden wir 1 opfern um 5 zu retten? Oder würden wir 5 gefährden um 1 zu retten. Aktives Handeln ist vermutlich schwieriger als passives geschen lassen.

    Egal wie wir es drehen und wenden und was wir uns jetzt vornehmen, die Wahrheit werden wir erst im Stressfall sehen.





    Ganz richtig.

    Es ist auch keine gute Idee, seine wirklichen Vorstellungen von einem Leben nach einem grossen, längerdauernden Zusammenbruch öffentlich auszubreiten.

    In öffentlichen Foren also

    immer schön sprechen und schreiben

    , edle und philophische Betrachtungen über den Theoriefall anstellen, aber für den Realfall vorplanen und nicht viel darüber reden.

  • Yep, genau das wollten wir ausdrücken, danke für deine großzügige Zusammenfassung ... gibts hier keinen Sarkasmus Smily? Das Achtung Ironie Schild ist mir zu plakativ

  • Hmm, wir sollten eine gemeinsame Petition an Papa Schlumpf machen, vielleicht gibt´s dann ein "Sarkasmus-Schülderl". Ich bin ein grosser Freund kreativer Smileys, weil sie mithelfen, Texten die Schärfe zu nehmen.