Einkochen

  • Hatte schon bei der ersten Charge ein, zwei Gläser länger aufgehoben.
    Ich kann Dir allerdings nicht mehr sagen, wie alt diese waren.

    Meine Wurst, die ich mal eingeweckt hatte, war nach einem Jahr immer noch gut. Insofern sehe ich persönlich ( ohne Gewähr) kein Problem, diese Sachen lange aufzubewahren.
    Auch die eingeweckten Eier waren nach über einem Jahr noch einwandfrei in Ordnung.

    Ich stell mal ein Glas auf die Seite und in einem Jahr ( oder vielleicht noch später), sage ich Dir Bescheid!


    LG, Survival

  • Hm, ich muss mal nachgucken, hab noch ein Glas Hagebuttenmarmelade von 2007 im Keller stehen. Die Farbe ist nicht mehr so schön, aber ich bin sicher die ist noch genießbar.

    Es wurde eh schon viel richtiges hier gesagt. Ich verwende Weck-Gläser gerne im Kühlschrank zwecks der Optik, sind einfach hübsch. Für Langzeit-Einkochaktionen (also 1-2 Jahre+) nehme ich am liebsten Twist-off-Gläser. Die fallen beim normalen Einkauf sowieso an. Solange die Deckel beim Öffnen (z.B. mit einem Öffnungswerkzeug) nicht beschädigt werden, kann man sie ohne weiteres verwenden. Ordentliches Sterilisieren ist natürlich Pflicht. Das kann jeder so halten wie er will. Die Deckel koche ich meistens mehrere Minuten lang aus (mit etwas Spüli im Wasser), danach mit kochendem Wasser abspülen (So verfahre ich auch mit Weck-Gummis). Gläser kann man mit kochendem Wasser, im Backrohr, im Dampfgarer sterilisieren. Die Gläser ebenfalls dann mit einem sauberen Tuch trocknen, falls noch nötig. Die Ränder der Gläser beim Befüllen nicht bekleckern, ganz wichtig!

    Da ich das Umdrehen der Gläser nach dem Schließen nicht mag, weil dann der Deckel mit dem Füllgut angepatzt ist, was m.E. auch eine Verkeimung erleichtert, versiegle ich meist mit Alkohol. Also ein Löffelchen brennbaren(!) Alkohol ins Glas (z.B. bei Marmelade den passenden Schnaps, ansonsten z.B. Ansatzkorn), anzünden, Deckel drauf, fertig. Wer das Feuer scheut, kann auch nur den Deckel vor dem Schließen mit Alkohol ausspülen.

    Bei sauren Sachen wie Chutneys braucht man das nicht, da ja da meist auch noch Essig im Spiel ist.

    Generell kommt ja die Haltbarkeit durch Erhitzen + Zucker + Säure (Essig, Zitronensäure) zustande.

    "Das strategisch Gewünschte muss mit dem taktisch Möglichen übereinstimmen."
    Bernard Law Montgomery, 1. Viscount Montgomery of Alamein, KG, QCB, DSO, PC

  • Ich wollte nur mal darauf hinweisen, dass es " Einkochen ( Einwecken)und " Heiß abfüllen" gibt.

    Dies ist von der Haltbarkeit, der Nutzung und der Art der Haltbarmachung total unterschiedlich!
    Auch was man einwecken kann unterscheidet sich vom heiß abfüllen!
    Die Haltbarkeit beim Einkochen wird durch andere Temperaturen und Hygienemaßnahmen beeinflusst, nicht durch Zucker und Säure!
    Das ganze Prozedere ist deutlich unterschiedlich!

    Heiß abfüllen kann man Marmelade, Apfelmus, Chutneys und so Sachen, das ist aber nicht Einwecken!
    Aber Gerichte oder Gemüse und Obst werden eingeweckt, also bei hoher, bis kochendes Temperatur im Glas für längere Zeit zusätzlich erhitzt - eben eingeweckt, bzw. eingekocht.

    (Zum Anbeginn meiner Abfüllkariere habe ich mal Griechische Bohnen gekocht ( Weiße Bohnen mit ToSo) und kochend heiß abgefüllt.
    Ging ein paar Tage gut, aber dann hatte ich ein unvergleichlichliches Dufterlebniss im Vorratskeller...)

