Taktische Überlegungen

  • Hallo zusammen! Wie ich bereits in meiner Vorstellung geschrieben habe, preppe ich erst seit kurzer Zeit mehr oder weniger bewusst. Jeder hat unterschiedliche Szenarien in seinen Gedanken entwickelt, warum es für ihn oder sie notwendig ist, zu preppen. Primärer Grund für mich ist die Befürchtung, dass Unruhen ausbrechen können. Die derzeitige politische Entwicklung scheint meine Befürchtungen mehr oder weniger zu bestätigen. Daher stellt sich nun für mich folgende taktische Überlegung und ich hoffe, ihr könnt mir neue Inputs geben: Ich wohne im Speckgürtel von Wien, mein (Eck-Reihen-)Haus ist mehr oder weniger gut gesichert (Klassiker: Türen, Fenster, etc.). Was meint ihr? Bei dem von mir geschilderten Szenario, ist es sinnvoll weiter in die Sicherheit des bestehenden Hauses zu investieren, das zwar etwas abgelegen aber doch in der Nähe eines Ballungsraumes liegt und darauf hoffen, dass - sollte dieses Horrorszenario tatsächlich eintreten -man gemeinsam mit den Nachbarn in der Siedlung für Sicherheit sorgt (sofern man nicht gegenseitig aufeinander losgeht) oder aber das Geld anders investieren und irgendwo im Nirgendwo ein billiges Grundstück suchen und dorthin abhauen - auf die Gefahr hin, dort alleine mit marodierenden Banden fertig werden zu müssen - falls die dort überhaupt hinkommen.

  • Hallo Mike,
    das eigene Heim bietet einen halt so eine Art Wohlfühlfaktor, den man dann ungern aufgibt. Ist nur die Frage wie weit man finanziell daraus ne sichere Burg machen kann.
    Selbst bin ich da auch kein Guru, zur Absicherung gibt es aber hier genug User die dir dabei weiter helfen können.

    Ich persönlich würde erstmal abwägen oder mal vorsichtig anfragen in wie weit deine Nachbarn für dieses Szenario vorbereitet sind. Sprich vorsichtig abschätzen ob dann ein Zusammenhalt gegeben wäre.

    Eine BOL zu haben ist nie schlecht. Im Fall des Falles weiss man halt doch noch ein sicheres Plätzchen. Eventuell hast du Verwandte/Freunde in einer etwas abgelegenen Gegend zu denen ihr dann hin könntet? Würde dir zumindest die Investition eines Grundstückkaufes und dessen Ausbau ersparen.

    Lg
    Timmy

    Das Einzige, das man sich jederzeit nehmen darf, ohne danach sitzen zu müssen, ist Platz. (Heinz Erhardt)

  • My Home is my Castle. Wenn du dich in deinem Haus wohlfühlst solltest du auch dafür sorgen das es so bleibt. Der Stress der Zukunft ist die eine Sache - die realen Gefahren der Gegenwart sind das andere. Und die Gegenwart deckt die Zukunft in vielen Bereichen mit ab. Alles was du jetzt in Einbruchsschutz investiert wird dir auch in stressigen Zeiten helfen. Die Gefahrt eines Einbruches ist momentan leider - lt. Statistik - deutlich größer als eine andere Katastrophe - welcher Art auch immer. Rolläden, massive Türen, moderne Schlösser, ein Hund, Alarmanlage, ... es gibt viele Möglichkeiten dein Haus abzusichern. Heute sind am Wiener Rathausplatz noch die Sicherheitstage, da gibt es einige Tipps. Ansonsten würde mir - als Ideengeber - noch der Kriminalpolizeiliche Beratungsdienst einfallen.

    Eine BoL ist toll, aber 200k für eine BoL gegen 20k für Rolläden und Schlösser sind doch ein Unterschied :-) Und die Nachbarn fragen, was sie alles machen kann nie schaden.

    Unabhängig von der persönlichen Sicherheit kannst du auch noch etwas für die Zukunft machen, von Regenwassertanks über einen Notrstromgenerator, Solarzellen, Hausbrunnen, ... die Liste ist endlos. Es kommt halt darauf an wo deine Ziele und Prioritäten liegen.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Hi Mike,
    das ist nicht so einfach zu beantworten. Es hängt sehr stark von den tatsächlichen Gegebenheiten ab.
    Normalerweise würde ich sagen wenn zumindest auf einen Teil der Nachbarschaft Verlass ist, richtet euch gemeinsam auf verstärkte Sicherheitsmaßnahmen ein.
    Das Nähere dazu ist allerdings hier im Forum nicht erwünscht, um einen hier geläufigen Begriff zu gebrauchen-hier werden nur Nüsse gesammelt, nicht verteidigt, ist halt so.
    Die Forenleitung und viele User hier mögen das eben einfach nicht und Google gibt dir sicher Aufschluss wo dir geholfen werden kann.
    Eine BOL hat nur einen Sinn wenn du sie dir auch leisten kannst, ernsthafte Einschränkungen der Lebensqualität im hier und heute ist sie einfach nicht wert.
    Alternativ wäre eine Gemeinschaft´s BOL anzudenken welche sicher mit den richtigen Leuten den höchsten Sicherheitsfaktor verspricht, aber eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr als das es einfach wäre die richtigen Kameraden und den richtigen Ort zu finden.

