Großstadt Messina seit sechs Tagen ohne Wasser

  • Zitat
    In der sizilianischen Küstenstadt Messina gibt es heftige Proteste. Seit sechs Tagen muss die Stadt ohne Wasser auskommen. Ein Erdrutsch infolge heftiger Unwetter am Wochenende beschädigte ein Aquädukt der Wasserleitung der Stadt mit 250.000 Einwohnern schwer. Seitdem müssen die Menschen in Messina ohne Fließwasser auskommen.

    Kilometerlange Schlangen bilden sich täglich dort, wo Tankfahrzeuge an die mit Kanistern ausgestatteten Menschen Wasser verteilen. Dabei kam es zu Protesten. Der Polizeichef der Stadt forderte den Einsatz von Soldaten, um die Wasserverteilung zu beschleunigen.

    Nur kaltes Essen
    Bürger stürmten die Supermärkte auf der Suche nach Wasserflaschen. In den Krankenhäusern der Stadt werden lediglich kalte Speisen serviert, um beim Kochen kein Wasser zu verschwenden, berichteten italienische Medien.

    Bürgermeister Renato Accorinti sprach von einer Notsituation wie im Jahr 1908, als ein verheerendes Erdbeben Messina und die gegenüber Messina auf dem Festland liegende Stadt Reggio Calabria erschütterte und rund 110.000 Menschenleben forderte. Noch unklar ist, wann die Wasserversorgung wiederhergestellt sein wird. Die Region um Messina war in den vergangenen Jahren mehrfach von heftigen Erdrutschen betroffen. Dabei gab es immer wieder auch Todesopfer.



    Quelle: http://orf.at/#/stories/2306940/




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    30.10.2015 / 15:30
    Erklärung: Zitat war defekt
    Grüsse Capt J Reynolds
  • Das ist natürlich ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Wasserleitung wie auch die Wiener Hochquellleitungen könnten von einem Erdbeben in Mitleidenschaft gezogen werden. Ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen wie das gehen soll das z.B: ein guter Teil von Wien mit Tankfahrzeugen zu versorgen.

    Die größten Probleme tauchen dabei vor allem in Bezug auf Hygiene auf, ohne Wasser kaum Möglichkeit die Fäkalien runterzuspülen. Zudem treten große Probleme auf in Produktion, in Krankenhäusern, überall dort wo Wasser zum Reinigen oder aber in Kühlprozessen verwendet wird.

    Und ein zerstörtes Aquädukt lässt sich nicht so leicht instandsetzen.


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    Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe. (Sprichwort der Apachen)


    Es gibt viele Wege zum Ziel. (Sprichwort der Apachen)

  • Danke fürs Zitat instandsetzen :)

    Ich denke in Wien würde bei 6 Tagen ohne Wasser ein mittleres Chaos ausbrechen.

    Vor allem, woher so viele Tankfahrzeuge nehmen? Die stehen ja nicht einfach so zur Verfügung.

    Um die Wiener mit ausreichend Wasser zu versorgen wären wohl hunderte davon nötig.

    Also besser selbst vorsorgen und für sich und seine Familie Wasser (fürs Trinken, Kochen, Waschen, etc.) für zumindest 14 Tage einlagern.

  • 2003 kam es in meiner Gegend zu einer Wasserknappheit. Sehr viele hatten noch eigene Brunnen, die trocken lagen.
    Ländliches Gebiet - totales Chaos. Die Landwirte wurden mühseelig versorgt oder konnten sich selber helfen (Güllefässer waren zu der Zeit sicher nicht erschwinglich).
    Viele waren einfach nur hilflos und konnten mit der Situation nicht umgehen. GsD dauerte es nur ein paar Tage und zu unserem Glück waren die Supermärkte gut gefüllt.
    Mag mir das in einer Großstadt gar nicht vorstellen.

    Das Einzige, das man sich jederzeit nehmen darf, ohne danach sitzen zu müssen, ist Platz. (Heinz Erhardt)

  • Ich denke das bereits an Tag 3 das Chaos ausbricht, weil die Supermärkte geplündert sind und es keinen Nachschub gibt.

    Aber zur Versorgung von ganz Wien, nun nehmen wir nur mal den 21. Bezirk, der hat 151.740 Einwohner nach der Zählung von 1. Jänner 2015. Nun nehmen wir an ein mittleres Tankfahrzeug hat 10.000 Liter und jedem Bürger stehen pro tag 20 Liter zu. Dann wären das knapp 3.000.000 Liter Wasser am Tag. Jeder Tanklastzug wird 5 mal am tag befüllt, dann kommen wir auf gut 60 Tanklastfahrzeuge die benötigt werden. Nun ist der 21. gut dran, viele Häuser haben Grundwaserbrunnen die sie in der Not verwenden werden.


