Warum Survivors sterben werden

  • Hi,

    kann Beitrag 2 nur klar zustimmen. Eine Symbiose aus beidem ist definitiv das wahrscheinlich bestmögliche in einem SHTF-Szenario.
    Doch sterben kann man auch mit der besten Ausrüstung und den besten Surival-Kenntnissen, kommt halt auch immer auf die aktuelle Situation an, bzw. muss man auch eine Menge Glück haben, denn überleben ist nie garantiert, egal was man kann oder welche Ausrüstung man dabei hat. Anpassung ist halt hier wirklich eines der wichtigsten Dinge.
    Den schon Kleinigkeiten können einem den gesamten Plan den man hatte über den Haufen werfen, bzw. kann letztendlich den Tod bedeuten.
    Und meistens kommt es eh anders, als man erwartet

    lg

  • Ich hätte eigentlich nicht, so wie es offensichtlich ja gemacht wird, groß zwischen Preppern und Survalists unterschieden, für mich sind das immer zwei unterschiedliche Stufen auf einer Treppe.
    Für mich kommt da zuerst das Preppen, also "Bevorratung" und dann die Fähigkeiten auch ohne diese Ausrüstung durchzukommen.
    Also ich sehe das wie im zweiten Video beschrieben. Es kommt halt immer darauf an, was passiert ist und was man mit hat.

  • Ich habe mir beide Videos angeschaut und kann nur sagen beide haben recht. Aber BugoutSurvival (1 Video) geht von den Extrem Typen aus die nur dann glücklich sind wenn sie "naked Survival" betreiben und für die Ausrüstung etwas Böses ist. Reini Rossmann hat es PERFEKT formuliert: "Ausrüstung ist keine Schande". Aber man muss sie auch bedienen können und was macht man wenn man sie nicht mehr hat? Survival ist dann Plan B.
    Man wäre schön blöd wenn man das Messer absichtlich zu Hause lässt um sich dann mit Steinklingen durch die Wildnis zu schlagen. Aber wenn man das Messer verliert ist das Wissen um Steinklingen Plan B und damit extrem hilfreich.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Da stimm ich Pedro voll und ganz zu. Man darf halt auch nicht zu viel Klumpat mitnehmen. Aber man lässt das Feuerzeug ja nicht daheim, nur weil man mit dem Feuerstahl umgehen kann O.o

  • Mir hat persönlich die Darstellung von Reini Rossmann gut gefallen, wo er die ursprünglichen Völker als Energiesparer beschreibt. Ich habe mir so manches youtube Video angeschaut, wo diverste Selbstdarsteller volles körperliches Risiko eingehen, quasi von Baum zu Baum springen und das als Survival präsentieren. Und dass man mit dem Klumpat, was man mithat, geübt haben muss, dass halte ich auch für unumgänglich. Also das Konzept: Mit dem Moramesser und dem niedrigpreisigen Zeug gehe ich in die naturnahe Umgebung (Wildnis gibts bei uns keine) und übe ein paar Sachen, während das Fällkniven und das Sturmfeuerzeug im BOB auf den Einsatz warten - davon halte ich auch zunehmend wenig, obwohl ich, wie ich zugebe, tendenziell auch so ein Typ wäre/bin.

    Taken the red one.

  • Da kann ich Don Pedro im vollen Umfang nur zustimmen.

  • Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass ein Prepper keine Survivalskills hat, sondern nur Ausrüstung bunkert.
    Einen Prepper seh ich als Survivalist 'light', mit Dosen im Keller

  • Morgen. Stimmt scho ja: klingt halt alles cool, Survival-Bushcraft-Tactical-Prepper... (hab ich was vergessen? die Zombieisten?)

    Für mich gehört auch alles zusammen, grob gesagt. Ich muss halt immer wissen wer ich bin, wo ich bin und was ich machen muss und für wem. Generell sind diese Bereiche auch Mode, Hobby (ohne Bewertung ok)... und dazu gibts natürlich auch die Industrie, klar es ist ja ein Riesenmarkt. Früher musste ich da in den Fachforen immer schmunzeln, wenn die Theoretiker darüber fachsimpelten das man nur mit dem 100+Messer überleben könne; derweil Nehberg mit dem ollen Pfadfindermesser am blauen Nil war und ja das ach so schlechte Glock zum Lieblingsmesser erklärte. Oder Cody Lundin mit seinem 10Euro Mora. Nur ein Beispiel, ich denke Ihr wisst was ich meine.

