So schnell kann es gehen - Der Balkankrieg und Frankreich

  • Eine Thematik, die sehr gerne umschifft und - da sehr unangenehm - ignoriert wird, sind Bürgerkriege. In einer Zeit, wo ständig vom lang anhaltenden Frieden in Europa gesprochen wird, stört der Balkankrieg in den 90er-Jahren des vorigen Jahrhunderts dieses Märchen deutlich. Tito hatte es geschafft, eine komplexe Mischung aus sehr unterschiedlichen Völkern zumindest für eine gewisse Zeit zu einem gemeinsamen Staat zu vereinen und aus Angst vor der Bedrohung durch die damalige Sowjetunion auch in relativer Ruhe zu halten - wenngleich mit sehr brachialen Mitteln. Nach seinem Tod funktionierte dieses System noch eine Weile, doch die Klüfte zwischen den Völkern klafften immer mehr auf und endeten schließlich in einem fürchterlichen Bürgerkrieg, der ganz Jugoslawien erschüttern sollte. Was damals tatsächlich geschah, bekamen wir hier in Mitteleuropa nicht einmal ansatzweise mit. Ich habe mit unzähligen Familien und ehemaligen Kämpfern, die diese Zeit unmittelbar miterlebt hatten, gesprochen und eine ungefähre Vorstellung erhalten, wie schnell aus ehemaligen Nachbarn und sogar Freunden erbitterte Gegner werden können. Obwohl in den Staaten des ehemaligen Jugoslawiens inzwischen wieder Frieden zu herrschen scheint, sind die Probleme noch lange nicht gelöst. Noch heute streiten die Staaten über Grenzverläufe und speziell in den Gegenden um Bosnien sprechen sogar heute noch die Waffen.

    Ein Bürgerkrieg ist deshalb so verheerend, weil der eigentliche Gegner nicht wirklich bekannt ist. Es ist ein Kampf von Jedem gegen Jeden. Und es gibt nur Verlierer. Wer glaubt, wir wären in Bezug auf einen Bürgerkrieg im Schlaraffenland, muss leider enttäuscht werden. Ein kurzer Blick nach Frankreich zeigt, dass vor nicht allzu langer Zeit dort gewaltige Kämpfe zwischen verschiedenen Ethnien stattfanden und - völlig unbeachtet von der Berichterstattung - teilweise auch heute noch stattfinden. Was oft und gerne tot geschwiegen wird, ist nicht der Rassismus gegen eingewanderte Kulturen, sondern der Rassismus dieser Einwanderer gegen jene, die sie im Stich gelassen haben. Viele Zuwanderer aus Afrika fühlen sich von den Franzosen ausgenutzt und benachteiligt. Und nicht selten haben sie damit recht. In Frankreich kämpfen Behörden und staatliche Ordnungskräfte fast täglich gegen diese aufkeimende und nicht selten überbordende Wut und schlägt sie inzwischen ziemlich rücksichtslos zurück. Wer glaubt, dass dies bei uns in Österreich oder Deutschland nicht passieren kann, irrt gewaltig. Inzwischen haben auch wir festgestellt, dass sich das Alleinelassen von Immigranten nachteilig auf unsere Sicherheit auswirken kann. Fast täglich werden wir mit Nachrichten überschwemmt, die uns beunruhigen und das Volk immer mehr zur Waffe greifen lässt. Die Zahlen an gemeldeten Waffen schnellen immer mehr hoch. Noch vor wenigen Monaten waren diese Zahlen wieder rückläufig. Einige Messerattacken später explodierten die Zahlen wieder. Es ist also keineswegs alles im grünen Bereich. In der Politik findet man dafür nur zwei Antworten. Die eine Seite ignoriert diese Ereignisse völlig und tut sie als Panikmache ab. Die andere Seite pusht sie hingegen hoch und tut so, als würden wir bereits im Krieg leben. Beides ist falsch. Die Probleme sind - ebenso wie in Frankreich - hausgemacht. Man nimmt Flüchtlinge und Asylanten auf, sperrt sie weg und überlässt sie ihrem Schicksal. Hilfsgruppen sind bemüht, Ordnung in das Chaos zu bringen. Doch man blutet sie finanziell aus und überhäuft sie mit Formularen und Behördenschikane.

