Zunder, Grundlage des Feuermachens - Zunder aus der Natur

  • Dies ist eine Erweiterung des Hauptartikels "Zunder, Grundlage des Feuermachens“.


    Zunder aus der Natur
    Die Natur liefert uns vielseitigen Zunder, aus allen möglichen Quellen, Heu, Stroh, dürre Flechten, Birkenrinde, Tannenadeln, Zunderpilz, Laub usw. sind nur einige davon. Man kann alles verwenden was trocken genug ist und leicht entzündlich.
    Bei Heu oder Stroh empfiehlt es sich es möglichst aufzufächern oder anzurauen, indem man es aneinander reibt, so vergrössert man die Oberfläche. Dürre Flechten zerreibt man am besten in eine Art grobes Pulver, Tannenadeln verteilt man so das möglichst viel Luft im Häufchen ist. Als Zunderpilz geeignet ist am besten der Pilz der an Birke oder Buche wächst, aber es sollte ein möglichst trockener Pilz sein. Laub sollte man auch möglichst zerreiben.
    Ein Zunder der nahezu immer angesprochen wird ist Birkenrinde. Um sie zu verwenden sollte man mit einem Messer die Birkenrinde an der aussenliegenden Oberfläche abschaben, und diese Fäden, Späne usw. als Zunder zu verwenden. Die restliche Birkenrinde kann man gern verwenden wenn der Zunder erst mal brennt. Aus Rücksicht auf die Natur sollte man aber darauf verzichten Bäume zu schädigen und frische Rinde zu verwenden.
    Ebenfalls ein geeigneter Zunder das Mark Holunderstrauchs. Selbst wenn es stark regnet, bleibt das Mark von abgestorbenen Ästen des Holunderstrauchs trocken, geschützt von Holz und Rinde. Man bricht die Äste auf, und entnimmt das Mark, und zerbröselt es und hat geeigneten Zunder.
    Man kann auch dürres Gras verwenden, faserig und leichter Brennbar bekommt man es wenn man es über die Zähne einer Holzsäge zieht.
    Auch der Samen von Löwenzahn, der Samen von Rohrkolben des Schilfrohrs usw. ist ein geeigneter Zunder, allerdings sollte man auf eins dabei achten, Schilfrohr steht fast überall unter Naturschutz.
    Übrigens, man kann z.B. trockenes Gras noch als Zunder verbessern wenn man frisches Baumharz hineingibt, das verbrennt die Brenndauer und macht es leichter ein Feuer damit anzufachen.

    Es gibt viele weitere Möglichkeiten in der Natur Zunder zu finden, vielleicht hat der eine oder andere dabei ja Erfahrungen gemacht die er teilen möchte, dann bitte in die Kommentare damit.

    Besten dank und Grüsse Capt J Reynolds

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Ich habe unlängst wieder probiert Feuer zu machen. Ich war bei meinen Eltern zu Gast und habe im Garten probiert Feuer zu machen. Als Zunder sollte dienen was ich so in der Natur finde.

    Das hier z.B.:

    [[File:20150215_141122.jpg|none|auto]]

    Das ist nur ein Beispiel, ich habe fürs tatsächliche Feuer mehr genommen. Das Zeugs war trocken, und für mich der geeignete Zünder. Leider wars eine Fehlanzeige. Es hat nicht funktioniert. Ich habe dann mit einem Papiertaschentuch nachgeholfen. Das hat auch nur mässig funktioniert. Mit einer Lage Papiertaschentuch funktionierte es hingegen prima. Ich habe jetzt für mich den Rückschluss gezogen: je "dünner" der Zünder und je grösser die Oberfläche des Zunders ist, desto besser ist er als Material geeignet. Prima sind ja Wattepads. Wenn man die schön zerrupft, geht das Feuer machen quasi von alleine.

    Habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht?

  • Das ist klar das die Verbrennung um so besser klappt je grösser die Oberfläche im Verhältnis zum Volumen und zum Sauerstoffgehalt ist.

    Das ist ja der Sinn des Zunders, das man ihn ausfächert und so "luftig" wie möglich macht, damit er leicht brennt und die dabei entstehende Energie die nächstdickeren Brennstoffe zündet.


    Grüsse Capt J Reynolds

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


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  • Ein Tip am Rande der vielleicht nichts mit Zunder zu tun hat aber doch wichtig ist wenn man ein Feuer in gange bringen will:

    Nach einem Regen oder im Winter wenn die Zweige am Boden meistens nass sind, nehmt die abgestorbenen Zweige von Nadelbäumen die noch am Baum hängen, die sind Furztrocken, das hört man gleich beim abbrechen an einem lauten knacks!

