Smart-Meter messen oft überhöhte Werte

  • In Europa sollen ja nach derzeitigem Plan bis 2020 über 80 Prozent der Haushalte mit Smart-Metern ausgerüstet sein, also mit intelligenten Elektronischen Stromzählern. Begründung für das ganze ist, das damit die Leute angehalten werden sollen Energie zu sparen, weil man den verbrauch besser sieht.

    Es gibt aber viele Probleme, zum einen ist bereits erweisen das es den Stromverbrauch wohl kaum senkt, aber die Datenmenge über jeden Bürger massiv erhöht da die Geräte alle 15 Minuten den Stromverbrauch übers Internet weitergeben. Zudem ist die Haltbarkeit der Geräte bei weitem geringer als bei den alten Zählern (Ferraris-Zähler genannt).
    Eins der Dinge was auch immer wieder bemängelt wird ist das sie per Fernabschaltung, also übers Internet, den Strom abschalten können zum Kunden, was ein nicht zu Unterschätzendes Risiko ist. Man Bedenke jemand könne Flächendeckend in die Stromzähler abschalten, man hat keinen Strom, das Netz kann zusammenbrechen (Black-Out), usw.

    Und jetzt zeigt sich ein weiterer schwerer Mangel, die neuen als so gut angepriesenen Geräte messen schlicht und einfach oft falsch. Bei manchen Messungen wurde eine Fehlmessung von mehr als dem 5-fachen des tatsächlichen Verbrauchs ermittelt, insgesamt wurden Fehlmessungen bei mehr als der Hälfte der Geräte nachgewiesen.

    Besonders hoch sind die Abweichungen in der Messung wenn man LED, Energiesparlampen und Dimmer einsetzt.

    https://futurezone.at/produkte/smart-met...uch/251.096.719

    Zitat
    ... Viele der neuen digitalen Stromzähler, die auch in Österreich sukzessive die alten Geräte ersetzen, messen laut einem Spiegel-Bericht viel zu hohe Verbrauchswerte. Diesen Verdacht lege eine Studie der Universität Twente in den Niederlanden nahe. Österreichs Netzbetreiber kennen das Problem. ...



    Zitat
    ... Die niederländischen Wissenschafter überprüften neun handelsübliche "Smart Meter", die zwischen 2004 und 2014 hergestellt wurden. Mehr als die Hälfte der Zähler wiesen Werte aus, die weit über dem tatsächlichen Verbrauch lagen, teilweise um bis zu 582 Prozent, berichtete das Magazin am Freitag laut Vorabmeldung.
    Grund für die hohen Abweichungen sei die zunehmende Anzahl von Stromspargeräten in den Haushalten, so die Studie. Sie folgten bei der Stromaufnahme nicht mehr der bisher üblichen Wellenbewegung, sondern einem "abrupterem Muster". Darauf seien die beanstandeten Zähler jedoch nur unzureichend vorbereitet und lieferten somit fehlerhafte Werte, so das Ergebnis der Versuchsreihen. ...



    Zitat
    ... Die größten Abweichungen habe es gegeben, wenn die Haushalte Lichtdimmer hatten und gleichzeitig Energiespar- oder LED-Birnen verwendeten.
    In den Niederlanden haben Verbraucherschützer und Netzbetreiber bereits reagiert. Sie fordern, dass die Geräte flächendeckend überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden. ...



    Zitat
    ... In Österreich ist das Problem den Netzbetreibern und Herstellerfirmen bekannt, wie Ernst Brandstetter vom Branchenverband Oesterreichs Energie auf APA-Anfrage sagte. Sollten Störungen auftauchen, könnte man jedenfalls rasch reagieren. Bisher habe es in Österreich noch keine falschen Messungen gegeben.
    Das erste Mal wurde das Problem im Zusammenhang mit einer technologisch minderwertigen Weihnachtsbeleuchtung bemerkt, so Brandstetter. Dies war aber nicht in Österreich.
    Der niederländische Professor Frank Leferink rät Konsumenten jedenfalls, ihren Verbrauch zu kontrollieren und sich bei Verdacht an den Stromversorger zu wenden. ...



