Doku: Abenteuer Forschung - Blackout - Geht uns das Licht aus?

  • Eine Sendung der Reihe "Abenteuer Forschung" aus dem Jahre 2013.
    Einerseits wird in groben Zügen ein Blackout skizziert, andererseits sieht man wie ein Stromnetz funktioniert, warum wir Wechselstrom verwenden, warum Gleichstrom eine Zukunft hat, was die Netzfrequenz bedeutet, wie Insellösungen helfen, ...
    Insgesamt recht interessant und informativ
    https://www.youtube.com/watch?v=g0fR-o16bLk

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Danke, für den Link. Ein interessanter Beitrag.

    Was ich hier vlt. noch ergänzen möchte:
    Das beschriebene "Im Norden zu viel, im Süden zu wenig" Problem kann in Österreich nicht ganz so schnell passieren.
    In Deutschland haben Sie die Stromerzeuger dort gebaut, wo der Strom benötigt wurde (Bevorzugt kalorische- oder Atomkraftwerke). Daher war kein Bedarf da, die Energie weit zu transportieren.
    Jetzt, wo die Atomkraftwerke geschlossen werden sind, sitzen Erzeuger und Verbraucher nicht mehr direkt neben einander, die Energie muss weit transportiert werden.
    Da das bisher nicht erforderlich war, sind die Netze nicht darauf ausgelegt.
    In Österreich wird ein großteil der Energie aus Kraftwerken gewonnen, die geographisch gebunden sind (zb. Wasserkraft). Daher mussten wir schon seit langer Zeit Netze bauen, die die Energie über weite Strecken transportieren können.

    Die ÖBB hat ihr eigenes Stromnetz, der meiste Strom wird in Tirol (und ich glaube Kärnten oder Steiermark) erzeugt. Dieses Netz muss demnach auch sehr stark sein (also, viel Energie übertragen können).
    Es ist übrigens unabhängig vom "normalen" Stromnetz, da hier die Frequenz nicht 50Hz, sondern 16,333 Hz beträgt. Es wäre auch interessant zu wissen, ob das Netz bei einem Blackout stabil weiter läuft.

    Ich and die heroische Darstellung des kleinen Kraftwerkes in der Steiermark, dass Deutschland (und somit wohl Europa) vorm Blackout gerettet hat sehr witzig.
    Es stimmt mich jedoch nachdenklich, dass in Deutschland Atomkraftwerke abgedreht werden, aus Sicherheits- und Umweltbedenken. Dafür fahren wir in Österreich ein Schwerölkraftwerk wieder hoch, sozusagen, für den Umweltschutz...

    Was vlt. in der Doku nicht ganz sauber rüberkommt, ist das Dilemma vom Gleichstrom an den Niagarafällen:
    Das Problem ist nicht der Gleichstrom selber, sondern die niedrige Spannung, die sie verwendet hätten. Um ordentlich Leistung zu übertragen (Leistung = Strom*Spannung) wären die Ströme sehr hoch geworden. Und hohe Ströme verursachen einen Spannungsabfall (und somit Energieverbrauch) im Kabel, am Ende kommt dann weniger an.
    Wechselspannung lässt sich im Gegensatz zur Gleichspannung mit einem einfachen Trafo transformieren (also, zb. 230V ->12V oder auch hinauf, das ist egal).
    Um Gleichspannung in eine höhere oder niedrigere umzuwandeln braucht es schon etwas Elektronik. Und die gab es damals eben noch nicht.

  • Ähmm zum einen die Bahn fährt mit 16 2/3 Herz oder anders gesagt mit einem drittel der Frequenz des normalen Netzes.


    Zum anderen:

    Gute Doku, danke dafür.

    Das Kraftwerk mit Schweröl, nun das läuft nicht ständig, sondern es gehört zu den Kraftwerken die einen Schwarzstart machen können. Es wird bei Bedarf dazugefahren, in erster Linie wird es aber bereit gehalten weil es ohne Fremdnetz starten kann und so einen gewissen Bereich als versorgte Insel betreiben kann. Die meisten Kraftwerke können ohne funktionierendes Netz gar nicht liefern weil sie ein Netz brauchen an das sie sich anschließen. Schwarzstarter können auch ohne Netz angefahren werden und so ein gewisses Netz aufbauen in das sich andere Kraftwerke dann zuschalten können. Atomkraftwerke sind nicht Schwarzstartfähig, könnten also alleine gar kein Netz aufbauen.

    Das Kraftwerk kann uns beim Blackout gar nicht retten, es dauert 24 Stunden bis nach dem Start des Kraftwerkes Strom geliefert wird, das ist was wenn ich heute weiß das morgen das Netz überlastet ist, aber nicht wenn ich jetzt Strom brauche.

    Und dann darf man noch eins nicht vergessen, die Betreiber haben jahrelang nicht in das Netz investiert, um Gewinn zu machen. Jetzt hoffen sie auf Staatszuschüsse um die Trassen und Netze zu sanieren, deshalb jammern sie und schüren Panik.


    Aber natürlich kann es jederzeit zu einem größeren Stromausfall kommen, eine Fehlschaltung, ein größerer Defekt, und schon kann es für Stunden oder Tage vorbei sein.



    All good medicine - Capt J Reynolds [Blockierte Grafik: http://www.ch-r.at/Privat/Avatare/SmilieIchB.gif]

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Zitat von Capt J Reynolds im Beitrag #3
    Ähmm zum einen die Bahn fährt mit 16 2/3 Herz oder anders gesagt mit einem drittel der Frequenz des normalen Netzes.


    [Blockierte Grafik: http://img.homepagemodules.de/blush.gif]

    upsi, danke für die Korrektur, da hab ich mich wohl verschrieben.

    Es stimmt schon, das Kraftwerk ist keine USV, die sofort anspringt. "es gibt uns die chance, längere Blackouts zu verhindern, bzw. wieder hoch zu kommen" trifft es wohl besser.

    Ich wollte nicht werten, ob Atomkraft, Kalorisch oder Wasser/Windkraft besser ist. Wie man jedoch an dem nord/süd Problem(Doku) sieht, bringt der Ausstieg aus der Atomkraft das Netz jetzt an seine Grenzen.

    Das finde ich ein gefährliches Spiel.

  • Phasenschiebertransformator
    Wieder ein neuen Begriff gelernt und dank Wikipedia verstehe ich grundsätzlich was er macht.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.