Compound- Bogen VS Armbrust

  • Es ist auch nicht lustig mit ner Faust oder nen Stock Verletzungen davon zu tragen.
    Es gibt aber geeignetere Mittel.
    Und sich mit einer Pistolenarmbrust gerüstet zu wägen, wäre der falsche Ansatz.

    Aber mir ist es gleich, ich weise darauf hin. Natürlich kann jeder sich sowas gern auf Lager legen

    und sich damit ein Stück sicher fühlen.

  • Es ist auch nicht lustig mit ner Faust oder nen Stock Verletzungen davon zu tragen.
    Es gibt aber geeignetere Mittel.
    Und sich mit einer Pistolenarmbrust gerüstet zu wägen, wäre der falsche Ansatz.

    Aber mir ist es gleich, ich weise darauf hin. Natürlich kann jeder sich sowas gern auf Lager legen

    und sich damit ein Stück sicher fühlen.

    Ein Bogen oder Pistolen - Armbrust ist immerhin besser als gar nichts. Die wirkt abschreckender als zum Beispiel, einen Besenstiel.


    Schlussendlich ist es egal, was man in den Händen hält. Man muss einfach sehr gut damit umgehen können und für das braucht es Übung. Immer und immer wieder. Ein bisschen Üben langt einfach nicht. Man hat beim Schuss nur eine Chance.

  • Ich möchte da explizit darauf hinweisen, daß in Wien die Bogenjagd laut Wiener Jagdgesetz §90 NICHT

    zu den verbotenen Methoden oder Mitteln gehört.

    Mag offensichtlich hier die meisten verwundern, es ist aber Fakt.

    Lies aber mal den §88 (und zwar so, wie ihn ein Richter auslegen würde).


    Back2Topic:

    Ganz allgemein würde ich JEDEM dazu raten, sich nicht einfach irgend ein Sportgerät zuzulegen, im Keller zu lagern und auf dessen Einsatz zu warten. Und schon gar nicht würde ich die Anschaffung so eines Sportgeräts von der Diskussion in einem Forum abhängig machen!


    Daher mein Ratschlag: Sucht euch einen Bogensportverein oder zumindest eine -anlage, trainiert dort regelmäßig (es gibt ja zumeist Miet- oder Leihgeräte, und ihr bekommt ja auch Kontakt zu anderen Mitgliedern mit vermutlich besserem Gerät) mit den verschiedenen Arten von Bögen (und ggf. Armbrüsten).


    Was die Jagd betrifft:

    Macht euch selbst ein Bild davon, was ein Bogen zu leisten vermag und was nicht! Wer glaubt, mit einm 40lbs-Bogen Jagen gehen zu können hat mMn schlicht nicht den Hauch einer Ahnung von dem, was er von sich gibt!


    Und vor allem: Macht auch die Jagdprüfung und sucht euch einen Ausgang!

    Wer in einer Gegend wohn, wo es keinen Ausgang gibt: Was genau wird im SHTF-Fall wohl zu erwarten sein?!? Dass es besser wird? Dass sich Jäger und Wilderer friedlich gegenüberstehen werden?


    Bitte nicht vergessen: Heutzutage sind die Möglichkeiten, einen Wilderer zu entdecken viel größer als vor 100 Jahren (kleinere Reviere, bessere Technik).


    Was die SV betrifft:

    Auch ein Bogen ist nicht lautlos! Dafür ist er langsam, schwach, benötigt vergleichsweise viel Training und Kraft.

    Wer also nicht regelmäßig trainiert, wird auch im SV-Fall mit dem Bogen nichts Positives zur Sicherheitssituation beitragen können.

    Eine Armbrust ist zwar etwas besser (weniger Training, weniger Kraft notwendig).

    Aber im Prinzip gilt für alle Waffen und SV-Gegenstände das selbe: Üben, üben üben.

    There is no such thing as too much backup!

  • Wie kommst du darauf das ein Bogen langsam und schwach ist?

    Benötigt vergleichsweise zur Schusswaffe weit weniger Übung.

    40lbs Zuggewicht bedeutet nicht gleichsam Durchschlagskraft. Es kommt auf mehr an Pfeilgewicht, Pfeillänge, Auszug, Spitze.

    40lbs reicht bei Kleinwild allemal, wenn mans kann. Und ich hab Ahnung ;)


    Jäger und Wilderer im SHTF-Fall?!

    Sorry, aber wenn zu so einer Zeit ein Jäger noch gemütlich Zeit zur Wildhege hat, wirds wohl kein worst case sein.

    Wo ich zustimme ist der Punkt mit dem Üben. Ohne dem geht gar nix.

  • Kommen wir zum Thema zurück. Bogen oder Armbrust. Wenn ich nur die 2 zur Auswahl hätte, würde ich Armbrust nehmen.

    Für einen Sagen wir, nicht so begabten, ist eine Armbrust die bessere Wahl. Da ist das Zielen auf was auch immer, ein bisschen einfacher, weil man die Spannung (Bogen) vor Schussabgabe nicht halten muss.

    Wer beides Zuhause hat, wird mir sicher Recht geben.

