Brennessel, Urtica dioica, Urticaceae

[[File:image.jpg|left|auto]] Beschreibung: mehrjährige Staude, Höhe 30-150 cm, an der ganzen Staude finden sich Brennhaare.
Stängel: vierkantig
Blätter: gegenständig, grob gezähnt, Oberseite dunkelgrün, Unterseite hellgrün
Blüten: kätzchenartige Rispen, unscheinbar grün
Früchte: kleine einsamige Nüsschen
Wurzeln: weitverzweigt, gelblich
Vorkommen: wächst nahezu überall, bevorzugt stickstoffhaltige, feuchte Böden, von den schattigen Auen der Ebene bis zu sonnigen Almen auf 2400 m.

Die Brennessel hat ihren schlechten Ruf zu Unrecht, sie ist auch kein Unkraut, sondern eine wichtige Nutzpflanze die in Vergessenheit geraten ist, die Industrie nutzt sie lediglich zum Färben von Lebensmitteln( E140). Dabei ist sie ist Nahrung, Arznei, Werkstoff, Dünger und Schädlingsbekämpfungsmittel in einem.
An dieser Stelle möchte ich über die Brennessel als Heilpflanze schreiben, die anderen Nutzungsmöglichkeiten kommen später in andere Treads.

Die Brennessel wirkt adstringierend, blutstillend, harntreibend, blutdrucksenkend und vermutlich blutzuckersenkend. Sie hilft bei der Entgiftung des Körpers und stärkt ihn.

Die Indikationen der Schulmedizin sind Rheuma, Harnwegsinfekte, Reizblase, Prostataleiden, Nieren und Blasensteine.

Die Volksheikunde verwendete die Brennessel bei Anämie, starker Menstruation, Masern, Scharlach, Lähmungen, Nieren und Gallenleiden, Harnwegsinfekten, Rheuma, Arthritis, Gicht, Hämorriden, Verbrennungen, Insektenstichen, Ekzemen, Haarausfall und Schuppen.

Auch in der Homöopathie und bei den Blütenessenzen spielt die Brennnessel eine Rolle.

Anwendungsformen:

Tee: 1-2 Tl getrocknete oder3-4 Tl frische Brennesseln pro Tasse mit kochendem Wasser überbrühen, 10-15 Min ziehen lassen, drei Mal täglich trinken ( außer bei Prostatavergrößerung, Schuppen und Haarausfall)

Haarwasser gegen Haarausfall und Schuppen ( Rezept von Sebastian Kneipp): 200 g frische Brennesseln in einem Liter Wasser eine halbe Stunde kochen. Mit diesem Absud vor dem Schlafengehen den Kopf waschen.

Tinktur: Herstellung wie bei der Ringelblume beschrieben, Dosierung 10-50 Tropfen täglich mit Wasser verdünnt einnehmen.

Brennnesselwurzeln für die Prostata: Tee oder Tinktur aus den gründlich gereinigten Wurzeln kann Beschwerden die durch eine Prostatavergrößerung entstehen lindern.

Brennnesselsamen zur Stärkung machen nicht nur alte Pferde wieder munter: Löffelweise einnehmen oder aufs Müsli streuen.

Bei akuten Gelenkbeschwerden hilft oft das schlagen der betroffenen Stellen mit frischen Brennnesseln.

Zur Verbesserung und Erhaltung der Gesundheit wäre es sinnvoll die Brennnessel wieder in die Nahrung einzubinden, sie schmeckt wirklich gut und ist vielseitig einsetzbar.

Wer unabsichtlich einen Zusammenstoß mit der Brennnessel hätte kann sich mit Spitzwegerich gut selber helfen, der frische Saft hilft gegen die Quaddeln.

Zum Sammeln empfehlen sich Handschuhe: Junge Sprosse von Mai bis August, die Samen reifen von August bis Oktober, die Wurzeln werden im Herbst oder Frühling gegraben.
Das Kraut am besten kopfüber im Schatten Trocknen, die Samen auf einem Sieb. Die Wurzeln sollten der Länge nach gespalten werden damit sie auch in den kühleren Jahreszeiten rasch trocknen.

Dankeschön Leute!

Ja kannst du.
Das Indische Springkraut (Impatiens glandulifera) ist ein guter Nektarspender für Bienen, die Samen schmecken sehr gut. Die unreifen ( weißen oder hellen) schmecken noch mild, reife (dunkle bis schwarze) Samen schmecken wunderbar nussig. Leicht angeröstet poppen sie sogar ein bisschen aus und schmecken dann ähnlich wie Pommes Frites.
Bei rohen Pflanzenteilen muß man vorsichtig sein, die sind leicht giftig, aus den Blüten kann man aber einen Sirup machen( wie bei Hollerblüten) und den dann weiterverarbeiten. Find ich geschmacklich nicht so den Renner aber kandieren kann man die Blüten auch.