Seife herstellen, eure Erfahrungen damit?

  • Habt ihr schon Erfahrungen mit Seife selber machen?

    Ich würde gerne Seife selber machen, bin aber noch nicht über die Theorie hinausgekommen. Von der Theorie her ist es recht einfach. Aber wenn ich einen schönen Suppentopf von meiner Frau nehme und den mit der Seife versaue, dann kann ich einen Bugout machen.

    Kann man auch festes Natriumhydroxid, alsp die Lauge nehmen, oder muss sie unbedingt in wässriger Lösung vorliegen?

    Wenn es keine Erfahrungen gibt, dann werde ich wohl einen Erstversuch machen und hier berichten.

  • Also die Frau meines Arbeitskollegen stellt selber Seifen her und verwendet die Lauge in fester Form.
    Aber Augen und Mundschutz tragen ;)
    möchte das dann auch mal ausprobieren.

  • OK, danke für den Hinweis. Kannst du die bitte mal nach einem "Anfänger"Rezept fragen?

    Besten Dank!

  • Aso, du willst einfach gute Seifer herstellen, ich dacht schon...

    Denn wenn ich als Prepper schon mal Natriumhydroxid brauch um was herzustellen, dann hat das doch nix mehr mit Preppern zu tun.
    ich dacht du versucht das so ein Rezept wie, Koch altes Schweinefett, gib ne zwiebel dazu und mix alles durch, dass ergibt dann einen Seifenersatz.... Oder so was, aber doch nicht irgendwas mit Natriumhydroxid, hatt ja dann auch keiner in der Kriese!

  • Man braucht halt irgendeine Lauge. Und für mich ist Natriumhydroxid recht einfach beziehbar. Deswegen.

  • Im Prinzip ist Seife machen ganz einfach: irgendein Fett oder Öl (eher kein Motoröl) und eine Lauge im gewissen Verhältnis mischen, evt. noch Aromastoffe rein, stehen lassen und fertig.

    Die Crux ist halt die, dass das Verhältnis von Lauge und Fett genau passen muss und jede Lauge und jedes Fett andere Mischungsverhältnisse brauchen. Wenn man z.B. einmal Olivenöl und ein anderes Mal Rapsöl nimmt, braucht man unterschiedliche Mengen an Lauge.

    Nimmt man zu viel Fett, dann ölt man zwar die Haut ein, aber man hat wenig Reinigungseffekt. Nimmt man zu viel Lauge, dann ist nicht nur der Schmutz sondern auch die Haut weg (OK, das ist ein wenig übertrieben).

  • Für das preppen eignen sich am besten die Blätter der Birke. Einfach kleinschneiden mit etwas was mischen und man kann sich damit waschen.
    Benutze ich immer wenn ich meine "Survival" Touren mache.

  • Servus.

    Eine Freundin stellt selber Seifen her, ich benutze die fast ausschliesslich. Es ist tatsächlich angenehmer als Duschgel und gekaufte Seife. Meine Lebensgefährtin und ich werden demnächst einen kleinen Grundkurs dort belegen, ich halt Euch auf dem Laufenden. Generell denke ich, eigene Seifenherstellung geht aus Preppersicht in die Richtung ,,dauerhaft Verbleiben,, und ,,Wiederaufbau,,.

  • Seife herstellen ist eine chemische - und ätzende - Angelegenheit.

    Dabei wird ein Fett mit Ätznatron = Natriumhydroxid (früher Seifenstein) und Wasser versetzt und in einem Topf aufgekocht. So wird das Fett verseift. Die Seife schwimmt obenauf und erstarrt, unten befindet sich die verdünnte Rest-Lauge mit dem entstandenen Glyzerin.

    Früher haben die Bauern aus Rindertalg eine Seife hergestellt, die eine gute Reinigungswirkung hatte, der Geruch war nicht so angenehm.

    Man kann statt dem tierischen Fett ein Pflanzenöl nehmen. Ich weiß aber nicht, welche Eigenschaften eine daraus gewonnene Seife hat.

    Ich würde die Seifenherstellung für Prepper nicht empfehlen. Anstelle vom Ätznatron kann man sich besser einen Vorrat an Seife oder Neutral-Reiniger anlegen. Bei einer langdauernden Krise ist das Fehlen von Waschpulver eher ein Problem.

