IAEO Chef warnt vor Angriffen auf AKW'S

  • Die fast schon überhebliche maßlose Unterschätzung der tatsächlichen Kräfte, die im internationalen Terror wüten ist mitunter ein maßgeblicher Grund, wieso wir weiterhin so leicht angreifbar sind.
    Das nicht zuletzt in den letzen Jahrzehnten geprägte Bild vom Kameltreibenden AK47 schwingenden zahnlosen ungebildeten Terroristen ist halt für uns leichter ertragbar als der Anzugträger, der die tatsächlichen Geschicke und die Taktik lenkt.

    Wenn man aber den einleitenden Artikel liest und dem Hintergrund ein wenig nachgeht, kommt man schnell drauf, dass die AKW´s eben schon mehrfach gehackt wurden. Dass das halt zumeist offensichtliche "proof of concept" Attacken waren, die eindeutig bewiesen haben, dass es möglich ist, stimmt mich als jemand mit IT Hintergrund nicht gerade ruhig.

    Die Autobomben im Osten nimmt übrigens niemand mehr wahr, wie das mit einem entsprechend kochenden Schwerwasserreaktor irgendwo in Europa (vielleicht auch noch mit eingeblendetem Timer bis zum Gau) medial aussieht würde ich nicht beziffern wollen - der Faktor hundert erscheint mir aber hier etwas zu gering.

    viribus unitis - acta non verba

  • Zitat von Angus im Beitrag #20

    Trotzdem: AKWs als Ziel sind in meinen Augen hundertausend mal so schwierig wie eine Autombombe, aber nur hundert mal so medienwirksam, und deswegen wird kaum jemand sowas machen.



    aber genau dieser Aussage wird im Eingangspost widersprochen. Es ist eben doch nicht so schwierig. Außerdem können wir es vermutlich auch nicht beurteilen.

    Taken the red one.

  • Ich sage ja nicht, dass ein Angriff auf ein AKW nicht möglich ist, nur, dass es im Vergleich zu anderen Szenarien weit unwahrscheinlicher ist.

    Derzeit befinden sich weitere 68 AKWs in Planung oder Bau, also bei Weitem keine Abkehr von der Atomkraft, selbst Deutschland rudert mit den Erneuerbaren zurück.
    Zu 9/11: Zugegebenermaßen hätte man auch vorher schon sowas machen können (gab ja auch Terrorabwehrpläne mit ähnlichen Vorhaben), nachher aber nicht mehr bzw. nur mehr mit ungleich höherem Aufwand.
    Gegen einen großen Cyberangriff spricht die seit Stuxnet und den Snowden-Enthüllungen extrem angezogenen Sicherheitsmaßnahmen und generell die bessere IT-Sicherheit als noch vor ein paar Jahren. Ich glaube, dass die Zeit von recht umfangreichen Hacks auf solche Systeme eher vorbei ist, da es da lukrativere Ziele gibt und man, wie oben schon erwähnt, mit einer Cessna voller Sprengstoff wohl ähnliche Wirkung erzielt mit einem Minimum an Aufwand. Außerdem macht ein Angriff auf die gesamte Strominfrastruktur wohl mehr Sinn als ein Angriff auf ein einzelnes AKW.

    Aber alle Szenarien sind zumindest theoretisch denkbar, man braucht sich nur anzusehen, was auf der Welt durch Katastrophen alles passiert (Verseuchtes Trinkwasser durch Chemikalien, Explosionen in Chemiefabriken oder Chemikalienlagern usw.) gäbe es Ziele mit größerer Auswirkung und weniger Aufwand.
    Natürlich hätte eine Terrororganisation, die ein AKW angreift große mediale Reichweite, aber was wollen sie damit anfangen? Bei 9/11 hätten die Flieger auch in AKWs fliegen können, dann würde es an der Ostküste jetzt anders zugehen, aber es wurde glücklicherweise nicht gemacht. Solche Ziele (AKWs) lösen keine unmittelbare Bedrohung aus. AKWs kann man absichern, mit Raketensystemen bewachen usw. Durch diese Maßnahmen (egal ob sie im Ernstfall funktionieren oder nicht) fühlt sich die Bevölkerung sicher. Wenn jemand in der Fußgängerzone mit einem Messer auf Passanten einsticht hat das eine größere Wirkung, weil es jeden direkt treffen kann. Das macht ja diesen einfachen Terror so medienwirksam. Der IS verbreitet in Europa Angst, aber nicht davor, dass der Strom wegbleiben kann, sondern davor, dass man der Nächste sein kann, wenn man aus der Bim aussteigt oder mit dem Einkaufswagerl über den Parkplatz fährt, oder einen Kaffee trinkt oder ins Kino geht. Das schafft Betroffenheit, aber nicht die ohnehin bekannte Gefahr eines Angriffs auf ein AKW, bei dem sie sicherlich eine "rot blinkende Linie" überqueren würden und sich wohl die ganze Welt zum Feind machen. Würde beispielsweise in den USA ein AKW hochgehen und der IS würde sich dazu bekennen, dann sind die USA in Syrien und dem Irak schneller mit Bodentruppen und allem was sie haben dabei als noch nach 9/11. Und mal ehrlich, glaub ihr wirklich der IS will sich direkt mit den US-Streitkräften oder generell mit ausländischen Bodentruppen im großen Stil anlegen?

  • Zitat
    Die russische IT Firma Kasperky Lab hat kürzlich Details zu einer »Equation Group« getauften Truppe bezahlter Staatshacker veröffentlicht. Seit Jahren, wenn nicht sogar Jahrzehnten treibt die Gruppe im Auftrag der NSA ihr Unwesen. Der US-amerikanischen Spionagebehörde war es so offenbar möglich ihre Spähsoftware direkt ab Werk auf Computer-Festplatten verschiedenster Hersteller zu installieren. Entsprechend infizierte Festplatten konnte Kaspersky Lab weltweit auf Computern in 30 Ländern finden. Betroffen sind unter anderen die Festplatten von Western Digital, Maxtor, Samsung, Toshiba und Seagate.

    Laut dem russische Sicherheitsunternehmen haben die Spione damit eigens einen technologischen Durchbruch geschafft: Sie verankerten Schadsoftware direkt im Firmware-Code der Festplatten, der bei jedem Anschalten des Computers anspringt. Damit wäre das Internet noch viel schwerwiegender mit Späh-Viren infiziert als bisher bereits durch die Snowden-Enthüllungen bekannt.


    http://www.anonymousnews.ru/2016/10/12/d...der-festplatte/

    Schon mal was vor Terrormanagement gehört?

    [team] Wenn wir unsere Waffen zu Pflugscharen verarbeiten, werden wir irgendwann für die pflügen, die das nicht gemacht haben.