    Am besten gefällt mir an dem ganzen das die Netzbetreiber darüber Bescheid wissen, aber es keine Fehlmessungen gab. Wie soll der Kunde oder der Netzbetreiber merken das das Gerät falsch zählt? Immerhin ist das Gerät der einzige der den Stromverbrauch zählt, und eine Mess-Abweichung von 10 - 20 Prozent fällt nicht unbedingt sofort auf.

    Für mich bedeutet das das ich privat einen weiteren Zähler Nachrüsten werde in meinem Stromverteiler in der Wohnung der in Zukunft den Zähler des E-Werkes überprüft und als Gegenkontrolle dient.


    All good medicine - Christian

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Erschreckend das die Teile so ungenau sind, damit hätte ich nicht gerechnet. Wie kann man einen privaten Zähler einbauen? Geht das so einfach?

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Du brauchst Platz im Verteiler, die meisten sind für Verteilereinbau gedacht. Nachteil, die meisten haben keine Beweiskraft da die meisten nicht geeicht sind.

    Hier ein Modell:

    https://www.conrad.at/de/drehstromzaehle...002-125427.html


    Der hier ist zur Stromabrechnung geeignet, aber nur 1 Phasig, was aber für mich reicht:

    https://www.conrad.at/de/wechselstromzae...oduct%20Details


    Es gibt verschiedene Modelle, man muss sich was geeignetes suchen, und ich werde den die nächsten Wochen einbauen, um ihn abzugleichen mit dem jetzigen Ferraris-Zähler, so kann ich einen Messfehler jetzt schon erkennen.


    Grundsätzlich ist der Einbau nach dem Zähler des Energielieferanten gestattet, solange er fachmännisch von einem Fachbetrieb durchgeführt wird nach den geltenden technischen Vorschriften.


    All good medicine - Christian


    P.S. Nachtrag:

    Hier ist einer für 3 Phasen der MID-Konform ist:

    https://www.conrad.at/de/drehstromzaehle...oduct%20Details


    All good medicine - Christian

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  • Der Einbau eines Smartmeters ist nicht verpflichtend.
    https://www.arbeiterkammer.at/service/mu...r_ablehnen.html
    "Im Rahmen der durch die Verordnung bestimmten Vorgaben für die Installation intelligenter Messgeräte hat der Netzbetreiber den Wunsch eines Endverbrauchers, kein intelligentes Messgerät zu erhalten, zu berücksichtigen.“ (§83 Abs. 1 ElWOG 2010)
    Musterbrief gibt's bei der AK.

    [team] Wenn wir unsere Waffen zu Pflugscharen verarbeiten, werden wir irgendwann für die pflügen, die das nicht gemacht haben.

  • Genau, man kann sich vom Umbau auf die smart meter abmelden! Sollte man auch tun. Mein Geschäftspartner wohnt in einem "Ganzneubau" mit den diesen Messgeräten und bekam Abrechnung in der Höhe eines 3 Personenhaushalt, obwohl er allein ist u kaum zu haus! Er lässt das jetzt nachprüfen.....

    LG
    Igel

  • @Mama Bär @igel68

    Leider muss euch Korrigieren, alle werden Smart-Meter bekommen, es wird auf Wunsch lediglich die Erfassung in 15 Minutenintervallen und die tägliche Übermittlung der Daten per Software abgeschaltet nach derzeitigem Stand.

    https://futurezone.at/netzpolitik/trotz-...alle/45.209.544

    Zitat
    „Der Netzbetreiber hat den Wunsch eines Endverbrauchers, kein intelligentes Messgerät zu erhalten, zu berücksichtigen.“ Diese Formulierung wurde vom Parlament im Sommer 2013 in einer Gesetzesänderung für Verbraucher erkämpft, die keine intelligenten Stromzähler (Smart Meter) wollen. Doch seither wird intensiv darüber verhandelt, wie dieses „Opt-Out“ umzusetzen ist.
    Einen Vorschlag zur Lösung des Problems, der aus der Energiebranche stammt, gibt es bereits. Laut E-Control sollen künftig trotz Ausstiegsmöglichkeit alle Kunden einen digitalen Zähler bekommen. Die Funktionen, die den Zähler „intelligent“ machen, sollen jedoch via Software deaktiviert werden. Dazu zählt etwa die Erfassung der Verbrauchswerte im 15-Minuten-Intervall sowie die Erfassung eines Tageswertes. Diese Funktionen sollen bei den „dummen“ Geräten beim Einbau deaktiviert werden. ...