    Hier noch was zum Thema "Hobby": ich kenne da auch Leute, die haben so im Zuge von 2012 und The walking Dead usw. gemeint: "Ja cool, und es schadet ja net bisse was zu haben, wenn doch mal was ist..." Aber ernsthaft mal Vorräte im Keller haben, nur ein bisschen? Oder einfach gute Kleidung in gedeckten Farben parat haben? Paar Fertigkeiten und Kenntnisse jenseits einer App erwerben? Ah na, spinnst Du...

    Zur Ausrüstung denk ich mir, ich muss halt wissen was ich mir leisten kann, wie ich unterwegs bin und was ich tragen/transportiern kann, und was ich drauf habe bzw. womit ich umgehen kann. Ich kann kein Feuer bohren, also habe ich da immer! etwas am Mann, mit dem ich zurecht komme. Ich benutze auch sonst die Sachen mit denen ich klar komme; und mir is auch egal was da Andere drüber denken (z.B. über mein Cold Steel Survival Edge oder meine Waldviertler Jagas).

    In diesem Sinne (außerdem kommt heute mein neues Opinel )

  • Aus Sicht des halbwegs ausgestatteten "stationär-Prepper" bezieht sich das Preppen meiner Meinung nach nicht nur auf das Vorhalten von Vorräten, um eine gewisse Zeit zu überleben, sondern darauf wie man ohne Versorgung von außen zummindest über längere Zeit autonom und autark wirtschaften und überleben kann.

    Bezüglich der Ernährung bedeutet das, Nahrungsmittel pflanzlicher und tierischer Art selber zu produzieren , und nicht nur das zu sammeln und jagen, was einem über den Weg läuft, Das geht dann in die Richtung "Selbstversorgung".

    Wenn ein Werkzeug kaputt geht, gehts nicht darum , was einfachers , zB Steinkeil zu nehmen, sondern die Voraussetzung zu haben , zu reparieren oder zB ein neues Teil zu schmieden.

    Ein Werkzeug und Haushaltswaren steht ein Sortiment von mechanischen Werkzeugen, vom Handbohrer, Kurbelmühle bis zur Tretnähmaschine zur Verfügung und ein gewisser Vorrart an jeweiligem Material.


    Im energetischen Bereich geht es darum,

    - den Bedarf an Brennholz kontinuierlich nach Verbrauch wieder aufzufüllen
    - entsprechende Treibstoffvorräte für die Mobiltät und landwirschaftliche Geräte und Zugmaschinen vorzuhalten
    - durch Erzeugung von Photovoltaik-Strom Wasserpumpe , Sägen, Schweißgeräte, Beleuchtung usw. betreiben zu können

    Größte Feinde außer Mißernten , Blitzeinschlag und Windhose wären dann Krankheit und marodierende Horden .

    Aus dem Survival-Bereich wird man sicherlich gewisse Fähigkeiten übernehmen:

    zB im Hochsommer das Wasser für den Five o-Clock Brennnesseltee auf einem Hobo zu kochen und zum Anzünden den Feuerstahl
    verwenden

    und nach Möglichkeit wird man natürlich auch schauen, was man an eßbarem so findet .

    Frieder

  • Ein Survivor ist ein Prepper der versagt hat

    LG Wolfgang

  • @Austrianer

    Da liegst du leider falsch. Ein Survivor ist einer der gelernt hat ohne jede Ausrüstung weiter zu überleben. Ausrüstung ist gut, und auch jeder Survivor wird Ausrüstung verwenden, aber was machst du wenn du keine Ausrüstung hast, weil sie verloren gegangen ist, weil sie zerstört wurde, weil sie dir abgenommen wurde? Willst du dann weitermachen oder setzt du dich hin zum sterben.

    Ein Survivor hat nicht als Prepper versagt, sondern hat weiter gedacht und rechnet eben mit Situationen in denen er ohne Ausrüstung überleben muss. Ich sehe es als deutlichen Fortschritt wenn man dazu in der Lage ist, auch wenn du es vielleicht als Versagen siehst.


    All good medicine - Christian

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Hallo Christian,
    schön Dich nach langer Zeit wieder einmal zu lesen.

