Spitäler in OÖ rüsten sich für möglichen Blackout

  • "Was in den Krankenhäusern passiert, sollte der Stromausfall länger als drei Tage andauern, ist nicht bekannt."


    Es gibt ja nur zwei Möglichkeiten: entweder werden die Spitäler mit ausreichend Benzin/Diesel für den Weiterbetrieb der Notstromaggregate versorgt, oder die lebenserhaltenden Maschinen stehen still und alle davon abhängigen Menschen werden sterben.


    Da dies sicherlich vermieden werden soll, müßte die Bevorratung von Benzin/Diesel ab sofort deutlich erhöht werden, um auch längere Blackouts überstehen zu können.

    Realistisch ist, daß ein großflächiger Blackout durchaus ein, zwei oder auch mehr Wochen dauern könnte, bis die Stromversorgung wieder flächendeckend und stabil genug möglich ist.


    Bürger sollen sich auf Stromausfall vorbereiten: "Blackout" im Allgäu - So gehen die Landkreise und Städte mit dem Ernstfall um - Kempten (all-in.de)


    Meines Erachtens müßte die Bevölkerung deutlicher und ehrlicher informiert und gewarnt werden sowie die Verantwortlichen schneller und stärker an deutlichen Vorsorgeverbesserungen bzw. Aufrufen dazu im/für den Privatbereich arbeiten.

    Wer sich nicht aus eigenem Antrieb informiert, die entsprechenden Seiten (BBK usw.) aufruft usw., erkennt m. E. noch nicht die Gefahr: damit "Ruhe und Frieden im Volk" herrschen, wird immer wieder beschwichtigt und heruntergespielt. Dieses Vorgehen halte ich für unfair denjenigen gegenüber, die sich noch immer drauf verlassen, daß der Staat es schon richten wird.

    Egal, mit wem ich darüber spreche, alle sind noch immer so gestimmt, daß an eine schnelle und umfassende Hilfeleistung und Versorgung durch FW, THW usw. geglaubt wird. Kaum einer kann sich wirklich vorstellen, was so ein "nichts geht mehr" tatsächlich mit allen Konsequenzen bedeutet.

    Unser Land ist einfach ungenügend vorbereitet:


    „Lange Ausfälle sind ernsthaft zu betrachten“ - Söder warnt vor Blackout - FOCUS online


    Hieraus geht ebenfalls hervor, daß die Notstromversorgung der KKH nur "einige wenige Tage" ausreicht und dann "nachgetankt" werden müsse.

    Mir erschließt sich ehrlich gesagt bei der Vielzahl der Aufgaben und der dann vermutlich bereits herrschenden allgemeinen Unruhe nicht, wie diese lebensnotwendige Betankung dann noch zuverlässig und rechtzeitig durchgeführt werden soll.

    Weshalb also stockt man angesichts der doch recht bedrohlichen Lage diese Spritvorräte zumindest der KKH nicht einfach jetzt schon großzügig auf?

    Gerade hier geht es schließlich ganz unmittelbar um Menschenleben.

  • Weshalb also stockt man angesichts der doch recht bedrohlichen Lage diese Spritvorräte zumindest der KKH nicht einfach jetzt schon großzügig auf?

    Gerade hier geht es schließlich ganz unmittelbar um Menschenleben.

    Ich schätze wie bei den anderen Krisenvorsorgethemen auch: Wegen träger Organisation, weil bauliche Änderungen langwierig und teuer sind, und die Politik Angst vor dem "schlechten Licht" hat.

    Ich denke die Blackout-Serie die demnächst auf dem ORF startet wird mehr für den Zivilschutz tun als sämtliche "Kampagnen" davor.

  • Strom im Krankenhaus ist nur ein Thema, viele Krankenhäuser haben elementare Sachen an externe Firmen ausgelagert.

    Z.B. Essen, Wäsche, Sterilisation von Instrumenten, Medikamente, ...


    Strom ist sicher wichtig, aber wenn Patienten nichts zu Essen haben oder in der eigenen Sch... liegen, dann wird das zu einem großen Problem.

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • Ergänzung: Über einen Bekannten kenn ich folgendes Szenario.

    Mehrere Krankenhäuser (5 oder 6) haben einen Liefervertrag für Notfälle bei dem gleichen Lieferanten. Wenn der Diesel bei einem Blackout ausgeht, wird nachgeliefert. Haken daran: Der deutlich günstigste Anbieter hat genau einen Tankwagen. Wie soll das funktionieren?