  • Da ich selbst früher mal Bogen geschossen habe (aber zugegeben nicht mehr aktiv), und auch schon ein paar Jagdtage hinter mir habe, gestehe ich mir selbst auch ein wenig Ahnung zu.


    Ein Pfeil aus einem 40lbs-Bogen wird auf höchstens 65 m/s beschleunigt (gut 230 km/h). Selbst eine .22 lfB ist mit ca. 270 m/s mehr als vier mal so schnell. Von "normalen" Kalibern wie .308 Win mit > 800 m/s , .243 Win mit > 900 m/s udgl. brauche ich da gar nicht anfangen...

    Im Gegensatz zu Pfeilen haben alle jagdlich relevanten Kaliber Überschallgeschwindigkeit (tlw. mehrfach). Da kann das Wild nicht mehr reagieren, wenn es den Knall hört.

    Daher: Pfeile sind langsam.


    Für Kleinwild gibt's sowieso tauglichere Methoden (insbes. Fallenjagd). Hasen und tlw. Fasane kannst fast mit dem Stecken erschlagen, weil die zumeist eh so gut "halten". Klar reicht da auch ein 40lbs->Bogen. Oder ein langer, spitzer Stecken.



    Was die Jäger vs. Wilderer-Thematik anbelangt: Ich habe nicht von Hege gesprochen. Aber Jäger sind üblicherweise (zumindest in unserer Gegend, kann ja sein dass das bei euch anders ist) nicht gerade erfreut, wenn wer in ihrem Revier mit Jagdgerät herumstreicht. Wir hatten vor ein paar Jahren schon mal den Fall, wo ein Bogenschütze in unserem Nachbarrevier Niederwild (bis hin zum Rehbock) bejagt hat. Den Rehbock hat man nach ca. einer Woche noch Lebend mit Pfeil im Haupt und Maden in der Wunde gefunden...

    In Friedenszeiten ist es für denjenigen so ausgegangen, dass er lediglich wegen Jagdwilderei und Tierquälerei (zu einer lächerlich geringen Strafe) verurteilt wurde. Im SHTF hätte er womöglich mit den drei S bekanntschaft gemacht. Zumindest aber hätte er mehr als einen Klaps auf die Finger bekommen.


    Aktuell wird einige km weiter nach zwei Wilderern gefahndet, die mit Compoundbögen durch den Wald streifen und schon (etwas verschwommen aber immerhin) von einer Wildkamera abgelichtet wurden.

    Wie eine Begegnung Wilderer<->Jäger enden kann, lässt sich ja in älteren Erzählungen nachlesen.

    Das hat nix mit Romantik oder Wildhege sondern schlicht und Ergreifend mit Konkurrenzdenken zu tun.

    There is no such thing as too much backup!

  • Ja, ich würde im Fall des Falles sowieso nur gezielt Kleinwild mit dem Bogen bejagen.

    Deswegen hab ich ja gemeint, 40lbs reicht aus

    Wenn ich meine 22er nicht mehr hätte/benutzen könnte...was auch immer;)

    Rehwild und anderes der Größe macht in meinen Augen keinen Sinn aktiv zu bejagen im SHTF- viel zu zeit- und energieaufwendig. Außer es ist grad Zufall.😉

    SHTF würde für mich gleichsam bedeuten, dass die Unterscheidung Jäger-Wilderer wegfällt. Da gehts blos noch ums Essen. Für den Einen wie den Anderen.

    Bei uns sollte man auch nicht mit Bogen/Armbrust durchs Gemüse streifen! Kann ganz dumme Misverständnisse abgeben😁.

    Fallen ja....würd ich machen. Hätt dann nämlich sicher was besseres zu tun, um mit ewig langem Pirschen meine Energie zu verschwenden.

    Pfeilgeschwindigkeit: Klar ist die unter Schall und auf jeden Fall langsamer, als jedes Kaliber einer Schusswaffe.

    Aber darum gehts ja gar nicht. Es ist leise mit dem Bogen.

    Im worstcase lass ich Flinte und Büchse sicher zu Hause, wenn ich schon unbedingt auf die Jagd muss.

    Warum? Das Wild hört den Schuss wahrscheinlich nimmer, aber jeder sonst in mind. 5km Umkreis. Das kann ich da gar nicht brauchen.

    Aber naja... es würde viel brauchen, dass es wirklich notwendig wäre und alles andere ist für mich kein SHTF- Szenario.

  • (eig. Anm: Ein Bogen) Benötigt vergleichsweise zur Schusswaffe weit weniger Übung.

    Also ich glaub so allgemein kann man das nicht sagen. Ich bin zwar da etwas unbeteiligt aber ich war schon mal schießen (Gewehr und Pistole) und ich hab schon mal eine Übungsstunde von einem Freund im Bogenschießen bekommen.

    Im Schießkanal war ich doch deutlich erfolgreicher als mit dem Kassaibogen. Da hab ich nicht mal geschafft einen Pfeil abzuschießen, von treffen red ich gar nicht.


    Daher:

    Obwohl ich noch nie eine Armbrust ausprobiert habe, glaube ich (jaja, das 11 Gebot :)), dass ich damit wahrscheinlich besser treffen würde als mit einem Bogen. Schon allein vom halten und zielen.