    Ein Bürgerkrieg ist wohl das realistischste Szenario in dem die Vorkehrungen der Prepper am Meisten zu tragen kommen. Hier tritt all das ein, was uns dazu bringt, sich auf eine Krise vorzubereiten. Behörden sind heillos mit sich selbst überfordert, Wasser, Strom und Müllentsorgung sind keine Selbstverständlichkeit mehr. Die Bevölkerung ist verunsichert und aggressiv. Plünderer treiben ihr Unwesen und Gesetz und Ordnung sind nicht mehr gegeben. Frankreich zeigt, dass man eine derartige Situation immerhin eine ganze Weile in Schach halten kann. Dennoch sollte man sich niemals allzu sicher fühlen. In derart angespannten Situationen reicht oft ein kleiner Funke und das Fass explodiert. Wollen wir hoffen, dass es bei uns niemals dazu kommt. Ein Freund von mir wacht noch heute oft schweißgebadet auf, weil er das Gesicht des Nachbarkindes im Schlaf sieht, das er im Balkankrieg irrtümlich aus purer Panik erschossen hatte. Der Mann ist eine Seele von einem Menschen - der Bürgerkrieg hat ihn dennoch zum Mörder gemacht. Und obwohl man ihn nachträglich von seiner Schuld freigesprochen hat - nur seine Liebe zu seinen eigenen Kindern hat ihn daran gehindert, letztlich auch sich selbst gegenüber noch zum Mörder zu werden.

    Bei aller Vorsicht sollte man am Ende des Tages noch ein lebenswertes Leben haben. Kein Bunker ist ein Lebenskonzept.
    In jungen Jahren will man noch allen gefallen - im Alter ist man froh, wenn man sich selbst im Spiegel noch erkennt.

  • Das von dir geschilderte ist wahrscheinlich realer als es sich Mancher vorstellen kann.
    Niemand wünscht es sich. Die Zeichen stehen aber wirklich nicht gut.
    Jeder gegen jeden wäre das schlimmste.
    Wahrscheinlich werden sich aber Gruppen bilden, die dann die Situation noch zusätzlich für ihre Zwecke nutzen.
    Wir werden Dinge erleben, die wir in unseren kühnsten Träumen uns nicht vorstellen können.
    Wir werden über kurz oder lang auch Dinge machen, die wir nie geglaubt haben dazu im Stande zu sein.
    Dennoch, jede Art der Vorbereitung hilft uns so was zu überstehen. Ob unbeschadet wird sich weisen.
    Ich glaube auch nicht dass das unbedingt von den Flüchtlingen ausgeht. Die werden eher als Anlass genommen werden.
    Sie werden eher nicht selbst beginnen. Es sei denn es sind keine Kriegsflüchtlinge. Denn die wissen was sie zu verlieren haben.
    Aber auch in diesem Szenario ist ein Netzwerk unverzichtbar.

    bG
    Norbert

    Gut vorbereitet läuft alles besser

  • @menatarms100 Wie bereits erwähnt, lassen die Vorkommnisse in Frankreich hoffen, dass die Lage nicht allzu schnell eskalieren kann. Wobei bei uns in Österreich und auch in Deutschland die Bürokratie nicht zu unterschätzen ist. In der Hinsicht ist man zum Beispiel in Frankreich viel flexibler. Bei uns würden wohl die Behörden tagelang streiten, wer nun zuständig sei. Das sieht man am Beispiel des BVT sehr schön. Da wiehert der Amtsschimmel ja mächtig. Trotzdem sollte unser Staatsgefüge allfällige Probleme einigermaßen unter Kontrolle halten. Es geht ja eigentlich auch gar nicht darum, wer letztlich der Stein des Anstoßes ist. Ich habe das eben nur auf die Ausschreitungen in Frankreich bezogen und um es eindeutig klar zu stellen: ich unterstelle hier weder Flüchtlingen noch Asylsuchenden oder den Österreichern irgendwas. Es geht nicht darum Schuldige zu suchen. Beide Seiten haben oft sehr gute Gründe, warum sie tun, was sie tun. Lediglich das Wie ist oft und gerne zu hinterfragen. Gewalt ist generell keine Rechtfertigung. Und du hast recht: niemand bleibt bei einem Bürgerkrieg ohne Schuld, wenn er ihn überlebt. Das ist die eigentlich so grausame Wahrheit. Das gilt aber für jegliche Form der Gewaltausübung.