    Ich bin lieber auf etwas vorbereitet was nie passiert als nachher überrascht da zu stehen.

  • "Unsere" drei KKH (eins in der Kreisstadt, zwei im Landkreis) gehören zu einer gemeinsamen Gesellschaft - haben EINE Küche, d. h. das Essen wird am Vortag gekocht, dann gekühlt, am nächsten Morgen erhitzt, heiß eingeladen, zu den anderen beiden hingefahren und dort bis mittags heißgehalten werden. Dito mit dem Abendbrot, halt nur gekühlt über den ganzen Tag.

    Wäscherei ist natürlich auch ausgelagert, aber die Reinigungskräfte sind bei der KKH-Gesellschaft angestellt.

    Sollten die Geräte im KKH noch auf Notstrom laufen, müssen aber die ganzen Fahrzeuge trotzdem täglich alle bewegt werden und die Angestellten/Arbeiter ja auch irgendwie dorthin kommen. Geht nur mit Privat-PKW mangels Öffi. Und der Landkreis ist groooß....


    *Ächz* man mag es sich nicht vorstellen, was so ein Blackout en Detail bedeutet.


    - Müllabfuhr

    - Behörden (Sozialhilfeauszahlung usw.) & Firmen (Gehaltsauszahlung)

    - Banken/Geldautomaten

    - Post/Lieferdienste

    - Kanalisation/Abwasser

    - Arztpraxen, Apotheken, Medikamente, Dialysen usw.

    - Läden, Tankstellen, Bäcker/Metzger usw.

    - Produktionsstätten, herstellende und verarbeitende Firmen

    - Ampeln, Straßenbahnen usw. ---> Verkehrschaos, falls Autos fahren


    NICHTS geht mehr - absoluter Stillstand. Back to Mittelalter :huh:



    Solange ich nicht akut und behandlungsbedürftig erkranke/Verletzung erleide, hab ich keinerlei Probleme, diese Zeit autark durchzustehen. Auch mental nicht (Vorbereitung, Training usw.)

    Die einzige Gefahr für uns bei Blackout geht von anderen Menschen aus, die herkommen und plündern könnten. Ist aber eher unwahrscheinlich, zumindest anfänglich. Solange keine Waffen im Spiel sind, hab ich durch den Wach- und Schutzhund ganz gute Chancen, auch längerfristig unbehelligt zu bleiben. *hoff*

  • Ergänzung: Über einen Bekannten kenn ich folgendes Szenario.

    Mehrere Krankenhäuser (5 oder 6) haben einen Liefervertrag für Notfälle bei dem gleichen Lieferanten. Wenn der Diesel bei einem Blackout ausgeht, wird nachgeliefert. Haken daran: Der deutlich günstigste Anbieter hat genau einen Tankwagen. Wie soll das funktionieren?

    Ich muss sagen das Einzige was ich dem staatlichen Krisenmanagement zugestehe ist, dass sie versuchen werden die Krankenhäuser so gut es geht am Laufen zu halten. Inkl. Betankung durch den Staat. Ich glaube das alleine ist schon eine Herkulesaufgabe die kaum zu stemmen ist...mit dem aktuellen Stand der Vorbereitungen.
    Alleine schon was es für einen Aufwand es bedeutet die Straße frei zu machen wenn plötzlich der Verkehr zum liegen kommen sollte und die Kommunikation äußerst eingeschränkt ist.

    Halbwitzige Anekdote. Freundin von mir arbeitet auf der Anästhesie. Wir haben in einer Runde gequatscht dass es schon Sinn macht etwas Bevorratung zu Hause zu haben falls das Licht ausgeht etc. Sie meint sie hat eigentlich kaum was zu Hause. Aber wenns losgeht, geht sie eh nicht mehr aus dem Krankhaus raus. :D fair enough

  • Derzeit suchen mehrere (ich weiß gerade von 3) Spitäler in Österreich verzweifelt Hersteller von großen Diesel- und Öltanks.

    Aufgrund der sinkenden Nachfrage haben viele Produzenten die Produktion eingestellt - der Rest ist voll ausgelastet.


    Das zeigt das Problem ist bekannt, die Behebung derzeit aber nur sehr schwer bis gar nicht möglich.