• Aus dem Standard


    Zitat
    Es sind Erwartungen einer anziehenden Inflation, aber auch Befürchtungen eines neuen Schuldenexzesses in der neuen Ära Trump. Der Republikaner hat immerhin Steuersenkungen versprochen, die sich auf bis zu sieben Billionen Dollar summieren könnten. Bei einer Verschuldung von rund 20 Billionen Dollar käme das – andere Entwicklungen außer Acht gelassen – einem Anstieg um ein Drittel gleich. Investoren bereiten Washington schon einmal darauf vor, dass die Kreditausweitung nur möglich ist, wenn den Geldgebern auch höhere Zinsen angeboten werden. Es wäre aber zu kurz gegriffen, nur die öffentliche Verschuldung der USA zu thematisieren. Die weltweiten Verbindlichkeiten sind zuletzt auf 225 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung geschnellt – ein historischer Rekordwert. In absoluten Zahlen: 152 Billionen Dollar. Man kann das auch so ausdrücken: 152.000.000.000.000 Dollar. Zwei Drittel dieser Summe, so die Berechnungen des Internationalen Währungsfonds in seiner Publikation "Fiscal Monitor", entfallen auf Unternehmen. Hier hat vor allem China in den letzten Jahren einen rasanten "Aufstieg" hingelegt. - derstandard.at/2000048160593/Schuldenblase-The-show-must-go-on




    Die Ewige Frage der letzten Zeit, die immer und immer wieder diskutiert wird. Wie lange geht das noch so weiter? Das Zinseszinssystem ist einem exponentialen Punkt angelangt, der es langsam nicht mehr zuläßt, dass einfach weitergewurschtelt wird. Rein rechnerisch ist das Zinseszinssystem der Staatsschulden am Ende, wenn die Steuern die Zinsen nicht mehr bedienen können. Dazu muss ma jaedoch bedenken, dass der Staat auch andere Aufgaben hat, die Steuern verbrauchen. Deswegen werden/wurden ja auch immer mehr Schulden gemacht, damit das System überhaupt noch funktioniert, die Zinsen auf Null gestellt.

    Taken the red one.

  • Stimme dem im Prinzip zu! Ob Trump jedoch alles umsetzen kann und wird, was er angekündigt hat steht auf einem anderen Blatt. Das jetzige System ist aber definitiv am Ende seiner Lebensdauer und wird nur noch künstlich am Leben gehalten.

    Aber wie lange? Es gibt zu viele mitentscheidende Einflussfaktoren, die dafür bestimmend sind, wann das alles zusammenbricht und auch, wie dieser aussehen wird. Große Fonds, Versicherungen, Zentralbanken, Staaten, einflussreiche Menschen und natürlich Milliarden von "Marktteilnehmern". Und wüsste jemand das Datum des Zusammenbruches, würden wir es nicht mal am Vortag erfahren!

    Aus monetärer Sicht sollte das für uns heißen:

    - möglichst weg von jeglicher Art von Giral- bzw. Buchgeld
    - etwas an Bargeld zuhause haben (idealerweise ein paar Tausend € würde ich meinen)
    - in Autarkie und Vorbereitung investieren wie bspw. Energie- und Lebensmittelversorgung, Equipment und Ausbildung
    - wenn noch Geld übrig sein sollte, einen Teil in Gold, wer will auch etwas in Silber anlegen
    - Aktien mit viel Vorsicht: nur absolut solide und möglichst krisensichere Unternehmen, breit gestreut nach Branche und Region
    - wer noch sehr viel Geld hat: Immobilien
    - Und falls zutreffend: event. Schulden abbauen

    Punkto Verschuldung ist mMn heute auch noch nicht absehbar, was im Falle eines Zusammenbruchs damit passieren könnte. Es könnte zur Entwertung (=Entschuldung) aber auch zur Fälligstellung und Pfändung/Enteignung kommen.

  • @Boxercrab Ich stimmte dir größtenteils zu - ein paar Knackpunkte möchte ich jedoch anstoßen zur Diskussion:

    1) Dieser finale Crash wegen dem Nicht-mehr-Funktionieren des Zinseszinssystem wird uns nun von diversen Ökonomen seit 2010/2012 vorausgesagt - immer mit dem Hinweiß "Bald Bald Bald". OK - es wurden nun die Zinsen auf null gesetzt und damit Zeit gekauft - Aber warum? Wahrscheinlich hängen noch große Portfolios fest, die noch nicht in Sachwerte transferiert wurden. Aber dennoch: Es funktioniert einfach immer noch´. Für mich stellt sich die Frage: Was wäre der NO-GO Faktor, der das System kippt und wie könnte der aussehen? Wenn die wirklich den Euro abdrehen von heute auf morgen, dann sind Mia Menschen auf der Straße, weil die alles verloren haben.

