Anschaffung eines neuen RS

  • Da mein alter Trekkingrucksack mehr oder weniger auseinander fällt und auch das Alugestell nur eine Pein im Rücken ist, bin ich auf der Suche nach einem guten RS.
    Ihr habt mich anesteckt mit der Idee doch einen BOB zusammen zu basteln und dafür brauche ich einen guten RS.
    Dazu muss ich allerdings angeben, das ich nicht sehr groß bin (knappe 1,60) und das Kanalgitter mein ärgster Feind. GsD habe ich große Füße und kann quehr drüber laufen [Blockierte Grafik: http://files.homepagemodules.de/b628050/a_41_88fcd405.gif]
    Es muss also kein riesen Ding sein (da könnt ich mich dann ja selber mit rein setzen).

    Das Einzige, das man sich jederzeit nehmen darf, ohne danach sitzen zu müssen, ist Platz. (Heinz Erhardt)

  • Hallo Timmy

    ein paar Infos wären hilfreich :

    Wozu den BOB ?
    Bei Brandfall zu Hause ins Hotel / Notunterkunft / Freunde/Verwandte ? > Nimm einen Rollkoffer
    Den BOB ab ins Auto und weg ? Dann darf der RS ruhig etwas grösser sein das alles reinbringst. Grösse 65l - 80l, Tragesystem spielt keine Rolle, günstiges Modell reicht aus. ( Army Surplus )
    Mit dem BOB zu Fuss > 15 Km zu Deiner BOL ? eventuell noch mit Übernachtung ? Dann so bis 45l Volumen und etwas hochwertiges mit gutem Tragesystem.
    Benutzt Du den RS dann auch für Outdoor Weekends oder kleine Touren lohnt sich eine teurere Anschaffung erst recht.
    Steht der BOB dann nur gepackt in einer Ecke und wartet auf den Ernstfall der hoffentlich nie eintritt, reicht ein US Assault Pack auch aus. Nur die Träger gleich zu Anfang neu Vernähen und verstärken.

    Grösse ?
    Siehe oben, je nach Deinem Scenario reichen 35l bis 45l locker aus, willst Du damit auch im Winter draussen eine Woche verbringen können sollten 80 l ausreichen

    Typ ?
    Lebst Du Urban und gedenkst dort zu verbleiben macht ein kleiner Ziviler RS mehr Sinn, unauffälliger, kein Problem in Bus, Bahn etc.
    Lebst Du ländlich dann macht auch ein militärisches Modell Sinn.

    So oder so :
    Sammle alles ein was in deinen BOB soll ( blaue IKEA Tasche ;-) ) und geh damit mal zu einem RS Dealer. Dort packst Dein Zeug um und kannst so die passende Modelle nach Grösse schon mal je 15 Minuten probetragen. Der Verkäufer hilft Dir beim einstellen und kann Dir dann die Vor- und Nachteile des jeweiligen Typs geben.

    1 Kammer Rucksäcke sind nur von oben zu befüllen, sind dafür leichter und da nichts draussen rumbaumelt auch bequem und Unauffällig zu tragen.
    2 Kammer RS mit dem unteren Fach für SchlaSa, achte drauf dass Deiner dann auch Platz hat...
    RS mit Aussentaschen haben den Vorteil von schnellerem Zugriff auf einzelne Komponenten, braucht mehr Überlegung beim packen
    Militärische RS mit MOLLE sind variabel ausbaubar, dafür hohes Eigengewicht und meist ein schlechtes Tragesystem. Dafür "unkaputtbar"

    Also, kurz Nachdenken, Deine Wünsche auflisten, nach Prioritäten ordnen und dann kann man Dir sagen ob Du mit einem Deuter, Osprey, ESSL KaderRS oder einem Berghaus Vulcan besser bedient bist :-)

    LG
    Grimm

    Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Je bez. RS grübel ich auch......
    Wir wohnen in Wien und prinzipiell ist angedacht, im Falle des Falles, mit dem Auto die Stadt zu verlassen. Ergo ein standard RS.
    Andererseits, was wenn die "Flucht" mit dem PKW nicht möglich ist? :)

    Ich denke ich werde mich für ein gutes Modell entscheiden, auch wenn es fast nur gepackt herumstehen wird. Ein bisl blöd, dass wir gleich 3 Stück brauchen.

  • Hallo Grimm,

    erstmal danke für deine ausführliche Antwort bzw. Fragestellung.

