Mehrheit der Österreicher für verpflichtende Erste-Hilfe-Kurse

  • Zitat
    98 Prozent der Österreicher zwischen 14 und 69 Jahren wissen, was ein Defibrillator ist. Nahezu drei Viertel trauen sich auch dessen Anwendung zu. Das zeigte einer im August 2016 durchgeführte repräsentativen Online-Umfrage des Markt- und Meinungsforschungs- Institutes Integral von rund 2.000 Probanden. 45 Prozent der Befragten haben Angst, selbst in eine Notsituation zu geraten. Neun von zehn Teilnehmern wiegen sich in trügerischer Sicherheit: So vertrauen 92 Prozent der Österreicher darauf, im Ernstfall gut versorgt zu werden, allerdings halten sich die Erste-Hilfe-Kenntnisse bei vier von zehn Befragten in Grenzen. Sie trauen trauen sich eher nicht oder überhaupt nicht zu, Notfallmaßnahmen zu setzen. So verwundert es nicht, dass sich in der aktuellen Erhebung 69 Prozent der Österreicher dafür aussprechen, dass der regelmäßige Besuch eines Erste-Hilfe-Kurses verpflichtend sein sollte.



    Quelle: http://derstandard.at/2000044067828/Mehr...ste-Hilfe-Kurse

  • Durchaus nachvollziehbar. Ich habe jetzt auch drei Jahre hintereinander einen 16 stündigen Erste Hilfe Kurs gemacht und möchte trotzdem in keine Notsituation geraten, wo ich das gelernte anwenden muss.

    Ich bekomm den Grundgedanken einfach nicht aus dem Kopf, dass ich etwas falsch machen könnte und dem Unfallopfer schade. Dabei ist es wesentlich fataler, wenn man nicht helfend in die Situation eingreift.

    Es würde vermutlich auch Sinn ergeben, wenn man im Zusammenhang mit dem Führerschein, wiederkehrende Kurse- würden vermutlich 8h- Kurse reichen- abhalten würde.

    Wenn man um die verschiedenen Arten von Verletzungen weiß, kann man auch seine eigene Heimapotheke besser abstimmen. Ich empfinde das als wesentlichen Vorteil.
    Ich habe für die Reiseapotheke meines Kindes ein eigenes Täschen in dem Kinderpflaster, Fenistilgel, Octenisept, Fenistilgel, Bepanthen und Flammazin dabei sind. Je nach Jahreszeit aber auch Wind u. Wettercreme, bzw. ein kinderfreundliches Mittel gegen Stechmücken und Sonnencreme. Zahnrettungsbox nehm ich eigentlich nur auf SPielplätze mit.
    Und das ergänzend zum eigentlichen Erste Hile Pakerl.

    Die Nummer der Vergiftungszentrale hätte ich bestimmt nachschauen müssen- im Falle des Falles, da ich mir bis zum Säuglings und Kleinkind- Kurs vom roten Kreuz diesbezüglich weniger Sorgen gemacht habe.

    Es zahlt sich also schon aus. Wenn man ein bisschen schüchtern ist, was man nicht zu sein braucht- kann man immer noch eine Gruppe mit Freunden und Verwandten zusammenstellen und dann einen eigenen Kurs reservieren. Ist vielleicht sogar besser, weil bei weniger Leuten natürlich auch mehr Zeit für den Kursinhalt und die Übungen bleibt.

    lg Cody_87

  • Ich glaube nicht dass dies der richtige Weg ist. Auch wenn man die Österreicher dazu verpflichtet werden es sich die wenigsten zutrauen zu helfen bzw Maßnahmen zu setzen. Man sollte selber von Sich aus auch ein wenig wollen und Interesse dafür zeigen.
    Nur um eines klar zu stellen. Selbst die Sanitäter haben oft Angst etwas falsch zu machen. Zumindest bei mir ist das so. Vor allem in Situationen welche nicht alltäglich sind.

  • Das glaub ich dir gern.
    Du hast schon recht, verfplichtend ist immer mit einem negativem Beigeschmack versehen. Ich würde mich da vermutlich auch beschweren.
    Aber wenn ich daran denke, wie lange zum Teil die jeweiligen Erste Hilfe Kurse zurückliegen, bei den anderen Kursteilnehmern, möchte man sich nicht darauf verlassen, dass einem geholfen wird.

    Ich glaube die wenigsten wissen auch, dass unterlassene Hilfestellung eine Anzeige nach sich ziehen kann.

