Offizielle Karten vs. Google Maps

  • OÖ Nachrichten


    Wieder einmal wurden Wanderer von der modernen Technik fast in den Tod geleitet.

    Das ist der Grund warum ich mich nicht auf Google Maps, Freeware udgl verlasse.


    Wenn ich digitale Karten verwende dann aus einer offiziellen Quelle. Und als Sicherheitsnetz analoge Karten im Rucksack.


    Was Österreich betrifft geht für mich nichts über die Karten vom BEV.

    In der Schweiz reicht, meiner bescheidenen Ansicht nach, an Swisstopo keiner heran.

    Diese haben ihre Produkte natürlich auch auf digital erweitert.


    Alpenvereinskarten von "DACH" sind für mich ebenfalls top. Soweit ich weiß beziehen die ihre Daten allerdings auch von den offiziellen Stellen.


    Wie seht ihr das, gerade vor dem Hintergrund dieses Artikels?

    Ich zahle lieber ein paar Franken, Euro und kann mich auf die Produkte verlassen. Als das ich die Stutz bzw. Euro im Sack habe und dann in unwegsamen Gelände strande.

    semper paratus
    semper fidelis in familia
    semper verus est ipse

  • Keine Internetverbindung - Bergrettung rufen. Diese Artikel liest man immer öfter. NIEMALS würde ich ohne verlässliche haptische Karte in die Berge gehen!

    Der Artikel, auf den sich Thor bezieht, hat mich auch vor einer halben Stunde beschäftigt. Wege und Stege in Österreich sind vom Alpenverein ausgezeichnet markiert, mit Karte und Kompass (so man mit beidem umgehen kann) sollte da, was die Orientierung betrifft, nichts passieren können. Das nicht immer berechenbare Wetter ist schließlich Risiko genug...

    Einmal editiert, zuletzt von Makoto ()

  • In den Bergen würde ich mich auf keinen Fall auf Google-Maps verlassen.

    Hauptsächlich gehe ich mit meinem Garmin im Gebirge herum. Eine Karte in Papierform ist aber immer dabei.

  • Naja, 23 und 24 Jahre alt. In dem Alter hab ich auch noch jede Menge Blödsinn gemacht über den die ältere Generation mit mehr Erfahrung und Nachdenken die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hat... Und ich glaube, wäre ich heute in diesem Alter - Ich hätte den gleichen Fehler gemacht.


    Und auch wenn ich mich im Normalfall tatsächlich auf Google Maps verlasse habe ich generell eine Papierkarte von meiner Zielumgebung dabei. Sind bei mir berufsbedingt halt hauptsächlich Stadtpläne.

  • Deren Problem war ja generell schlechte Ausrüstung: Nicht nur, dass sie lediglich digitale Karten hatten (die ja jederzeit durch kältebedingten Akkutod weg sein können): Sie hatten auch keine der Tour entsprechende Ausrüstung dabei.

    Wegmarkierungen haben sie offensichtlich auch nicht beachtet.

    Zusätzlich haben sie viel zu lange gewartet, um einen Notruf abzusetzen.


    Da ist definitiv mehr schief gelaufen als nur falsche Karten!

    There is no such thing as too much backup!

  • Ist doch alles kein Problem. Man begibt sich einfach ohne ordentliche Ausrüstung auf eine unbekannte Strecke & bei Problemen ruft man ganz bequem die Bergrettung an. Die haben Ausrüstung, Karten & Zeit sich teilweise in Lebensgefahr zu einem zu begeben und man kommt unbeschadet aus dem „Abenteuer“ wieder nach Hause.

    Toll, wie das heutzutage läuft (Sarkasmus Ende)

    Try to leave this world a little better than you found it. (Robert Baden-Powell)

  • ich denke, das ist weniger Bequemlichkeit sondern Ignoranz und Unwissenheit.


    Das seh ich so ähnlich wie mit vielen, die im Notfall "in den Wald gehen und sich von Beeren und Pilzen" ernähren wollen. Wenn sie jetzt schon keinen fliegenpilz von einem essbaren schwammerl unterscheiden können, wo soll im Notfall dann ohne Internet und Co die Erleuchtung herkommen?!

  • Das stimmt wohl, dass bei den zwei Personen mehr schief gegangen ist. Aber das Thema mit richtiger Ausrüstung usw ist ja noch reichhaltiger als das eigentliche Thema Kartenmaterial.

    Ich bin auch bewusst nicht auf z. B. "Wegmarkierungen beachten" eingegangen. Vielleicht sollte man zum gesamten Sachverhalt ein eigenes Thema erstellen.


    Mir ging es jetzt in erster Linie primär nur um das Kartenmaterial an sich. Digital vs. Analog, Umsonst : kostenpflichtiges Medium. Da es meiner Erfahrung nach ein Thema ist welchem wenig, hier zu wenig, Beachtung geschenkt wird.