    Einmal editiert, zuletzt von JuGeWi ()

  • Also ich kann mich nicht deiner Meinung anschließen, dass heutzutage ein Wilderer leichter gestellt werden kann. Die Waldflächen der ÖBF oder der großen Stifte werden von weitaus weniger Aufsichtspersonen betreut, als früher.....und die Jagdpächter kannst heutzutage wohl leicht ausmanövrieren....die fahren ja mit ihren SUVs bis zu den Hochständen und sind schon lange vor Ankunft bemerkbar...….die einzigen Neuerungen sind die Wildkameras....

  • Noch was zum Thema Selbstverteidigung:

    Ich finde einen Compoundbogen oder eine Armbrust zur Selbstverteidigung eher ungeeignet. Zugegeben, der Anblick mag einschüchternd wirken, dass war es dann aber auch schon. Mit einer Pistole oder einem Gewehr kann ich einen Warnschuss abgeben und habe dadurch den Lärm als einschüchterndes Mittel, mit einem Bogen oder einer Armbrust hat man diesen Effekt nicht. Außerdem ist die Schussfolge bei einem Bogen oder Armbrust eher langsam, wenn man nur einen Schützen hat. Der Bogen als Kriegswaffe machte ja auch nur Sinn, wenn man viele Bogenschützen hatte, die eine Fläche mit Pfeilen eingedeckt haben. Ein einzelner Bogenschütze ist da eher ungeeignet.

    Im SV-Fall sollte man sich halt darüber im klaren sein, dass ein Pfeil oder Bolzen bei einem Treffer im Oberkörper ziemlich wahrscheinlich tödlich enden wird (außer jemand verwendet im SHTF-Fall idiotischer Weise Scheibenspitzen statt Jagdspitzen), weil die Klingen sehr breite Schnitte verursachen und starke Blutungen auslösen (zumindest bei guten Jagdspitzen, meine haben zwei ausfahrende Klingen, die bei Kontakt auf 5 cm ausfahren), die nicht leicht zu behandeln sind. Jedenfalls muss man sich beim Lösen des Schusses darüber im Klaren sein, dass ein Treffer letale Folgen haben wird, mit allen Konsequenzen, die durch diese Tat ausgelöst werden.

    Alleine deshalb würde ich einen Bogen oder eine Armbrust nicht zur Selbstverteidigung verwenden wollen. Da würde ich eher eine Schleuder bevorzugen und eine Pistole als Abschreckung dabei haben.

  • Zur Übung: Da ich sowohl mit dem Gewehr (aktiv) als auch ehemals mit dem Bogen geschossen habe, meine persönliche Sicht: Mit dem Gewehr schafft es jeder halbwegs feinmotorisch begabte Mensch innerhalb von wenigen Minuten (und guter Einweisung), dass er auf 100m ein handtellergroßes Ziel halbwegs zuverlässig trifft (mit einem entsprechend vernünftigem Kaliber, z.B. .222 oder .223 Rem, .243 Win., maximal .308 Win.).


    Mit einem Bogen hab' ich das nach zwei Jahren Übung nicht hingebracht! Schon alleine, weil ich die nötige Zugkraft für einen entsprechend starken Bogen nie erreicht habe. Und mit 40lbs war bei 60m Schluss...


    Die Wirksamkeit von Bögen gegenüber gerüsteten Gegnern hat sich schon im Mittelalter ziemlich gegen Null entwickelt. Angeblich haben die Engländer die Schlacht von Hastings nur deswegen gewonnen, weil die Franzosen über ihren eigenen Stolz gestolpert sind: Jeder wollte der Erste sein, bei einem sich keilförmig verjüngendem Gelände; sie haben sich irgendwann gegenseitig umgetrampelt und die Engländer konnten im "Nahkampf" (wenn man das Abstechen einer hilflos am Boden liegenden Blechkonserve so nennen mag) den Rest erledigen.

    Die übliche (und üblicherweise auch wirkungsvolle) Taktik der hoch gepanzerten französichen Adeligen gegen Langbogenschützen war: Langsam und mit gesenktem Visier (um hier keine Zufallstreffer durch die Lüftungsschlitze zu riskieren) durch den Pfeilhagel auf die gegnerischen Linien zumarschieren und dann in den Nahkampf zu ziehen. Selbst eine Bodkin-Spitze hatte da kaum eine Chance, eine gute Plattenrüstung zu durchdringen.


    Geograph: Nicht jeder SHTF bedeutet sofort den Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung. Auch gegen Ende des ersten Weltkriegs hat bei uns akuter Hunger ("Steckrübenwinter") geherrscht. Das hat aber nicht bedeutet, dass deswegen die Zweiteilung Jäger <-> Wilderer obsolet geworden wäre. Und selbst wenn die öffentliche Ordnung komplett zusammenbricht: Ich kann mir vorstellen, dass jemand, der seit Jahren oder gar Jahrzehnten ein Revier gepachtet und bejagt hat das auch nachher noch als "sein" Revier betrachtet...

    There is no such thing as too much backup!