    2) Meiner Meinung nach bringt Bargeld zuhause gar nichts - weil wenn das System kippt wird genau dieses Bargeld in der gleichen sekunde wertlos.

    Der Schuldenberg, der in allen Staaten angehäuft ist und nicht abgebaut werden kann: Es gibt eine Regel, die besagt, dass Schulden IMMER beglichen werden. Wenn ein Schuldner nicht mehr zahlen kann, dann zahlt die Schulden eben der Gläubiger. Aber die Schulden werden beglichen. Aber: Wer ist quasi der Verlierer im Falle eines Staatsbankrot, bzw. Systembankrott? Rein bilanziell zum Beispiel: Ein Wertverfall von liquiden Mittel muss irgendwie eingepreist, bzw. eingebucht werden. Das geht nur über Abschreibungen. Das würde aber bedeuten, dass Mill. von Unternehmen ebenfalls bankrott sind, genauso wie Personen und Individuen.

    Wenn also dies alles bekannt ist, dann kann/darf es einen Cold-System-Crash nicht geben, sondern es muss einen Warmstart geben.

    Taken the red one.

  • Wer ist der Verlierer beim Staatsbankrott + Währungsreform?

    In erster Linie sind das die Sparer und Versicherungssparer, deren Guthaben von den Banken und Versicherungen vorwiegend in Staatsanleihen angelegt sind. Deren Ansprüche auf eine Privat-Pension werden wahrscheinlich auf 1/3 wertmäßg gekürzt. Es betrifft eigentlich alle Sparbücher, Anleihen und Bausparverträge auch im gleichen Verhältnis, aber dabei handelt es sich meist um kleinere Beträge, die der Bürger verschmerzen kann, wenn ihm sonst nichts Schlimmeres passiert.

    Bei diesem Vorgang - so wie ich mir das vorstelle - verhängt der Staat einen Schuldenschnitt in irgend einer Form. Ob er jetzt in der alten Währung seine Schulden um 2/3 kürzt oder eine neue Währung einführt, die den gleichen Effekt erzielt, ist nebensächlich.

    Der Staat kann auch nicht einen großen Teil der Banken und Unternehmen pleite gehen lassen, weil sonst seine Volkswirtschaft völlig ruiniert ist. Das wäre ein billiges "Fressen" für Banken und Unternehmer aus dem Ausland, die große Werte um ein Butterbrot kaufen.

    Anmerkung: Es wird den Großkapitalisten und Geldsäcken vergönnt, dass sie im Falle eines Staatsbankrottes ihre (gesamten) Reichtümer verlieren. Das wird aber nicht der Fall sein, weil diese Personen und Organisation nur zum kleineren Teil in Papiere investiert sind, die auf einen Betrag in einer Währung lauten. Sie haben vielmehr Aktien, sonstige Anteile an Unternehmen, Landbesitz, Edelmetall und Kunstwerke. Diese Werte sind durch den Staatsbankrott nicht so arg betroffen, zumal diese Leute ihr Vermögen international gestreut haben.

  • Zu 1: Ich denke, dass es für die Hauptakteure dieses Geldsystems zum eigenen Vorteil reicht, wenn sich der Crash verzögert. Daher werden alle Möglichkeiten ausgeschöpft, sich Zeit zu erkaufen, primär bei den Notenbanken und Politikern. Das könnte der Grund dafür sein, dass der Crash nicht kommt. Ich warte auch schon lange darauf und nehme mittlerweile zeitliche Angaben nicht mehr ernst. Ich kann mir allerdings auch nicht vorstellen, dass es dauerhaft währt.
    Wie der Crash aussieht ist leider (noch) kaum vorherzusagen, ich persönlich halte Hyperinflation für plausibel, weil dies dem exponentiellen Wachstum entspricht. Negativzinsen greifen ja kaum bei jenen, die wirklich vermögend sind und eine Umverteilung von Reich zu Arm ist nicht absehbar. Daher geht es mMn nach wie vor in diese exponentielle Richtung. Aber auch Deflation wäre theoretisch denkbar, wenn der Konsum zurückgeht und niemand mehr Schulden machen möchte. Durch das Überangebot von Waren und Dienstleistungen würden die Preise fallen und somit das Geld im Wert steigen. Eine Deflationsspirale ist auch schwer wieder zu stoppen.
    Ein plötzliches Abdrehen der Währung(en) halte ich aus den von dir genannten Gründen für unwahrscheinlich.

    Zu 2: Hier stellt sich eben die heute nicht beantwortbare Frage, wie der "Crash" aussieht. In vielen Ländern gibt es heute schon Grenzen beim Geld abheben, praktisch ist dies also erprobt und politisch jederzeit überall umsetzbar. Und wenn die Bankomaten plötzlich gar nichts mehr hergeben sollten, weil die Banken einfach nix mehr zu vergeben haben, dann ist es sehr gut, Bargeld zu haben. Auch im Deflations- oder Fluchtszenario (bei intaktem Geldsystem) ist Bargeld von Vorteil.
    Würde es aber zur Hyperdeflation oder zu einem plötzlichen und vollständigen Zusammenbruch kommen, dann gebe ich dir absolut recht: die Kohle ist futsch! Aber daher würde ich auch dazu raten, nicht mehr als ein paar Tausender zu bunkern.

