Erweiterter Hobo Test

Vor ein, zwei Wochenenden, als das Wetter nicht mehr so toll war, habe ich auf der Terrasse Feuer machen probiert. Hier ein Bericht dazu.

Erstmals die Ausgangsituation:

[[File:Ausgangssituation_001.JPG|none|auto]]

Hier am ersten Bild seht ihr links Teile vom Hobo (für alte Hasen: es ist der Hobo aus dem alten Forum), Anzündholz (Vom Merkur) und zwei Mora Messer (eines mit einer längeren Klinge, eines mit einer kürzeren Klinge). Beide sind so im 25 € Bereich angesiedelt. Die kleinen Holzspäne wurden mit dem kleinen Messer bearbeitet, die grossen Späne mit dem grossen Messer. Mir persönlich liegt das kleine Messer besser in der Hand, mit dem grossen Messer "geht mehr weiter". Das Holz hatte ich in ca. 10 min fertig bearbeitet. Primär gings um das Testen von Equipment und nicht um mir ein Dosensupperl zu machen.

Leider schaffe ich es nur mit einer Lage Papiertaschentuch und Feuerstein Feuer zu machen. "Den" Naturzunder habe ich noch nicht für mich entdeckt. Kommt aber sicher noch. Ich habe daher die groben Holzspäne, die feineren Holzspäne sowie eine Lage Papiertaschentuch geschichtet. Das ganze schaute dann so aus:

[[File:Hobo fertig vorbereitet_001.JPG|none|auto]]

Normalerweise würde ich den Hobo bis oben anschlichten und dann noch die vierte Seite montieren. Aus Demonstrationszwecken habe ich das aber unterlassen. Rechts unten im Bild erkennt man den Feuerstein. Achtung, nicht von den Dimensionen täuschen lassen, ich verwende einen recht grossen Feuerstein. D.h. der Hobo ist auch recht gross. Nach ca. 6, 7 Streichern war es so weit:

[[File:Hobo Feuer_001.JPG|none|auto]]

Die Lage Papiertaschentuch und die Holzspäne setzen sich in Brand. Wenige Augenblicke später schaute das Ganze schon so aus:

[[File:Hobo Feuer_002.JPG|none|auto]]

Ich habe nichts nachgelegt! Eine kleine Anmerkung zur Phototechnik: ich blitze generell. Bei dem Photo habe ich den Blitz mal ausgeschalten.

Es dauerte ein paar Minuten, bis der Hobo abgebrannt war. Auffallend war, dass es keinen sichtbaren Rauch gab.

[[File:Hobo abgebrannt.JPG|none|auto]]

Es ist eine Menge Holz übrig geblieben. Am Get Home Bag im Auto habe ich das "Crusader Cooking System" installiert. Das habe ich auch gleich ausprobiert. Hier habe ich wieder die von oben bewährte Schichtung von einer Lage Taschenpapier, feineren und gröberen Holzspänen gemacht.

[[File:Crusader Cooking System vorbereitet_001.JPG|none|auto]]

Nach ca. 4, 5 Streichungen war auch das Cooking System "on fire":

[[File:Crusader Cooking System vorbereitet_002.JPG|none|auto]]

Diesmal wollte ich stoppen, wie lange es dauert bis damit 500 mL Wasser kochen. Blöderweise kam es zu einer doch starken Rauchentwicklung und ich wollte die Nachbarn über uns nicht verkrämen. Deswegen habe ich den Versuch unterlassen.

Fazit: Feuer machen bei Schlechtwetter funktioniert, in Strömen regnen darfs halt nicht. Sowohl der Hobo als auch das Cooking System sind praktische Tools. Die Mora Messer in der 25 € Preisklasse sind ihr Geld wert. Ich muss jedoch sagen, dass ich noch nie ein Messer in der 100 € Preisklasse verwendet habe. Mein Defizit bleibt ein "Zünder aus der Natur". Den habe ich bis jetzt noch nicht gefunden.

Kritik, Anregungen, Wünsche, Beschwerden sind jederzeit willkommen!

Wie Du schon richtig erkannt hast, geht´s auch ohne Papiertaschentuch - mit Naturzunder.

Du hast nicht wirklich feine Holzspäne.
Du solltest Dein Messer oben am Rücken mit dem Schleifbock rechtwinkelig anschleifen, so, dass die beiden Kanten zur Seite hin richtig scharfkantig sind.
Damit kannst Du dann vom Holz ultrafeine Späne abschaben und dann gleich den heißen Schweden bedienen.
Das funktioniert dann.

