Prepper und das liebe Geld.

  • Ich war zwar nie in einer Lehre, aber wie ich angefangen habe zu Arbeiten und noch bei meinen Eltern wohnte, da haben sie auf einmal "Kostgeld" kassiert, 2000 Schilling waren das. Gerade in einer Phase wo ich für ein Auto, für eine Wohnung und für das Selbstständig sein sparen wollte haben sie mir einiges weggenommen. Das war für mich einer der Gründe so schnell wie möglich auszuziehen denn "auswärts" war es zwar nicht billiger, aber ich hatte was für mein Geld.


    Zu meinem 30iger habe ich das Geld dann auf einem Sparbuch zurückbekommen, nur da habe ich es nicht mehr dringend gebraucht X(

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • 🤣

    Wir Spätverdiener haben in der einprägsamen Zeit zwischen 15 und 20 Jahren notgedrungen sparen und einteilen gelernt (höhere Töchter und Söhne vielleicht ausgenommen, ich bin ein "Arbeiterkind"). Du hattest vor zu sparen und man hat dich nicht gelassen 🤣😂🤣

    Im Ernst, es war vermutlich nicht so falsch, die finanzielle Lage war nach deinem Auszug bestimmt nicht besser, das Leben kostet eben Geld. Wenn deine Eltern vorhatten, dich mit dem Sparbuch zu erfreuen, war das mit 30 wirklich eher spät, aber eigentlich freut man sich ja immer über einen unerwarteten Geldsegen. Ich jedenfalls hätte derzeit nichts dagegen 😁

  • ich bekam die wohnung während des Studiums bezahlt und durfte die familienbeihilfe verwenden. Dafür musste ich alles bezahlen... essen, skripten Kleidung usw. In den Ferien arbeitete ich immer, das Geld hatte ich dann auch zur Verfügung.


    Es war schon eng, aber ging.


    Mein damaliger schon berufstätiger freund wollte übrigens dann dass ich sein Essen auch kaufe, weil er ja zu Hause bei seinen Eltern auch nix bezahlt hätte. Wohnung war natürlich auch für ihn kostenfrei durch meine Eltern. Ich konnte ihn dann überzeugen die Hälfte zu zahlen. Ist nicht umsonst mein Ex...)


    Dafür begegnete mir eine junge Dame, die damals mit interrail durch Europa gereist ist und sicherheitshalber die Kreditkarte ihrer Mutter für Notfälle mit hatte. Ich fand unvorstellbar, welche "Notfälle" sie hatte und erinnere mich noch, als die Karte dann plötzlich gesperrt war und sie vom letzten Geld Gummibärchen gekauft hat (klar, möglichst viele Kalorien um wenig geld)


    Damals gab es noch kein ebanking und Internet war auch kaum verbreitet, war also schon schwieriger als heute.


    Ich hab sie danach nie mehr gesehen...

  • Nun, ich gehöre auch zu der Fraktion die ihren Kindern kein Kostgeld oder ähnliches in der Ausbildung abknöpft. Was sollten sie denn lernen wenn ich ihnen 1/3 oder die Hälfte wegnehme? Mangelverwaltung? Die beiden, die schon in der Ausbildung sind, wohnen noch daheim so wie immer und behalten auch ihren Verdienst. Damit haben sie genug zu bestreiten. Sie sollen ja schließlich lernen dass arbeiten Vorteile verschafft und nicht das sie sich 8h täglich + Fahrzeit abrackern und nichts davon haben. Den Umgang mit Geld sollten sie sich schon weit vorher von ihren Eltern abgeschaut oder gelernt haben.


    Sollen sie das Geld verjubeln, verbrennen, wilde Parties damit finanzieren. Sollen sie die Zeit geniessen solange ihnen das möglich ist. Das Leben wird noch hart und ernst genug werden.


    Und sollte bei mir tatsächlich mal selbst das Geld eng werden, bin ich mir sicher es wird auch mit meinem "Geld verjubelnden" Kids so laufen wie es immer war: Alle packen mit an, alle werfen in einen Topf.

  • Ich bin als Kind geprägt worden, weil meine Mutter nach der Scheidung wenig für uns beide zur Verfügung hatte... Seither ist Geld für mich ein Reizwort/-Thema, stand lange Zeit bis weit nach der Matura über ALLEM- mittlerweile ist das besser.

    Ich versuche nicht zu viel auszuholen- HoIF hat absolut recht, Kinder sollten im eben -Kindes-alter schon grundlegend lernen zurecht zu kommen (nicht mit 6 einen Finanzplan aufstellen, aber halt ein gesundes Gspür kriegen- dazusparen auf ein besonderes Spielzeug, Kleinigkeiten im Haushalt helfen mit Hinweis dass alles mit Arbeit verbunden ist- was nicht schlecht ist,...). Fördern UND Fordern im richtigen Maße. Dann werden sie auch ihren weiteren Lebensweg gut bestreiten und unter normalen Umständen in keine Geldnöte kommen.

    Meine Mutter hat das so gehalten: Taschengeld bekomme ich x Schilling/Monat. In meinen 13 Schuljahren hat sich mein Monatsgehalt verhundertfacht- von 1 Schilling/Woche auf 400 Schilling/Monat. Zu Maturazeiten waren das schon heiße 30€. (400 Schilling sind 29€- sie hat aufgerundet :) ) Kleidung, Essen, wohnen wurde bezahlt. Ferialpraxisgeld konnte ich behalten, hab immer beide Monate gearbeitet. Voraussetzung: Schulische Leistung muss passen- ihre Aussage: "Schule ist deine Arbeit, dafür bekommst von mir was du brauchst. Was du willst musst dir selber zamsparen!" Hat funktioniert.

    Von meinem Onkel hab ich: "Reich wird man nicht von dem was man verdient, sondern von dem was man nicht ausgibt!". Also Einkommen muss immer größer sein als Ausgaben. Damit braucht man nicht mit irgendwelchen Zinsen, Aktien, Lottoscheinen spekulieren, sondern ist grundsolide aufgestellt.

    Ich hab das lange Zeit ausgereizt und mittlerweile geb ich auch, abgesehen von meinen niederoptimierten Fixkosten oder echten Invests, manchmal Geld aus um mir einfach was zu gönnen- aber da bin ich nach wie vor etwas seltsam. :)