    Zitat
    ... „Im Grunde handelt es sich daher um einen ganz gewöhnlichen Standardzähler, der wie bisher den fortlaufenden Energieverbrauch des Kunden misst und einmal jährlich abgelesen wird“, erklärt E-Control-Vorstand Martin Graf. Rechtlich gesehen ist der digitale Zähler damit kein intelligentes Messgerät mehr, sondern nur noch ein „dummer, digitaler Zähler“.
    Was jedoch bleibt, ist die Fernab- und anschaltfunktion beim Zähler. „Das ist keine Funktion, die das ElWOG (Elektrizitätswirtschafts- und Organisationsgesetz) in seinen Begriffsbestimmungen für ein intelligentes Messgerät erwähnt“, so die E-Control, die bei der Präsentation dieser Kompromisslösung durch „Österreich Energie“ im Wirtschaftsministerium dabei war. ...



    Aber das ganze ist noch in der Schwebe, da noch verhandelt wird, aber es ist sehr wahrscheinlich das es so kommt, ganz einfach aus logistischen Gründen. Wenn du in einem Haus mit 20 oder mehr Wohnungen nur einen hast der sich weigert einen Smart-Meter zu installieren, müsste wegen diesem einen jährlich ein Ableser vorbeikommen um den Stromverbrauch zu erfassen, bzw der Kunde müsste selber ablesen was bedeutet er müsste jedes Jahr angeschrieben werden, ihm müsste eine Ablesekarte zugeschickt werden, mitsamt dem ganzen bürokratischen Umfang. Smart-Meter werden automatisch ausgelesen, das ist die Zukunft. Kein Personalaufwand, keine falsch abgelesenen Zahlen.

    In der Stadt meines Vaters wurden bereits automatisch auslesbare Wasseruhren verbaut, zum auslesen fährt einmal jährlich ein Fahrzeug im Schritttempo durch die Strassen und sammelt alle Daten ein die die Uhr gespeichert hat. Das gleiche gibt es schon länger für Gaszähler, also werden die E-Werke das System auch bei den Stromzählern einführen.

    Es gibtin Österreich bereits 600.000 Smart-Meter, da wird niemand mehr das ausrollen verhindern.

    http://derstandard.at/2000053944054/Smar...en-viel-zu-viel

    Es gibt fast 1 Million Wohnungen in Wien (https://www.wien.gv.at/statistik/verkehr-wohnen/wohnen/)


    Mal ein paar Fakten zum Smart-Meter aus der Print-Presse:

    „Die intelligenten Stromzähler verbrauchen viel mehr Energie als die alten Ferraris-Zähler. In Österreich zugelassene Smart Meter würden etwa 3% des jährlichen Haushaltsstromverbrauchs benötigen.“

    „Die Netzbetreiber sehen das ein wenig anders. Schon allein wegen der höheren Anschaffungskosten & kürzeren Lebensdauer der Geräte würden die Netzgebühren steigen müssen.“

    „Zahlen muss immer der Endkunde.“

    „Denn Daten, die es gibt, werden auch genutzt, das zeigt uns die Geschichte.“

    „Ca. 4%, zw. 30 & 50€ an Strom kann mit dem Smart Meter eingespart werden.“

    Smart Meter hält laut Hersteller max. 10 Jahre
    Ferrari Zähler 50-60 Jahre

    (Quelle: Profil 43/2012)


    Hier in der Wikipedia dazu:

    Aus den Lastkurven sind die Lebensgewohnheiten des Kunden ersichtlich.

    Laut Deutsche Energie-Agentur wurden 2010 je nach Anbieter einmalig 35 - 100€ & jährlich zwischen 60 – 240€ in Rechnung gestellt. Dem stehen im Mittel optimistisch gerechnete Einsparungen von 9 – 42€ gegenüber.

    Intelligente Zähler verschaffen dem Stromanbieter einen großen Informationsvorsprung, den sie zu ihrem Vorteil einsetzen können.

    (Quelle: Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Intell…%C3%A4hler abgerufen, am 13.01.2014)



    Man darf aber auch die Vorteile nicht vergessen. So kann man einen Tarif wählen der zu bestimmter Zeit günstiger ist, was der Zähler dann auch als günstigeren Verbrauch erkennt. Es gibt die Möglichkeit das Elektrofahrzeug dann zu laden oder die Waschmaschine dann einzuschalten wenn der Strom günstig ist (Was die Hausrat bei einem Wasserschaden dazu sagt sei mal dahingestellt). Zudem kann das E-Werk bei Tarifänderungen einfacher abrechnen.