  • Es würde schon reichen, wenn man alle 25 Jahre seinen Führerschein erneuern müsste (inkl. Erste-Hilfe-Kurs), aber diese "Heilige Kuh" wird wohl nicht geschlachtet.
    Verpflichtende Erste-Hilfe Kurse gab es für Männer früher eh fast, da jeder beim Bundesheer einen machen musste, mittlerweile sollte zumindest jeder, der einen Führerschein hat auch einen genossen haben. Das deckt eigentlich einen großen Teil der Bevölkerung ab.
    In Österreich halte ich von verpflichteten Maßnahmen wenig, weil da immer so ein Drahrah daraus gemacht wir. Da braucht man zertifizierte Stellen, die den Kurs machen dürfen, Kontrollore, die überprüfen, dass das ordentlich läuft, eine eigene Arbeitsgruppe im Gesundheitsministerium, die ständig das Kursprogramm überarbeitet und natürlich drakonische Strafen für die die sich weigern (mit allem was dazugehört).
    Und wie immer in Österreich würde das ein Vermögen kosten und trotzdem würde nicht einer eher helfen, oder zumindest nicht viele mehr, weil eh jetzt schon fast jeder irgendwann einen Erste-Hilfe Kurs gemacht hat.

  • Zwingen ist immer negativ. Bin dafür dass man die Leute dafür "belohnt" einen EHK zu besuchen.
    Bei den Kursteilnehmern bei denen der Kurs schon etwas her ist die trauen sich eh nicht zu helfen.
    Bin letzten privat zu einen Unfall dazugekommen und es standen zwei Männer dorten welche sich gegenseitig gefragt haben welcher den aktuellsten Kurs habe.
    Wenigstens hatte sie schon den Notruf abgesetzt. Als ich dazu kam und mich als Sani zu erkennen gab waren sie schon sehr froh das hab ich Ihnen sofort angesehen natürlich habe ich sie gleich zum helfen eingeteilt (Unfallstelle absichern, Decke holen usw.).

  • Zitat von Cody_87 im Beitrag #4
    Ich glaube die wenigsten wissen auch, dass unterlassene Hilfestellung eine Anzeige nach sich ziehen kann.



    Wobei allerdings das rufen der Rettung bereits als schuldbefreiend gilt

    LG Wolfgang

  • Verpflichtend hat immer den schalen Beigeschmack einer "Zwangsfinanzierung" von dem jenigen der den Kurs hält. Momentan ist die Anzahl der Anbieter überschaubar und die Preise sind auch christlich. Aber wenn es alle machen müssen, dann wird die Anzahl der Anbieter explodieren (es wird auch viele Schlechte gben) und die Preise werden sich vervielfachen.

    Zitat
    98 Prozent der Österreicher zwischen 14 und 69 Jahren wissen, was ein Defibrillator ist.


    Und die meisten wissen auch - aus dem Fernsehen - das man damit ein stehendes Herz wieder zum schlagen bringt - FALSCH

    Ich würde die Leute über Anreize dazu bringen solche Kurse zu machen. Wer den Kurs macht zahlt um 0,5 % weniger SV, oder erspart sich 20 € beim nächsten Behördengang, oder 1 x Falschparken umsonst

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • @Austrianer das ist Richtig. Das ist das mindeste was man machen kann und sollte. Alles was darüber hinaus zu gehen hat kann dich keiner bestrafen wenn du es dir nicht zutraust.

  • @Austrianer: die erschreckende Wahrheit ist, wenn du in der U Bahn plötzlich einen epileptischen Anfall bekommst, ist sehr fragwürdig ob sich die Leute nur vor deinen Zuckungen in Sicherheit bringen und dich geschockt ansehen, oder auch tatsächlich wer die Geistesgegenwart besitzt, einen Notruf abzusetzen.

    Wie hier bereits erwähnt wurde, wird Zivilcourage in Österreich- nicht gerade gefördert oder gar belohnt. Ich bin davon überzeugt- die meisten würden schon alleine deswegen auf Hilfe verzichten, weil sie einen ganz wichtigen Termin haben.

  • Zitat von Feldsani im Beitrag #9
    @Austrianer das ist Richtig. Das ist das mindeste was man machen kann und sollte. Alles was darüber hinaus zu gehen hat kann dich keiner bestrafen wenn du es dir nicht zutraust.