    Es stimmt auch, dass Schulden = Guthaben gilt. Ohne Schulden gibt es also auch keine Guthaben mehr bei niemandem. (Eigentlich müsste man noch verloren gegangene Scheine und Münzen abziehen, oder?) Insofern stimmt die Aussage, dass Schulden irgendwann beglichen werden. Beim vollständigen Systembankrott wären demnach Menschen mit Sachgütern die Gewinner. Und natürlich jene mit Netzwerken, Macht, Wissen und Fähigkeiten. Daher halte ich Investitionen in all diese Bereiche für sehr sinnvoll.

  • Stimmt, eine Hyperinflation ist auch ein mögliches Szenario um Schuldenberge abzutragen, siehe WWII. Dazu müsste man eigentlich nur die Zinsmaschinerie anwerfen und die Geldmengen erhöhen. Diese erhöhen sich ja jetzt schon, aber das Mehr-Geld kommt nicht in die Wirtschaft, weil es überall weitergebunkert wird um weiteres Giralgeld zu erzeugen. So gesehen käme eine Zinserhöhung eines realen Suicide gleich....deswegen wird es auch nicht kommen.

    Diplom-Mathematiker und Wirtschaftswissenschaftler Bernd-Thomas Ramb hat eine »Wahrscheinlichkeitskurve« für eine Währungsreform entworfen, die auf der demografischen Entwicklung Deutschlands basiert. Demnach würde eine solche im Jahr 2017 50 Prozent Wahrscheinlichkeit erreichen. Und 2018 wäre diese größer, als dass sie nicht käme.

    Wenn man sich den überhitzten Immo - Markt in A und D anschaute, dann kann man das durchaus ernstnehmen.

    Taken the red one.

  • Interessant, in einem Buch aus 2009 wird beschrieben warum 2010 alles den Bach runtergeht Was so doch nicht passiert ist ...

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • ich hätte mir eingebildet der Otte hat das noch vor 2009 geschrieben, finde jetzt aber nichts auf die Schnelle. http://www.bpb.de/apuz/31506/die-finanzk...ernen-oekonomie.

    @ Blase, was wir da jetzt als Immobilienblase sehen ist vermutlich die "Hyperinflation". Wenn man schaut welche internationalen Rentenfonds bei uns jedes Projekt jenseits der Bassenadimension aufkaufen und im Zweifel, bei Blasenerscheinungen halten. Warum auch nicht? Sind ja alle mit echten Anlegervermögen finanziert, werfen Ertrag ab, und bei der nächsten Verkaufswelle steigen erneut die Preise und entwerten neuerlich die Bankguthaben. Den Vergleich zur Subprime kann ich als Laie jetzt nicht erkennen, weil dort wurden Konsumschulden mit nicht realisierbaren Wertsteigerungen am pseudo Immobilienmarkt besichert.

    Habe mir gerade einen Goldchart so ab 2000, das ist für mich in etwa die Abbildung der von mir gefühlten Inflation echten Inflation, bis auf die letzten 1, 5 Jahre. Leider habe ich mir wenige Konsumationskosten gemerkt, war aber die Tage bei McD (was für mich nahe an SHTF ist) und hatte ein Laberl mit Fritten und ein Safterl um in Summe 7,irgendwas. Ein Wahnsinn hat ein Mc Menü jemals 100 ATS gekostet???

    Anderes Beispiel, hab einer alten Freundin geholfen die Heizung zu entlüften, sie hält immer noch unsere erste Wohnung, zahlt incl BK ca 380€, für zwei Zimmer kleiner Balkon, geräumiger Vorraum 8m2 Küche mit Fenster, Bad separiertes WC, in Summe ca. 70m2 eher mehr, ein Haus aus der Zwischenkriegszeit. ZH haben wir damals eingebaut, vorhandenes Bad renoviert, ca 35K Ablöse waren damals auch noch zu zahlen, aber das ganze ist in schönster Grünruhelage, mitten in DÖBLING!!! Vergleichbare Wohnungen mit ein bisserl Katzengold und Marmor getuned, kosten heute beinahe so viel in € wie wir damals in ATS (3000) bezahlt haben. Für mich ist das Hyperinflation!!!

  • Wir haben für ein Projekt in Wien ein paar Immo Preise verglichen:

    4 - 6 T = Normal auf den m², 9 T = Luxus.

    D.h. es gibt Wohnungen von ca. 90 m² um ca. 900 K.

    Das muss einfach platzen!

    Taken the red one.