  • Hallo,

    sooo... also es git mehrere Methoden um Seife herzustellen.

    Die natürliche wäre mit Asche, hierbei ist zu sagen, dass Asche als Lauge nicht so leicht "stockt" wie Natronlauge. Wenn es nur ums Waschen geht kein Problem. Willst du jedoch eine perfekte Seife wie du sie kaufen kannst, so musst du mit Asche etwas tricksen. Eigentlich sollte es dir aber egal sein, bzw macht es keinen Unterschied ob fest oder dickflüssig.

    Ich würde dir als Prepper zur Asche raten, wieso? Weil natürlicher und immer herstellbar. Was ist also zu tun?

    EIgentlich ist es ganz einfach, du benötigst Fette, am besten von Ölen etc... könnte aber sein, dass der Preis steig im Vergleich zu gekauften!

    Es gibt nun mehrer Wege zum Ziel:

    Der einfachste wäre mit Asche direkt zu arbeiten und diese zu lösen.
    Oder aber du gehst den aufwendigen Weg und löst die Asche in Wasser, anschl. dampfst du die Lösung ein und hast die Kristalle. Diese kannst du besser dosieren. Je nach Menge an Fett kannst du nun die Kristalle in Wasser lösen. Jedoch Vorsicht, Wasser und Lauge wird heiß, ziemlich heiß und zuerst das Wasser dann die Lauge rein!

    Nun hast du ein Gemisch aus Fett und Lauge(aq). Solltest du festes Fett verwendet haben, so musst dies natürlich vorher schmelzen :) gut durchrühren und rühren und rühren und rühren :) bis es eine dickere Masse wird! Achtung nicht zu viel Wäre, bzw die Lauge sollte abkühlen sonst hast du eine Fällungsreaktion!!!

    Zudem bitte vorsicht beim Rühren, Spritzer etc sind ätzend!!! Auf Kleidung, Haut und AUGEN achten.

    Die Masse lannst du in Formen geben und nun heißt es warten. Die Wartezeit wird benötigt damit die restlochen Fette vnoch verseift werden, dadruch wird die Seifen etwas milder.

    Kleiner Tipp : Um festzustellen ob ihr ein gutes Mischungsverhätnis habt, könnt ihr, solaange das Gemisch noch flüssig ist, dieses testen!!!! Einfach ein wenig auf die Haut, sollte es nicht "prickeln" oder brennen so gebt ihr ein wenig auf die Zunge! ( sollte es salzig schmecken, oder prickeln so ist zu viel Lauge im Fett / Lauge gemisch ) Diese Methode ist nicht zu 100% exakt, aber sie funktioniert :)
    Das Mischungsverhältnis kann durch Zugabe von Lauge oder Fett verändert werden.



    Hoffe ich konnte etwas helfen!

    fg chrang

  • Vor 100 Jahren hatten sie noch kein Waschpulver. Da haben sie mit der Aschenlauge die Wäsche gewaschen. Dazu wurde die Holzasche in heißem Wasser angerührt und durch ein Leinentuch filtriert um die festen Bestandteile abzutrennen. Die Lösung enhielt die Pottasche - das Kaliumcarbonat und hatte eine mäßige Reinigungswirkung bei der Wäsche. Die Lösung ist mäßig alkalisch - die Frauen mussten mit den Händen hineingreifen und mit einer Bürste auf der Waschrumpel die Wäschestücke bearbeiten. Die Reinigungswirkung ist vergleichbar mit dem Kristall-Soda - das ist Natrium-Carbonat.

    Ob man mit dieser schwachen Lauge eine Seife aus Fett herstellen kann, darüber habe ich keine Erfahrung. Es wäre eine Kali-Seife. Mit Kalilauge (Kalium-hydroxid) und Fett kann man eine Seife herstellen, das ist die Schmierseife, die ist flüssig.

    Nach dem Waschen mit der Aschenlauge haben sie diese zu einem Obstbaum geleert, das ist ein sehr guter Kali-dünger.