    Nur leider ist die Sache bei einem Atem-Kreislauf-Stillstand damit wahrscheinlich gegessen denn einige Minuten später reanimieren ist fast aussichtslos (glaube um die 3% Chance).

    LG Wolfgang

  • Zitat von Cody_87 im Beitrag #10
    @Austrianer: die erschreckende Wahrheit ist, wenn du in der U Bahn plötzlich einen epileptischen Anfall bekommst, ist sehr fragwürdig ob sich die Leute nur vor deinen Zuckungen in Sicherheit bringen und dich geschockt ansehen, oder auch tatsächlich wer die Geistesgegenwart besitzt, einen Notruf abzusetzen.

    Wie hier bereits erwähnt wurde, wird Zivilcourage in Österreich- nicht gerade gefördert oder gar belohnt. Ich bin davon überzeugt- die meisten würden schon alleine deswegen auf Hilfe verzichten, weil sie einen ganz wichtigen Termin haben.



    Notruf absetzen natürlich bei einem Epi, aber ja nicht festhalten oder versuchen ihm etwas in den Mund zu stecken.

    #

    LG Wolfgang

  • Ich glaub ein EH Kurs allein reicht nicht (bin Ersthelfer bei uns in der Firma) denke dass das Problem darin besteht das man keine Routine hat... man macht einmal den Kurs, in meinem Fall brauch ich das nie, und irgendwann einmal passiert was... man ist da schnell überfordert. Es ist ja so wie mit den meisten Dingen, was man nicht ständig übt und macht verlernt man.

    Ein etwas entfremdetes Beispiel
    meine Cousine hat mit 18 den Führerschein gemacht... ist mittlerweile 36 und seitdem nicht gefahren... jetzt braucht sie ein Auto für die Arbeit, hat sich eines gekauft und was ist... Sie kann nicht mehr fahren, abgesehen vom Praktischen sitzen nichteinmal mehr die Verkehrszeichen

  • Zitat von Don Pedro im Beitrag #8

    Und die meisten wissen auch - aus dem Fernsehen - das man damit ein stehendes Herz wieder zum schlagen bringt - FALSCH



    So will ich das auch nicht dastehen lassen!

    Wenn das Herz wegen Flimmerns nicht mehr richtig pumpen kann geht nix mehr.

    Wenn Du mittels Defi einen Reset durchführst besteht die CHANCE! das es eventuell auch wieder von alleine anfängt richtig zu schlagen-aber ja nicht drauf verlassen- Herzdruckmassage ist dann angesagt!

    LG Wolfgang

  • Ein Ansatz vom Staatseite wäre ein z.B. 3% Rabat für die KFZ Steuer für 1 Jahr nach dem Kurs. Gebe dnn sicher genug Leute die den Kurs Jährlich machen.

    FORTES FELIX SUNT

  • Zitat von Cody_87 im Beitrag #16
    @Austrianer
    Pedro meinte auch einen Herzstillstand. Kein Kammerflimmern.


    Klar, aber ob Herzstillstand oder Kammerflimmern vorliegt kannst du ohne Hilfsmittel kaum feststellen-die Symtome sind gleich(kein Puls)

    LG Wolfgang

  • Das stimmt allerdings. Der Defi sagts dir aber.

    Egal. Man muss davon ausgehen, dass das Herz nicht mehr schlägt wenn man kein Lebenszeichen erhält und zusätzlich Atemstillstand eingetreten ist.
    Herzdruckmassage und Atemspende 30:2; während der Defi geholt und vorbereitet wird.

  • Hallo,

    ein epileptischer Anfall erschreckt bzw. verschreckt die Leute meistens. Im wesentlichen kann man nicht wirklich helfen, sondern versuchen Verletzungen zu vermeiden, also z.b. Gegenstände vom Kopf entfernen, damit dieser nirgends anschlägt, Polster oder ähnliches darunter geben. Oder falls notwendig die Person aus einem Gefahrenbereich (zB. Stufen, Fahrbahn) bringen, aber nicht unter den Achseln nehmen, das kann zu Verletzungen führen, wenn möglich am Oberkörper nehmen. Wichtig wäre das man die Zeit stoppt, also wie lange der Anfall dauert, dass ist für die Rettungskräfte wichtig. Normalweise dauert ein Anfall unter einer Minute, aber danach ist die Person desorientiert und sehr müde, deshalb einfach versuchen die Person zu beruhigen. Am Besten hilft leises, langsames reden, keine Fragen stellen, sonst ist die Person überfordert.

    Grüße

    Sabine