    Ich hatte hier beim durchlesen das Gefühl, dass dies etwas vermischt wird und für Beginners kann das ziemlich frustrierend sein, wenn man die falsche Art der Konservierung nutzt.
    Falls mich mein Gefühl trügt, dann entschuldigt die Erklärung!!!


    LG, Survival

    ( Und Gläser werden beim Einwecken auf keinen Fall abgetrocknet!!!;-) )

  • Danke, Survival. Das ist für mich tatsächlich ein unerhört wertvoller Tipp.

  • Zitat
    ( Und Gläser werden beim Einwecken auf keinen Fall abgetrocknet!!!;-) )



    Ich glaube Sie meinte die fertig sterilisierten Gläser wenn sie aus dem Dampfgarer kommen.

    Aber ich glaube beim einmachen, einkochen, einwecken gibt es extrem viele Missverständnisse und Meinungen (Natürlich ist nur meine richtig)

    So hilft ein hoher Zuckergehalt beim einwecken insoweit mit die Haltbarkeit zu steigern ohne mit der Temperatur über 70°/30min zu kommen, zB bei Marillen(Aprikosen für unsere Freundinnen aus D).
    Das schmeckt man beim fertigen Gericht, da es nicht komplett zerkocht ist. (10 Jahre Rekord)
    Allerdings konserviere ich Marillen am liebsten in Wachauer Marillenbrand

    LG Wolfgang

  • @Survival: Nein, keineswegs. Es interessiert mich wirklich - und bisher waren Marmeladen das einzige, was wir einkochten;o))

  • Zitat von Survival im Beitrag #44
    Ich wollte nur mal darauf hinweisen, dass es " Einkochen (Einwecken)und " Heiß abfüllen" gibt.



    Gebe dir recht, ich verwende es oft synonym, was natürlich nicht korrekt ist.

    Einkochen (Einwecken, Einrexen) ist im Grunde Sterilisieren des Einkochgutes im Lagergefäß über einen bestimmten Zeitraum, je nach Art des Einkochgutes. Eingekocht werden meistens Gemüse, Kompotte, Obst. Dazu hat man dann im Idealfall einen Einkochtopf und die bekannten Weck- oder Rexgläser. Ich habe auch schon im kleinen in Twist-Off-Gläsern eingekocht, 4 Gläser (z.B. Essiggurken- oder Honiggläser) passen genau in meinen Kelomat. Wobei ich mich nicht getraut habe, das unter Druck zu machen. Das mag bei Dosen gehen, aber bei Gläsern habe ich da meine Bedenken.

    Was die Bohnen betrifft, die du erwähntest, das ist ein Sonderfall, die brauchen extra Einkochzeit, da hatte meine Mutter auch früher ihre Erfahrungen damit gemacht...

    Das steht auch so in alten Anleitungen.

    In alten Kochbüchern wird das Einkochen oft als "im Dunst kochen" bezeichnet, oder "Dunstobst" bei Kompotten genannt.

    Ich habe noch eine Menge alter Kochbücher wo diverse Rezepte und Informationen drinnen sind. Es gab sogar früher handbetriebene Vakuumpumpen um Gläser luftleer zu bekommen.

    "Das strategisch Gewünschte muss mit dem taktisch Möglichen übereinstimmen."
    Bernard Law Montgomery, 1. Viscount Montgomery of Alamein, KG, QCB, DSO, PC

  • Zitat
    Wobei ich mich nicht getraut habe, das unter Druck zu machen. Das mag bei Dosen gehen, aber bei Gläsern habe ich da meine Bedenken.


    Da brauchst Du absolut keine Bedenken haben wenn Du den Druckkochtopf nicht künstlich abkühlst oder mit etlichen 1000 Watt innerhalb von 1 Minute zum pfeifen bringst!

    LG Wolfgang

  • Zitat von Austrianer im Beitrag #50
    Zitat
    Wobei ich mich nicht getraut habe, das unter Druck zu machen. Das mag bei Dosen gehen, aber bei Gläsern habe ich da meine Bedenken.

    Da brauchst Du absolut keine Bedenken haben wenn Du den Druckkochtopf nicht künstlich abkühlst oder mit etlichen 1000 Watt innerhalb von 1 Minute zum pfeifen bringst!LG Wolfgang



    Und um wieviel Zeit verkürzt sich dann die Kochzeit? Hast du Erfahrungswerte?