    Wobei sich hier im Forum wahrscheinlich eine Aufklärung diesbezüglich erübrigt.


    Ich bin von meiner Profession her schon viel in Kontakt mit Kartenmaterial, kartographischen Modellen, deren Verwendung, Deutung, Orthofotos, Satellitenaufnahmen uvm.


    Und ich komme natürlich auch in Kontakt mit Menschen die solche Daten verwenden und ihren Nutzen / Informationen daraus ziehen bzw. es versuchen. (In unserer Zeit vorwiegend digital und von kostenlosen Abgabestellen. Soll ja möglichst günstig sein.)


    Es ist jedes Mal erschreckend wie sehr die Menschen alleine auf diese Daten vertrauen. Ohne Aktualität, Qualität etc. zu hinterfragen. "Es ist ja im Internet, da wird es schon stimmen.", "Des is a Sat Büdl, da kannst nix falsch machen." "Des hon I vo Google Maps, die mochn die Kortn jo."


    Natürlich gibt es Quellen die mit hoher Wahrscheinlichkeit wirklich die derzeitigen Gegebenheiten abbilden, allerdings blind vertrauen....

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  • wenn ich irgendwo hinmuss, schaue ich mir vorher an, wie ich fahren muss, verlasse mich dann aber doch aufs navi, außer es kommt mir ganz falsch vor.


    Zu Fuß würde ich mich nicht (allein) drauf verlassen, einfach weil es mühsamer und gefährlicher ist, sollte das ausfallen oder nicht stimmen.

  • Immer wieder landen Fahrer, die sich blind auf Navy und dergleichen verlassen, im Abseits. Von spektakulären LKW-Bergungen lesen wir dann in den Medien, selbst hatte ich in den karnischen Alpen auf der Egger-Alm eine lustige Begegnung mit einem Motorradfahrer, der eigentlich nach Italien wollte. Er hatte wohl irrtümlich die "landschaftlich schönste Strecke" gewählt 🤣😂🤣

  • Noch nichteinmal Ignoranz möchte ich den beiden vorwerfen. Und vom Sarkasmus bin ich ebenfalls weit entfernt. Das grundlegende Problem bei solchen Dingen ist doch ein anderes: Von seiten der einschlägigen Wanderapps (z.B. Komot) wird suggeriert mit einer gewissen Fitness ist es getan. Vor Ort selbst kommt auch keiner auf die Idee hier warnende Worte zu sprechen. Ist natürlich alles schön ausgeschildert und wird als "Wanderung" beschrieben und beworben. Da kommen Stadtkinder die nicht wissen das die allgemeine Zivilistation wie sie sie kennen am Fuss des Berges aufhört. Die wissen nicht das da oben Wind und Wetter herrschen. Woher auch? Alles schön und easy und Super Tourismus. Kommt nach XYZ. Wunderschönes Wetter und super Bergtouren. Für jedes Fitnesslevel...


    Das Problem liegt nicht nur an den beiden Kids selbst, sondern auch daran wie es ihnen suggeriert wird. Und ehrlich gesagt wundert mich viel mehr das sowas nicht häufiger vorkommt. Weil was da alles auf "dem Berg" rumlatscht und keine Ahnung hat ist erschreckend.

  • Eigentlich immer wieder das gleiche Problem. Beim Frühstück würde mir von einer Arbeitskollegin erzählt, die ein "Problemkind" hat. Fast wöchentlich kommt ein Anruf, weil der Chaot irgendetwas vergessen hat und Mama rennt los. Preisfrage: Wann und warum sollte ein 16-jähriger beginnen, selbst darüber nachzudenken was er so alles braucht, wenn ihm Mami die vergessenen Fahrscheine, den Rucksack, die Jause,... verlässlich auf Anruf nachbringt?

    Freilich steigt der dann auch auf den Berg und erwartet verlässlich Rettung, wenn Wetter und Ausrüstung und Orientierung nicht passen!

  • Für mich ist das mit dem Kartenmaterial, ob digital oder real, so eine Sache. Ich bin in der ganzen Steiermark unterwegs und habe nicht für jeden Berg eine Karte. Aber ich informiere mich vorher über die Routen, lese Beschreibungen und mache mich mit der Gegend vertraut, aber das Wichtigste für mich, wenn es mal nicht passt, drehe ich um. Ich habe aber gutes Kartenmaterial für meine Wohngegend. Für mich ist die digitale Karte eher eine Notlösung, wenn sie denn funktioniert.