  • Zwar schon ziemlich alter Thread möchte aber noch einen der besten Zünder neben der Birkenrinde nennen --> Kienspan ,überall dort zu finden wo unsere heimische Kiefer wächst

    am erfolgversprechensten sind Wurzelstöcke von gefällten oder umgestürzten Kiefern aber auch an abgebrochenen Ästen kient die Kiefer die Wunde zu

    Btw noch ein Wort zum Zunder --> Zunder immer mitnehmen wen man ihn findet und nicht wen man ihn braucht ,den genau dann findet man nichts !

  • Was extrem gut funktioniert sind die Distelsamen (also die weiße Watte, an denen der eigentliche Samen hängt). Allerdings verbrennt das Zeug so dermaßen schnell, dass ich es mit z.B. zerfasertem Heu o.ä. mische (ca. 1/3 Heu, 2/3 Distelsamen). Ohne der Beimischung von Heu verbrennen die Distelsamen nur oberflächlich innerhalb von 1-2 Sekunden, so dass man nicht mal feine Holzspäne damit angezündet bekommt.

    LG,

    Bardo Thodol

    There is no such thing as too much backup!

  • @Bardo Thodol : Du meinst sowas hier?
    [[File:Zunder.jpg]]
    Das habe ich im Norden Wiens neben einem Tauchshop gefunden ...

    Dateien

    • Zunder.jpg

      (390,51 kB, 1 Mal heruntergeladen, zuletzt: )

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Ja, so schaut das aus. Bin gespannt ob du damit gute Resultate erzielst - offenbar spalten sich da die Erfahrungen...

    There is no such thing as too much backup!

  • Das sind keine Distelsamen.
    Das Zeug gehört zu einer Schling-/ Kletterpflanze. @Mama Bär weiß da vielleicht mehr.

    Habe das Zeug früher kipperweise gesammelt (übertrieben dargestellt) da ich davon ausging, dass auf Grund der großen Oberfläche, ähnlich Löwenzahn Distelsamen und Co. eine vernünftige Zunderwirkung gegeben ist.

    Dem war nur bedingt so. Bei Rohrkolbensamen etwa (Achtung: Rohrkolben stehen unter Schutz) oder Löwenzahnsamen, verpufft das ganze quasi, wenn man mit einer Flamme daran geht.
    So konnte ich mit einem Feuerstahl kaum etwas anrichten und mit einem Streichholz ließ es sich zwar entzünden, aber Birkenrinde und oben angeführte Pflanzensamen sind vorzuziehen.

    Ich würde meinen- als Material zum beimischen von Zunder kann man es verwenden. Als reinen Zunder würde ich das Zeug jedenfalls nicht bevorzugen. Da wäre man schlecht beraten.

  • Zum Zunderschwamm: nicht der ganze Pilz ist brauchbar, sondern nur die schwammige Schicht zwischen der oberen, sehr harten Haut und den Röhren unten! Den Teil freizulegen gelingt mit einer Säge am ehesten. Daraus werden Scheiben geschnitten die so ähnlich wie Rauhleder sind. Im Idealfall werden diese Läppchen dann noch nitriert und brennen dann sehr zuverlässig an.

    [team] Wenn wir unsere Waffen zu Pflugscharen verarbeiten, werden wir irgendwann für die pflügen, die das nicht gemacht haben.

  • Wenn aber auf traditionelle Weise
    Mit Urin...
    Was man so liest, sollt man das aber nicht in geschlossenen Räumen machen, wenn man keinen starken Magen hat.

  • Hallo
    ich bin sehr begeistert von der Variante mit Birkenrinde, die enthält viel Pech, das brennt so hurtig, daß man sich leicht die Pratzen verbruzzelt...
    wenn ich mit Rucksack unterwegs bin, hab ich aber immer meine selbstgestrickte Feuerwatte mit dabei.

    LG Sepp

  • Birkenrinde hat immer noch funktioniert und gibts bei uns zuhauf. Hab selbst ein paar Birkenbäume. Huch... das erinnert mich: Bald ist Birkensaft - Zeit !!

    Taken the red one.

  • Die oben gezeigten Samen , aber auch Rohrkolben und trockenes Gras eignen sich hervorragend als Zundernest beim Feuerbohren , da es eine große Oberfläche bietet für die kleine Glut

    Ansonsten kann man die Samen mit Harz mischen , dann kann man Harz wesentlich leichter entzünden

  • @Cody_87 Erfrohren sind schon viele, derstunken ist noch keiner
    Ich nehm einfach Düngerlösung, das stinkt gar nicht, darf aber nicht zu stark konzentriert sein. Wenn du die Urinvariante geruchsärmer willst kannst du den Urin verrieseln und die entstehenden Kristalle weiterverarbeiten, dann brunzelt's fast garnimmer..

    [team] Wenn wir unsere Waffen zu Pflugscharen verarbeiten, werden wir irgendwann für die pflügen, die das nicht gemacht haben.

  • :D Nitritpökelsalz sollts auch tun ;-)

    In der Not, wirds keinen scheren- aber wenns ned sein muss, braucht ma den Gestank vom Bahnhofsklo ned zwingend daheim O.o