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  • Ich habe (in einem anderen Forum) schon vor 4 Jahren geschrieben dass mir z.Bsp. die Lage in Spanien nicht gefällt und eine allfällige Abspaltung Kataloniens schlimm enden könnte.

    Das hat sich bis jetzt zum Glück nicht bewahrheitet, die Lage ist nicht eskaliert ( aber viel gefehlt hat nicht ) dieses Problem ist aber nur aufgeschoben. Dann könnten auch die Basken ( die gerade erst die ETA aufgelöst und endlich Frieden haben ) wieder auf die Barrikaden steigen :-(

    Die Ballungsräume in Frankreich und Belgien sind seit Jahrzehnten vor sich hin schwelende Pulverfässer, In Südschweden wird's auch immer schlimmer.

    Durch den Brexit und die damit verbundenen Probleme mit dem "Grenzschutz" wird auch Irland / Nordirland wieder eine Problemzone, auch dort hat sich die Lage erst seit kurzem beruhigt und ist eine wackelige Angelegenheit.

    Und auch in DE gibt's in einigen Grossstädten Brennpunkte, sogenannte "No Go Aereas" die faktisch jetzt schon rechtsfreie Räume sind.

    Die Lage ist also alles andere als gut, aus kleinen regionalen Konflikten kann in der heutigen Zeit mit all den Multimedialen Möglichkeiten zur Verbreitung von (Fake)News sehr schnell auch ein Flächenbrand entstehen.

    Der Europaweite Zuwachs derr "rechten" Parteien ist ebenfalls Besorgniserregend. Aus meiner Sicht sind Unruhen, "Aufstände" oder sogar Bürgerkriege momentan die grösste Gefahr die Europa bedroht.
    Und wenn sich in der Politik nicht ganz schnell was ändert wird aus dieser Bedrohung in den nächsten 10 Jahren Realität.

    Ich denke dieses Sceanario ist weitaus realistischer als ein Kometeneinschlag oder ein globaler atomarer Krieg, aber halt einfach zu unsexy da man sich darauf schlechter vorbereiten kann.

    Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Jaja, die Bürokratie, bis die arbeitet ist die Polizei schon fertig, zumindest mit den Erstmaßnahmen.
    Wenn es dann weiter geht, dann dauert es bis was passiert. Genau das ist aber zu befürchten.
    Diesen scheinbaren rechtlichen Leerraum, in dem die Behörden überlegen was zu tun ist, auf den sollten die Vorsorger achten. Danach geht's nämlich dann oft zur Sache.
    Die Behörden sind nicht bereit, die Gegner der Ordnung haben sich aber schon formiert.
    Und los geht's. Das dann wider zu bereinigen ist nicht so einfach und nie ohne Gewalt von staatlicher Seite zu bewältigen.
    Exkurs in die Physik Druck erzeugt Gegendruck.
    Hoffe es dauert noch ein Weilchen.

    bG

    Norbert

    Gut vorbereitet läuft alles besser

  • @Grimm Ganz kann ich dir nicht recht geben. Man kann sich auch auf ein solches Szenario vorbereiten. Man muss es allerdings in seinem Kopf auch zulassen. Doch genau daran scheitert es meist. Eine solche Vorstellung erzeugt natürlich einige Magenschmerzen und daher setzt unmittelbar die Verdrängung ein. Was nicht sein darf, wird auch nie passieren. Dass sich die Realität von solchen Thesen nicht beeindrucken lässt, ist ein völlig anderes Thema. Wie du schon festhältst, ist dieses Szenario wohl das einzig Realistische. Es wäre durchaus wert, sich deutlich mehr Gedanken dazu zu machen, wenn man von Vorbereitungen spricht. Alleine, es findet selten bis nie statt.

