Jod - 131 in der Luft von Europa festgestellt

  • Jod 131 ist ein Radioaktiver Zerfallsstoff mit einer halbwertszeit von etwas über 8 Tage. https://de.wikipedia.org/wiki/Iod

    Da er in Europa in der Luft nachgewiesen wurde muss das bedeuten das das irgendwo ein Reaktor lecken muss, in Europa.

    http://www.irsn.fr/EN/newsroom/News/Page...nuary-2017.aspx

    https://blog.fefe.de/?ts=a6565bb0


    Derzeit ist die Konzentration unbedenklich, aber ich denke wir sollten das mal im Auge behalten, vor allem nach der Explosion in einem Französischen Atomkraftwerk neulich.


    All good medicine - Christian

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Nun, Kraftwerke sind Hochkomplexe Systeme die zu Störungen neigen, da kommt es schon mal vor das was abgestellt wird. Aber radioaktives Jod in der Luft bedeutet das ein Reaktor entweder ein Leck hat oder aber radioaktive Dämpfe in die Atmosphäre ablässt wegen einer Störung oder eines Überdrucks. Sowas ist ein Ernstzunehmender Störfall.
    Ich vermute mal das sich kein Betreiber freiwillig findet der es zugibt, und bei der geringen Menge wird es wohl auch kaum verfolgt von den Behörden, aber irgendwo in Europa leckt ein Reaktor auf die eine oder andere Art, und an der Quelle ist die menge des Jods mit Sicherheit größer, also besteht auch eine größere Gefahr für die Bevölkerung.


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  • Ich habe keine Infos recherchieren können,
    hat jemand irgendwelche Verlautbarungen finden können??

    LG Sepp

  • Ich überlege, wie Jod 131 freigesetzt werden kann, sodass der Anstieg in der Luft über Europa gemessen werden kann:

    * Panne in einem Atomkraftwerk und Freisetzung von Substanzen aus dem Reaktor-Inneren.
    * Panne in einem Forschungsreaktor der Universitäten
    * Panne in einem Kriegsschiff mit Nuklear-Antrieb, das sich vor Europa befindet
    * Absichtliche Freisetzung von Radioaktiven Stoffen durch Terroristen oder diverse Geheimdienste

    Den letzten Punkt halte ich derzeit für unwahrscheinlich, aber man weiß nicht, was denen in Zukunft noch alles einfällt.

    Mir ist noch was eingefallen: Es könnte ein Satelit abgestürzt sein, der eine Energieversorgung über Atomenergie hatte. Ich weiß aber nicht, ob bei derartigen Ausstattungen auch Jod 131 entsteht.

  • Oh es gibt mehr Möglichkeiten. Bereits 2011 gab es erhöhte Jodwerte über Europa, damals wurde als Ursache eine Firma ausgeforscht die Medizinischen Bedarf herstellt.

    http://www.spiegel.de/wissenschaft/techn...a-a-798441.html

    Es ist durchaus möglich das es dieses mal wieder was ähnliches ist.

    Man darf nicht vergessen, die Konzentration ist sehr gering, die höchste Konzentration wurde wohl Mitte Jänner über Polen gemessen, danach verteilt sich das Zeug über Europa und verdünnt sich immer weiter. Zudem zerfällt das Jod ja recht schnell. Hast du heute 1 kg, hast du in etwas mehr als 8 Tagen noch 500 Gramm, in etwas mehr als 16 Tagen 250 Gramm, in etwa 24 Tagen noch 125 Gramm, d.h. das Zeug halbiert sich etwa alle 8 Tage.


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  • huiiii....das ist schon fast genial, dass du das auch im blickfeld hast....danke für die info; werde mich jetzt auch ein bisserl schlauer machen

  • also nach kurzer recherche, kann ich nur sagen, dass ich zwei diesbezügliche quellen hierzu fand; nasuma.de und kraftzeitung.net....mit gleichem inhalt. jedoch von keiner staatlichen oder universitären einrichtung. Letztere haben im jänner diesbezügliche meldungen herausgegeben, dass erhöhte jod-werte gemessen wurden; von skandinavien beginnend und bis nach frankreich ziehend. Frankreich war auch das erste Land, dass überhaupt eine Meldung veröffentlichte.