    Rechnen wir das aber aber hoch auf die ganze Stadt, dann sieht es so aus das du in Wien um alle zu versorgen 680 Tanklastfahrzeuge brauchst, nur um jedem Menschen 20 Liter Wasser am Tag zu geben. Jetzt gibt es aber viele Betriebe die Wasser brauchen, Krankenhäuser, usw, die sind in dieser Rechnung nicht enthalten. natürlich kann man jetzt sagen wir füllen die Tanklastzüge öfters auf, aber 10.000 Liter abzuladen in 2 Stunden bedeuten 83 Liter pro Minute, ich glaube nicht das er so schnell leer ist. Reell denke ich das die Glück haben wenn sie ihn in 2 Stunden leer bekommen, und ihn innerhalb von 1 Stunde neu befüllen können. Dann wären sie nur 15 Stunden am Tag unterwegs, und Nachts wäre Pause.

    Daher sehe ich eine Wasserkrise als sehr gefährlich an. Am ersten Tag haben die Leute irgendwas zu trinken, am 2. auch, aber kaufen die Supermärkte leer, am dritten gehen die reserven der Leute zu neige bis auf wenige, und die Supermärkte bekommen teilweise keine Nachschub mehr. An Tag 4 beginnt für einige der Durst, ausser sie saufen den Pool leer, an tag 5 beginnt für viele der Durst. An den Wasserverteilungsstellen wird es zu Tumulten kommen, man muss Polizei einsetzen.

    Und jetzt kommt noch ein kleines unbeachtetes Problem dazu an das keiner Denkt, wieviele Haushalte haben überhaupt leere Kanister zum Trinkwassertransport? Ich denke bei 99,90 Prozent wird es keine ausreichenden Kanister geben, die werden alle anderen Gefäße versenden, so manches Wasser verschütten, werden vielleicht auf dem Weg nach Hause ausgeraubt usw.

    Das könnte also interessant werden, sollte der Fall eintreten.




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  • In solchen Fällen würden die Tanklaster wohl wirklich nur für die Logistik des Verbringens von Wasser, nicht (oder nur selten) für die Verteilung desselben herhalten. Das wäre dann wirklich zu zeitintensiv. Aus Ländern, die generell eine schlechte Versorgung mit Trinkwasser haben, oder in denen es Katastrophen gegeben hat, die zu einem Zusammenbruch des Trinkwassersystems geführt haben (Leitungen kaputt) werden in solchen Fällen auch zentrale Ausgabestellen aufgebaut (das geht aus eigener Erfahrung gesprochen, eigentlich recht flott - innerhalb weniger Stunden steht ein Tank, der mehrere 10.000 liter Wasser fassen kann) und dann in wenigen minuten durch die Tanklaster befüllt (B Rohr Anschluss mit 800litern / Minute und geht schon) und sind dann stationär mit mehreren Ausgabelinien vor Ort.

    Ofxam Wassertanks:
    [Blockierte Grafik: http://www.evenproducts.co.uk/images/steelstanksinsitu.jpg]
    Credit: http://www.evenproducts.co.uk

    Bei kleineren Wohneinheiten reicht auch ein Bladdertank, der bei Bedarf dann aufgefüllt wird:
    [Blockierte Grafik: http://www.butylproducts.co.uk…adderTankWithPipework.jpg]
    credits: http://www.butylproducts.co.uk


    Anders wäre eine derartige Logistik auch nicht machbar.

    viribus unitis - acta non verba

  • UPDATE:

    Zitat
    Messina nach Erdrutschen seit zwei Wochen ohne Wasser
    Seit über zwei Wochen ist die sizilianische Hafenstadt Messina mit akuten Problemen bei der Wasserversorgung konfrontiert. Wegen eines Erdrutsches nach heftigen Unwettern ist es nun neuerlich zu Schäden beim städtischen Aquädukt gekommen.

    Die Regierung von Premier Renzi entsendet jetzt Soldaten und ein Marineschiff zur Wasserversorgung der 240.000-Einwohner-Stadt. Das Kabinett beschloss heute, Messina Sonderfinanzierungen zu gewähren.

    Tankwagen und Marineschiff im Einsatz
    Derzeit wird die Bevölkerung mit Hilfe von Tankwagen mit 8.000 Liter Fassungsvermögen mit Wasser versorgt. Das Marineschiff Ticino startete von der sizilianischen Hafenstadt Augusta, um 1.200 Kubikmeter Wasser zu nach Messina zu bringen. Das Schiff wird an sich für die Wasserversorgung kleinerer Inseln rund um Sizilien eingesetzt.

    Schon bis in die vergangene Woche hatten die 240.000 Einwohner Messinas über sieben Tage lang ohne Wasser auskommen müssen, bevor die Versorgungsgesellschaft AMAM den Schaden reparieren konnte. Anfang dieser Woche war es nach einer weiteren Schlammlawine zu einem erneuten Engpass gekommen.

    Unklar, wann Wasserversorgung wiederhergestellt ist
    Bürgermeister Renato Accorinti sprach von einer Notsituation wie im Jahr 1908, als ein verheerendes Erdbeben Messina und die auf dem Festland gegenüber liegende Stadt Reggio Calabria erschütterte und rund 110.000 Menschen starben.

    Noch unklar ist, wann die Wasserversorgung wiederhergestellt sein wird. Die Region um Messina ist in den vergangenen Jahren mehrfach von heftigen Erdrutschen betroffen gewesen. Dabei gab es immer wieder Todesopfer.



    Quelle: http://orf.at/#/stories/2308597/