Auftrag (hab ich selbst schon mit meiner Frau gemacht):
Es regnet seit gut 1 Woche, also es ist so ziemlich alles nass.
Du hast 10 Minuten Zeit um ein Feuer zu entzünden.
Du darfst nur 1 Stück Holz (etwa daumendick) verwenden.
Du hast nur 1 Messer und einen heißen Schweden.
Los geht´s.

Mach das mal und setz Dich dann in Ruhe hin und überleg warum es nicht funktioniert hat.
Denk immer ans heiße Dreieck: Brennstoff-Temperatur-Sauerstoff

Zitat von Papa Schlumpf im Beitrag #1

---

Mein Defizit bleibt ein "Zünder aus der Natur". Den habe ich bis jetzt noch nicht gefunden.

---

Nordländische Jäger verwenden Birkenrinde.

Und zwar die feine, aussenseitige, die sich wie eine Fahne Papier abziehen lässt.

Wenn man tagsüber durch die Tundra zieht, kommt man an Birken vorbei, zieht das Zeug im Vorbeigehen ab und steckt es trocken ein, am Abend hat man einen Anzündvorrat.

Zitat von Cody_87 im Beitrag #4

---

Und du darfst nicht vergessen, dass du an deinem Versuchsort, kaum Windschutz hast. Das erschwert das noch zusätzlich. Ich würde mal behaupten, dass dus geschafft hättest, wär dein Zunder etwas feiner gewesen und der Windschutz vorhanden.

---

NEIN, ich binüberzeugt

davon.[Blockierte Grafik: http://files.homepagemodules.de/b628050/a_41_88fcd405.gif]

Was haltet Ihr eigentlich vom Kelly Kettle?
Ich persönlich würde diesen einem normalen Hobo Kocher bevorzugen.

Ja das ist schon richtig, aber trotzdem denke ich das der Kelly Kettle brauchbar ist.
Oft genug wird man auch Wasser aufwärmen müssen, und wenn nicht dann kann man immer noch die Kanne mit Wasser füllen um darauf dann normale Nahrung zubereiten zu können.

Aber wie bei fast allem ist das auch Geschmacksache.

Und nebenbei hast du mit einem ordentlichen Bleistiftspitzer ein fast komplettes Survivalset mit.
Die guten sind aus Magnesium und eine Klinge hast auch drauf (so wie auch auf den billigen)

Hi blaues männchen,
denk doch mal darüber nach ob es nicht unlogisch ist einen Hobo dabeizuhaben aber kein Feuerzeug!
Meines erachten wäre der umgekehrte Ansatz der richtigere.
du hast ein Feuerzeug aber keinen Hobo. Improvisiere diesen, sei es aus einer leeren Konservendose, einem Feuerloch oder aus geschichteten Steinen.
Als königsdisziplin lass dann auch noch das Feuerzeug und den heissen Schweden weg.
Wenn du es an die grenze des (fast) unmöglichen treiben willst mach esbei strömenden Regen .

Prepper

Ich halte dieses Feuerstein-Survival-Dings für sehr seltsam ...

Die Leut packen sich in ihre BOBs ein Fire-Kit mit Zundermaterial usw rein, das mehr Platz wegnimmt als 20 Bics - kann ich nicht nachvollziehen.

Harz+Holzspäne=Feuer

Harz findet man überall an Nadelbäumen.

Ich hab natürlich auch ein BIC im Gebäck und in der Hosentasche, damit kann man viele hunderte male sehr einfach ein Feuer entzünden, aber:
20 BIC im Rucksack - Rucksack fällt mit dem Prepper in den Bach - 20 BIC sind komplett nass -> wie viele davon funktionieren noch? KEINES.
Heißer Schwede fällt in den Bach -> raus geholt, abgewischt und geht wieder.
Solange das BIC geht ist es um Längen besser, aber wenn kein Gas mehr vorhanden ist, sind die Funken von einem BIC sehr klein und damit sehr schwierig Feuer zu entfachen.
Das sind dann die unbezahlbaren Momente vom Heißen Schweden, der bring viele und vor allem große Funken mit bis zu 3000°C.

Ok, und es ist auch noch irgendwie "urig".

Klar sind Feuerzeuge optimal, dafür gibt es die ja.
In unserem BOB, wir sind 3 Leute, gibt es jeweils 1 Zippo, 3 BIC und ein Kit aus dem Schweden, Zunder wie z.B. harziges Holz und ein paar OB.

*gelöscht* ... sonst klinge ich wie ein Klugscheißer.^^

Warum kann ich nix löschen, das ich selber verzapft habe?