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  • Zum verkürzen verwendet man die Druckstufe nicht!
    Die gehört eigentlich entweder um sich das 2malige einkochen im Abstand von 24 Stunden zu ersparen (bei kritischem Einkochgut) oder
    um Fleischsachen zu konservieren (bei 121&deg.)

    LG Wolfgang
    PS Wenn Du sicher zumindest 119° erreichst kannst Du so auch Sachen mit Milch oder Sahne einkochen!

  • Hello again!

    Da es die Kategorie "Einkochen" schon gibt möchte ich sie nicht noch einmal öffnen..auch wenn die Unterhaltungen hier schon ewig her sind. Ich versuche mal fast 2 Jahre später die Konversation wieder zu starten!

    Ich hab mir nun bei Lidl einen Einkochautomaten um rund 60 Euro geholt. Ich hoffe die Qualität stimmt. Ich bin ein kompletter Neuling was das Einkochen betrifft aber hoffe trotzdem erfolgreich zu sein.
    In der Bedienungsanleitung waren verschiedene Einkochzeiten für die verschiedenen Lebensmittel angegeben.. so haben Früchte eine kürzere Einkochzeit als z.B Fleisch. Stand da da zumindest... Nun ist meine Frage... Muss man alles extra einkochen oder nimmt man einfach die Zeit von dem Lebensmittel, jenes am längsten gekocht werden müsste und hat das keine Auswirkungen auf die anderen Lebensmittel?

    Wie kocht ihr ein? Hat auch jemand zufällig Erfahrungen mit dem Gerät vom Lidl????

  • Hallo
    Die einzelnen Zeiten sollten schon in etwa eingehalten werden, sonst "zerkochst" du die empfindlicheren Sachen.
    Für die Haltbarkeit macht das nichts, aber der Geschmack und das aussehen leiden darunter.

    Zum Avatar wäre nur zu sagen - lang ist's her

  • Aber dann kann man ja fast gar keine "gscheiten" Gerichte draus machen...

  • wohl das man da kein Schnitzel mehr aus dem Fleisch machen kann...das hat dann meist mehr Ähnlichkeit mit Kochschinken, pulled Pork oder so. Wobei ich aber sagen muss, in einer Krise wird's einem egal sein und wenn man es gelegentlich mal isst um die Lebensmittel die man da konserviert auf "rotieren" zu lassen ist es auch gut.

    Automat hab ich mir schon öfter mal überlegt, bislang machen wir das immer im Ofen

  • Aus Erzählungen weiß ich, dass meine Schwiegermutter noch in den 60-er Jahren das Schweinefleisch samt dem Fett "eingerext" hat. Das hat soooo gut geschmeckt. Es wurde so gegessen - eventuell aufgewärmt.

    Später hat sie diese Methode aufgegeben und lieber das Fleisch portioniert in der Gefriertruhe gelagert.

    Damals hatten die Bauern und auch die Häuselleute ein ganzes Schwein geschlachtet und sie mussten das Fleisch innerhalb von wenigen Tagen konservieren.

    Eine andere gängige Methode war das "Einsuren". Da wurde das Fleisch mit Salz, Nitrit und Gewürzen in den Fleischbottich eingelegt. Nach wenigen Wochen war es fertig "gesurt". In diesem Zustand wurde es in die Selchkammer gehängt und geräuchert.

    ---

    Heute sind diese Methoden kein Thema mehr, weil man im Supermarkt so viel Fleisch kauft, dass man es verkochen kann, bevor es verdirbt. Ich kenne in meinem Umfeld niemand mehr, der eine halbe Sau kauft, um sie zu zerlegen und in der Gefriertruhe zu lagern.

  • Ich mache das. Wir bekommen ein halbes Lamm bzw ein Viertel schwein und manchmal ein oder ein halbes reh.

    Grund ist weil wir bei dem Fleisch wissen wie es aufgewachsen ist sodass wir damit nicht die massentierhaltung unterstützen.

    Aber es reicht nicht. Wir kaufen schon auch extra zu und zum Glück hat man auch im Supermarkt immer wieder Fleisch das artgerechter gezogen wurde

  • Bin gerade dabei Bolognese Sauce (Sugo) zu machen, und dann einzukochen. Werde jedes Monat ein Glas öffnen und testen wie lange es gut ist.
    Bin gespannt......

    Never argue with an idiot, they drag you down to their level and beat you with experience.