  • Ich habe in der Schule Seife gemacht.
    Ganz einfach aus Ätznatron, destill. Wasser und Olivenöl. Zuerst aus Ätznatron und Wasser vorsichtig die Lauge machen, ich denke jeder hier weiß daß man dabei aufpassen muß. Die Lauge und das Öl sollten beide ungefähr 30 Grad haben und werden am einfachsten mit einem Handmixer oder Pürierstab vermischt bis die Masse dick wird. Danach kann die Seife in eine Form ( Auflaufform aus Glas zB) gefüllt werden. Das ganze muß dann aber nachrasten ( wie lange hängt vom verwendeten Fett ab! ) bei uns waren es 7 Wochen. Der Seifenklotz ist dann ein bisschen geschrumpft und geht ganz gut aus der Form. Mit einem großen Messer kann man dann Portionen abschneiden. Die Mischung muß nach Seife schmecken und darf nicht im Mund brennen, im Zweifelsfall eher überfetten, sie reinigt dann immernoch aber brennt nicht so bestialisch in den Augen.
    Beim Arbeiten unbedingt eine Schutzbrille verwenden, Gummihandschuhe und eine Schürze sind auch kein Fehler, das Ganze war, bei uns zumindest, eine ziemliche Patzerei.
    Genaue Rezepte gibt es zuhauf im Internet.

    [team] Wenn wir unsere Waffen zu Pflugscharen verarbeiten, werden wir irgendwann für die pflügen, die das nicht gemacht haben.

  • Zum Thema Seifensieden kann ich vielleicht was beisteuern.

    Wie schon oben gesagt, Seife entsteht durch verseifen einer Lauge mit Ölen bzw. Fetten. Im Idealfall hat man Ätznatron-Flocken zur Hand und setzt sich seine Lauge entsprechend des Rezeptes an. hat man das nicht, muss man selbst eine Aschelauge herstellen, wobei man dabei nie genau weiß, wie stark diese Lauge ist, hier ist man auf Erfahrungswerte und probieren angewiesen.

    Zur Seife selbst: Jedes Fett bzw. Öl hat eine sogenannte Verseifungszahl, die angibt, wieviel Lauge man zugeben muss, um die in 1 g Fett enthaltenen freien Säuren zu neutralisieren und zu verseifen. Es gibt im Internet sogenannte Seifenrechner (z.B. hier: http://naturseife.com/Seifenrechner/default.htm), wo man die Fette und die Menge die man verwendet angibt und der Rechner spuckt einem dann die entsprechende Menge an Ätznatron aus. Ideal ist es wenn man eine Überfettung der Seife zwischen 4 und 6 % angibt, dann verseift nicht das ganze Fett und man hat eine super rückfettende Wirkung die die Haut pflegt. Je nach Art des Fettes bekommt man viel oder wenig Schaum, große oder feine Schaumbläschen, etc.

    Das Ätznatron wird dann in Wasser gelöst (Bitte: Unbedingt auf gute Entlüftung achten, also am besten draußen!, Schutzbrille und Handschuhe tragen. Essig bereithalten um eventuelle Laugenspritzer zu neutralisieren!)
    Während die Lauge abkühlt (erwärmt sich durch die chemische Reaktion), kann man die Öle einwiegen und die Fette schmelzen (z.B. Schweineschmalz, Kokosfett) aber nicht zu heiß werdern lassen. Ich mach das in einem großen alten Emaille-Topf, den verwende ich nur zum Seifesieden und zum Färben. Gibt es für kleines Geld oft am Flohmarkt. Dann nimmt man einen Pürierstab, fügt die Lauge langsam den Fetten hinzu und mixt das ganze solange, bis die Verseifung eintritt. Die Konsistenz sollte dann etwa wie Honig sein. Am Ende kann man noch ätherische Öle dazumixen, als Duft und Pflege.

    Die Seife füllt man dann in Formen (Silikon, Holz, leere Milchkartons, etc) und wickelt sie gut in alte Handtücher, sie muss nämlich jetzt erst einmal ein paar Tage ruhen und in die sogenannte Gelphase eintreten. Dazu muss sie warm verpackt werden. Danach kann man sie aus den Formen nehmen, in Stücke schneiden (wenn man Blockseife gemacht hat) und dann muss sie mindestens vor der Benutzung noch 6 Wochen, besser länger, lagern. Ansonsten ist sie zu scharf und kann zu Hautirritationen führen. Je älter die Seife wird, desto milder wird sie.

    "Das strategisch Gewünschte muss mit dem taktisch Möglichen übereinstimmen."
    Bernard Law Montgomery, 1. Viscount Montgomery of Alamein, KG, QCB, DSO, PC