    Wie bei jeder Technologie muss man eben mit Vor und Nachteilen rechnen, und eventuelle Fehler gibt es immer, die man aber ausmerzen muss.




    @igel68

    Ich habe derzeit einen Kunden der den 4 Fachen Stromverbauch verrechnet bekommen hat wie früher, ohne Änderung der Lebenssituation, allerdings hat der einen alten Zähler, denn auch alte Zähler können Fehlmessungen haben, und es kann immer zu defekten im System kommen die zu Fehlmesungen führen.


    All good medicine - Christian

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    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Ich habe mir genau das am Nachmittag von einem echten Elektriker erklären lassen:
    Die alten Messgeräte basieren auf einem Magnetfeld und dieses Magnetfeld dreht die Aluminiumscheibe. Jetzt ist der Strom eine Sinuswelle, d.h. wenn du nur den aufsteigenden Teil verbrauchst so erzeugt nur der aufsteigende Teil das Magnetfeld. Und wenn du die Hälfte vom absteigenden Teil verbrauchst so erzeugnt nur diese Hälfte ein Magnetfeld. LED Lampen brauchen oftmals nur einen kleinen Teil der Sinuswelle da z.B. ein Kondensator damit befüllt wird. Und die digitalen Zähler tun sich schwer damit nur einen Teil der kompletten Welle zu messen. D.h. du verbrauchst nur den aufsteigenden (+) Teil der Welle und zahlst bei Falschmessung für alle 4 Teile der Welle. So die Theorie/Befürchtung ...

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • http://wien.orf.at/news/stories/2822690/

    Zitat
    Kunden können das neue Gerät ablehnen, beispielsweise aus Datenschutzgründen. In diesem Fall wird ein elektronischer Standardzähler ohne Smart-Meter-Funktion installiert, die Speicherung und Auslesung der Zählerstände ist bei diesen Geräten deaktiviert.


    Ist zumindestens ein Teilerfolg.

    [team] Wenn wir unsere Waffen zu Pflugscharen verarbeiten, werden wir irgendwann für die pflügen, die das nicht gemacht haben.

  • Antwort von Wiener Netze auf "Widerspruch zur Montage intelligenter Messgeräte" (Musterbrief AK)
    Zitat: Die Wiener Netze, als zuständiger Netzbetreiber, beginnen voraussichtlich 2018 mit dem Austausch der Messgeräte. Die Opt-out-Möglichkeit kann jedoch nur der zum Zeitpunkt des Zählerwechsels aktuelle Vertragspartner wahrnehmen. Deshalb... eine definitive Berücksichtigung derzeit nicht möglich. ... jeden Vertragspartner zeitgerecht und schriftlich über den Austausch des bestehenden Strommessgerätes gegen ein modernes, elektronisches Messgerät informieren. ...jeder Vertragspartner die Möglichkeit sich definitiv für die Ein-oder Ausschaltung der Smart-Meter-Funktion zu entscheiden. Dieser Kundenwunsch wird von uns berücksichtigt (man erhält ein speziell auf eigene Wünsche adaptiertes elektr.Messgerät).
    Es ist deshalb nicht möglich einen Ferraris-Zähler zu behalten. Diese Zähler-Bauart entspricht nicht dem aktuellen Stand der Technik und ist in der Beschaffung teurer. Damit würden die Ihnen verrechneten Messpreise steigen...
    MfG-B.

  • In Graz wird der Smart-Farth einfach montiert und lustig ist, dass man keine Möglichkeit hat, zu kontrollieren, dass das Glumpert nicht trotzdem sendet...

    LG Sepp

  • @Mama Bär

    Das ist genau das was ich auch geschrieben habe. Der Standartzähler ist der Smart-Meter, wer dessen Funktion nicht will bei dem wird sie abgeschaltet, aber der Zähler ist der gleiche. Ist auch ganz logisch, das gesamte auslessesystem wird automatisiert, da werden überall die gleichen Geräte installiert was die Hardware angeht, lediglich in der Software wird es anders eingestellt.


    All good medicine - Christian

    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)