    Mein BOB wird eingesetzt um im äussersten Notfall zu meinem Bruder zu gelangen. Das sind 15 km Luftlinie, aber durch umgehen einer Kleinstadt, dann wohl eher so an die 30 km liegen. Den Weg kenne ich sehr gut, bin da zum Spaß schon oft lang gestiefelt mit Hund und RS. Allerdings bis jetzt ohne Übernachtung (Zelt und Schlafsack sind aber vorhanden).
    Äusserster Notfall heisst be mir = muss das Haus unbedingt verlassen und kann nicht mehr zurück. Auto kann ich nicht mehr benutzen. Im Auto habe ich schon immer einen kleineren RS für diverse Notfälle, habe das aber früher nie als BOB gesehen.
    Will den RS aber auch mal zwischendurch für kleinere Trekkingtouren verwenden. Meine Trekkingtourausrüstung liest sich eh fast so wie die meisten BOB Ausrüstungen. Das eine oder andere muss noch dazu oder dann eben mal was weg.

    Die Idee mit dem IKEA Sack ab zum RS Verkäufer klingt gut. Aber da muss ich wohl mal einen grösseren Ausflug machen, denn hier im Umkreis von 50 km sind nur diverse Sportgeschäfte, bei denen kriege ich schon die Krise beim Eingang, geschweige denn das die Verkäufer überhaupt eine Ahnung von irgendwas haben. Also Notiz an mich selber, Ausflug planen und mal enen gemütlichen Nachmittag in einem speziellen Shop verbringen ;-)
    Ist aber schon mal gut wenn man so eine ungefähre Vorstellung davon hat was man überhaupt will.

    Das beantwortet wohl auch deine Frage ob ich ländlich lebe. Jep, definitiv!

    Alles im Allen soll es ein guter RS sein, der auch mal was kosten darf. Mir ist vor allem auch wichtig das ich damit ein paar Tage durch unwegsames Gelände stiefeln kann, ohne das ich dann gleich den Chiropraktiker mitnehmen muss.

    Dann werde ich mal so in etwa die 45l bis 50l Volumen RS ins Auge fassen.

    Finds echt toll, das man hier Vorschläge bekommt. Ich persönlich kann mich dann enfach besser orientieren und fühle mich dann in den Shops nicht immer gleich so überfordert.
    Vielen Dank!

    Das Einzige, das man sich jederzeit nehmen darf, ohne danach sitzen zu müssen, ist Platz. (Heinz Erhardt)

  • Oki

    so kommen wir der Sache schon näher :-)

    Wenn Du nicht mehr zurückkommen kannst, wie geschrieben, ist das dann auch kein BOB mehr sondern wohl eher ein INCH ( I N ever C ome H ome ).
    Da Du damit auch sonstige Trekkingtouren machst also auch in der Grösse ab 65l aufwärts mit einem bequemen Tragesystem.

    In diesem Falle empfehle ich Dir mal die Modelle von Osprey, Bach, Deuter und ( auch wenn teuer ) Exped, in dieser Grösse mal vorgängig im Netz anzuschauen.

    Welcher hat das was Dir wichtig ist, Gewicht, Aufteilung, Wasserdicht oder Regenschutz dabei, Farbe etc. So hast dann etwa pro Marke je 1-2 Stück zur Auswahl.
    Eventuell musst halt 2 Ausflüge planen da wohl nicht alle 4 Marken im gleichen Geschäft zu finden sind. Ruf ruhig vorher dort an und Frage sie ob sie den gewünschten RS im Laden haben oder Dir allenfalls zur Ansicht besorgen können. Ein gutes Fachgeschäft macht Dir das.

    Leider merkt man erst wie gut ein RS sitzt wenn man Ihn mal Vollbeladen eine Weile trägt, das kann Dir das Inet nicht abnehmen. Und da das so ziemlich das wichtigste Kriterium ist, da jeder einen anderen Rücken und Gewohnheiten hat, ist so ein Probelauf bei einer teureren Anschaffung unumgänglich.
    Und schliesslich möchtest Du mit dem Teil ja noch viele Jahre Spass und Freude haben.

    LG
    Grimm

    Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Super! Danke! Werde mal mit deinen Vorschlägen gockeln und dann mit einer Liste bewaffnet mich ans Telefon hängen.

    Das Einzige, das man sich jederzeit nehmen darf, ohne danach sitzen zu müssen, ist Platz. (Heinz Erhardt)

  • Jetzt sinds 2 geworden [Blockierte Grafik: http://files.homepagemodules.de/b628050/a_41_88fcd405.gif]
    Das Gesicht des Verkäufers war genial als er meine IKEA Tasche sah. Er konnte sich das Grinsen nicht verkneifen.

    Einmal für meinen täglichen Gebrauch einen Deuter Race, darin wird dann mein EDC und Kleinkrimskrams landen.

    Und für längere Trips bzw. einmal als BOB oder INCH ein Deuter Trekkingrucksack Aircontact.

    Beides kann ich eben auch im alltäglichen Leben einsetzen ohne das gleich jemand darin eine Notfallausrüstung vermutet ;-)

    Das Einzige, das man sich jederzeit nehmen darf, ohne danach sitzen zu müssen, ist Platz. (Heinz Erhardt)