    Gott sei Dank gibt es eine Meinungsvielfalt zu diesen Themen. Natürlich bin ich von meiner überzeugt sonst wäre sie ja nicht meine Meinung.
    Aber ich verstehe auch Deinen Standpunkt. Wenn einer als Prepper versagt hat muss er halt als Survivor weitermachen- Pa Capona wie der liebe Alain zu sagen pflegt!
    Aber ich lade Dich gerne zum Outdoortreffen im September/Oktober bei mir ein um Dir die Möglichkeit zu geben uns zu zeigen wie echtes Survival funktioniert.
    Das soll jetzt nicht polemisch sein, es würde mich wirklich interessieren ob und wie es funktioniert ganz ohne Ausrüstung zu überleben.

    LG Wolfgang
    Was ist mit meinen Umlauten passiert?

  • Wenn du diese Einstellung zum Thema Survivor hast, macht es keinen Sinn dir irgendwas zu zeigen. Du hast deine Meinung, das ist gut, ich habe meine, und meine Fähigkeiten, die ich ständig erweitere.

    Aber stell dir nur mal vor, du hast nichts, überhaupt nichts um z.B. ein Feuer zu machen, du brauchst aber ein Feuer, was wirst du dann tun? Alle deine Vorräte und dein Werkzeug können in wenigen Sekunden futsch sein, was tust du dann? Erfrieren? Hoffen das dir jemand über den Weg läuft der deine Probleme für dich löst?

    Natürlich wirst du sagen das dir nie die Ausrüstung ausgeht, das wäre schön wenn es sich bestätigen würde, aber dem ist leider nicht so. Eine größere Naturkatastrophe, eine Gasexplosion weil jemand am Boiler gespielt hat, ein Verkehrsunfall, das alles kann es dich von deiner Ausrüstung dauerhaft trennen und es dir unmöglich machen dir neue zu Organisieren. Und Dann?

    Und ja es funktioniert, man kann ohne Ausrüstung überleben, man kann sich aus Steinen Messer und Äxte machen, wenn man weiß wie, man kann sich aus den Holzarten einen Feuerbohrer bauen, wenn man weiß wie, man kann sich aus dem was da draußen rumliegt gute Jagdwaffen bauen, wenn man weiß wie, aber das gehört zum Thema Survivor, nicht zum Preppen.

    Und weißt du warum das funktioniert? Weil es die Menschheit viele 10.000 Jahre lang so gemacht hat. Wann wurde denn das Streichholz erfunden? Oder das Feuerzeug? Auch vorher gab es Feuer und Menschen die es entfachen konnten. Es sind gerade mal ein paar Generationen her, nichtmal 10, das unsere Vorfahren ohne unsere ganzen Hilfsmittel überlebt haben, und jetzt willst du sagen das man nur mit Vorräten als Prepper weiter überleben kann, und als Survivor der sich die Fähigkeiten der Vergangenheit aneignet und lernt wieder Techniken zu verwenden die vor nicht mal 300 Jahren weit verbreitet waren versagt hat?
    Komisch, die damaligen menschen haben ohne Hilfsmittel wie wir sie kennen Dinge vollbracht die wir heute mit Hilfsmittel kaum in Angriff nehmen wollen, und das nennt sich Fortschritt?

    Du bist der Meinung das nur Prepper überleben, ich bin der Meinung das Vorräte und Werkzeug gut sind, und man immer davon haben sollte, aber man sollte auch wissen was zu tun ist wenn man plötzlich ohne das ganze Zeug dasteht.

    Die meisten machen den Fehler den Ausfall der Technik nur mit noch mehr Technik kompensieren zu wollen, und den Ausfall der Reservetechnik mit zusätzlicher Technik usw. Das funktioniert ein paar Tage, vielleicht ein paar Wochen, und dann? Dann legt sich der Prepper hin zum sterben und der Survivor macht ohne das ganze Zeug weiter so gut es geht. Und falls du drauf baust das dir jemand hilft wenn es soweit ist, das mag sein, aber nur wenn du was als Gegenleistung hast, z.B. deine Arbeitskraft, Kenntnisse die von Wert sind, usw, hast du das alles nicht, dann müsstest du schon einen sehr guten Menschen treffen der dir ohne Gegenleistung hilft, was durchaus vorkommen kann.

    Du musst immer daran Denken, Technik kann man verlieren, Fähigkeiten nicht. Ich habe es nie geglaubt bis ich es selber gesehen habe, aber wenn man z.B. gut Spurenlesen kann, kann man an der Spur sogar erkennen wohin das Tier geblickt hat. Ich weiß das glaubst du nicht, und ich weiß das es war ist weil ich es selber gesehen habe und aus Spuren so gelesen habe, und ich hab noch viel mehr getan als das.
    Da draußen gibt es Fertigkeiten die es dir erlauben ohne Technik zu überleben, und ich bin dabei mir diese Fertigkeiten anzueignen, weil ein Feuerstarter kann kaputt gehen, die Fähigkeit Im Wald Material zu finden um Feuer zu machen nicht.