    @menatarms100 Es bleibt zu hoffen, dass es nie dazu kommt. Mich würde allerdings nicht wundern, wenn unsere Regierung dann in ihrem Bunker sitzt und über Zuständigkeiten philosophiert, die sie längst verloren haben. Und dann können sie in ihrem eigens dafür eingerichtetem Krisenstudio die Bevölkerung beschwichtigen, während vor der Tür das Chaos herrscht. Es wäre nicht das erste Mal, dass eine Regierung sich in einer völlig anderen Spähre befindet.

    Bei aller Vorsicht sollte man am Ende des Tages noch ein lebenswertes Leben haben. Kein Bunker ist ein Lebenskonzept.
    In jungen Jahren will man noch allen gefallen - im Alter ist man froh, wenn man sich selbst im Spiegel noch erkennt.

  • Hallo.

    Ich würde mich gerne in dieses Thema mit einbringen. Ich beschäftige mich ja schon längere Zeit mit dem was gerade alles so passiert. Und komme (für mich) zu dem Schluss das es in den nächsten Jahre zu einen Bürgerkrieg in Europa kommen wird. Also ich denke mal das es einen Währungsschnitt geben wird und dann evt. aber "hoffentlich nicht" einen Bürgerkrieg. Nur wenn man nicht mit geschlossenen Augen durch die Gegend läuft sondern einfach nur ein wenig ein realistischer Denker ist dann wird man auch zu diesen Entschluss kommen.

    Nur machen leider viel zu wenig Menschen die Augen auf. Das fängt schon in der eigenen Familie an zb. meine Eltern. Es war die letzten 50 Jahre alles gut also wird es auch die nächsten 50 jahre so sein. Die Politiker werden uns schon sagen wann es Probleme gibt. Das sind die Standart Sprüche die man immer wieder hört.
    Und wenn man dann nur ein wenig die Augen offen läst sieht man wie schnell es gehen kann (Frankreich - England - Spanien - Zypern - usw).

    Die Welt wird von einer handvoll Elite regiert! Wer das bis jetzt noch immer nicht weiß dem ist nicht mehr zu helfen.

  • @Resident999 Du hast Recht, die Lage ist im Moment alles andere als beruhigend. Es gibt immer schneller immer mehr Informationen und es wird immer schwieriger echte Informationen von purem Blendwerk zu unterscheiden. Das liegt leider auch daran, dass wir ständig von hinten bis vorne selbst von der eigenen Regierung belogen werden. Und irgendwie hat man das Gefühl, dass uns eigentlich alle belügen. Das ist ein sehr guter Nährboden für Unruhen. Aber gerade deswegen darf man sich nicht kirre machen lassen. Wer sich zu viel davon beeinflussen lässt, gibt sehr schnell das eigene Hirn ab. Das ist ein bekanntes Dilemma. Je verrückter die Nachrichten werden und je mehr man das Gefühl bekommt, dass sie immer weniger mit der Realität zu tun haben, desto eher neigt die Masse dazu, dass sie irgendwann wirklich jeden Blödsinn glaubt. Das kann fatal werden. Noch halten staatliche Gefüge sehr gut. Das kann sich jedoch sehr schnell ändern. Genau das ist ja der Grund, warum wir uns vorbereiten. Egal was dann wirklich kommt.

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  • Zitat von arbito im Beitrag #8
    Das liegt leider auch daran, dass wir ständig von hinten bis vorne selbst von der eigenen Regierung belogen werden.



    Es gibt zwei Möglichkeiten:

    1. Du lieferst nachvollziehbare Belege für deine Behauptungen.

    2. oder du hörst auf hier Verschwörungstheorien zu verbreiten.

    Ich darf dich nochmals auf Punkt 6 der Forenregeln verweisen und lege dir dringend nahe dies zu beherzigen.