    Prepper

  • Danke für die Inputs. Nun, eine BOL um 200K kann und will ich mir nicht leisten. Da ich aber Hobby-Fischer bin, finde ich in meinem Lieblingsteil Österreichs immer wieder Angebote von Fischerteichen mit viel Grund und kleiner Holzhütte um rund ein Zehntel des Betrages. Rollläden, Sicherheitstüren uä habe ich bereits, ich frage mich nur, für wie sinnvoll ihr eine zusätzlich BOL in der von mir erwähnten Kategorie haltet. Noch dazu, wenn ich im Fall der Fälle in wenigen Minuten auf der entsprechenden Autobahn in die richtige Richtung sein kann - Fahrtstrecke rund 1,5 Stunden. Dass hier kein Selbstverteidigungsforum ist, ist mir klar - mir geht es nur um Eure Meinung, ob eine solche BOL Sinn macht oder eher romantische Träumerei ist und das Geld anders besser investiert ist. Danke!

  • Wenn es eh schon dein Hobby ist, warum nicht? Kannst das Hobby eben auch mit dem verbinden. Nur bedenke, wenn es wirklich schon so hart auf hart kommt, das du dein geschütztes Heim verlassen musst, wird es eventuell kein durch kommen mehr mit dem Auto geben?

    Auf der anderen Seite ist es auch ein Haufen Arbeit und halt nicht gleich um die Ecke. So ein Fischteich nebst Hütte braucht zumindest eine geringfügige Pflege.

    Das Einzige, das man sich jederzeit nehmen darf, ohne danach sitzen zu müssen, ist Platz. (Heinz Erhardt)

  • Wenn du auf einige Leute in oder bei deiner BOL zählen kannst dann ja, sonst nein.
    Ich bin auch der Meinung das eine BOL maximal 20k € kostet, denn die weite Entfernung und einsame Lage begünstigen einen geringen Preis.

    Prepper

  • Das mit der Autobahn ist auch eines meiner Bedenken. Da ich das Hobby mit meinem (pensionierten) Vater teile, wäre die Pflege zumindest auf 2 Personen aufgeteilt.

  • Dann eventuell einkalkulieren das ihr das Auto stehen lassen müsst, also nur einen Teil der Strecke schafft und euch den Rest zu Fuß durchschlagen müsst.
    Mich persönlich würde nur die Entfernung abschrecken, wenn du 1,5 h mit dem Auto fahren musst, wird das schon etwas weit zu Fuß.
    Da müsstest auch einkalkulieren etwas früher los zu dampfen mit dem Auto, auch wenns mal eher blinder Alarm ist, nur eben um auf Nummer sicher zu gehen.

    Könntet ihr das Grundstück mal für ein Jahr mieten und dann kaufen? Dann könntest ja feststellen ob dir das eigentlich zu mühseelig wird oder nicht.

    Das Einzige, das man sich jederzeit nehmen darf, ohne danach sitzen zu müssen, ist Platz. (Heinz Erhardt)

  • Es muss ja keine Autobahn sein, normale Straßen gibt es ja auch und da ist ein Ausweichen und Durchkommen leichter.
    Abgesehen davon, das Problem für welches die BOL gedacht ist kündigt sich garantiert mit einer gewissen Vorlaufzeit an, man muss dann halt konsequent handeln und sich zu einer Verteidigungsgemeinschaft in der BOL verpissen. Ich glaube fest daran die Zeichen des Turnaround zu erkennen.

    Prepper

  • Mieten, kA - ich habe jetzt wieder ein Grundstück gesehen, das preislich sehr interessant ist - ich muss jetzt beruflich nur einmal die Zeit finden, mich mit den Verkäufern in Verbindung zu setzen. Was natürlich auch ein KO-Kriterium ist, ist der Umstand, ob - wie in diesem Fall - die Einstellhütte zumindest durch einen Wohnwagen ergänzt werden kann, sprich, ob ich mir zumindest einen günstigen Wohnwagen auf den Grund stellen darf.

    Die nächsten Ausweichstrecken für mich sind einfach die Autobahnauffahrten - sonst müsste ich teilweise durch die Hauptstadt - und ich denke, das ist noch aussichtsloser, durchzukommen. 1,5 Stunden sind natürlich eine Ansage, da gebe ich Euch recht, allerdings ist man dann halt auch weit vom Schuss.

  • Hallo mike

    Meine Ausgangsituation ist ähnlich wie deine. Ich habe mich dazu entschieden mein Heim entsprechend auszustatten um eine Krise besser zu überstehen.

    Meiner Meinung habe ich keine Vorteile mit meiner Familie irgendwo hinzuflüchten wo ich keinerlei Netzwerk habe. Auf die Idee sich am Land ein Plätzchen zu suchen oder von dort Vorräte zu besorgen kommt auch die restliche Bevölkerung. Im letzten Weltkrieg nannte man das hamstern oder "organisieren".

    Wenn du die Möglichkeit hast kannst du ja Vorräte ausserhalb deines Hauses verstecken wo sie keiner so schnell findet. Das wichtigste ist das keiner weiss über wieviele Reserven du verfügst.

  • Es ist eine Philosphiefrage ob man einen BugIn oder BugOut plant. Ein "Reserveplatzerl" mit einigen Vorräten, Gewand und Ausrüstung kann aber niemals schaden.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.