  • http://www.irsn.fr/EN/newsroom/News/Page...nuary-2017.aspx

    Zitat
    13/02/2017
    Detection of radioactive iodine at trace levels in Europe in January 2017

    Iodine-131 (131I), a radionuclide of anthropogenic origin, has recently been detected in tiny amounts in the ground-level atmosphere in Europe. The preliminary report states it was first found during week 2 of January 2017 in northern Norway. Iodine-131 was also detected in Finland, Poland, Czech Republic, Germany, France and Spain, until the end of January.
    Iodine-131 is a radionuclide with a short half-life (T1/2 = 8.04 day). The detection of this radionuclide is proof of a rather recent release.
    Besides the iodine release, the origin of which is still unknown, the poor dispersion conditions due to the thermal stratification [1] of the atmosphere also affected the observed concentration levels, including those of naturally occurring radionuclides such as Lead-210 (210Pb) [2], or fine particles (PM2.5 and PM10) leading to pollution episodes, particularly in the Western part of Europe during week 4 of January.
    It must be pointed out that only particulate iodine was reported. When detectable, gaseous iodine is usually dominant and can be estimated to be 3 to 5 times higher than the fraction of particulate iodine.
    In France, particulate 131I reached 0.31 µBq/m3 and thus the total (gaseous + particulate fractions) can be estimated at about 1.5 µBq/m3. These levels raise no health concerns.
    The data has been shared between members of an informal European network called Ring of Five gathering organizations involved in the radiological surveillance of the atmosphere. In France, IRSN is responsible for monitoring the radioactivity of the atmosphere on a nation-wide scale. Its surveillance network OPERA-Air includes high-volume aerosol samplers (700 to 900 m3 of air per hour) and measurement equipment capable of detecting trace amounts of radioactivity.


    Auf der Seite hats auch eine ordentliche Übersicht der Messwerte von Europa. Das ist eine offizielle Seite, also nix mit alternative Facts.

    Wer sich auf Deutsch informieren will findet hier einen Bericht: https://netzfrauen.org/2017/02/19/reaktorunfall/#more-50288

    [team] Wenn wir unsere Waffen zu Pflugscharen verarbeiten, werden wir irgendwann für die pflügen, die das nicht gemacht haben.

  • jetzt gibt es dazu auch eine Meldung auf ORf.at

    Zitat
    Radioaktives Jod in Luft über Europa nachgewiesen

    In mehreren Teilen Europas, darunter in Tschechien und Deutschland, sind im Jänner Spuren von radioaktivem Jod gemessen worden. Die in der Luft festgestellten Werte seien an der Grenze der Messbarkeit gelegen, teilte die tschechische Strahlenschutzbehörde SJUB heute in Prag mit. „Es gibt keinerlei Grund zu irgendwelchen Sorgen wegen der Folgen für den Menschen“, sagte ein Sprecher.

    Es sei davon auszugehen, dass die Radionukleide Jod-131 über die Atmosphäre nach Europa transportiert worden seien. Spekulationen über einen Unfall in einem AKW nannte die Behörde „Unsinn“. Denkbar sei indes ein Problem bei einem Hersteller von radioaktiven Medikamenten, wie sie in der Strahlentherapie eingesetzt werden.

    Zuvor hatte die französische Aufsichtsbehörde ISRN von ähnlichen Messungen berichtet. Die kurze Halbwertszeit von Jod-131 von rund acht Tagen deute darauf hin, dass die Radioaktivität in jüngster Zeit entwichen sei, hieß es in einer Mitteilung




    http://orf.at/stories/2380313/


    All good medicine - Christian

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    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Im Falle eines Kernwaffentests oder eines Reaktorunglückes müssten noch jede Menge anderer radioaktiver Stoffe ihr Unwesen treiben.

    "Es hebt meine Stimmung, wenn ich bei meinem Schrotthändler shoppe. Da finde ich immer was." - Rüdiger Nehberg

  • Quelle bitte!
    Und bitte nicht "Netzfrauen" - die sind einfach nur grottenschlecht!

    "Es hebt meine Stimmung, wenn ich bei meinem Schrotthändler shoppe. Da finde ich immer was." - Rüdiger Nehberg

  • Ist mittlerweile wohl in allen Medien angekommen, weil auch nicht schön zu reden. Jetzt gehts daran, herauszufinden, was da los ist/war. Jod 131 hat eine Halbwertszeit von ca. 8 Tagen....

    viribus unitis - acta non verba

  • die natürliche terrestrische und solare effektive dosis, die wir generell jährlich zu uns nehmen ist um ein vielfaches höher, wodurch ich mir jetzt nicht die größten sorgen machen würde; vor allem, weil der vorfall schon in der ersten jännerwoche erfolgte und eher die verschwörungstheoretiker dieses thema gerade im netz ein bisserl aufkochen---vor einigen jahren gab es einen ähnlichen vorfall, wo man nach wochen der recherche erst draufkam, dass ein budapester forschungsinstitut eine jod-wolke entweichen ließ.....das positive an diesem vorfall ist, dass man wieder gesehen hat, dass es europaweit ein gutes messsystem gibt, welches schon die kleinsten mengen an radioaktiven aerosole aufspüren kann und die verantwortlichen auch gut unterscheiden können, ob nun diese werte unbedingt an die bevölkerung weitergegeben werden müssen