  • @Ben Ich verstehe deinen Einwand, aber wenn du das bereits als eine Verschwörungstheorie ansiehst, dann kann ich mir - sorry, wenn ich das so offen schreibe - ein Schmunzeln nicht verkneifen. Die eingeforderte Liste für diese 'Behauptung' würde wohl den Rahmen hier sprengen. Es gibt genug Beispiele, wo regionale Behörden bis in höchste Instanzen (das wäre ja dann wohl die Regierung) uns ohne erkennbaren Grund Informationen vorenthalten oder sie nur in verstümmelter Form weitergeben. Und ja, auch die Vorenthaltung von Informationen ist eine Lüge. Das ist wohl heute nicht mehr üblich es so zu sehen. Vertrauen ist meiner Ansicht nach jedoch sehr wichtig. Es geht nicht darum hier pauschal auf die Regierungen einzuklopfen. Aber eine gewählte Regierung genießt letztlich das Vertrauen der Wähler. Da wäre es nur recht und billig, wenn da auch nur ansatzweise etwas zurück kommt. Wenn du ein konkretes Beispiel verlangst, dann solltest du dir vielleicht das Abstimmungsverhalten unserer Volksvertreter in Brüssel näher ansehen. Dann erkennst du sehr schnell, dass man uns im eigenen Land das eine erzählt und dort das genaue Gegenteil davon abstimmt. Egal welche Partei auch immer. Mit Verschwörungstheorie hat das genau gar nichts zu tun. Und in diesem Fall ist deine Kritik auch insofern unzutreffend, da das Zitat aus dem Zusammenhang gerissen wurde und nur als Hinweis auf die allgemein übliche Praktik unzähliger Regierungen westlicher Prägung heran gezogen wurde. Es ist nicht neu, dass Propaganda von allen Seiten betrieben wird. Das ist Fakt. Sorry, aber ich sehe hier keinerlei Verstoß gegen die Regeln und auch keine Verschwörungstheorie.

    Bei aller Vorsicht sollte man am Ende des Tages noch ein lebenswertes Leben haben. Kein Bunker ist ein Lebenskonzept.
    In jungen Jahren will man noch allen gefallen - im Alter ist man froh, wenn man sich selbst im Spiegel noch erkennt.

  • Du solltest die Definition einer Verschwörungstheorie nachschlagen und dir dann deine Beiträge nochmals durchlesen.

    Du stellst hier Behauptungen auf, also belege diese auch. Kannst oder willst du das nicht, dann unterlasse solche Behauptungen in Zukunft, danke.

  • Ich sehe die Gefahr für einen nahenden Bürgerkrieg irgendwo in Europa (EU) nicht wirklich. Die Grundstimmung ist schlechter geworden, dass gebe ich zu, aber im Großen und Ganzen läuft es so dahin. Die Flüchlinge sind für viele ein wichtiger Aufhänger in ihrer Wut, bei genauerer Betrachtung ist dieses Thema aber vernachlässigbar, da "handlebar", es müssen nur alle mitmahcen (was im Moment nicht so gut läuft, aber das wird schon noch).
    Problematisch für die Gesellschaft wird, dass die Generation, die noch einen Krieg am eigenen Leib miterlebt hat am "aussterben" ist. Die jungen Menschen (abgesehen vom Balkan oder andere Kriegsflüchlinge) haben soetwas nicht erlebt und können sich das auch nicht vorstellen (mich eingeschlossen). Zu Beginn des ersten Weltkrieges sind viele Junge Menschen voller Freude in den Krieg gezogen, weil sie dachten etwas "Ehrenhaftes", ja Aufregendes zu tun. Die Ernüchterung kam dann recht schnell als sie in der Realität ankamen und nur Elend und Verlust vorfanden. Heute ist das ähnlich. In den Kommentaren im Internet sind manche Menschen richtig "geil" darauf, dass endlich was passiert, dabei müssten sie sich nur mal ein paar Dokumentationen über den ersten oder zweiten Weltkrieg anschauen. Aber viele betäuben sich lieber mit SitComs und lassen sich berieseln, weil die Medienwelt einen schon so weich geklopft hat. Wenn dann in den Medien (Zeitung, Internet) etwas auftaucht, was sie emotional berührt, dann springen sie auf.
    Wenn ich daran denke, dass viele Deutsche zur AFD gelaufen sind, weil Merkel den Griechen Kredite ermöglicht hat, weil diese behauptete, dass die Deutschen das zahlen müssten. Mit der letzten Tranche kam die Rechnung, Deutschland hat über 400 Millionen Euro an den Griechen verdient, die Meinung der Menschen hat sich aber nicht mehr geändert. Das ist definitiv ein Informationsproblem, dass sich aber klarerweise daraus ergibt, dass Menschen gewohnt sind, Informationen zu erhalten. Früher war das die Tageszeitung, heute ist das jeder Einzelne von uns. Man kann auf Facebook jeden Blödsinn posten, jede noch so offensichtliche Falschmeldung (zB. Beiträge der "Tagespresse" ) und sie werden unhinterfragt geteilt und geglaubt. Das Problem ist, dass früher wenigstens versucht wurde, "richtige" Nachrichten zu verbreiten, heute werden bewusst falsche Informationen verbreitet um die Meinung der Menschen zu beeinflussen. Heute ist jeder dazu verpflichtet, die angebotenen Informationen zu hinterfragen! Man kann sich nicht mehr zurücklehnen wie früher und davon ausgehen, dass das schon stimmen wird, wenn irgendjemand etwas postet, oder eine Meldung verbreitet wird. Internetseiten wie Mimikama oder Kobuk sind da eine wirkliche Unterstützung, aber meistens reicht der Hausverstand und eine kurze Recherche um eine Falschmeldung als solche zu erkennen. Gefordert wäre aber jeder sich unabhängig zu informieren. Leider wollen viele eine Bestätigung für ihr Weltbild und in ihrer "Medienblase" bleiben da das fast immer bedeutet, sie machen alles Richtig, die anderen liegen falsch. Welcher einfache Geist will sich denn schon eingestehen, dass er einem Irrtum aufgesessen ist (Beispiel "Flatearther" ).