    Gerade in den Bergen muss man halt nachdenken, und aufmerksam sein. Gehe ich über ein Schneefeld, oder einen Geröllhang? Gibt es eine alternative Route? Ich hab schon so viele unbedachte Wanderer gesehen, dass man an deren Zurechnungsfähigkeit zweifeln kann. Es ist halt alles ein Wirtschaftszweig geworden. Wenn die Wirtschaft meint, man muss den Menschen Freiheit vorgaukeln, indem man sie mit Ausrüstung im Wert von mehreren hundert Euro in die Berge schickt, wird das auch gemacht. Mit Bildern von absoluter Ruhe und bombastischen Aussichten von den Gipfeln wird jeder Insagrammer zum Luis Trenker, solange er nur die richtige Ausrüstung hat. Solange das Wetetr gut ist und auch andere Menschen auf den Bergen unterwegs sind funktioniert das ja auch, problematisch wird es immer erst, wenn mal nicht Bilderbuchwetter herrscht und sie alleine sind.

    Aus Preppersicht haben Karten für mich nur bedingt eine brauchbare Funktion. Für mich reicht ein Europa-Auto-Atlas, um grob den Weg zu finden, für genauere Karten fehlt mir eine Ahnung in welche Richtung es gehen soll und warum. Auch wird die Situation vor Ort immer anders sein, als einem die Karten suggerieren und in einer Notsituation muss man erst mal alles an Kartenmaterial mitnehmen können. Für mich ist halt die Frage immer, wofür brauche ich die Karte. Mein Ziel ist nicht in einer Krisensituation Wandern zu gehen, daher sind auch Wanderrouten nicht in irgendeiner Planung (außer zur BOL, aber die würde ich auch in der Nacht bei Schneefall und Nebel finden). Zu groß ist die Gefahr sich zu verletzen oder die Wege unpassierbar vorzufinden. Auf Routen, die jetzt schon schwer zu bewältigen sind möchte ich nicht ausgehungert in Panik (sonst würde ich mich wohl nicht auf den Weg machen) mit zu viel Ausrüstung (nur zum Spaß werde ich es ja nicht machen) unterwegs sein. Da macht es mehr Sinn, auf breitere Wege zu setzen, die man eventuell auch noch mit Fahrzeugen oder zumindest einem kleinen Anhänger nutzen kann. Es ist auch immer die Frage, wo man hin will. Für mich gibt's da nicht viel, wo ich mir erwarte, dass es besser ist als hier, wo ich die Sprache, die Natur, die Gepflogenheiten usw. kenne. Wenn ich mal großräumig flüchten muss, werde ich nicht alleine sein und auch keinen nennenswerten Vorteil durch Karten erhalten, weil dann eh alles, was noch gehen kann unterwegs sein wird.

  • Wolfzeit bringt den Schlüsselsatz für Bergtouren: "Dann drehe ich um..." - und zwar rechtzeitig, bevor es kein "zurück" mehr gibt.

    Wir haben vor Jahren eine mehrtägige Dachstein-Tour gemacht. Am letzten Tag war es so neblig, dass ich meine Schuhe nicht mehr gesehen habe. Es wurde immer felsige, Sicherheitsketten waren gespannt, ich kannte den Steig noch nicht - wir drehten um, mussten fast 500 Schilling für ein Taxi zurück zum Auto bezahlen, das muss einem die Sicherheit halt wert sein!

  • Makoto ging mir diesen Sommer so. Ich habe mit meinem Vater eine Tour auf den Monte Cadria am Gardasee gemacht. Die Planung erfolgte zuvor über einen Wanderführer von Rother (also ein Buch, keinen echten Wanderführer 😅).

    Soweit alles ok, wir haben uns einen Tag mit bedecktem Wetter ausgesucht, laut Wetterapp sollte es jedoch nicht regnen.

    Während dem Aufstieg hat sich das Wetter drastisch verschlechtert und ein Gewitter zog heran und so mussten wir etwa 10 Minuten unter dem Gipfel umkehren, damit wir es rechtzeitig unter die Baumgrenze schafften.

  • Tipp, Redneck : Wenn du in die Berge gehst, frag vorher bei mir an, ob ich in der Gegend unterwegs bin. Dann gibt es nämlich unabhängig vom Wetterbericht hundertprozentig Gewitter, Nebel, Starkregen,... 🥴

    Ich schaffe sogar "Blitz aus heiterem Himmel" 😬

  • Mach ich ja grundsätzlich gerne!

    Müsste dazu aber auf einen tiroler Berg steigen. Blöderweise hab ich morgen schon was vor, ein andermal gern 😁😁😁

  • Makoto

    Nimmst du noch Einladungen zum klettern und Schnee bringen an? Ich könnte schnell einen Hügel im Garten aufschütten...

    Muss nicht morgen sein :)

  • 😁😁😁

    Ich denke darüber nach.

    Vielleicht schaffe ich "Fernwirkung", bin wirklich gut in "Schlechtwetter machen", hab sogar in Ägypten in der Wüste Regen hingekriegt!