Deutsches Stromnetz braucht viel mehr Reserven gegen Winter-Blackout

  • Heute wurde eine interessante Meldung veröffentlicht:

    https://de.nachrichten.yahoo.c…t-151726283--finance.html

    Durch die unterschiedlichen Arten der Energiegewinnung, viele Windkraftwerke im Norden und viel Solar im Süden, wird im Winter im Süden eventuell zu wenig Strom produziert. Im Norden gibt es im Winter genügend Wind und damit auch Strom. Durch nicht genügend Leitungskapazität kann es zu Engpässen bei der Energieübertragung vom Norden nach Süden kommen. Abhilfe soll durch das Zuschalten von Reservekraftwerken und Zukauf von Strom u.a. in Österreich kommen.

    Nicht ganz ernst gemeint kommt mir der zweideutige Gedanke, dass zwischen Bayern und Österreich das Netzwerk passt, beim Netzwerk zwischen Bayern und Preussen jedoch noch Ausbaupotential vorhanden ist

    Gruß,
    der Bayer

  • Es macht schon einen Sinn, zusätzliche Kraftwerke in Bayern oder Österreich zu starten, um Strom-Trassen von Norddeutschland nach Süddeutschland zu entlasten. Wenn mehr Strom im Süden in das Netz eingespeist wird, bedeutet das, dass die Überlandleitungen (von Nord nach Süd) weniger belastet sind. Ich bin technisch nicht versiert, aber es reicht, um mir "bildhaft" vorzustellen, was da läuft

  • Richtig spannend wird's wie schon geschrieben 2022, wenn das letzte deutsche AKW vom Netz geht. Dann haben unsere nördlichen Freunde eine spannende Konstellation: Verbrauchsschwerpunkt im Südwesten, Erzeugungsschwerpunkt im Nordosten, kein ausreichend dimensioniertes Netz dazwischen (der Ausbau geht sich in den kommendne fünf Jahren beim besten Willen nicht mehr aus).
    Polen wehrt sich mit Phasendrehern dagegen, als billige Ersatzleitung herhalten zu müssen (lies: entweder es fließt kein Strom, oder Deutschland blecht dafür einen Batzen Geld).

    Bis dahin wird auch noch die seit mehr als 15 Jahren existierende deutsch-österreichische Preiszone aufgespalten, was auch nochmal Dynamik ins System bringt (und für Österreich den Strom verteuert).

    Speicherkraftwerke rechnen sich aktuell nicht (zu geringe Differenz zwischen Peak- und Offpeak-Preis), daher baut aktuell in Österreich (und vermutlich auch in Deutschland) kaum jemand was. Es gibt viele Kraftwerksprojekte (in Summe im Gigawatt-Bereich), die entweder schubladisiert oder gleich ganz ad acta gelegt wurden.

    Da die deutsche Bundesregierung (die diese Misere ja verschuldet hat) derzeit planlos und handlungsunfähig ist sehe ich auch keinen Grund, warum sich die Situation bessern sollte. Momentan macht man dort Nabelschau und hofft, dass in Österreich (künstlich in die Höhe getriebenem Strompreis sei Dank) genügend Kraftwerke wieder angefahren werden, um das Netz stabil halten zu können. Hoffentlich denken die Kameraden auch daran, dass viele dieser derzezeit unrentablen Kraftwerke derzeit als Reservekraftwerk für Deutschland zur Verfügung stehen - und Produktionsbetrieb und Reservekraftwerk gleichzeitig geht halt nicht...

    There is no such thing as too much backup!

  • Da habe ich vor kurzem eine interessante Doku gesehen. Alle wollen die Stromleitung von Nord nach Süd, aber nich auf ihrem Grundstück. Besser beim Nachbarn ... Und oberirdisch ist schlecht weil ... Und unterirdisch ist schlecht weil ...

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.