    Im Moment hält die EU in Europa noch alles zusammen, aber wenn die zerbricht, wird Europa wieder in einem "dunklen Zeitalter" untergehen. Europa ist viel zu vernetzt, um noch mit vielen autonomen Nationen zu funktionieren, man nehme alleine den Stromhandel. Wenn sich da einer abschottet wird es eben finster in Europa. Dann gibt es vielleicht was Kriegsähnliches und dann sitzen wieder alle an einem Tisch, weil sie merken, dass es gemeinsam in "relativem Wohlstand" besser ist als alleine im Kohlenkeller.

  • Zitat von Ben im Beitrag #11
    Du solltest die Definition einer Verschwörungstheorie nachschlagen und dir dann deine Beiträge nochmals durchlesen.

    Du stellst hier Behauptungen auf, also belege diese auch. Kannst oder willst du das nicht, dann unterlasse solche Behauptungen in Zukunft, danke.




    Wenn@arbito

    einVerschwörungstheoretiker

    ist dann müsste ich deiner Aussage nach auch einer sein. Denn ich sage ja das wir von einerElite regiert werden und nicht von Politikern

    (Schauspieler).

    Ihr betreibt heir ein Prepper Forum und wir reden hier über Krisen. Ich denke dann sollte man auch darüber reden wie Krisen verursacht werden und viel wichtigerWER

    sie verursacht. das sollte dir mal zu denken geben. Ich weiß nicht ob du Kinder hast für die du die Verantwortung trägst. Aber ich habe welche und für die möchte ich eine Welt vorfinden in der es sich lohnt zu Leben und seinen Beitrag zu leisten.

    Denn solche Menschen wie du verhindern das sich etwas verändert auf dieser Welt (zum guten). Also sei in Zukunft bitte mit solchen Aussagen wie "Verschwörungstheoretiker

    " sparsam. Mann soll doch bitte jeden seine Meinung lassen und zum Ausdruck bringen lassen. Das wäre mal ein Anfang für einebessere Welt

    .

    Ich würde und werde dir auch deine Meinung lassen die du vertrittst.

    Und zum Schluss: Du schreibst@arbito

    soll es belegen? Hast du schon mal versucht einen Menschen zu belegen das ein Politiker gelogen hat? Du kannst belegen was du willst es wird dir keiner glauben denn Menschen wollen belogen werden. Wenn du ihnen die Wahrheit sagst sind Menschen nicht glücklich denn keiner will der Wahrheit ins Auge blicken.