    All good medicine - Christian

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Reini Rossmann hat es schön formuliert: "Ausrüstung ist nicht böse". Aber was ist Plan B wenn meine Ausrüstung versagt oder weg ist? Wenn ich weiß wie der Lauf der Sonne funktioniert kann ich auch ohne Kompass die Himmelsrichtung bestimmen. Solange ich einen Kompass besitze werde ich das aber eher selten machen. Aber wenn er dann kaputt ist kann mir das Wissen mein Leben retten.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Tja, genau das ist aber der Fehler, warum lässt du den Kompass dann nicht einfach zuhause und Orientierst dich ohne?

    Was du jetzt nicht übst, wirst du in der Krise nicht anwenden können. Jeder Spitzensportler weiß das er im Stress nur so gut ist wie das Training das er hatte, das gleiche gilt für das überleben. Wenn du nie übst oder kaum übst, wird es nicht funktionieren wenn du es benötigst. Selbst die beste Ausrüstung hilft dir dann nichts, wenn du nie mit ihr gearbeitet hast. Du hast sicher nen Ofen zu hause, oder nen Kocher. Hast du ihn schonmal verwendet? Mit Augenbinde? Weil es könnte stockdunkel sein wenn es soweit ist. Kannst du Blind in der Wohnung z.B. deinen Schlafsack hohlen und ihn auspacken, darin schlafen und ihn Blind wieder verpacken?

    Nur wer übt wird etwas können, das gilt für Prepper und Survivor, und wer etwas gut genug kann braucht kein Werkzeug mehr, der weiß wie es ohne geht.

    Aber das bedeutet man müsste seine Komfortzone verlassen, das bedeutet man müsste Dinge tun die man eigentlich jetzt nicht tun will.

    Aber ich sehe schon, der Unterschied zwischen euch Preppern und mir als Prepper/Survivor ist zu groß als das ich euch meine Sicht darlegen könnte so das ihr sie versteht.

    Ihr verlasst euch auf Technik und Ausrüstung, und das ist gut, das tue ich auch, aber ich rechne auch damit das ich plötzlich ohne alles dastehe und komme dann auch über die runden.


    All good medicine - Christian

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


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  • Hi , schön das du wieder da bist.

    Man muss unterscheiden, gehe ich bewusst raus um zu trainieren, oder ist es Ernst.
    Beim ersten Fall kann ich gerne nach dem Motto starten: Survival mit Messer ist Camping" um meine Fähigkeiten zu lernen/trainieren.
    Aber im SHTF werde ich mitnehmen was ich zu Verfügung habe.

    FORTES FELIX SUNT

  • Wer hat behauptet das ein Survivor nicht Ausrüstung mitnehmen wird wenn es soweit ist?

    Jeder wird Ausrüstung mitnehmen, ich sage nur das die Aussage das Surviver Menschen sind die als Prepper versagt haben Schwachsinn ist.

    Nehmen wir mal einen Vergleich der besser verstanden wird. Du kennst zwei Personen und kannst einen von ihnen zu einem Städtetrip mitnehmen. Person A ist immer gut vorbereitet hat Landkarten usw dabei, du weist aber aus Erfahrung das er sobald er keine Karten hat und das Navi leer ist er ziemlich verloren ist. Person B hat zwar auch Karten, verlässt sich aber oft auf sein Gefühl, hat aber kein Problem auch ohne Karten und Navi irgendwohin zu finden, es dauert halt nur etwas länger und man fährt auch mal nen Umweg. Wenn würdest du mitnehmen?

    Ich würde B nehmen.

    All good medicine - Christian

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


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  • Zitat von Capt. Jack Reynolds im Beitrag #16
    Tja, genau das ist aber der Fehler, warum lässt du den Kompass dann nicht einfach zuhause und Orientierst dich ohne?



    DU hast gesagt, lass die Ausrüstung zu Hause ...

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Klar, zum üben lasse ich den Kompass daheim bzw verwende ihn nicht. Das heisst nicht das ich in der Krise nicht verwende. Soviel musst du schon unterscheiden.


    All good medicine - Christian

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