    Daher soll unser Gedanke sein "logisch zu denken und 1 und 1 zusammen zu zählen" nur dann bist du eben einVerschwörungstheoretiker

  • @Resident999 Moment bitte. Das ist genau der Punkt, den ich nicht will. Es soll hier keine künstliche Unruhe aufkommen. Das hilft niemanden. Ich weiß deinen Einsatz zu schätzen, aber es hat natürlich auch einen Grund, warum man hier im Forum sehr vorsichtig ist. Allzu schnell kann es vorkommen, dass ein an sich gut geführtes Forum plötzlich an allen Ecken auseinander bricht, nur weil es mit abstrusen Ideen überfüllt wird und es dadurch seinen guten Ruf verliert. Insofern verstehe ich Bens Intervention noch. In diesem Fall hielt ich die Kritik jedoch für überzogen. Dass uns Politiker gerne nach dem Maul reden und dann das glatte Gegenteil tun, sollte mittlerweile Allgemeinwissen sein. Kleinen Kindern bringt man bei (so hoffe ich jedenfalls), dass man das Lügen nennt. Ob und wie dann noch andere Personen dahinter stecken, kann man vermuten. Beweisen wird sich das kaum lassen. Insofern fiele deine Vermutung wohl sicherlich in den Bereich 'Verschwörungstheorie'. Wobei auch dieser Begriff schon wieder eine pure Manipulation ist. Viele Behauptungen wurden früher als krude Theorien abgetan und haben sich später als tatsächliche Verschwörung herausgestellt. Um auch hier mit dem oft geforderten Beispiel zu kommen: dass Oswald Kennedy nicht erschossen haben KANN, haben mehrere Elitesoldaten bewiesen. Er hätte als relativ schlechter Schütze niemals schneller als ein professioneller Sniper sein können. Die Behauptung, er wäre der alleinige Täter gewesen, ist damit eindeutig widerlegt. Und trotz allem ist es nur Theorie, weil man eben die tatsächlichen Schützen noch nicht kennt. Den Präsidenten der Vereinigten Staaten auf offener Straße zu erschießen, darf man aber meines Erachtens durchaus als Verschwörung ansehen. Einen Menschen, der solches behauptet, als Verschwörungstheoretiker zu bezeichnen, mag formal richtig sein. Das macht ihn jedoch nicht zwingend zu einem schlechten Menschen. Der Ton macht immer die Musik. Auch hier im Forum. Allerdings war meine Feststellung keineswegs irgend eine nicht nachweisbare krude Behauptung. Hunderte Abstimmungsprotokolle belegen, dass eine Vielzahl unserer Politiker uns dreist belügen. Es wäre nur leider sinnlos, sie dafür belangen zu wollen.

    Mein Gegenpost zu @Ben war insofern lediglich ein Einspruch und keineswegs der Wunsch hier für einen Grabenkampf zu sorgen. Ben hat sehr gute Gründe vorsichtig zu sein. Allerdings kann man auch dabei übers Ziel schießen und ich hoffe, er gibt mir in dem Fall recht.

    Bei aller Vorsicht sollte man am Ende des Tages noch ein lebenswertes Leben haben. Kein Bunker ist ein Lebenskonzept.
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  • @Wolfzeit Natürlich hast du recht, dass ein derartiges Szenario sehr unwahrscheinlich ist. Glücklicherweise gilt das noch. Allerdings erkennst du ja auch selbst, dass die Angst vor einem Krieg sich deutlich verändert hat. Für viele junge Menschen steht die Angst vor einem Bürgerkrieg ungefähr auf dem gleichen Level, wie die Angst in einen dunklen Keller zu gehen. Was an sich völlig unvergleichbar klingt, entspricht doch weitgehend dem realen Bedrohungslevel. Für manche mag es wohl ein innerer Kick sein, weil man der - völlig falschen - Vermutung unterliegt, man würde damit klar kommen. Nicht ohne Grund liegt das Alterslevel jener, die sich aktiv Gedanken machen, ziemlich hoch. Nur sehr wenige junge Menschen fühlen sich tatsächlich in jenem Umfang bedroht, der der Lage gemäß angemessen wäre. Echte Kampfhandlungen haben nun mal sehr wenig mit 'Call of Duty' zu tun. Die häufig geäußerte Kritik, dass unsere Jugend durch Ballerspiele verroht wird, ist völlig absurd. Eher das Gegenteil ist der Fall. Es sind nur deshalb fast alle Attentäter Ego-Shooter, weil ihre Einstellung sie diese Spiele spielen lässt. Nicht das Spiel hat sie zu Attentätern gemacht. Meine Sorge liegt auf einer völlig anderen Ebene. Die 60er und 70er waren Jahre der Revolution. Man hat sich gegen Missstände aufgelehnt und ist auf die Straße gegangen. Ok, das war nicht immer optimal, aber das Volk hat sich aktiv gewehrt. Inzwischen nehmen ganze Völker die Missstände einfach hin. Sie murren, aber das war es dann auch schon. Aber genau das ist die Gefahr. Denn irgendwann wird der Druck zu hoch und weil er sich nicht vorher abbauen konnte, kommt es regelrecht zur Explosion. Und das ist in keinem Fall gut.

    Bei aller Vorsicht sollte man am Ende des Tages noch ein lebenswertes Leben haben. Kein Bunker ist ein Lebenskonzept.
    In jungen Jahren will man noch allen gefallen - im Alter ist man froh, wenn man sich selbst im Spiegel noch erkennt.

  • @Resident999 Diese Forum hat eindeutige Regeln, welche Inhalte gewünscht sind und welche nicht (Punkt 5 und 6 in den Forenregeln). Für mich ist das klar nachvollziehbar, das Thema prepping ist nun mal ein von vielen Menschen unverstandenes. Je weniger Angriffsfläche man als Gemeinschaft bietet, um so mehr Freiheiten hat man eigentlich, weil man nicht im Fokus steht. Jeder soll seine eigene Meinung haben und diese auch mitteilen dürfen, hier gibt es jedoch Einschränkungen was manche Themen betrifft und dies gilt es zu respektieren.

  • @arbito und @Resident999

    Ihr seid beide neu, deshalb der Hinweis auf die sehr umfangreichen Forenregeln. Diese gibt es nicht weil jemandem langweilig war, sondern aus guten Gründen. Wir als Austrian Preppers wollen das Bild des Preppers der den Zivilschutzgedanken lebt und weiterdenkt verbreiten. Da muss man sehr vorsichtig sein mit Aussagen wie "Die Regierung belügt uns", "Wir werden von einer Elite regiert", usw.

    Außenstehende sehen solche Dinge gerne einmal als "staatsfeindlich" und somit rücken wir in einen Fokus den wir nicht wollen. Wir wollen dafür bekannt werden wofür wir stehen: Eine vernünftigte eigenverantwortliche Vorsorge. Diesen Gedanken zu verbreiten ist unsere Aufgabe die wir uns gesetzt haben.

    Wer irgendeine Krise verursacht ist für deine Vorbereitungen vollkommen unerheblich. Ob im Kriegsfall jetzt die Russen, Chinesen, Ägypter oder Finnen in Österreich einmarschieren ist irrelevant für dich und deine Vorbereitungen. Deshalb wird hier auch nicht über Politik diskutiert. Hier gibt es keinen Konsens sondern nur Dissens der zu Streitereien führt.

    Noch zwei allgemeine Punkte die wohl in den Forenregeln überlesen wurden:

    1. Unser Verwarnsystem funktionert so, dass ein User nach der 2. Verwarnung automatisch gelöscht wird. Mehr als eine zweite Chance gibt es nicht.
    2. Solange mein Name im Impressum steht ist das mein "Haus" in dem ihr Gast seid. Ich bitte dementsprechend um ein respektvolles Verhalten untereinander und um Respektierung der Forenregeln.

    Danke.

    PS: Bedenkt bitte, dass ihr hier in einem öffentlichen Internetforum schreibt. Jeder (Journalisten, Polizisten, Geheimdienste, Rauchfangkehrer, Milchbauern,...) kann lesen was ihr hier schreibt.